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Gesendet: Donnerstag, 3. November 2005 02:01
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Betreff: AOL, Time-Warner und das Ende der New Economy

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 3. November 2005

AOL, Time-Warner und das Ende der New Economy
Google unterstützt Open Office
Dell gibt überraschend Gewinnwarnung aus
Office Live: Microsoft steigt ins Online-Geschäft ein
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AOL, Time-Warner und das Ende der New Economy

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Lieber Leser,

Steve Case hat den Time-Warner-Konzern verlassen.

Was wie eine alltägliche Personalmeldung aus der Vorstandsetage eines weltweit agierenden Medienkonzerns klingt, besitzt einen sehr hohen Symbolwert. Schließlich ist Steve Case nicht nur Gründer des Online-Dienstes AOL, sondern gilt als der wichtigste Mann bei der spektakulärsten Firmenfusionen der letzten Jahre.

Als Anfang 2000 bekannt wurde, dass die beiden Unternehmen Time-Warner und AOL über einen Aktientausch fusionieren wollten, war das eine viel beachtete Meldung. Als die Details bekannt wurden, war es eine Sensation. Hier entstand nicht nur ein Unternehmen, das mit rund 80.000 Mitarbeiter weltweit rund 36 Milliarden Umsatz erwirtschaftete, sondern hier fanden zwei bislang getrennte Medienwelten zusammen.

Auf der eine Seite stand Time-Warner, einer der traditionsreichen und größten Medienkonzerne der Welt, auf der anderen AOL, der größte Online-Dienst der Welt.

Zu Time-Warner gehörte alles, was in der Medienwelt eine Rolle spielt: Kino, Radio, Musik, Fernsehen, Bücher, Zeitungen, Zeitschriften und so weiter. Nur um die so genannten "neuen Medien" (also Computer und Internet) war es im Unternehmens-Portfolio nicht allzu glänzend bestellt. Sicher, man hatte seine Webseiten, aber im Internet war Time-Warner einfach nur ein Anbieter von sehr vielen.

Da erschien eine Fusion mit dem unangefochtenen Online-Star AOL ebenso naheliegend wie verlocken. Die beiden dominierenden Mächte der alten und neuen Medienwelt, vereint zu einem mächtigen Konzern: Das konnte doch nur großartig werden.

Wurde es aber nicht. Heute, fünf Jahre später, erscheint der Time-Warner / AOL-Deal als das vielleicht widersinnigste Ergebnis des "Dot.Com-Booms". Die Fusion markiert den Scheitelpunkt der Goldgräberjahre im Internet – von nun an ging's bergab.

Doch 2000 sah die Zukunft noch glänzend und AOL wie der Sieger aller Klassen aus. Bei der Fusion der beiden Konzerne hatte AOL das Sagen und der Deal wurde kurzerhand als "AOL kauft Time-Warner" interpretiert. Der Firmenname wurde in "AOL Time-Warner" umbenannte und das Logo des Online-Konzerns war allgegenwärtig.

Doch der neue Stern am Unternehmenshimmel sollte nicht allzulange glänzen und die Kritiker, die angesichts der Fusion von "verkehrte Welt" sprachen, sahen sich bestätigt. Denn während dem Börsen-Wert von Time-Warner reale Produkte entsprachen und man über schier unendliche Mengen an "Inhalten" aller Art verfügte, hatte AOL zwar einen deutlich höheren Börsenwert, aber dieser Wert hing fast ausschließlich vom guten Bauchgefühl der Branche ab – als die Internet-Blase platzte, verlor AOL prompt an Wert, wachsende Konkurrenz im Internet tat ein übriges.

Ende 2003 verschwanden die drei Buchstaben wieder aus dem Firmennamen. Der Konzern firmiert seither wieder wie gewohnt als Time-Warner und die rund zwei Jahre unter anderem Namen scheinen wie aus einem rätselhaften Parallel-Universum. AOL ist heute nur noch ein Teil des weitverzweigten Medienkonzerns und nicht einmal sein wichtigster, der in den letzten Jahre eher durch sinkende Mitgliederzahlen und seltsamen Bilanzen in die Schlagzeilen kam.

