China mal wieder
Hallo, liebe Leser,
China ist sicher eines der innovativsten
Länder, wenn es darum geht, Zensur und Kommerz in Einklang zu bringen. Was
wir schon von den zu Spitzeldiensten herangezogenen Internet-Dienstleiter
Yahoo und dem demokratiebefreiten chinesischen Google-Ableger kennen, hat
nun auch die Online-Enzyklopädien erreicht.
Einer dpa-Meldung zufolge, die am Freitag im Handelsblatt erschienen ist, hat Chinas größte
Suchmaschine, Baidu, eine zensierte Online-Enzyklopädie aufgebaut. Vorbild
dafür ist natürlich die Wikipedia, die von der chinesischen Zensur wegen
ihrer politischen Inhalte gesperrt wurde.
Baidu wird aber
sicherlich nicht verboten, denn natürlich wurden dem Tiger vorher die
Zähne entfernt und das Nachschlagewerk verbietet „bösartige Beurteilungen
des gegenwärtigen nationalen Systems“ oder „Angriffe auf
Regierungsinstitutionen und Funktionäre“ in China. Weiter sind Beiträge
verboten, die „die gesellschaftliche und öffentliche Ordnung schädigen“
oder „Streit im Zusammenhang mit Minderheiten, Rassismus, Religion und
Regionen anzetteln“.
Soweit der sattsam bekannte legere Umgang mit
Meinungsfreiheit und Demokratie. Aber die wackeren Zensoren sind natürlich
auch geschäftstüchtig und so verkündet das Online-Lexikon, man habe
bereits mehr Beiträge als die chinesische Version der internationalen
Wikipedia, die heute auf 67 000 Artikel kommt. Irgendwie ist das ja auch
nicht verwunderlich, wenn man konkurrierende Anbieter nach Gutdünken
blockieren kann.
Um aber richtig erfolgreich zu sein, soll Baidu
schlichtweg Inhalte von Wikipedia kopiert haben. Das scheint auf den
ersten Blick nun gar nicht so schlimm zu sein, schließlich handelt es sich
ja bei Wikipedia um eine freie Enzyklopädie. Die Selbstdarstellung der
Wikipedia erklärt deutlich: “Die Wikipedia ist eine Enzyklopädie, die
nicht von einer festen, bezahlten Redaktion, sondern von freiwilligen
Autoren verfasst wird. (...) Anders als herkömmliche Enzyklopädien ist die
Wikipedia frei. Es gibt sie nicht nur kostenlos im Internet, sondern jeder
darf sie mit Angabe der Quelle und der Autoren frei kopieren und
verwenden.“
Ah ja, dann ist es doch nicht schlimm, wenn Baidu
Artikel kopiert? Ist es eben doch, denn natürlich nennt man
Wikipedia nicht als Quelle, sondern sichert sich alle Urheberrechte. Wenn
das mal kein Geschäftsmodell ist – Texte kostenlos einsammeln und dann
beliebig mit eigenem Urheberrecht verwenden. Nicht schön, nicht ehrlich,
aber geschäftstüchtig...
Wikipedia gibt es seit 2001 auf
Chinesisch. Die heute gesperrte Enzyklopädie hatte zunächst einen guten
Start in China, denn sie griff zunächst wissenschaftliche und
geschichtliche Themen auf. Chinas Staatsmedien äußersten sich Anfang 2004
sogar lobend über die Enzyklopädie. Das änderte sich dann jedoch rasch und
es folgte die erste Zensurblockade rund um den Jahrestag der
blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung am 4. Juni 1989.
Schließlich wurde der Zugang zu Wikipedia im Oktober 2005 endgültig
gesperrt, als weitere kritische Themen wie der Streit um Taiwan, das von
Peking nur als Provinz betrachtet wird, die Ein-Kind-Politik sowie die
Herrschaft der Kommunistischen Partei hinzukamen. In einem
Interview der "Financial Times" gab Baidu-Chef Robin Li an, nicht davon
zu wissen, dass Wikipedia in China gesperrt ist. Hat er sich vielleicht in
seinem eigenen Lexikon informiert?
