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Gesendet: Donnerstag, 4. August 2005 02:01
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Betreff: "Das Krebsgeschwür des World Wide Web"

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 4. August 2005

"Das Krebsgeschwür des World Wide Web"
Canon steigert Umsatz und Gewinn
Mozilla Foundation gründet kommerziellen Ableger
Tool der Woche: "PDF Redirect", das kostenlose PDF-Tool
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"Das Krebsgeschwür des World Wide Web"

Liebe Leser,

noch ist der Internet Explorer 7 kaum mehr als ein Gerücht, da hagelt es bereits zum Teil heftige Kritik.

Derzeit steht die neue Version von Microsofts Webbrowser nur in einer ersten Beta für ausgewählte Tester zur Verfügung und bis zur öffentlichen Test- oder gar bis zum Erscheinen der endgültigen Version werden noch etliche Monate vergehen.

Doch bereits jetzt haben die Entwickler bekannt gegeben, dass auch der neue Browser nicht alle Webstandards erfüllen und auch die neueste Version den so genannten "Acid 2"-Test nicht bestehen werde.

Der Acid-2-Test

Dieser Test wurde von Web Standards Project (Wasp) entwickelt und soll den Browserprogrammierern dabei helfen, ihre Software kompatibel zu halten. Bislang bestehen nur drei Browser diesen Test: Konquerer (Linux), iCab (Mac OS) und eine getunte Version von Apples Safari (ebenfalls Mac OS). Unter Windows scheitern Firefox und Opera zwar, schneiden aber noch relativ gut ab, der Internet Explorer 6 versagt vollständig, ältere Browser haben überhaupt keine Chance.

Microsoft argumentiert, dass Acid 2 kein echter Kompatibilitäts-Check sei, sondern eher eine Art Wunschliste, nach dem Motto: Es wäre schön, wenn ein Browser diesen Test besteht, aber es muss nicht sein.

Nun stimmt es zwar, dass Acid 2 ein extremer Härtetest ist, der auch mit ungewöhnlichen Kombinationen verschiedener Webstandards arbeitet, aber das bedeutet nicht, dass man es als Entwickler auf die leichte Schulter nehmen sollte, wenn ein Browser an diesem Test scheitert. Schließlich ist der Acid-2-Test selbst ein völlig korrekter, standardkonformer Einsatz von CSS und HTML und eigentlich sollte jeder Browser ihn passieren können.

"Boykottiert den IE"

Microsofts Ankündigung hat für einigen Wirbel in der Entwicklerszene gesorgt. Einer der Kritiker ist der langjährige Windows-Experte Paul Thurrott. Er hat sich in den letzten Jahren einen Namen als technischer Autor gemacht, der über die Entwicklung bei Microsoft glänzend informiert ist und sich bemüht, bei aller Kritik immer auch die positiven Seiten von Windows & Co. zu betonen. Schon in den letzten Monaten äußerte Thurrott zunehmend Enttäuschung und Unmut über den Kurs, den man in Redmond eingeschlagen hat. Das lange Warten auf Longhorn, die dauernden Versprechungen und Vertröstungen zerrten offensichtlich an seinen Nerven.

Bei der Ankündigung, der IE 7.0 werde sich nicht unbedingt an die geltenden Webstandards halten, scheint ihm der Geduldsfaden endgültig gerissen zu sein. In seiner regelmäßigen Kolumne im Internet macht er seinem Ärger jetzt Luft.

Der IE 7.0 lasse sowohl Web Entwickler als auch Anwender im Stich, poltert er los. Und geht dann in die Vollen: "Man Rat ist einfach: Boykottieren Sie den IE. Er ist ein Krebsgeschwür im Web und muss gestoppt werden. Er ist unsicher und hält sich nicht an Internetstandards, was ihn sowohl für Anwender also auch Webentwickler unbrauchbar macht."

Was ist dran an der Kritk?

Thurrotts Kritik ist starker Tobak und man könnte sich fragen, ob er nicht doch übertreibt. Schließlich arbeiten die IE-Entwickler mit den Autoren des Acid-2-Test zusammen. Und beim Web Standards Project zeigt man sich begeistert, über die Fortschritte, die man bei Microsoft gemacht habe. Zwar sei der IE 7.0 immer noch nicht ganz so, wie man ihn sich wünscht, aber er sei eine enorme Verbesserung und überdies ja noch im Beta-Stadium. Den Kritikern wird empfohlen, einfach auf die fertige Version warten – und auf die Version 7.5 hoffen.

