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Gesendet: Montag, 20. Februar 2006 03:30
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Betreff: Computer-Voodoo

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 20. Februar 2006

Computer-Voodoo
Minifestplatte mit 4 GB Kapazität
Amazon vs. Apple: Internet-Händler plant eigenen Musik-Dienst
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Computer-Voodoo

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

eine in Umfragen und Studien immer wieder beliebte Frage lautet, ob man schon einmal mit seinem Rechner geredet habe. Und wenn ja, wie man ihn dabei nennt. Vor kurzem kursierten die Ergebnisse einer solchen Umfrage und enthüllten, dass praktisch schon jeder Anwender mit seinem PC gesprochen oder, genauer, geschimpft habe, worüber sich die Veranstalter der Untersuchung gar nicht genug verwundern konnten.

Ich für meinen Teil wunderte mich nur darüber, dass man für etwas derart offensichtliches wie das mehr oder weniger vertrauliche Gespräch zwischen Anwender und Maschine eine Studie in Auftrag geben muss – statt im Büro einfach mal die Ohren aufzusperren oder sich selbst bei der Arbeit zu belauschen.

"Dreckskiste"

Ich nenne meinen Computer mit Vorliebe "Dreckskiste". Das ist, zugegeben, ein etwas harsches Wort, trifft aber nur zu oft den Kern. Schließlich überrascht er mich immer genau dann mit ungewohnt bockigen Reaktionen, wenn ich glaube, alles locker im Griff zu haben.

Zum Beispiel an diesem Wochenende, als ich "mal eben rasch" ein paar DVDs für Bekannte brennen wollte. Nein, nicht was Sie jetzt gleich wieder denken – es handelte sich nicht um Raubkopien, sondern um ca. 4 GB im Internet frei zugänglicher Daten. Gedacht war das so, dass ich auf einem alten Testrechner mit DVD-Brenner die DVDs brenne, während ich an meinem Hauptcomputer arbeite.

Soweit die Theorie, die Praxis sah ein wenig anders aus. Die Probleme begannen damit, dass der Brenner im Testrechner sich beharrlich weigerte, auch nur einen DVD-R-Rohling zu akzeptieren (obgleich er das bislang immer umstandslos getan hatte). Nach einer knappen Stunde, mehreren Neustarts und einigen verbrannten Rohlingen wechselte ich zu meinem Arbeitsrechner. Hier gelang es mir immerhin eine DVD zu brennen, allerdings benötigte das System dafür rund 30 Minuten.

Anschließend fiel so ziemlich alles aus, was ausfallen kann. Zuerst erschien eine kryptische Fehlermeldung der Brennsoftware. Anschließend ließ sich der Brenner nicht mehr im Explorer ansteuern. Danach verschwand er komplett aus der Laufwerksanzeige und zum Abschluss wurde der Bildschirm leer und baute sich anschließend wieder auf – ein typisches Zeichen dafür, dass Windows den Windows Explorer wegen kritischer Probleme beendet und neu gestartet hatte (sollte Ihnen dergleichen einmal passieren: Sichern Sie alle offene Dateien und starten Sie Windows neu).

Rettungsmaßnahmen

Da dieser Brenner schon seit längerer Zeit so seine Mucken hatte, schien mir der Zeitpunkt gekommen, den schon etwas in die Jahre gekommenen Brenner samt Brennsoftware gegen ein neueres Modell auszutauschen. Nach einem kurzen Abstecher beim örtlichen Fachhändler besaß ich einen nagelneuen DVD-Brenner. Der Brenner wurde eingebaut, der PC wurde neu gestartet – und der Brenner wurde nicht erkannt.

Inzwischen war aus der Aktion, die ich mal eben rasch nebenbei erledigen wollte, ein mehrstündiger Fehlschlag geworden und ich einigermaßen frustriert. Ich schimpfte vernehmlich vor mich hin und startete einen neuen, letzten Versuch.

Zuerst am alten Testrechner – und als ob mein Schimpfen geholfen hätte, funktionierte nun alles. Die DVD wurde im vierfachen Tempo in rund 10 Minuten anstandslos gebrannt.

Da ich am System nichts geändert hatte, musste es wohl an den Rohlingen liegen. Und siehe da – der Brenner arbeitete tadellos, wenn er DVD+R-Rohlinge bekam und kam ins Stolpern, wenn er einen DVD-R-Rohling brennen sollte. Angeblich sollte er zwar beides beherrschen – und wie ich aus Erfahrung weiß, beherrschte es auch – , aber das scheint er im Laufe der Zeit vergessen zu haben.

