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Gesendet: Montag, 6. März 2006 02:01
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Betreff: 35 gegen Microsoft

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 6. März 2006

35 gegen Microsoft
Aus der Gerüchteküche: Kommen die Apple Stores nach Deutschland?
Noch in diesem Jahr: Erste serienreife Brennstoffzelle für Notebooks
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35 gegen Microsoft

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

im September 2005 hat der Bundesstaat Massachusetts beschlossen, ab dem 1. Januar 2007 für alle behördlichen Dokumente nur noch das "Open Document Format" (ODF) zu benutzen.

Das klingt banal, hat aber weitreichende Auswirkungen. Denn diese Entscheidung bedeutet zum Beispiel, dass die Behörden-Computer allesamt von Microsoft Office auf Open Office umgerüstet werden (es sei denn, Microsoft stellt einen sauberen Export- / Import-ODF-Filter für Office bereit).

Doch nicht nur das – der Beispielcharakter der Entscheidung dürfte weit folgenreicher sein.

Denn wenn die Entscheidung des Bundesstaates Schule machen sollte, dann wäre dies ein heftiger Schlag gegen die Grundfesten des Microsoft-Imperiums. Das nämlich ruht auf zwei Säulen: Windows und Office.

Ein zentraler Baustein des Imperiums ist dabei das proprietäre Dateiformat der Office-Applikationen. Eine Entscheidung für Word ist ja nicht nur eine Entscheidung für eine bestimmte Textverarbeitung, sondern bedeutet gleichzeitig auch, dass man seine Dokumente in einem Format speichert, das letztlich nur von Word vollständig gelesen und geschrieben werden kann.

Zwar bieten andere Textverarbeitungen Import-Filter zu Weiterverarbeitung von Word-Dokumenten, doch die scheitern in der Regel schon bei einfachen Formatierungen. Setzt das Word-Dokument (wie in vielen Büroumgebungen üblich) auch noch VBA-Makros oder Formulare ein, ist es mit den Lesefähigkeiten anderer Programme nicht mehr allzuweit her. Wer diese Dokumente bearbeiten möchte, der kommt um Word nicht mehr herum.

Diese unlösbare Verknüpfung von Applikation und Format hat jahrelang die ökonomische Stärke von Office ausgemacht und ist mit ein Grund für die weltweite Allgegenwart von MS Office.

Doch was die Stärke von Office ausmachte, wird – wie die Entwicklung in Massachusetts zeigte – zunehmend zum Problem für Microsoft. Immer mehr Anwender möchten ihre Dokumente in einem Format speichern, das sie mit beliebigen Programmen ihrer Wahl bearbeiten können.

Hinzu kommt noch ein Sicherheitsproblem, das für die meisten Anwender zwar nur von eher theoretischer Bedeutung ist, in sicherheitsrelevanten Einsatzgebieten aber bedacht werden sollte.

Wenn ein hinreichend komplexes Dateiformat nicht detailliert dokumentiert ist, kann man als Anwender nie wirklich wissen, welche Informationen in diesem Format tatsächlich gespeichert werden. Fälle, in denen eine Word-Datei sehr viel mehr Informationen enthielt als vom Urheber beabsichtigt, traten in der Vergangenheit mit unschöner Regelmäßigkeit auf.

Microsoft hat auf die Entwicklung natürlich reagiert. Es gibt offizielle Tools, mit denen die gespeicherten Metadaten aus Office-Dateien entfernt werden können ("Office 2003/XP-Add-In zum Entfernen verborgener Daten") und für das kommende Office 2007 hat Microsoft sogar ein offenes Dateiformat angekündigt, das überdies als offener Standard bei der ECMA eingereicht wurde. So viel Offenheit war bei Microsoft noch nie.

Nur eines hat man nicht getan: Das bereits vorhandene "Open Document Format" zu unterstützen. Statt dessen beharrt man in Redmond eigenwillig darauf, dass das eigene, ebenfalls offene Dokumenten-Format "Open XML" besser sei und man keinen Grund sieht, sich mit ODF abzugeben. Immerhin hat man mit Apple und Intel bereits zwei wichtige Unternehmen als Unterstützer für Open XML gewinnen können.

Das könnte sich ändern. Denn nun hat sich mit der "ODF Alliance" ein Konsortium gebildet und zu Wort gemeldet, dessen erklärtes Ziel die Durchsetzung von ODF als Standardformat für alle Behörden-Computer ist. In der ODF-Alliance haben sich derzeit gut 35 IT-Unternehmen und Organisationen zusammengefunden. Da finden sich die großen Gegenspieler von Microsoft wie IBM, Oracle, Sun, Novell oder Red Hat, aber auch gemeinnützige Gruppierungen wie die American Library Association.

Noch wehrt sich Microsoft vehement gegen ODF und dessen Unterstützer. So wird man nicht müde, darauf hinzuweisen, dass Open XML genau so offen und transparent sei wie ODF. Allein – das Misstrauen gegen Microsoft scheint tief zu sitzen. Aktuell, so die ODF Alliance, würden bereits 13 Länder den Umstieg von Office auf ODF erwägen.

Das neue Format scheint gute Chancen zu haben, im Laufe der nächsten Jahre das Format-Monopol Microsofts zu knacken.

Open Document Format Alliance

Microsofts FAQ zu Open XML

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Aus der Gerüchteküche: Kommen die Apple Stores nach Deutschland?

In rund 130 Geschäften weltweit verkauft der Computer-Hersteller Apple seine Produkte direkt an die Endkunden. Die meisten "Apple Stores" sind dabei in den USA zu finden, es gibt sie aber auch in Großbritannien, Japan und Kanada. Hierzulande werden Apple-Computer, iPods & Co. über den autorisierten Fachhandel vertrieben.

Doch nach einen Bericht der Wirtschaftswoche plant Apple nun auch für Deutschland die Eröffnung von einem oder mehreren Apple Stores. Entsprechende Gerüchte kursieren schon seit einiger Zeit, die Wirtschaftswoche kann mit einem Handelsregistereintrag aufwarten. Danach wurde die "Apple Retail Germany GmbH" gegründet. Ihr Ziel: "Handel mit Computern und anderen Elektronikprodukten".

Angesichts der GmbH-Gründung scheint es keine Frage mehr zu sein, ob Apple Verkaufsgeschäfte in Deutschland eröffnen, sondern nur noch, wann das passieren wird und in welchen Städten die Apple Stores zu finden sein werden.

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Noch in diesem Jahr: Erste serienreife Brennstoffzelle für Notebooks

Noch in diesem Jahr wollen die beiden Taiwanesischen Unternehmen Antig und ACV mit Methanol betriebene Brennstoffzellen für Notebooks auf den Markt bringen.

Die ersten serienreifen Modelle sollen auf der Cebit gezeigt werden und ungefähr so groß wie ein CD-ROM-Laufwerk sein und über die Media-Bay eingebaut werden. Genaue technische Angaben wurden bislang nicht bekannt, die Auslieferung an OEM-Anbieter habe aber bereits begonnen.

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