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Gesendet: Donnerstag, 15. September 2005 02:01
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Betreff: Dateien und ihre Formate (2)

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 15. September 2005

Dateien und ihre Formate (2)
Microsoft stellt eine erste Version von "Office 12" vor / Komplett neue Oberfläche
Novell: Linux wird von Windows Vista profitieren
WLAN soll noch in diesem Jahr 240 MBit/s erreichen
Tool der Woche: BIOS-Kompendium
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Dateien und ihre Formate (2)

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

gestern habe ich mich an dieser Stelle mit den Grundlagen von Dateien und ihren Formaten beschäftigt, heute möchte ich mich den verschiedenen Formaten widmen, mit denen wir es im Arbeitsalltag oft zu tun haben.

Die größte Verwirrung löst meiner Erfahrung nach die Bitte aus, man möge doch diesen oder jenen Text als einfache Textdatei schicken. Fast immer bekomme ich dann eine DOC-Datei, also ein Word-Dokument, das nun zwar Text enthält, aber halt nicht nur –: und das genau deshalb auch keine reine Textdatei ist.

Reine Textformate

Bei reinen Textdateien wird ausschließlich Text gespeichert, keine Formatierungen und keine formalen Besonderheiten wie Schriftgröße oder Spaltensatz. Bilder, Farben und dergleichen findet sich hier also auch nicht.

Reine Textdateien haben den sehr großen Vorteil, dass sie mit praktisch jedem Programm geöffnet werden können, vom einfachsten Editor bis hin zur komplexen Textverarbeitung. Typische Dateiendungen für Text-Dateien sind TXT (als Kürzel für "Text") und ASC (als Kürzel für ASCII). Auch Scripts oder Webseiten sind in reinen Textdateien gespeichert und können daher mit jedem beliebigen Editor geöffnet und bearbeitet werden.

Für die Praxis bedeutet das: Wenn es nur um einen reinen Text ohne formale Besonderheiten geht, dann sollte man ihn auch als reinen Text speichern, um zu gewährleisten, dass es beim Dokumentenaustausch nicht zu Problemen kommt.

Formatierte Texte

Das wohl am häufigsten benutzte Dateiformat für Texte mit Formatangaben ist DOC, was für "Document" steht und von Word als Standardformat benutzt wird. Selbst wenn Sie in einem Word-Dokument nur einfachen Text ohne Besonderheiten speichern, so ist die Datei selbst doch keine Text- sondern immer eine Word-Datei.

Word ist zwar sehr weit verbreitet, aber das heißt nicht, dass jeder Empfänger eines Word-Dokumentes dieses Dokument auch korrekt öffnen kann. Es empfiehlt sich daher, für den Austausch von formatierten Dokumenten nicht das Word-eigene DOC-, sondern das allgemeinere RTF-Format zu benutzen.

RTF steht für "Rich Text Format" und kann, wie der Name schon sagt, auch Formatangaben speichern. Leider ist RTF aber nicht immer gleich RTF, so dass es in der Praxis mitunter zu Problemen beim Verarbeiten von fremden Dokumenten kommen kann, doch handelt es sich hier um zu vernachlässigende Ausnahmen.

Wer mit Open Office arbeitet wird um RTF fast nicht herumkommen, da das eigene Format SXW praktisch nur von Open Office geöffnet und gelesen werden kann.

Inzwischen gibt es einen offenen Dokumenten-Standard für Office-Dokumente, doch wird es erfahrungsgemäß einige Zeit dauern, bis er sich durchgesetzt hat. Bis dahin ist man mit Dokumenten im RTF-Format auf der sicheren Seite.

Bildformate

Bei Formaten von Bildern, Grafiken und digitale Fotos dominieren vier unterschiedliche Formate: BMP, GIF, TIFF und JPEG. Diese vier Formate können von praktisch allen Programmen eingelesen und verarbeitet werden, es sollten daher keine Probleme auftreten, wenn Sie Ihre Dokumente mit entsprechenden Bilddateien erweitern.

Relativ neu ist das Format PNG, das nach Patentstreitigkeiten um das GIF-Format als freie Alternative zu GIF entwickelt wurde, sich bislang aber noch nicht wirklich durchgesetzt hat. Allerdings ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis PNG genau so weit verbreitet sein wird, wie die übrigen Bildformate.

