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Gesendet: Donnerstag, 16. Februar 2006 02:01
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Betreff: Der Kampf gegen die "Nigeria-Connection"

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 16. Februar 2006

Der Kampf gegen die "Nigeria-Connection"
Bitkom: UMTS startet 2006 endlich durch
EU vs. Microsoft: Gegenangriff aus Redmond
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Der Kampf gegen die "Nigeria-Connection"

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

neben Spam, Viren und Phishing-Mails landen in meinem "Junk"-Ordner mit unschöner Regelmäßigkeit auch jede Menge überaus windige Geschäftsangebote.

Hier werden mir meist in englischer Sprache und mit Betreffzeilen "Confidential" oder "Business Opportunity" immer wieder die seltsamsten – nein, "Angebote" kann man dergleichen eigentlich nicht mehr nennen, das klingt viel zu seriös. Denn hier geht es eindeutig um obskure "Deals" am Rande der Legalität – oder auch deutlich darüber hinaus.

Ein Angebot zur Geldwäsche – gegen Vorschuss

So unterschiedlich die Absender und Aufmachung, so ähnlich sind sich diese Mails doch. Darin geht es immer um Geldbeträge in Millionenhöhe, die aus einem meist afrikanischen Land geschafft werden sollen, bevor die jeweilige und natürlich durch und durch korrupte Regierung das Geld unrechtmäßig an sich bringt.

Das Geld stammt angeblich aus Lotto-Gewinnen oder Erbschaften, manchmal ist es auch einfach herrenloses Bargeld, das nur darauf wartet, dass es jemand einsteckt.

Der Absender der Mail gibt sich als der eigentlich rechtmäßige Besitzer aus, oder als Bank-Mitarbeiter, der Zugriff auf ein vergessenes Konto hat, gelegentlich auch als unauffälliger Angestellter eines Ministeriums, bei dem in den chaotischen politischen Zuständen ein Sack voll Geld gelandet ist oder als Witwe eines ausländischen Geschäftsmannes, der irgendwo im Dschungel afrikanischer Großstädte ermordet wurde und dessen Barschaft nun in Sicherheit gebracht werden soll.

Nun wird sich jeder Empfänger fragen, warum ausgerechnet er diese Mail erhält, aber auch dafür gibt es natürlich eine Erklärung: Der Empfänger sei dem Absender als besonders vertrauenswürdiger Geschäftspartner empfohlen worden und man bittet natürlich um strengste Diskretion. Die Kalkulation hinter dieser Behauptung: Ein gutgläubiger Empfänger einer solchen Mail wird hier einen Irrläufer vermuten – und für sich die einmalige Chance wittern, mit ein wenig Mühe einmal so richtig abzusahnen.

Denn natürlich hat die Sache einen kleinen Haken, natürlich kann man nicht einfach hingehen, und das Geld abholen. Immer muss ein Hindernis in Form eines korrupten Beamten oder dergleichen überwunden werden, für den man ein paar hundert oder tausend Dollar Bestechungsgeld benötigt.

Der Deal ist nun folgender: Zwar hat der Absender etliche Millionen in Reichweite – aber keinen direkten Zugriff. Und natürlich auch keine nennenswerten Mittel. Wenn ihm nun allerdings der Empfänger einen gewissen Betrag überweist, zum Beispiel 10.000 Dollar, dann könnte etwa ein Beamter vor Ort bestochen werden und der Weg zum Millionen-Jackpot wäre frei. Nach erfolgtem Coup würde man natürlich ein paar Hunderttausend Dollar Anteil bekommen.

Die Nigeria-Connection

Da bei diesem Betrugsmuster das Opfer einen "Vorschuss" leisten soll, werden sie offiziell als "Vorauszahlungsbetrug" bezeichnet. Inoffiziell heißen sie allerdings "Nigeria-Connection", weil diese Betrugsmasche durch überwiegend nigerianische Banden mit Fax, Briefpost und, natürlich, E-Mail im großen Stil betrieben wurde und wird. Das nigerianische Strafgesetzbuch widmet sich im Paragraph 419 diesem Betrug, weshalb hier auch manchmal die Rede von "four-one-niner" oder "419er" ist.

So absurd diese Mails auch klingen, so ernst, ja, lebensgefährlich ist ihr Hintergrund. Hier hat man es nicht mit eher harmlosen Trickbetrügern zu tun, sondern mit organisierten Banden, die auch vor Mord und Totschlag nicht zurückschrecken.

Um so erfreulicher ist daher eine aktuell Meldung aus Nigeria. Hier nämlich hat ein Gericht einen solchen Online-Betrüger wegen Verstoßes gegen den Paragraphen 419 zu insgesamt 376 Jahren Haft verurteilt. