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Gesendet: Montag, 27. März 2006 02:01
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Betreff: Das Vista-Debakel

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 27. März 2006

Das Vista-Debakel
Nach Vista-Verzögerung: Office 2007 kommt ebenfalls später
United Internet legt Rekord-Wachstum vor / Aktienkurs steigt stark
Handy-TV: Marktforscher sehen kaum Chancen für mobiles Fernsehen
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Das Vista-Debakel

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

fast fünf Jahre liegt es nun schon zurück, dass Microsoft in Sachen Betriebssystem etwas Neues auf den Markt brachte: Windows XP erschien im Oktober 2001. Seither hört man aus Redmond zwar jede Menge vollmundiger Versprechungen, sieht ihnen aber keine Taten folgen.

Der XP-Nachfolger wurde unter dem Namen "Longhorn" immer wieder für "nächstes Jahr" angekündigt. Erst sollte das System Ende 2002 / Anfang 2003 auf den Markt kommen, dann wird 2005 als Erscheinungstermin ins Auge gefasst, schließlich gibt es eine große Marketing-Kampagne, mit der man sich auf das Datum "Ende 2006" festlegt. Obendrein tauft man den XP-Nachfolger nun offiziell auf den Namen "Windows Vista". Keine Frage, dieses Mal meint es Microsoft ernst. Was den Konzern nicht daran hinderte, den Termin erneut zu verschieben. Nun soll Vista im Januar 2007 erscheinen.

Lässt man die Entwicklung der letzten fünf Jahre rasch Revue passieren, könnte man den Eindruck bekommen, Microsoft habe sich mit Vista übernommen. Nicht nur, dass man vor zwei, drei Jahren, kurz vor der Fertigstellung des Systems, den Code weggeworfen und noch einmal von vorn begonnen haben soll, sondern auch, dass die Liste mit Neuerungen und Featuren von Mal zu Mal kürzer wurde, gibt zu denken.

Vom neuen Dateisystem WinFS – einst von Bill Gates als "Heiliges Gral von Longhorn" gepriesen – hat man sich schon Mitte 2004 verabschiedet. WinFS ist inzwischen eine von Vista gelöste eigene Entwicklung, Ende 2005 wurde eine Beta-Version an Tester verteilt, seither ist es ein wenig still geworden um das angeblich revolutionäre System (dessen Zeitplan nun bis zum Jahr 2009 reicht).

Fast scheint es so, als habe Microsoft die Fähigkeit zur Innovation und Entwicklung verloren und sei nicht mehr in der Lage, deutliche Zeichen zu setzen. Lange Jahre waren die Produkte aus Redmond der Motor, der die Entwicklung der IT-Branche vorantrieb. Doch in den letzten Jahren fällt es Microsoft zunehmend schwieriger, diese Rolle zu erfüllen. Nun hat Microsoft ohnehin nicht den Ruf, ein besonders innovatives Unternehmen zu sein. Seine Stärke hat der Konzern an anderer Stelle. Er hat bislang immer noch verstanden, aktuelle Entwicklungen aufzunehmen und zu popularisieren.

Doch selbst damit scheint es derzeit nicht weit her zu sein. Zwar ist der Konzern mitten in einer strategischen Neuorientierung und noch stärkerer Ausrichtung auf das Internet. Doch alles, was man bislang unter dem Label "Live" zu sehen bekommen hat, wirkte abgestanden und bestenfalls gut kopiert. Von Innovation keine Spur – und von Popularisierung oder gar Markterfolg ebenfalls nicht. Seit Monaten etwa lässt Steve Ballmer kaum eine Gelegenheit aus, Google eins überzubraten und zu verkünden, man werde in wenigen Monaten Google marginalsiert haben. Allerdings Microsofts sind Anstrengungen in dieser Richtung bislang kaum über Achtungserfolge hinaus gekommen und eher nicht dazu angetan, Google das Fürchten zu lehren.

Da passt die Verschiebung von Windows Vista von "ganz bestimmt Ende 2006" auf "Januar 2007" leider nur zu gut ins Bild: Das angeblich revolutionär neue System bleibt weiterhin ein Versprechen, den PC-Herstellern hat's das Weihnachtsgeschäft zerhagelt und die Analysten sehen den ewigen Konkurrenten Apple als Gewinner der Situation.

