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Gesendet: Dienstag, 8. November 2005 02:00
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Betreff: Bücher im digitalen Zeitalter

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 8. November 2005

Bücher im digitalen Zeitalter
Outlook-Tipp: So sparen Sie Speicherplatz und steigern die Performance
Vorsicht bei zu vollen NTFS-Laufwerken / Microsoft warnt vor möglichen Datenverlust
Quicktime-Player mit Sicherheitsproblemen
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Bücher im digitalen Zeitalter

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

anlässlich der Frankfurter Buchmesse habe ich mir vor einiger Zeit an dieser Stelle einige Gedanken zum Buch im digitalen Zeitalter gemacht (s. "Business-PC Daily" vom 25. Oktober).

Einige aktuelle Entwicklungen regen dazu an, diese Gedanken noch einmal aufzunehmen und weiterzuführen. Konzentrierte ich mich beim letzten Mal auf die prinzipielle Unterschiede zwischen Texten auf Papier und Texten am Bildschirm, geht es dieses Mal eher um einige wirtschaftlichen Aspekte des Themas.

Google Print

Eines der ehrgeizigsten Projekte von Google ist das Unternehmen "Google Print". Ziel ist es, mehr oder weniger alles, was in gedruckter Form vorliegt, zu digitalisieren und per Volltextsuche zugänglich zu machen. Aus diesem Grund sind in verschiedenen Großbibliotheken weltweit derzeit sehr umfangreiche Scan-Aktionen im Gang. Die eingescannten Seiten werden anschließend durch einen ausgereiften OCR-Filter gejagt und auf den Google-Servern abgelegt.

Die dabei zu bearbeitenden Datenmengen sind riesig, die technischen und logistischen Schwierigkeiten enorm. Doch das sind nicht die einzigen Probleme, mit denen Google bei dem Projekt zu kämpfen hat. Derzeit beschweren sich Verlage und Autoren, dass Google ungefragt urheberrechtlich geschütztes Material einscannt und ohne Erlaubnis zugänglich macht. Die ersten Prozesse laufen derzeit.

Google verteidigt das Projekt mit der Begründung, dass man lediglich die Recherche in den Büchern erleichtern, nicht aber diese selbst zugänglich mache.

Wie das ganze aussehen soll, kann man derzeit im Internet ausprobieren (vorausgesetzt, man besitzt einen Google-Mail-Account). In einer Suchmaschine gibt man den Suchbegriff ein, Google durchstöbert daraufhin blitzschnell den Datenbestand. Statt der üblichen Webseitenliste, bekommt man nun eine Liste mit Buchtiteln. Klickt man einen Treffer an, sieht man eine Kopie der Buchseite, auf der der gesuchte Begriff gelb unterlegt ist. Außerdem kann man, je nach Buch, ein paar Seiten vor- und zurückblättern.

Google verlinkt lieferbare Titel mit den Verlagen und den großen Buchversendern wie Amazon oder Barnes & Noble. Wer bei Google Print fündig wird, kann also nicht nur einen Blick in das gewünschte Buch werfen, sondern dieses auch gleich bestellen. Google Print ist also eine Art Vorspielservice für Verlage mit angeschlossener Verkaufsabteilung.

Google Print

Microsoft und die British Library

Bill Gates und Steve Ballmer werden nicht müde, Google als den derzeit größten Konkurrenten von Microsoft zu bezeichnen. Prompt macht der Konzern aus Redmond in letzter Zeit alles nach, was Google vormacht. Jüngstes Beispiel ist Google Print, dem Microsoft ein neues Angebot namens "MSN Book Search" entgegen stellen will.

Der Startschuss ist bereits gefallen, ein Vertrag mit der British Library (die neben der Library of Congress als größte Bibliothek der Welt gilt) ist unter Dach und Fach. Derzeit werden die technischen Grundlagen geschaffen, demnächst soll es los gehen.

Zum Start plant Microsoft die Digitalisierung von rund 100.000 Büchern mit ca. 25 Millionen Druckseiten. Anders als Google beschränkt man sich allerdings auf Texte, die urheberrechtlich unbedenklich sind, wird also überwiegend Texte aus dem 18. und 19. Jahrhundert einscannen.

