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Gesendet: Mittwoch, 10. Mai 2006 06:42
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Betreff: Der Gigant wankt

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 10. Mai 2006

Der Gigant wankt
Windows Live Messenger: Erste öffentliche Beta steht bereit
E-Plus legt deutlich zu
Word: Text ohne Formatierungen einfügen
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Der Gigant wankt

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

es ist jetzt gut zehn Jahre her, dass ich das erste Mal an einem Computer saß, der sich grundsätzlich von allem unterschied, was ich als Computer kannte.

Dabei handelte es sich um eine lilafarbene Box in coolem Design, auf deren Frontblende der Name "SGI Indy" prangte. Bis zu diesem Tag hatte ich von SGI-Computern gelegentlich gelesen, einmal hatte ich auf einer Messe einen gesehen. Dieses Mal saß ich zum ersten Mal wirklich davor. Die Indy gehörte zu einer Produktionsstraße eines Verlages und auf dem Bildschirm waren, wenn ich mich da richtig erinnere, allerlei Layouts, Bildbearbeitungen und ähnliches zu sehen.

Wenn mir auch kein konkretes Bild präsent ist, so kann ich mich doch noch gut an meine grenzenlose Verblüffung erinnern, mit welcher Geschwindigkeit man sich durch komplexe Grafiken bewegen konnte, die von der flachen Kiste links neben mir in Echtzeit berechnet wurden. Keine Frage – die SGI Indy war ein hochspezialisierter Grafik-Computer und lieferte scheinbar spielend eine Leistung, die für einen unscheinbaren Desktop-PC völlig undenkbar schienen und mit denen auch die Apple-Computer nur schwer mithalten konnten – wenn überhaupt.

Dabei war die Indy-Maschine nur der kleinste Vertreter einer reichhaltigen Auswahl – SGI (was als Kürzel für Silicon Graphics, Inc. steht) baute die besten, schnellsten und schönsten Grafik-Computer der gesamten Branche. Es gab sie in praktisch jeder Größe und mit scheinbar unbegrenzter Leistungsfähigkeit. SGI war der unbestrittene Gigant der Grafik-Szene, ohne dessen Entwicklungen und ohne dessen Lösungen die Revolution computergestützter Animationen und Visualisierung anders verlaufen wäre.

SGI hat sich in den letzten Jahren zunehmend auf den Markt für High-End-Server spezialisiert. Eines der Spitzenmodelle ist die SGI Altix, ein etwa kühlschrankgroßer Computer, der mit bis zu 512 (!) Itanium-Prozessoren von Intel bestückt werden kann, maximal 128 Terabyte (!) Speicher fasst, rund eine Million Dollar kostet und immer noch unverschämt gut aussieht.

Als Betriebssystem setzt SGI inzwischen ein modifziertes Linux ein. Früher liefen die SGI-Maschinen unter einem eigenen Unix-Derivat, dann probierte man es mit Windows NT (was in einem kommerziellen Desaster endete). Heute gehört das Unternehmen zu den wichtigsten Unterstützern von Linux und Open Source-Software.

Dieser Gigant ist in der letzten Zeit ins Wanken geraten.

Noch immer steht der Name SGI für absolute Spitzenleistungen in Sachen Computergrafik – aber was damals, vor gut zehn Jahren, sensationell war, ist heute Alltag. Mag auch ein PC oder ein Mac nicht an die Leistungen einer SGI-Workstation heranreichen – inzwischen haben normale Computer erheblich aufgeholt und für viele grafische Anforderungen reicht ihre Leistung aus. Wo früher ein SGI-Computer stand, steht heute ein Power-Mac oder ein Windows-PC (wenn dieser Produktionsschritt nicht ohnehin überflüssig geworden ist).

Ende 2005 wurde SGI nicht mehr an der New Yorker Börse geführt, der Aktienwert der Firma viel auf gerade mal 120 Millionen US-Dollar, Anfang 2006 gab es die erste Bankrott-Ankündigung und vor wenigen Tagen machte die Meldung die Runde, SGI habe Insolvenz angemeldet.

Diese Meldung schlägt derzeit in der Szene hohe Wellen – in Blogs, Newsgroups und Diskussionsforen wird bereits vielfach der Abgesang auf einige der schönsten und besten Computer angestimmt.