Denn deren Macintosh-Computer könnten bereits all das, was Vista irgendwann einmal können soll. So wird, da sind sich die Analysten sicher, auf manchem Gabentisch zu Weihnachten ein Apple-Computer stehen, wo eigentlich ein neuer Windows-PC hätte stehen sollen.

Da bleibt für unsereins nur eins: Gelassen abwarten. Eines scheint mir jedenfalls sicher: Das Cebit-Thema 2007 wird "Vista" lauten. Aber wetten möchte ich darauf auch nicht.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Nach Vista-Verzögerung: Office 2007 kommt ebenfalls später

Die Verschiebung von Windows Vista auf Januar 2007 hat auch Auswirkungen auf den Erscheinungstermin der nächsten Office-Version. Da das neue Betriebssystem und das neue Office zeitgleich auf den Markt kommen sollen, wird auch der Verkaufsstart von Office 2007 um ein paar Wochen nach hinten geschoben. Statt im Herbst bzw. Ende 2006 wird es Office 2007 also erst im Januar 2007 geben. Microsoft betont, dass diese Verschiebung aus rein marktstrategischen Gründen erfolgt, nicht aus technischen. Man werde die Arbeit an Office wie geplant beenden. Firmen können bereits Ende des Jahres das neue Office als Volumenlizenz erwerben.

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United Internet legt Rekord-Wachstum vor / Aktienkurs steigt stark

Das Unternehmen "United Internet" dürfte den wenigsten bekannt sein – dabei handelt es sich dabei um eines der erfolgreichsten deutschen Online-Unternehmen. Besser bekannt sind allerdings einige der Konzerntöchter, die da unter einem Dach vereint sind: 1&1, Web.de und GMX.

Für das Jahr 2005 konnte United Internet nun ein Rekordergebnis bekannt geben. So ist der Umsatz im vergangenen Jahr um 57 Prozent auf über 800 Millionen Euro gestiegen. Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte kräftig zu. Es stieg um 18 Prozent von knapp 110 auf knapp 129 Millionen Euro.

Für das laufende Jahr kündigte Vorstand Ralph Dommermuth ein ähnliches Wachstumsziel an. 2006 wolle man um rund 50 Prozent wachsen und den Umsatz auf über eine Milliarde steigern.

Die Börse reagierte ausgesprochen positiv und verhalf der Aktie des Unternehmens zu einem Sprung von fast vier Prozent. Damit führte United Internet den TecDax-Index an.

Handy-TV: Marktforscher sehen kaum Chancen für mobiles Fernsehen

Eigentlich sollte die Fußball-WM dem von der Telekom und anderen Anbietern propagierten Handy-TV einen gewaltigen Schub verpassen. Das sportliche Großereignis schien das ideale Umfeld, um die Massentauglichkeit des mobilen Fernsehens unter Beweis zu stellen.

Bislang allerdings sieht es nicht danach aus, als würden im Sommer Handy-Besitzer die Fußballspiele auf ihren Mobiltelefonen verfolgen. Nun schüttet eine aktuelle Studie zum Thema zusätzlich Sand ins Marketing-Getriebe.

Für die britischen Marktforscher von Datamonitor ist die Zukunft des Handy-TVs noch sehr ungewiss. Die technischen Probleme seien im Detail nicht zufriedenstellend gelöst, es herrsche ein für den Konsumenten nicht durchschaubares Durcheinander verschiedener Technologien und obendrein würden die Funknetze durch eine gleichzeitige Ausstrahlung mehrerer TV-Kanäle völlig überfordert.

Kein Wunder, dass die Anbieter in Sachen Handy-TV zurückrudern und ihre Versprechungen aus dem letzten Jahr revidieren. Vom TV-Massenmarkt redet kaum noch jemand, nun geht es eher um lukrative Nischen. Statt Live-Übertragungen könne man zum Beispiel im so genannten "Loop-TV" vorbereitete Schleifen mit Clips aus verschiedenen Bereichen versenden.

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