Bei der Aktion tritt Microsoft nicht nur als großzügiger Spender auf, der das nötige Wissen und die Technik mitbringt, sondern setzt, ungewöhnlich genug, dabei sogar auf "offene Standards", damit die erfassten Daten möglichst von jedem System genutzt werden können.

Unter wirtschaftlichen Aspekten ist MSN Book Search derzeit wohl am ehesten als Image-Kampagne zu sehen.

Die "Open Content Alliance"

MSN Book Search ist nicht Microsofts einziger Vorstoß in Richtung digitaler Bücher. Bei der Ankündigung des Projekts gab Microsoft gleichzeitig bekannt, dass man sich der "Open Content Alliance" angeschlossen habe.

Dabei handelt es sich um den Zusammenschluss von (ursprünglich) zehn verschiedenen Organsiationen und Firmen, deren Ziel es ist, ein dauerhaftes Textrchiv im Internet aufzubauen, dessen Inhalte in offenen Formaten wie XML oder PDF vorliegen.

Damit will man Standards für die Digitalisierung von Inhalten setzen und verhindern, dass jedes Unternehmen sein eigenes, proprietäres Süppchen kocht. Gehostet werden die Inhalte auf den Servern des Internet-Archives, die Suchfunktion wird von Yahoo implementiert.

Die Open Content Alliance

Amazon will einzelne Seiten verkaufen

Was Google derzeit testet und Microsoft aufbaut, hat Amazon schon längst zu bieten. Denn dort kann der Kunde mit der Funktion "Search Inside" schon seit einiger Zeit im Buchbestand recherchieren und in einzelnen Bänden blättern (wenn auch bei weitem nicht in dem Umfang, in dem Google es plant).

Doch nicht nur das, bei Amazon ist man schon einen Schritt weiter und plant die optimale wirtschaftliche Ausnutzung der Digitalisierung. Während Google und Microsoft hauptsächlich den Zugang zum gesuchten Buch erleichtern wollen und letztlich nur als Zubringer zum Buchhandel dienen, will Amazon die Vermarktung von Büchern generell verändern.

In Zukunft soll es möglich sein, Bücher seitenweise zu kaufen. Bei Romanen oder ähnlichen Texten ist das natürlich keine gute Idee, aber man denke nur an den riesigen Markt der Fachliteratur und den unzähligen Sammlungen kleinerer Texte. Bislang musste man unter Umständen wegen weniger Seiten einen teuren Tausendseiter kaufen – was man natürlich nur in Ausnahmefällen macht.

Mit diesem Problem will Amazon aufräumen und neue Käuferschichten erschließen. Wer zum Beispiel nur an einem bestimmen Aufsatz interessiert ist, nur eine bestimmte Erzählung lesen möchte oder nur ein bestimmtes Kapitel eines Fachbuches benötigt, der soll in Zukunft nicht mehr das komplette Buch kaufen müssen, sondern nur die Seiten, die er wirklich haben möchte.

Wenn Amazons Kalkulation aufgeht, dann könnte das langfristig dazu führen, dass bestimmte Fachliteratur gar nicht mehr als Buch, sondern gleich als Datei erscheint, aus der man bestimmte Teile kaufen und privat ausdrucken kann. Und wenn jemand doch das komplette Buch haben will? Kein Problem: Dafür gibt es schließlich die Print-on-Demand-Dienste.

Und hierzulande?

Mit Google, Microsoft und Amazon sind drei amerikanische Firmen dabei, gewissermaßen das Wissen der Welt ins Internet zu bringen. Und was passiert hierzulande? Nicht viel, leider. Hier scheint man sich eher aufs Jammern zu verlegen und sich darüber zu beschweren, dass Google & Co. das Wissen monopolisiere, statt selber aktiv zu werden.

Immerhin – es gibt erste Ansätze. So hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels das Projekt "Volltextsuche online" gestartet, dessen Ziel es ist, "Buchinhalte auf einer unabhängigen Plattform für eine Volltextsuche zur Verfügung zu stellen".

