Von: daily-business-request@computerwissen.de im Auftrag von Business-PC Daily [newsletter@computerwissen.de]
Gesendet: Montag, 6. Februar 2006 02:00
An: Business-PC Daily Abonnenten
Betreff: Der Bock als Gärtner

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 6. Februar 2006

Der Bock als Gärtner
Google löscht "bmw.de" wegen Manipulationsversuch
Aldi bringt Notebook mit Breitbild, TV-Dekoder – und Fingerabdruck-Scanner
Über den Fachverlag für Computerwissen
"Business-PC Daily" abbestellen

Der Bock als Gärtner

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

eines vorweg: Ich halte den gewerbsmäßigen Handel mit illegalen Kopien von Filmen nicht für ein Kavaliersdelikt. Ich finde es auch nicht in Ordnung, wenn man urheberrechtlich geschütztes Material kopiert, um es anschließend über eine Tauschbörse unters Volk zu bringen.

Aber ich glaube auch nicht, dass der Zweck die Mittel heiligt.

Die Ritter von der selbstgerechten Gestalt

Die "Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen" (GVU) hat sich hehre Ziele auf die Fahnen geschrieben, die man auf ihrer Webseite nachlesen kann.

Sie tritt mit dem Anspruch auf, "durch die Bekämpfung dieser Form von Wirtschaftskriminalität" – gemeint sind illegale Kopien von urheberrechtlich geschütztem Material – "den Schaden ihrer Mitglieder zu begrenzen". Gleichzeitig verfolge man das Ziel, "im Zusammenwirken mit den staatlichen Behörden Straftaten aufzuklären", und zwar, so wird ausdrücklich betont, "ohne Ansehen des Täters, des Geschädigten oder der Größenordnung des einzelnen Falles".

Dann findet man noch wuchtige Stichworte wie "konsequente Strafverfolgung", "hohe Glaubwürdigkeit" oder "kompetenter Partner in allen Fällen von Copyright-Verletzungen".

Kurz: Die GVU tritt mit flammenden Schwert als unbestechlicher Wächter über Recht und Unrecht auf.

The harder they fall

Schon das bisher von der GVU mit Vorliebe benutzte und gezielt drastische Vokabular wie "Raubkopierer sind Verbrecher" oder "Piraterie" scheint, nüchtern betrachtet, seltsam unangemessen. Es lässt einen an diverse Abenteuer- und Action-Filme denken, ist aber für die Realität der Kopierer-Szene wohl doch ein paar Nummern zu groß.

Fast scheint es so, als habe die berufliche Dauerbeschäftigung mit den Scheinwelten Hollywoods zu einer gewissen Störung in der Wahrnehmung der Realität geführt.

Doch die plakativ-unrealistische Wortwahl war nur das Vorspiel. Denn wie die Zeitschrift "c't" nun mit Kopien von Rechnungen und Kontoauszügen belegen kann, hat die GVU nicht nur Raubkopierer verfolgt – sondern aktiv unterstützt. Um an Informationen aus der Szene zu gelangen, flossen Gelder und es wurden Rechnungen für die Server bezahlt, über die die Raubkopien unters Volk kamen

Doch nicht nur das: Man versorgte die Szenen auch mit brandneuem Material, das natürlich besonders begehrt war und reißenden Absatz fand. Dabei hielt man es nach Erkenntnissen der c't nicht immer für nötig, die Rechtsinhaber darüber zu informieren, wofür ihre Werke da benutzt werden.

Die GVU scheint von der Richtigkeit ihres Tuns derart unerschütterlich überzeugt zu sein, dass sie sich über alle moralischen Fragen glaubt hinwegsetzen zu können. Ihr selbstgerechter Kreuzzug gegen die angeblich so gefährlichen Raubkopierer hat sie einen großen Schritt zu weit gehen lassen.

Die GVU hat zumindest einen Teil der Szene erschaffen, die sie zu bekämpfen vorgibt.

Es hat schon einen ganz eigenen Geschmack, die Szene zuerst durch Filmmaterial und finanzielle Mittel aufzupäppeln, um sich hinterher in großen Kampagnen über die stetig wachsende Gefahr zu echauffieren und eine Verschärfung des Urheberrechtes zu verlangen.

Mit der GVU hat man, scheint's, den Bock zum Gärtner gemacht.

Hoffen wir, dass auch in diesem Fall konsequent, "ohne Ansehen des Täters, des Geschädigten oder der Größenordnung des einzelnen Falles" vorgegangen wird und die GVU eine Probe ihrer eigenen Medizin zu kosten bekommt.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Google löscht "bmw.de" wegen Manipulationsversuch

Die Suchmaschine Google ist unangefochtene Nummer Eins bei der Recherche im Internet. Wer hier in den Trefferlisten ganz oben steht, der kann mit drastisch steigenden Zugriffszahlen rechnen. Kein Wunder, dass inzwischen mit zahlreichen Tricks versucht wird, die Positionierung der eigenen Seite im Google Index zu beeinflussen.

Doch Webseiten, bei denen Google von Manipulation ausgeht, werden aus der Datenbank gelöscht. Sie sind dann nicht besser, sondern überhaupt nicht mehr mit Google zu finden.

