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Gesendet: Mittwoch, 20. Juli 2005 04:31
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Betreff: Das Milliarden-Geschäft

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 20. Juli 2005

Das Milliarden-Geschäft
IBM und HP streichen mehrere tausend Stellen
Powerpoint: So bringen Sie eingefügte Folien in Form
Sicherheitshinweis von Websense: Sparkassenkunden im Visier der Phisher
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Das Milliarden-Geschäft

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

in seinem 1998 erschienenen Buch "Burn Rate. How I Survived the Gold Rush Years on the Internet" (deutscher Titel: "Goldrausch. Vom Überleben in der wilden Welt des Internet-Business") erzählt Michael Wolff von seinen Erfahrungen mit der kommerziellen Nutzung des Internet.

Wolff gehört zu den Pionieren und war von Anfang an dabei. Wie so viele andere wurde auch er von der enormen Entwicklungsdynamik der Boomphase des Internet Mitte der Neunziger Jahre angesteckt. Auch er verband völlig irrationale Hoffnungen mit dem neuen Medium, glaubte an die Wertschöpfung aus dem Nichts und verwickelte sich in absurde Geschäftsmodelle.

In kürzester Zeit wuchs sein kleiner, bis dahin profitabler Verlag von drei auf 70 Angestellte, wurde zu einem Multimedia-Unternehmen und machte pro Monat einen Umsatz von einer Million – bei einem Verlust von drei Millionen Dollar. Was die Banken seinerzeit aber nicht daran hinderte, das Unternehmen auf einen Wert von mindestens 60 Millionen Dollar zu schätzen. Kurz darauf erging es Wolff so wie fast allen anderen Internet-Firmen der Zeit – nach dem raketenhaften Aufstieg kam der tiefe Sturz.

In seinem Buch erzählt Wolff vom rasanten Aufstieg und steilen Fall seiner Firma und plaudert anekdoten- und lehrreich aus dem Nähkästchen. Burleske Höhepunkte seines Berichts sind seine Verhandlungen mit AOL oder sein Deal mit CMP, einem der größten Computerfachverlage der USA. Während das AOL-Geschäft einen überaus chaotischen Verlauf nimmt, war CMP so versessen darauf, ins Internet-Geschäft einzusteigen, dass sie Wolff, wie er schreibt, "eine stattliche siebenstellige Summe (in der Dimension eines Filmvertrages) für, nun ja, gar nichts" gaben.

Dieses "gar nichts" bestand hauptsächlich aus einer schnell zusammengehauenen, völlig veralteten Datenbank mit ein paar tausend Internet-Adressen, die die Grundlage für Wolffs überaus erfolgreiches Buch "Net Guide" gebildet hatte. Wolff kommentiert den aus seiner Sicht abstrusen Deal: "Bis heute bin ich überzeugt, dass sie glaubten, uns das Internet abzukaufen, dass unsere FileMaker-Datenbank so etwas wie eine Schatzkarte war."

Doch so absurd und ahnunglos CMPs Handeln auch scheint, so ganz verkehrt lagen die Käufer damals wohl doch nicht – vielleicht waren sie einfach nur zu früh dran. Natürlich war es völliger Blödsinn, so viel Geld für eine Handvoll Internet-Adressen auszugeben, aber die Vorstellung, dass ein Internet-Katalog eine Art Schatzkarte sein könnte, ist ja gar nicht so verkehrt. Schließlich hat sich der Markt der Suchmaschinen und Webkataloge zu einem riesigen Geschäft entwickelt.

Der Marktführer Google zum Beispiel – für viele gleichbedeutend mit "Suche im Internet" – wies im letzten Jahr einen Konzernumsatz von annähernd 3,2 Milliarden Dollar und einen Gewinn von rund 400 Millionen Dollar aus. Der Börsenwert von Google liegt derzeit bei rund 80 Milliarden Dollar. Damit ist Google, so hat der Spiegel ausgerechnet, "mehr Wert als die Autogiganten Ford und General Motors zusammen".

Auch der Klassiker und Katalog-Pionier Yahoo konnte nach langen unsicheren Jahren jetzt kräftig abräumen. In den letzten drei Jahren setzte Yahoo rund 3,5 Milliarden Dollar um und erwirtschaftete einen Nettogewinn von knapp 840 Millionen Dollar.

Der Erfolg von Google und Yahoo ruft die Konkurrenten auf den Plan, die an diesem Milliardengeschäft teil haben möchten. An vorderster Stelle steht hier Microsoft, die mit "MSN Suche" einen direkten Konkurrenten zu Google etablieren wollen. Das zeigt sich bereits beim Interface-Design, das sich deutlich am schlichten Auftritt von Google orientiert und nicht an den vollgestopften und bunten Seiten von MSN.

Auch wenn MSN Suche derzeit noch nicht überzeugen kann und nur wie ein Google-Imitat aussieht, gibt man sich bei Microsoft siegesgewiss. Ende Juni etwa bekräftigte Steve Ballmer auf einer Veranstaltung in Sydney, dass man Google ein- und überholen wolle. Als Zeitrahmen schweben dem Microsoft-Chef etwa sechs Monate vor.

Ob Microsoft dieses Ziel erreicht oder ihm auch nur nahe kommen kann, muss die Zukunft zeigen – Anfang 2006 sind wir klüger. Aber spekulieren können wir bereits jetzt.