Wenn Steve Case nun Time-Warner verlässt, um sich seiner neu gegründeten Firma mit dem bedeutungsschwangeren Namen "Revolution" zu widmen (das Unternehmen soll im Gesundheitswesen aktiv werden), dann zieht er damit endgültig einen Schlussstrich und die Illusionen der "New Economy".

Derzeit mehren sich übrigens die Zeichen, dass AOL wieder an Bedeutung gewinnen kann. Allmählich scheint sich die Wirtschaft von ihrem Kater zu erholen, den ihr der Internet-Rausch beschert hat: Die Anzeigen-Umsätze im Internet steigen seit einiger Zeit kontinuierlich an, wovon natürlich auch AOL profitiert.

Und prompt wird AOL zum begehrten Objekt: Google, Microsoft und Yahoo haben in letzter Zeit häufiger durchblicken lassen, dass sie an einer weitreichenden Kooperation mit AOL interessiert sind.

Der Stern AOLs scheint also wieder zu steigen. Er wird wohl nie wieder so hoch stehen wie vor fünf Jahren – aber nach oben ist immer noch sehr viel Luft. Auch ohne den Gründervater Steve Case.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Google unterstützt Open Office

Gerüchten zufolge arbeitet Google nicht nur an einem eigenen Betriebssystem, sondern auch an einem eigenen Office-Paket, mit dem man Microsoft Paroli bieten möchte.

Beide Gerüchte sind zwar nicht allzu glaubwürdig, doch zumindest in einem Punkt liegen sie nicht völlig daneben. Google entwickelt zwar keine eigenen Office-Applikationen, aber hat nun bekannt gegeben, dass man die Entwicklung von Open Office fördern will.

Zu diesem Ziel wolle man einige Programmierer einstellen, die sich um die Verbesserung vom Open Office kümmern sollen. Als eines der Ziele wird ein kompakterer Code genannt, um das Download-Volumen zu verringern. Derzeit ist die Installationsdatei von Open Office rund 80 MByte groß.

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Dell gibt überraschend Gewinnwarnung aus

Der PC-Direktversender Dell gilt gemeinhin als das Unternehmen, das durch das Internet am stärksten profitiert hat. Schließlich meldete man regelmäßig ein erfolgreiches Quartal nach dem anderen.

Doch dieses Mal wird es wohl nicht so üppig werden wie erwartet. Der Umsatz blieb im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurück. Die gingen von 14,1 bis 14,5 Milliarden US-Dollar aus. Tatsächlich werde der Umsatz wohl bei 13,9 Milliarden US-Dollar liegen. Die Ankündigung Dells sorgte für einen Kurseinbruch von 4,36 Prozent.

Office Live: Microsoft steigt ins Online-Geschäft ein

Microsoft will in Zukunft Windows und Office stärker mit dem Internet verzahnen. Aus diesem Grund wurde die neue "Live"-Reihe gestartet. Die ersten Betaversionen von "Windows Live" und "Office Live" sollen Anfang 2006 starten, bereits jetzt kann man sich für die kostenlose Nutzung registrieren lassen.

Unter "Windows Live" fasst Microsoft typische Portal-Dienste wie aktuelle Nachrichten, E-Mail, Webhosting, Instant Messaging, Filesharing und ähnliches zusammen.

"Office Live" bietet nicht (bzw. noch nicht), wie man meine könnte, den Zugriff auf Online-Versionen der bekannten Office-Programme, sondern soll kleinen und mittelständischen Unternehmen die vernetzte Arbeit erleichtert. Dazu gehören neben Domain-Namen, E-Mail-Postfächern und der Möglichkeit, Weblogs zu publizieren, spezielle, internetbasierte Anwendungen für betriebliche Anfordungen wie eine Kundenverwaltung, Arbeitszeiterfassung oder Projektmanagement.

Das Angebot ist in der ersten Phase kostenlos und soll sich über Anzeigen finanzieren. Für eine spätere Ausbaustufe ist ein kostenpflichtiges Abo-Modell geplant.

Microsoft Office Live

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