Der wichtigste Unterschied zwischen den Formaten besteht in der Größe der Datei und in Kompression der Daten. So sind zum Beispiel BMP-Dateien unkomprimiert und daher entsprechend groß, während das JPEG-Format mit einer verlustbehafteten Kompression arbeitet. Dadurch werden die Profildateien zwar drastisch kleiner, aber es gehen dafür Details verloren. Für das menschliche Auge sind solche Details fast nicht zu erkennen, weshalb selbst eine stark komprimierte JPEG-Datei auf Webseiten noch tadellos funktionieren kann. Für den Druck sollte man allerdings das TIFF-Format oder eine unkomprimierte JPEG-Datei benutzen.

Archivformate

Bei einer Archivdatei handelt es sich um eine Datei, deren Inhalt auf eine bestimmte Weise komprimiert wurde, um die Datei möglichst platzsparend archivieren zu können. Die Kompression erfolgt prinzipiell verlustfrei, doch bevor die Datei wieder benutzt werden kann, muss sie entkomprimiert oder entpackt werden. Dazu muss man natürlich wissen, nach welchem Verfahren das Archiv angelegt wurde. In der Praxis passiert es mitunter, dass man eine Archivdatei bekommt, aber kein Programm hat, mit dem man diese Datei öffnen, also entpacken kannn.

Bei der Kompression werden verschieden komplizierte Algorithmen eingesetzt, was zu einer mehr oder weniger starken Belastung des Prozessors führt. Anders gesagt: Das Komprimieren bzw. Auspacken von Dateien dauert sehr viel länger als die Arbeit mit unkomprimierten Daten. Doch seit Windows und andere Betriebssysteme von Haus aus mit bestimmten Kompressionsformaten umgehen können und die Rechenleistung der Computer drastisch gestiegen ist, ist dieses Problem nicht mehr so relevant wie vor einiger Zeit.

Das bekannteste Archiv-Format ist das ZIP-Format, das auf praktisch sämtlichen Computerplattformen verarbeitet werden kann. Wer Wert darauf legt, dass seine Archivdatei auch von anderen geöffnet werden kann, der wird kaum um das ZIP-Format herumkommen.

Bei anderen Algorithmen als dem des ZIP-Formates erzielt man zwar mitunter deutlich kleinere Dateien, hat aber dafür mit dem Problem zu kämpfen, dass es beim Austausch von Dokumenten immer mal wieder zu Probleme kommen kann. Besonders dann, wenn Dateien zwischen verschiedenen "Computer-Kulturen" ausgetauscht werden müssen. So wird etwa auf dem Macintosh oft mit SIT-Archiven gearbeitet, was für den DOS/Windows- Bereich lange Zeit ein erhebliches Problem darstellte. Unter Unix / Linux ist dagegen das GZ- bzw. GZIP-Format sehr beliebt, häufig stößt man hier auch auf die Endung TAR.

Und mit dem letzten Satz ist auch die Frage von gestern beantwortet: Wer eine Datei mit der Endung ".gz" bekommt, der hat eine Unix/Linus-Archivdatei bekommen, die er mit einem entsprechenden Programm auch unter Windows problemlos öffnen kann.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Microsoft stellt eine erste Version von "Office 12" vor / Komplett neue Oberfläche

Moderne Büroprogramme bieten für fast alle Probleme eine Lösung – man muss sie nur zu finden wissen. Je länger ein Programm auf dem Markt ist und je mehr Versionen und Updates es hinter sich hat, desto umfangreicher wird der Funktionsumfang. Doch desto undurchschaubarer wird auch der Wust aus Menüeinträgen, Optionen und Einstellungen.

Es ist also nur konsequent, dass Microsoft beim nächsten Office vor allem die Oberfläche und die Bedienstruktur radikal überarbeitet hat. Schließlich hatte man bei Umfragen unter Office-Kunden festgestellt, dass 90 Prozent aller für eine neue Version gewünschten Funktionen bereits vorhanden sind, sie wurden nur nicht gefunden.

Dem neuen Interface-Konzept fallen altvertraute Dinge wie Menüs oder Symbolleisten zum Opfer, die von Microsoft entsorgt und durch ein System aus Karteireitern und gruppierten Symbolen. Auch sonst wurde die Optik und das visuelle Feedback der Applikationen deutlich überarbeitet. So soll zum Beispiel Excel in der nächsten Version Zellen je nach Inhalt verschieden einfärben können, um so für mehr Übersicht in umfangreichen Tabellen sorgen.