Doch noch ist SGI nicht am Ende. Denn die Insolvenz-Anmeldung erfolgt nach dem so genannten Chapter 11. Damit ist in den USA eine Art kontrollierte Insolvenz gemeint, bei der das Unternehmen seine Geschäfte weiter führt und die Gläubiger keine direkten Forderungen geltend machen können.

SGI gibt sich denn auch weiterhin zuversichtlich. Die Insolvenz-Meldung gehöre zum Gesamtplan der Neustrukturierung und wirtschaftlichen Konsolidierung des Unternehmens und sei kein Grund zu Beunruhigung. Man habe bereits zahlreiche Schritte zur Minimierung der Schuldenlast ergriffen und habe noch einige andere Tricks in petto.

Hoffen wir, dass es gelingt, den drohenden Untergang noch einmal abzuwenden. Die Computer-Landschaft wäre ärmer und langweiliger ohne das Unternehmen mit den lila Computern.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke, München

 

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Windows Live Messenger: Erste öffentliche Beta steht bereit

Microsoft hat die neue Version ihres Messengers in einem ersten öffentlichen Beta-Test frei geschaltet. Dabei wird der bisherige "MSN Messenger" unter die neue Dachmarke Windows Live geholt und entsprechend Windows Live Messenger genannt.

Neben den üblichen Featuren und einer generellen Überarbeitung soll der neue Messenger jetzt auch die Unterstützung von VoIP bieten. Mit "Windows Live Call" soll es dann möglich sein, Telefonate übers Internet zu jedem beliebigen Anschluss zu führen. Für die Realisierung arbeitet Microsoft mit MCI zusammen. Bereits im Dezember 2005 wurde eine langjährige Kooperation der beiden Unternehmen bekannt gegeben, in deren Zentrum die gemeinsam entwickelte Lösung "MCI Web Calling für Windows Live Call" stehen soll. Über die Details zu diesem Feature schweigt sich Microsoft aber noch aus.

Zum Download des neuen Windows Live Messenger wird ein (kostenloser) Passport- oder Hotmail-Account benötigt. Das Programm benötigt Windows XP und läuft nicht auf frühere Windows-Versionen.

 

E-Plus legt deutlich zu

Der Mobilfunkanbieter E-Plus hat in der letzten Zeit mit verschiedenen Angeboten wie Simyo oder Base den Markt aufgemischt. Die aktuellen Quartalszahlen scheinen der Strategie des Unternehmens, den Markt durch speziell zugeschnittene Angebote zu erobern, Recht zu geben.

Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, konnte man in vorigen Quartal den Umsatz um vier Prozent auf 665 Millionen Euro steigern. Vor Steuern bleiben davon 169 Millionen Euro Gewinn übrig, was einem Anstieg um 25 Prozent entspricht. Auch der Kundenstamm konnte ausgebaut und um 694.000 auf 11,4 Millionen ausgebaut werden. Damit habe man, so das Unternehmen, mehr Neukunden gewonnen als die verschiedenen Konkurrenten. Außerdem sei der Marktanteil um 0,8 Prozent auf 14,1 Prozent gestiegen.

Word: Text ohne Formatierungen einfügen

Wenn Sie formatierten Text mit Copy & Paste in ein Word-Dokument einfügen – etwa aus einem Word-Dokument, einer Excel-Tabelle oder einer Webseite –, dann kopieren Sie in der Regel nicht nur den gewünschten Texte, sondern auch die fast immer unerwünschten Formatierungen mit. Das führt nicht nur zu einem meist unschönen und lästigen Ergebnis, sondern sorgt unter Umständen auch noch für Chaos bei den Formatvorlagen, weil Word hier im Übereifer schon mal Vorlagen basierend auf den neuen eingefügten Formaten übernimmt.

In solchen Fällen hilft ein einfacher Trick. Statt einen Text mit "Strg + V" in ein Dokument einzufügen, wählt man den Menüeintrag "Bearbeiten / Inhalte einfügen". Dort findet man die gewünschte Option "Unformatierten Text einfügen".

Diesen Tipp entnehmen wir dem Berater-Werk Word Tipps & Tricks von A bis Z, dem praxisnahen Nachschlagewerk für alle aktuellen Word-Versionen. Machen Sie jetzt den 6-Wochen-Gratis-Test!

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