Wikipedia selbst präsentiert
einige interessante Beiträge zum Thema Zensur im Internet und bietet auch Beispiele für
praktizierte Zensur:
«China ist das bekannteste Beispiel für starke
Zensur im Internet. So sind neben pornographischen Seiten die Auftritte
religiöser und politischer Gruppierungen, die die chinesische Regierung
als schädlich ansieht, sowie renommierte Nachrichtendienste gesperrt. Dies
betrifft u.a. die BBC und seit dem 18. Oktober 2005 die
Wikipedia.
Am 23. Januar 2006 wurde bekannt, dass nach vielen
anderen Suchmaschinen auch Google-China die Suche manipuliert. In
Absprache mit den chinesischen Behörden werden für die chinesische
Öffentlichkeit brisante Seiten zu Themen wie Tibet oder Taiwan nicht
angezeigt.
Aber auch viele andere Länder schränken den Zugriff auf
das Internet ein. Auch in Europa und den USA ist Zensur im Internet ein
Thema: Das US-amerikanische „Project for the New American Century“,
dessen Mitglieder sich in der Regierung Bush (seit 2001) wiederfanden,
veröffentlichte im September ein Dokument, in dem dem Internet eine große
Bedeutung in der modernen Kriegsführung und Informationspolitik und
-beschaffung zukommt (the creation of 'US Space Forces', to dominate
space, and the total control of cyberspace to prevent 'enemies' using the
internet against the US).
Das Europäische Parlament und der Rat der
Europäischen Union haben 2003 einer Weiterführung eines Aktionsplans zur
sicheren Nutzung des Internet zugestimmt. Es soll stärker gegen illegale
und schädliche Inhalte vorgegangen werden.
Aber auch
nichtstaatliche Gruppen versuchen, mit juristischen Mitteln kritische
Informationen zu unterbinden; zum Beispiel die Sekte Scientology. Auch
Suchmaschinen wie Google haben und nutzen die Möglichkeiten zur Zensur.
Webseiten, die nicht in einer Suchmaschine aufgeführt werden, können vom
Benutzer auch nur schwer gefunden werden. Beides ist jedoch keine "Zensur"
im rechtlichen Sinn. Auch bei Wikipedia werden z.B. Beiträge gelöscht ohne
dass dies eine "Zensur" wäre.
Im Februar 2004 zensierte der
Internetdienstanbieter Freenet.de Webseiten, die sich kritisch zu dem
Unternehmen äußerten, indem er einen Teil der Nutzer seines Dienstes, die
versuchten, die unternehmenskritischen Seiten aufzurufen, auf andere
Webseiten umlenkte. Technisch wurde dies durch einen transparenten Proxy
realisiert.»
Mit zensurfreiem Gruß
Torsten Kieslich

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Anpfiff für deinfussball.de
Deutschlands erste mobile, multimediale
Fußball-Community
Pünktlich zu dem Fußball-Ereignis des Jahres stellt deinfussball.de seine Bilder- und Film-Community allen
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der WM 2006 die ganz subjektive Sicht der Fans vermitteln, fernab vom
kommerziellen Medienrummel. Das Angebot von deinfussball.de unterstützt
alle gängigen Bild- und Film-Formate und ermöglicht sogar den direkten
Upload der spannendsten Fußball-Erlebnisse vom eigenen Handy.
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Fußball-Begeisterten Fotohandy- oder Digitalkamera-Besitzern bietet
deinfussball.de das ideale Forum, ihre persönlichen Fußball-Erlebnisse
ganz einfach mit Freunden und anderen Fans zu teilen. Die Benutzer zeigen
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Trikot oder lassen Ihrem Enthusiasmus sogar mit Musik und Gesang in Form
von selbstgefilmten Videos freien Lauf.
Die Nutzung von
deinfussball.de ist kostenlos und das Anlegen eines eigenen Profils dauert
keine 5 Minuten. Die Plattform bietet eine Reihe von
Interaktionsmöglichkeiten. Registrierte Benutzer können z.B. Bewertungen
abgeben. So erhält man direktes Feedback, ob die eigenen
Fußball-Erlebnisse bei den anderen Fans gut ankommen. Die besten Bilder
und Filme werden unter den Top100 täglich neu präsentiert.
