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Gesendet: Freitag, 9. September 2005 02:01
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Betreff: Der Formatkampf geht in die zweite Runde

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 9. September 2005

Der Formatkampf geht in die zweite Runde
Voip-Anbieter Skype steht vor dem Verkauf
Gründungsvater des Internet wechselt zu Google
Firefox-Extension der Woche: "Greasemonkey"
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Der Formatkampf geht in die zweite Runde

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Der Formatkampf geht in die zweite Runde

Liebe Leser,

kaum hat die DVD das vertraute Video Home System mehr oder weniger vom Markt verdrängt und zu einer Nischenexistenz verurteilt, da zeichnet sich am Horizont bereits der Nachfolger der DVD ab. Oder genauer: es zeichnen sich die Nachfolger ab. Denn noch ist nicht entschieden, welche Technologie schließlich das Rennen machen wird, Blu Ray oder HD-DVD?

Der Kampf der Video-Format ist durchaus nicht neu, schon einmal, in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre, wurde das Gerangel um das beste Video-Format öffentlich ausgetragen und was wir heute erleben, ist nur die zweite Runde in einem Kampf, bei dem es weniger um die bessere Technik, als vielmehr um Marktanteile und handfeste wirtschaftliche Interessen geht.

Betamax, VHS und Video 2000

Mitte der siebziger Jahre entwickelten verschiedene Firmen unterschiedliche (und inkompatible) Verfahren zur Aufzeichnung von Video- und Tondaten auf Magnetbänden.

  • Von Sony kam das System "Betamax", das mit hoher Bildqualität für sich werben konnte, aber dafür leider in Sachen Laufzeit der Kassetten nicht so gut aussah.
  • JVC brachte das VHS-Format heraus. Das Kürzel VHS wird heute als "Video Home System" aufgelöst, ursprünglich soll es allerdings für "Vertical Helical Scan" gestanden haben. Aber dieses technische Kürzel ist natürlich bei weitem nicht so verkaufsfördernd wie die heute übliche Auflösung.
  • Das dritte Format im Bunde war das von Grundig und Philips entwickelte "Video 2000", das, so die Experten, das technisch überlegene System gewesen sein soll.

Zu jedem Format gehörte eine bestimmtes Abspielgerät und wer sich für eines der Systeme entschied, entschied sich automatisch gegen alle anderen (es sei denn man war bereit, sowohl Kassetten als auch Player mehrfach zu kaufen).

Wie wir heute wissen, hat sich nach zähem Gerangel um die Käufergunst das VHS bzw. das verbesserte S-VHS-Format durchgesetzt, was nicht nur an den besseren Verkaufsargumenten der Anbieter und niedrigeren Preisen, sondern auch an den Fehlern der Konkurrenten lag.

So sollen Grundig und Philips zu hektisch gewesen und die Video-2000-Player überstürzt auf den Markt gebracht haben. Mit dem Effekt, dass diese Player eine hohe Ausfallrate hatten und damit rasch einen schlechten Ruf bekamen. Ähnlich erging es Sony. Auch die Betamax-Player waren anfangs sehr fehleranfällig und als reperaturintensiv verschrien. Und nichts ist für den Markt der Unterhaltungselektronik tödlicher, als der Ruf, komplizierte Geräte zu bauen, die obendrein noch dauernd kaputt gehen.

Der DVD-Nachfolger

Dieser rund 30 Jahre alte Formatkampf geht derzeit in die zweite Runde. Dieses Mal geht es um die Frage, welches Format die DVD ablösen wird. Zwei Systeme treten als Nachfolger an: Blu Ray und HD-DVD. Zwar haben die Vertreter der beiden Systeme in den letzten Monaten versucht, sich auf einen gemeinsamen Kompromiss zu einigen, aber die Verhandlungen schlugen fehl.

Blu Ray ist ein von neun Firmen entwickelter Standard, mit dem es möglich sein soll, auf einer Datenscheibe von der Größe einer DVD standardmäßig 27 GByte zu speichern, wobei dieser Wert allerdings durch mehrlagiges Beschreiben auf über 100 GByte gesteigert werden kann.

Blu Ray wird von rund 140 Firmen unterstützt, unter anderem von:

  • Apple
  • Dell
  • Hewlett-Packard
  • Hitachi
  • LG Electronics
  • Matsushita
  • Philips
  • Pioneer
  • Samsung
  • Sharp
  • Sony
  • Thomson

Parallel zu Blu Ray entwickelten die Firmen NEC, Toshiba, Intel, IBM und Time Warner das HD-DVD- (früher: AOD)-Format. Das Format wartet mit ähnlichen Spezifikationen auf wie Blu Ray auf, soll aber eine etwas geringere Datendichte haben und in der Standardausführung (einseitig und mit einer Schicht beschrieben) 15 bis 20 GByte fassen können.