Eine Übersicht mit Screenshots des neuen Office findet sich auf den englischsprachigen Webseiten von Microsoft.

Die erste Beta von "Office 12" (der endgültige Name steht noch nicht fest) soll zwar noch in diesem Jahr erscheinen, doch bis man das Programmpaket kaufen kann, werden noch etliche Monate vergehen – vor dem zweiten Halbjahr 2006 wird "Office 12" nicht erscheinen.

Microsofts Vorstellung von "Office 12" (engl.)

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Novell: Linux wird von Windows Vista profitieren

Wenn Ende nächsten Jahres Microsoft Windows Vista auf den Markt bringen wird, stehen viele Unternehmen vor der Frage, ob sie nun von XP auf Vista wechseln sollen oder nicht. Und genau hier sieht Novell-Chef Jack Messman die große Chance für Linux. Denn bei der Evaluierung des Systemwechsels werden viele Anwender auch die Vorteile von Linux wahrnehmen. In einem Interview mit der Financial Times sagte Messman, dass Linux bei der nächsten Migrationswelle klare Vorteile gegenüber Windows Vista haben werde und es daher einer ganze Reihe von Anwendern geben werde, die von XP nicht zu Vista, sondern Linux wechseln werden.

WLAN soll noch in diesem Jahr 240 MBit/s erreichen

Wie für alle anderen Technologien gibt es auch für WLAN einen Industriestandard. In diesem Fall hört er auf den Namen "802.11" und wird vom "Institute of Electrical and Electronics Engineers" (IEEE) entwickelt. Von diesem Standard gibt es verschiedene Versionen, die durch Kleinbuchstaben gekennzeichnet werden und sich durch das benutzte Frequenzband und die maximale Geschwindigkeit unterscheiden. Aktuell ist ist der Standard 802.11g, der mit 54 MBit/s arbeitet. In der Entwicklung befindet sich derzeit der Standard 801.11n, mit dessen Verabschiedung im nächsten Jahr gerechnet wird.

Bis sich ein Gremium wie das IEEE auf einen gemeinsamen, weltweiten Standard geeignet hat, kann einige Zeit vergehen. Da überrascht es nicht, dass die Hersteller von Chispsets und Funkkarten ungeduldig werden und immer wieder mit neuen, deutlich schnelleren Verfahren auf den Markt kommen. Nachdem schon im letzten Jahr einige WLAN-Lösungen den 802.11g-Standard deutlich überboten, kündigt Chipsatzhersteller Airgo nun eine Geschwindigkeit von 240 MBit/s noch für dieses Jahr an. Von diesem theoretischen Wert sollen in der Praxis rund 120 MBit/s tatsächlich nutzbar sein. Mit diesen Werten würde ein WLAN erstmals in den Bereich von kabelgebundenen Fast Ethernet-Netzwerk vorstoßen. Da Airgos Lösung abwärts kompatibel sein soll, soll man auch ältere, langsamere WLAN-Geräte im neuen Netz nutzen können.

Tool der Woche: BIOS-Kompendium

Jeden Donnerstag stellt Ihnen "Business-PC Daily" ein nützliches Programm vor, das Ihnen bei Ihrer täglichen Arbeit am Computer hilfreiche Dienste leisten kann.

Tool der Woche: BIOS-Kompendium von Hans-Peter Schulz

BIOS steht für "Basic Input- / Output-System", was sich etwa mit "grundlegendes System für die Datenein- und -ausgabe" übersetzen lässt. Im BIOS werden die Parameter der Festplatte verwaltet, die interne Uhr des Computer, die Laufwerktypen, die Speicherkonfiguration und ähnliche zentrale Dinge mehr. Bevor man sich am Innenleben des BIOS zu schaffen macht, sollte man sich allerdings gründlich informieren. Und zwar im "BIOS-Kompendium" von Hans-Peter Schulz. Der erfahrene Autor erläutert hier alle BIOS-Einstellmöglichkeiten der populären Hersteller AMI, Award und Phoenix. Das Lexikon liegt in verschiedenen Formaten vor. Darunter auch als komfortable Windows-Hilfe-Datei, durch die Sie sich bequem durchklicken, in der Sie aber auch gezielt nach Begriffen suchen können.

BIOS-Kompendium zum Download in unterschiedlichen Formaten

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