Bei meinem neu eingebauten Laufwerk musste ich allerdings tiefer in die Trickkiste greifen und mich daran erinnern, dass man interne Laufwerke nicht einfach anschließen, sondern auch korrekt "jumpern" muss (alles andere wäre ja zu einfach). Wobei sich mir wieder die Frage stellte, warum man sich im Jahr 2006 immer noch mit solchen atavistischen Techniken wie das korrekte Master / Slave / Cable Select-Jumpern von IDE-Laufwerken herumschlagen muss.

In meine Fall hatte ich noch Glück, die Einstellung "cable select" funktionierte. Dabei wird den angeschlossenen IDE-Geräten die Master- / Slave-Verteilung automatisch zugewiesen. Warum die Hersteller ihre Laufwerke ab Werk als "Master" jumpern, statt sie auf "Cable Select" zu setzen, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben.

Happy End

Immerhin, was als frustrierende Computer-Alltagserfahrung begann und sehr viel länger dauerte als geplant, kam dann doch noch zu einem guten Abschluss.

Manche Leute werden vermutlich glauben, es läge an Dingen wie Rohlingen oder Jumpern. Aber ich werde den Verdacht nicht los, dass es – Voodoo und Zauberei! – an meinem Schimpfen lag.

Und wenn man es recht bedenkt, liege ich damit vermutlich gar nicht mal so falsch. Denn erst durch mein Schimpfen lösten sich die Frustrationen und Spannungen, die sich durch die zahlreichen Fehlschläge und gescheiterten Pläne aufgebaut hatten. Und erst danach war ich in der Lage, schließlich einen erfolgreichen Versuch zu unternehmen.

Wenn Sie also das nächste Mal in einer festgefahrenen Situation stecken und ein Problem am Rechner sich beharrlich gegen alle Maßnahmen sträubt: Reden Sie mit Ihrem Computer. Glauben Sie mir, das hilft.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Minifestplatte mit 4 GB Kapazität

Mit seinem neuen "Micro Hard Drive" stellt Imation eine mobile Festplatte vor, die kaum 50 Gramm wiegt und ungefähr so groß wie eine Euro-Münze ist und die dennoch erstaunliche 4 GB Daten speichern kann. Die nach Firmenangaben "kleinste Festplatte der Welt" ist als externer Datenspeicher ausgelegt und wird über die USB-Schnittstelle an den Rechner angeschlossen.

Als bevorzugtes Einsatzgebiet sieht Imation anscheinend die Sicherung sensibler Daten. Denn zum Lieferumfang des Laufwerks gehört nicht nur eine Verschlüsselungssoftware, mit der die gesicherten Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt werden sollen, sondern das Laufwerksgehäuse selbst hat die Form eines Vorhängeschlosses. Im Bügel des Schlosses befindet sich der USB-Stecker. Dadurch wird die Platte etwas größer, als sie von den reinen Baumaßen her sein müsste, aber dafür sichert robuste Metallgehäuse den sensiblen Datenträger.

Das "Micro Hard Drive" ist ab sofort im Fachhandel erhältlich und kostet rund 190,00 Euro.

Firmeninformation zum Micro Hard Drive

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Amazon vs. Apple: Internet-Händler plant eigenen Musik-Dienst

Wer eine erfolgreiche Idee hat, der hat auch Konkurrenten, die versuchen, ebenfalls mit dieser Idee zu reüssieren. Nun ist Apples Musik-Dienst iTunes mitsamt dem darauf abgestimmten Player iPod überaus erfolgreich. Kein Wunder, dass es nicht an Versuchen fehlt, an diesem von Apple entdeckten Markt zu partizipieren. Bislang waren diese Versuche allerdings nicht allzu erfolgreich.

Jüngster Mitbewerber ist der Internet-Händler Amazon, der sein Angebot laut einem Bericht des "Wall Street Journals" demnächst nicht nur um einen eigenen Shop zum Vertrieb digitaler Inhalte erweitern , sondern auch einen eigenen Player auf den Markt bringen will. Dazu verhandele man derzeit mit den vier größten Musikkonzernen EMI, Sony BMG, Warner Music und Universal Music.

Für Amazon wäre ein solcher Shop eine logische Ergänzung des bisherigen Angebots, könnte man Interessenten vom CD- oder DVD-Angebot direkt zum Shop durchreichen und würde die Kunden nicht an andere Anbieter verlieren.

Laut Wall Street Journal könnte der Shop bereits im Sommer online gehen.

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