Derzeit haben sich ca. 85 Firmen zur Unterstützung von HD-DVD in einem entsprechenden Konsortium zusammengefunden.

Ring frei zur zweiten Runde

Im Umfeld der IFA sind nun die ersten Abspielgeräte und Datenträger der beiden unterschiedlichen Systeme gezeigt bzw. angekündigt worden. Da auf beiden Seiten Vertreter großer Elektronik-Konzerne zu finden sind, ist es schwer abzuschätzen, wer am Ende das Rennen machen wird.

Denn auch wenn Blu Ray technisch die Nase vorn hat – HD-DVD soll sehr viel einfacher und günstiger zu produzieren sein. Obendrein benötigen Blu-Ray-Scheiben spezielle Cartridges, während HD-DVD von einer bisherigen DVD praktisch nicht zu unterscheiden sind. Der Umstieg von DVD auf HD-DVD bietet also weniger Hindernisse.

So oder so – wir dürfen gespannt sein, mit welchen Argumenten die Firmen für ihre Systeme werben werden. Denn bei aller technischen Entwicklung ist doch eines genau so wie vor 30 Jahren: Wer sich für eines der beiden Systeme entscheidet, entscheidet sich automatisch gegen das andere – hier kann man schnell aufs falsche Pferd setzen und es bleibt abzuwarten, ob der Markt die Betamax-Erfahrung verkraftet hat oder ob die Konsumenten vorsichtig agieren und vorerst einfach bei der DVD bleiben werden.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Voip-Anbieter Skype steht vor dem Verkauf

Skype, einer der führende Anbieter von Internet-Telefonie, steht kurz vor dem Verkauf. So sollen Firmen wie Microsoft, News Corp. oder Yahoo an einer Übernahme interessiert sein. Nach Informationen des Wall Street Journals ist nun ein weiterer potentieller Käufer auf der Bildfläche erschienen. So sei das Internet-Auktionshaus E-Bay bereit, einen Betrag zwischen zwei und drei Milliarden US-Dollar zu zahlen. Die Gespräche befänden sich allerdings noch in einem frühen Stadium. Brancheninsider gehen davon aus, dass E-Bay durch den möglichen Kauf von Skype versuchen könnte, sein bislang ausschließlich auf Internet-Auktionen beschränktes Geschäftsfeld zu erweitern, da hier die Grenzen des Wachstums absehbar sind. Die Internet-Telefonie wird als einer der wichtigsten Zukunftsmärkte bewertet.

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Gründungsvater des Internet wechselt zu Google

Der heute 62jährige Mathematiker und Computerwissenschaftler Vint Cerf gilt als einer der Väter des Internet. Er war maßgeblich an der Entwicklung des fundamentalen Internetprotokolls TPC/IP beteiligt und übte in den letzten Jahren als Chairman der gern als "Regierung des Internet" bezeichneten "Internet Corporation for Assigned Names and Numbers" (ICANN) großen Einfluss auf die Entwicklung des Internet aus. Der für seine Verdienste um das Internet mehrfach ausgezeichnete und weltweit als Koryphäe geltende Cerf wird bei Google als "Chief Internet Evangelist" für den Aufbau neuer Infrastrukutren, Systeme und neue Standards verantwortlich sein.

Firefox-Extension der Woche: "Greasemonkey"

Der Browser Firefox kann über so genannte "Extensions" um neue und nützliche Funktionen erweitert werden. "Business-PC Daily" stellt Ihnen jeden Freitag eine dieser Erweiterungen vor.

"Greasemonkey" von Aaron Boodman

Eine der eher unbekannten, aber enorm leistungsfähigen Möglichkeiten, die Firefox dem Entwickler bietet, besteht darin, dass ein einmal geladener HTML-Code nicht nur stur angezeigt, sondern über Javascripts nahezu beliebig verändert werden kann. Wenn zum Beispiel eine Liste auf einer Webseite kreuz und quer durcheinander geht, ist es denkbar, dieses Liste mit einem Mausklick alphabetisch zu sortieren.

Mit der Firefox-Extension "Greasemonkey" wird dieses versteckte Feature genutzt. Nach der Installation kann man von einer Website Scripts herunterladen. Dabei gibt es zahlreiche Scripts, die die Erscheinungsform oder auch die Funktionalität populärer Webseiten manipulieren, es stehen aber auch Scripts mit allgemeinen Funktionalität zur Verfügung, etwa zur Anpassung der Farben auf einer Webseite oder zur Größenanpassung von Eingabeformularen.

Homepage von "Greasemonkey"

Zentrale Sammelstelle für Scripts

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