Eine der beliebtesten Methode, den Google-Bot bei der automatischen Erfassung einer Webseite hereinzulegen besteht darin, mit versteckten Inhalten zu arbeiten. Dabei wird dem Google-Bot eine gänzlich andere Seite präsentiert als dem menschlichen Besucher. Lässt der Bot sich täuschen, nimmt er eine Adresse in den Index zu bestimmten Suchbegriffen auf, deren Inhalt mit dem Suchbegriff nichts zu tun hat.

Google geht schon seit längerer Zeit gegen solche Tricksereien vor, allerdings beschränkte man sich dabei bislang auf den englischen Sprachraum. Doch nun untersucht man auch deutsche Webseiten.

Eine der ersten und prominentesten Webadressen ist dabei die deutsche Homepage von BMW. Wie der News-Dienst Heise meldet, arbeitet die Webseite "www.bmw.de" mit so genannten "Doorway-Pages". Die leiten zwar einerseits zu BMW weiter, enthalten aber auch einen unsichtbaren und völlig sinnlosen Text, in dem die Begriffe "Gebrauchtwagen", "Jahreswagen" und "BMW" gehäuft auftauchen. Dadurch soll der Google-Bot dazu verleitet werden, die Adresse als besonders relevant bei Suchanfragen mit diesen Begriffen einzustufen.

Konsequenz: bmw.de wurde aus dem Google-Index gelöscht.

Anzeige

Alle wichtigen Computer-Fachbegriffe und Abkürzungen einfach und verständlich erklärt

Wissen Sie, was ein "Benchmark-Test" ist oder welche Funktion ein "Memory-Stick" hat? Kennen Sie den Unterschied zwischen "Shareware" und "Crippleware"? Das Lexikon der PC-Fachbegriffe erklärt die Begriffe, die Ihnen täglich bei Ihrer Arbeit am Computer und im Internet begegnen. Das sind über 4.000 Stichworte, zahlreiche Querverweisen und viele Abbildungen. Außerdem finden Sie alle gebräuchlichen Datei-Endungen im Anhang.

Bestellen Sie das PC-Lexikon gleich hier!

Aldi bringt Notebook mit Breitbild, TV-Dekoder – und Fingerabdruck-Scanner

Ab Mittwoch, dem 8. Februar, kann man in den Filialen von Aldi-Nord erneut ein gut bestücktes Notebook kaufen. Dieses Mal handelt es sich um das "Medion Titanium MD 97000", das mit einem 17-Zoll-Breitbild-Bildschirm (1.440 x 900 Bildpunkte), einem TV-Tuner, der sowohl analoge als auch digitale Signale verarbeiten kann und einem Fingerabdruck-Sensor aufwartet.

Die technischen Daten des Notebooks entsprechen der gewohnt gehobenen Mittelklasse. Als CPU werkelt ein Pentium M735A bei einer Taktfrequenz von 1,7 GHz vor sich hin, der auf 1 GByte RAM zugreifen kann. Als Grafikkarte gehörte die Nvidia GeForce Go 7300 nicht zu den Spitzenreitern bietet aber ordentliche Standards.

Eine 100 GB-Fesplatte bietet jede Menge Platz für Daten, der DVD-Brenner verarbeitet die verschiedensten Typen und kann auch Dual-Layer brennen. Der integrierte Speicherkartenleser kann alle gängigen Speicherkarten lesen.

Für die Internet- und Netzwerkverbindungen stehen WLAN, Ethernet und ein 56K-Modem zur Verfügung. Für den Anschluss beliebiger Peripherie sorgen Infrarot, Firewire und drei USB-2.0-Schnittstellen.

Das Medion Titanium MD9700 soll mit dreijähriger Garantie für günstige 1299,00 Euro zu haben sein. Wie immer ist die Stückzahl begrenzt.

Über den Fachverlag für Computerwissen

Der Newsletter "Business-PC Daily" ist ein kostenloser E-Mail-Service des Fachverlags für Computerwissen. Informationen zu unserem Verlagsprogramm sowie zu weiteren kostenlosen Services finden Sie auf unseren Internetseiten unter der folgenden Adresse:

http://www.computerwissen.de/

"Business-PC Daily" abbestellen

Sollten Sie an "Business-PC Daily" einmal nicht mehr interessiert sein, können Sie den Newsletter jederzeit abbestellen. Ein Formular für Ihre Abbestellung finden Sie auf unseren Internetseiten unter der folgenden Adresse:

http://www.computerwissen.de/newsletter/

Impressum

"Business-PC Daily" wird herausgegeben von:

Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG
Fachverlag für Computerwissen
Theodor-Heuss-Strasse 2-4
53095 Bonn

Telefon: 02 28 / 9 55 01 90
Fax: 02 28 / 35 97 10

Internet: http://www.computerwissen.de/
E-Mail: info@computerwissen.de

Haftungsausschluss: Sämtliche Beiträge und Inhalte des Newsletters sind sorgfältig recherchiert. Dennoch ist eine Haftung ausgeschlossen.

Alle Rechte liegen beim Fachverlag für Computerwissen. Nachdruck und Veröffentlichung, auch auszugsweise, sind nicht gestattet.

Copyright © 2006 Fachverlag für Computerwissen