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Gesendet: Dienstag, 6. September 2005 02:01
An: Business-PC Daily Abonnenten
Betreff: Billig, billiger, Fälschung

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 6. September 2005

Billig, billiger, Fälschung
Auch weiterhin keine Entwarnung vor Phishing-Betrügern
Word-Tipp: So lässt sich Text auf Ordnerrücken besser lesen
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Billig, billiger, Fälschung

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

wer als Selbstständiger oder Freiberufler aktiv ist, der wird sich schon manches mal über die zum Teil exorbitanten Preise der üblichen Bürosoftware geärgert haben. Allein, was will man machen – wer mit seinem Computer professionell arbeiten will, der braucht professionelle Software. Und die kostet leider.

Teure Ausrüstung

So ging es auch mir, als ich mich vor rund zehn Jahren nach etlichen Jahren als festangestellter Redakteur bei verschiedenen Computerzeitschriften als freier Autor selbstständig machte. Die Erstanschaffung der benötigten Arbeitsgeräte verschlang einen Großteil meiner Ersparnisse, die ich für den Schritt in die Selbstständigkeit investieren wollte. Computer kosteten im Vergleich zu heute ein Vermögen, aber immerhin, es war die übliche Bürosoftware dabei (also das übliche Bundle aus Windows, der Standard-Office-Suit und einigen kleineren Tools).

Dabei hatte ich noch Glück. Ich brauchte letztlich nur mein Schreibwerkzeug und das gehörte eigentlich immer zum Lieferumfang des PCs. Die Kollegen, die als Grafiker, Layouter oder Designer arbeiteten, mussten ein Vielfaches für ihre Spezialsoftware ausgeben. Photoshop oder Quark Xpress kamen schon immer mit vierstelligen Preisen daher.

Kein Wunder, dass viele meiner Kollegen immer wieder auf der Suche nach Second-Hand-Angeboten waren und nach günstigen Schnäppchen. Doch das war ein recht mühseliges und frustrierendes Unterfangen. Wer einmal ein sündhaft teures Grafiksystem gekauft hatte, verkaufte das normalerweise nicht mehr – schon gar nicht zu einem Schleuderpreis.

Verführerische Schnäppchen

Dann kam E-Bay und alles wurde gut. Denn bei E-Bay findet man das, was man jahrelang vergeblich suchte. Zum Beispiel ältere Versionen von Photoshop zu einem Preis von deutlich unter 100,00 Euro. Wer bei E-Bay nach "Photoshop 6" sucht, der stößt sofort auf entsprechende Angebote, die man entweder ersteigern, oder sich für um die 30,00 Euro als "Sofortkauf" sichern kann.

Wer angesichts dieser erstaunlich günstigen "Sofortkauf"-Angebote zögert, dem versichert die Produktbeschreibung, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Zum Beispiel so:

"Adobe Photoshop 6.0 Professional. Vollversion OEM. Uneingeschränkt updatefähig auf Adobe Photoshop 7.0 / 8.0 / CS und Creative Suite. Registrierungsformular und Handbuch auf der CD als PDF Datei. Seriennummer beiliegend. Neu und unregistriert."

Und wer jetzt immer noch skeptisch ist, der wird durch diesen Satz endgültig überzeugt:

"Gewerblich nutzbar. Wir liefern mit Rechnung inkl. ausgew. Mwst."

Rechnung mit Mehrwertsteuer? Gewerblich nutzbar? Also bitte, seriöser geht's ja kaum. Und der günstige Preis? Der erklärt sich aus dem Zusatz "OEM". Bei einer OEM-Version handelt es sich um Software, die früher nur in Verbindung mit einem anderem Gerät verkauft wurde und nicht einzeln verkauft werden durfte. Zu diesem Verkaufsverbot gab es vor einigen Jahren ein Grundsatzurteil und seither darf OEM-Software auch ohne die Hardware in den Handel kommen. Bei den angebotenen Photoshop-Versionen wird es sich also um legale Ware handeln, aus alten Lagerbeständen, die jetzt billig abgestoßen werden.

Die Schnäppchen sind Fälschungen

Leider nein. Denn bei den Angeboten auf E-Bay handelt es sich, wie die Fachzeitschrift "c't" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, mit hoher Wahrscheinlichkeit um Fälschungen. So hat ein Handelspartner von Photoshop-Hersteller Adobe rund 1.000 dieser günstigen Versionen ersteigert – es war keine einzige legale CD dabei.

Für den Kunden sind die Fälschungen nicht zu erkennen, man kann sich damit sogar bei Adobe registrieren. Erst wenn man den Support von Adobe bemüht, wird die gefälschte Seriennummer erkannt. Adobe legt einerseits Wert auf die Feststellung, dass die gefälschten Versionen illegal sind, ließ aber auch durchblicken, dass man kein Interesse daran habe, Einzelkunden, die im guten Glauben gekauft haben, wie Raubkopierer zu behandeln.