Für den Erfolg von Microsoft spricht, dass der Konzern praktisch unbegrenzte Geldmittel besitzt – und zwar in Cash, nicht nur als Aktienpotential und schon mehrfach bewiesen hat, dass selbst ein so riesiger Koloss zu sehr schnellen Kurswechseln in der Lage ist.

Google kann dagegen nicht nur Geld, sondern Kreativität, Innovationsfreude und die stringente Fokussierung auf sein Geschäftsfeld in die Waagschale werfen.

Ich tippe darauf, dass Google in sechs Monaten nicht nur weiterhin führend, sondern seinen Vorsprung weiter ausgebaut haben wird.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

P. S.

Michael Wolffs Buch ist derzeit leider vergriffen, sollten Sie es einmal in die Finger bekommen, dann greifen Sie zu und lesen Sie es – es lohnt sich. Sie können sich auf eine ebenso lehrreiche wie amüsante Lektüre freuen.

IBM und HP streichen mehrere tausend Stellen

Eben noch meldet der weltweit größte IT-Konzern IBM ein rundum erfolgreiches Quartalsergebnis, da folgt die Hiobsbotschaft gleich hinterher: Der Konzern wird weltweit rund 14.500 Stellen abbauen – 70 Prozent davon in Europa. Bei den deutschen IBM-Standorten Hannover und Schweinfurt sollen rund 600 Arbeitsplätze betroffen sein, weitere 700 Stellen sollen an anderen Standorten wegfallen. Die Gewerkschaft Verdi befürchtet, dass IBM in den nächsten Jahren rund 9 Prozent der 27.000 Arbeitsplätze in Deutschland streichen wird.

Ähnlich drastische personelle Einschnitte sind bei Hewlett-Packard, der weltweiten Nummer 2 im PC-Geschäft, geplant. Der Konzern will im Rahmen seiner tiefgreifenden Umstrukturierung pro Jahr rund 1,9 Milliarden US-Dollar einsparen. Das wichtigste Mittel zur Erreichung dieses Ziels ist der Stellenabbau. Wie IBM plant HP weltweit den Wegfall von 14.500 Arbeitsplätzen, was etwa 10 Prozent der Belegschaft entspricht. Von dieser Aktion werden auch Arbeitsplätze in Deutschland betroffen sein, wieviele es sein werden, ist noch nicht bekannt.

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Powerpoint: So bringen Sie eingefügte Folien in Form

Präsentationen werden nicht selten aus Folien vorhandener Dateien zusammengesetzt. Das Ergebnis sind Folien, die rein optisch keinen einheitlichen Eindruck vermitteln. Schriftarten, -größen und -farben wechseln. Mitunter auch die Aufzählungssymbole.

Da Powerpoint leider keine passenden Werkzeuge zur einheitlichen Gestaltung von Folien bietet (wie zum Beispiel die Formatvorlagen in Word), lassen sich manuelle Nachbearbeitung von eingefügten Folien nicht vermeiden. Drei Tipps helfen Ihnen dabei, den Umfang der Arbeiten zu reduzieren:

  • Fügen Sie die kompletten Folien über die Befehlsfolge "Einfügen / Folien aus Datei" ein. Das Dialogfeld ist flexibel und erlaubt es, die Folien aus mehreren Dateien in einem Arbeitsgang nacheinander in die aktuelle Präsentation einzubauen.
  • Wenn Sie sehen, dass Schriftformate vereinzelt vom Standard abweichen, markieren Sie das betreffende Textfeld (das geht am schnellsten mit "F2"). Betätigen Sie dann die Tastenkombination "Strg" + "Leertaste". Damit setzen Sie die Schriftformate auf die Vorgaben aus dem Folienmaster zurück.
  • Wollen Sie Schriftformate, Größe und Position der Platzhalter in einem Schritt in Ordnung bringen, wählen Sie in Powerpoint 97 / 2000 den Befehl "Format / Folienlayout" und die Schaltfläche "Erneut übernehmen". In Powerpoint 2002 / 2003 klicken Sie im Aufgabenbereich rechts auf den Pfeil des Foliensymbols und wählen den Eintrag "Layout neu anwenden".

Diesen Tipp entnehmen wir dem Informationsdienst "PowerPoint aktuell".

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Sicherheitshinweis von Websense: Sparkassenkunden im Visier der Phisher

Die Websense Security Labs weisen in einer Eilmeldung auf einen neuen Betrugsversuch via E-Mail hin. Er betrifft unter anderem Kunden der Sparkasse Iserlohn im Sauerland. Die Empfänger der gefälschten E-Mail werden darin aufgefordert, eine in der Mail angegebene Webseite aufzusuchen und dort ihre TAN- und PIN-Nummer einzugeben. Einer solchen Aufforderung sollte man niemals Folge leisten! Websense weist ausdrücklich darauf hin, dass Banken nie Passwörter und Geheimzahlen per E-Mail anfordern würden.

In seinen Security Labs beobachtet Websense, ein internationaler Experte für Internet-Sicherheit, 24 Millionen Websites pro Tag und analysiert, wie sich neue Bedrohungen aus dem Internet verhalten und auswirken.

Der genaue Wortlaut der gefälschten E-Mail sowie Screenshots der nachgebauten Webseite der Sparkasse Iserlohn sind auf den Webseiten von Websense einsehbar.

Dokumentation Phishing-Mail und der gefälschten Webseiten

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