"Volltextsuche online"

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Outlook-Tipp: So sparen Sie Speicherplatz und steigern die Performance

Outlook sammelt sämtliche Informationen in einer so genannten PST-Datei. Diese Datei kann man sich in gewisser Weise wie ein eigenes Laufwerk von Outlook vorstellen – mit allen Vor- und Nachteilen, die Laufwerke so mit sich bringen. Zu den Nachteilen gehört, dass die Informationen in der PST-Datei im Laufe der Zeit stark anschwellen und fragmentiert vorliegen. Und je größer eine PST-Datei, desto länger benötigt Outlook, diese Datei einzulesen und zu verwalten.

Wer nun hofft, durch das gezielte Löschen von E-Mails mit umfangreichen Dateianhängen und ähnlichen Bytebrocken die Datei entlasten zu können, der täuscht sich. Denn wie bei einer Festplatte werden die Daten gar nicht wirklich gelöscht, sondern nur als gelöscht markiert, ohne die Daten wirklich aus der PST-Datei zu entfernen.

Damit das geschieht ist es notwendig, die PST-Datei zu komprimieren. Damit weisen Sie Outlook an, alle gelöschten Elemente wirklich zu entfernen und die gespeicherten Daten neu zu organisieren. So erhalten Sie eine aufgeräumte, kompakte und deutlich verschlankte PST-Datei, was unterm Strich der Stabilität und der Geschwindigkeit von Outlook zugute kommt.

Und so geht's:

  • Klicken Sie der Ordnerleiste den obersten Eintrag – also "Outlook heute" mit der rechten Maustaste an und wählen Sie den Menüpunkt "Eigenschaften von 'Outlook heute'".
  • Klicken Sie auf der Registerkarte "Allgemein" auf die Schaltfläche "Erweitert".
  • Nun wird das Register "Persönliche Ordner" angezeigt. Klicken Sie hier auf "Jetzt komprimieren".
  • Aber Vorsicht! Je nach Größe und Zustand Ihrer PST-Datei kann diese Aufräumaktion sich einige Zeit hinziehen. Planen Sie also sicherheitshalber ein paar Minuten ein und werden Sie nicht ungeduldig, wenn es etwas länger dauert.
  • Nach Abschluss der Komprimierung meldet sich Outlook zurück und Sie können alle Dialoge mit "OK" schließen.

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Vorsicht bei zu vollen NTFS-Laufwerken / Microsoft warnt vor möglichen Datenverlust

Bei einem so genannten "Stress-Test" hat Microsoft einen Fehler im SP1 von Windows Server 2003 entdeckt, der unter Umständen zu Datenverlust bei NTFS-Festplatten führen kann.

Zwar taucht der Fehler laut Microsoft wohl nur unter Laborbedingungen und nicht in der Praxis auf, völlig ausschließen will Microsoft ihn aber nicht.

Bei dem Stress-Test laufen rund 1000 Zugriffe auf die Festplatte parallel. Dabei werden Daten gelöscht, gelesen und geschrieben. Hier kam es bei relativ kleinen Platten bis zu 24 GByte, auf denen kaum noch freier Speicherplatz vorhanden war, zu Datenverlusten.

Sollten Sie einen Windows-Server betreiben, der mit einer solchen Festplatte arbeitet, empfiehlt es sich aus Sicherheitsgründen, die Platte zu entschlacken oder gleich auf eine größere Festplatte zu wechseln.

Quicktime-Player mit Sicherheitsproblemen

Laut dem Sicherheitsexperten Piotr Bania weist der Quicktime-Player von Apple mehrere schwere Sicherheitslücken auf. Dadurch sei es möglich, über scheinbare Bild- oder Video-Dateien schädlichen Code auf den Computer zu schmuggeln. Betroffen seien die Versionen 6.5.2 und 7.0.1 für Mac OS X und die 7.*-Versionen für Windows. Laut Bania soll Apple auf die Benachrichtigung über die Fehler prompt reagiert und entsprechende Patches bereit gestellt haben. Die Version 7.0.2. für Mac OS X ist nicht betroffen, weil Bania die Lücken gemeldet hat, bevor diese Version herauskam. Apple konnte also dafür sorgen, dass die neueste Version des Players die Sicherheitslücken nicht mehr besitzt.

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