Das ist zwar alles nicht ganz falsch, aber ich fürchte, es ist auch nicht so richtig richtig. Thurrott gibt zu bedenken, dass man von einem Konzern wie Microsoft erheblich mehr erwarten könne, als einen etwas verbesserten Internet Explorer.

Und ich finde, er hat Recht – wir reden hier ja nicht über eine kleine Softwareschmiede oder gar ein OpenSource-Projekt, bei dem man schon mal Fünfe gerade sein lassen könnte, sondern über einen der größten Softwarekonzerne der Welt mit einem Quartalsumsatz von fast 10 Milliarden US-Dollar.

Sollte es wirklich so sein, dass dieser Konzern nicht die nötigen Ressourcen hat, einen standardkompatiblen Browser zu entwickeln? Oder sollte hier vielleicht Absicht im Spiel sein? Sollte es am Ende wieder nur darum gehen proprietäre Standards durchzusetzen?

Thurrott schlägt vor, statt auf den neuen Internet Explorer zu warten, lieber hier und jetzt zu Firefox zu wechseln, wobei auch Opera und der Mac-Browser Safari eine gute Wahl seien. Denn nur so, argumentiert er, sei es möglich, Microsoft zu zwingen, beim Internet Explorer die Hausaufgaben zu machen. Und ich glaube, auch damit hat er Recht.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Das Web Standard Projekt

Der Acid-2-Test

Canon steigert Umsatz und Gewinn

Der japanische Konzern Canon hat im letzten Quartal einen Gewinn von 734 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Das ist ein Zuwachs um 7,6 Prozent. Einen ähnlichen Anstieg vermeldete Canon für den Umsatz, der um 7,3 Prozent auf 8,15 Milliarden US-Dollar stieg. Andere japanische IT-Unternehmen mussten in der letzten Zeit Einbußen hinnehmen. Als Grund für die soliden Zuwächse gibt das Unternehmen die Konzentration auf das Kerngeschäft mit Druckern und Digitalkameras an.

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Mozilla Foundation gründet kommerziellen Ableger

Bislang werden die Programme Firefox, Thunderbird & Co. von der nicht-kommerziellen "Mozilla Foundation" betreut. Das soll sich in Zukunft ein wenig ändern. Man unterstütze natürlich nach wie vor die offenen Standards des Internet, könne aber, so Mitchell Baker, nicht ignorieren, dass Firefox inzwischen einen Vermögenswert darstelle.

Baker, die bislang der Mozilla Foundation vorstand, übernimmt die Leitung der neu gegründeten Mozilla Corporation, sich in Zukunft der Software-Entwicklung und Produktpflege widmen wird.

Aus Anwendersicht ändert sich nichts, die Programme wie Firefox oder Thunderbird werden weiterhin kostenlos und als Open Source Software vertrieben werden.

Doch anders als die Mozilla Foundation darf die Mozilla Corporation mit Schulungen, Dienstleistungen oder Support zu ihren Produkten Geld verdienen. Baker versicherte, dass es sich bei der Mozilla Corporation nicht u um ein typisches kommerzielles Unternehmen handelt und dass alle Einnahmen für die Verwirklichung der Ziele der Mozilla Foundation eingesetzt werden sollen.

Tool der Woche: "PDF Redirect", das kostenlose PDF-Tool

Jeden Donnerstag stellt Ihnen "Business-PC Daily" ein nützliches Programm vor, das Ihnen bei Ihrer täglichen Arbeit am Computer hilfreiche Dienste leisten kann.

Tool der Woche: "PDF Redirect"

Mit PDF Redirect von Exp Systems steht ein kostenloses Tool zur Erzeugung von PDF-Dateien aus allen beliebigen Anwendungen heraus zur Verfügung. Wie andere PDF-Tools auch wird PDF Redirect als Druckertreiber eingebunden. Eine PDF-Datei erzeugt man dann, in dem man das Dokument über diesen Druckertreiber ausgibt. Dabei kann man einen Speicherort angeben, an dem die erzeugte PDF-Datei abgelegt wird. Für den privaten Einsatz ist das Tool komplett kostenlos, bei kommerziellem Gebrauch fällt eine geringe Nutzungsgebühr an.

Homepage von Exp Systems

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