Die
Anwender können ihre Bilder und Filme nicht nur per PC, sondern auch
direkt vom Fotohandy hochladen. Alle Funktionen sind in einer
Benutzeroberfläche untergebracht, die erfreulich schlicht und nahezu
selbsterklärend sein soll.

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Word-Tipp: Fensterln einmal anders – so gewinnen Sie mehr Platz
für Ihre Word-Fenster
Tipp aus dem PC-Anwender-Handbuch
Alte Versionen von Word zeigten alle Word-Dokumente in einem
Sammelfenster (MDI) an. Ab Word 2000 wird voreingestellt jedes
Word-Dokument in einem eigenen Fenster dargestellt, mit Menüleiste und den
jeweiligen Symbolleisten. Die separaten Fenster haben etliche Vorteile, so
können Sie etwa mit [ALT]+[TAB] rasch zwischen mehreren geöffneten
Dokumenten gewechselt werden. Auch lassen sich so für jedes Dokument
individuell Symbolleisten aktivieren.
Doch wenn Sie zwei Dokumente
untereinander anordnen, um diese zu vergleichen oder Text aus dem einen
Dokument in das andere zu kopieren, bleibt durch die doppelten Menü- und
Symbolleisten selbst auf einem größeren Monitor nicht mehr viel Platz für
Ihre Texte. Sie können nun in beiden Fenstern alle nicht benötigten
Symbolleisten schließen, um mehr Platz für Ihre Texte zu
schaffen.
Die einfachere und schnellere Lösung besteht für Sie
darin, kurzzeitig zu der alten Darstellung zurückzukehren, die bis Word 97
verwendet wurde, und damit alle Dokumente in einem Fenster darzustellen.
Dazu wählen Sie "Extras/Optionen" sowie das Register "Ansicht" und
deaktivieren das Kontrollkästchen vor der Option "Fenster in Taskleiste".
Schließen Sie das Dialogfenster mit "OK".
Ihre Dokumente werden nun
in einem Fenster angezeigt. Ein Wechsel zwischen den Dokumenten ist über
das Menü "Fenster" möglich. Falls Sie es noch nicht getan haben, lassen
sich nun alle Dokumente über "Fenster/Alle anordnen" anordnen und deren
Größe und Position nach Bedarf durch Ziehen mit der Maus
ändern.
Dieser Tipp stammt aus der Redaktion des PC-Anwender-Handbuchs.

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BSI-Präsident warnt vor Computerviren zur Fußball-WM
Beim 7. Datenschutzkongress in Berlin warnte Dr. Udo Helmbrecht,
Präsident des Bundesamtes für
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), vor Computerviren und
Schadprogrammen in Zusammenhang mit der Fussball-Weltmeisterschaft.
„Hacker nutzen wichtige Ereignisse wie die Fussball-WM, um Computerviren
zu verbreiten,“ erläutert Helmbrecht.
Die versteckten
Schadprogramme sind meist einer E-Mail mit attraktiver Betreffzeile
angehängt. Öffnet der arglose Internetnutzer den Anhang, installiert sich
das Schadprogramm unbemerkt. Ist der Trojaner erst einmal auf dem PC, kann
er Daten wie Kontonummer und Zugangscodes fürs Online-Banking
ausspionieren, Dateien verändern oder den PC fernsteuern.
Aktuell
tauchte Anfang Mai ein Trojaner auf, der sich als WM-Spielplan tarnt.
Bereits 2005 nutzte ein Computervirus die Vorfreude der Fussballfans auf
die WM. Damals tarnte sich der Schädling namens Sober als Benachrichtigung
zur WM-Ticketauslosung.
„Internetnutzer müssen aufpassen, welche
Dateien und Mailanhänge sie öffnen“, rät der BSI-Präsident.
Schutzsoftware, die für Privatnutzer meist kostenfrei zur Verfügung steht,
kann die Gefahr verringern. „Aber fürs Internet müssen Firewall und
Virenschutz stets auf dem aktuellen Stand sein“, so
Helmbrecht.

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