Und die Photoshop-Fälschungen sind beileibe keine Ausnahme: Jedes zehnte weltweit verkaufte IT-Produkt ist eine Fälschung, so das Ergebnis einer just heute vorgestellten Studie von KPMG und AGMA (Alliance for Gray Market and Counterfeit).

Ich fürchte, es führt unter'm Strich kein Weg daran vorbei: Wer legale Software kaufen will, der sollte sich an den Fachhandel wenden und nicht an den Flohmarkt.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Auch weiterhin keine Entwarnung vor Phishing-Betrügern

Die "Websense Security Labs" beobachten im Auftrag der Anti-Phishing Working Group (APWG) regelmäßig die Aktivitäten von Phishing-Betrügern im Netz und legen regelmäßig einen Bericht vor. Im aktuellen Bericht werden die Daten für Juli verarbeitet.

Zwar lag die Anzahl der aktiven Phishing-Seiten mit 14.135 um sechs Prozent unter dem Juni-Wert (15.050), dafür aber hat sich die Qualität der Angriffe verändert. Wie die Websense Security Labs feststellten, haben die kriminellen Betreiber von Phishing-Seiten eine neue Methode entwickelt, um gezielt gegen die Sicherheitsmaßnahmen der Website-Betreiber vorzugehen.

So wurde eine signifikante Zunahme bei der Verwendung von so genannten "Screen Scrapern" beim Phishing festgestellt. Dabei werden beispielsweise die Eingaben in graphische Keyboards – also in Tastaturen, die zur Eingabe von Zeichen per Maus am Bildschirm dargestellt werden – abgefangen. Mit jedem Mausklick wird ein Screenshot zum Server des Phishers geschickt. Dabei sind solche graphischen Keyboards von einigen Banken und Versicherungen extra zur Unterbindung der unberechtigten Abfrage von Tastatureingaben (Keylogging) eingesetzt worden.

Alle Details des Juli-Reports der Anti-Phishing Working Group sind online verfügbar.

Phishing Activity Trends Report July, 2005 (PDF-Datei, englisch)

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Word-Tipp: So lässt sich Text auf Ordnerrücken besser lesen

Im Handel sind verschiedene Bögen mit selbstklebenden Etiketten erhältlich, die Sie bedrucken und auf Ordnerrücken kleben können. Wenn Sie diese Bögen in Word allerdings über das Menü "Extras / Umschläge und Etiketten" bedrucken, verläuft die Beschriftung immer vertikal. Um sie lesen zu können, müssen Sie den Kopf zur Seite neigen, was ein wenig unbequem ist.

Wenn Sie Etiketten für Ordnerrücken horizontal und damit besser lesbar bedrucken möchten, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Legen Sie ein neues, leeres Dokument an.
  2. Wählen Sie das Menü "Datei / Seite einrichten" an und stellen Sie auf der Registerkarte "Seitenränder" (bei älteren Word-Versionen: "Papierformat") auf "DIN A-4" und "Querformat" um.
  3. Bei Word 2000 / Word 97 geben Sie auf der Registerkarte "Seitenränder" noch für "Oben / Unten" den Wert "1,5 cm" und für "Links / Rechts" den Wert "2,0" cm ein und bestätigen Sie mit "OK".
  4. Wählen Sie das Menü "Format / Spalten" und legen Sie die "Anzahl der Spalten" auf 4 fest. Aktivieren Sie die Option "Gleiche Spaltenbreite".
  5. Verändern Sie den Wert für "Abstand" so lange, bis der Wert "Breite" der Breite der Ordnerrücken entspricht (das sind bei normalen Ordnern 6 cm). Klicken Sie anschließend auf "OK".
  6. In den einzelnen Spalten geben Sie nun einfach die gewünschten Beschriftungen ein. Einen Spaltenwechsel veranlassen Sie über "Umschalt + Strg + Eingabe".

Bitte beachten Sie: Die Seitenränder und die Abstände zwischen den Spalten sind abhängig vom jeweiligen Etikettenbogen, den Sie verwenden. Messen Sie gegebenenfalls auf dem Bogen nach und korrigieren Sie die oben genannten Werte entsprechend. Außerdem sollten Sie einen Probeausdruck auf normalen Papier machen, um zu überprüfen, dass die Beschriftungen korrekt platziert werden.

Diesen Tipp entnehmen wir dem Berater-Werk "Word Tipps & Tricks von A bis Z", dem praxisnahen Nachschlagewerk für alle aktuellen Word-Versionen.

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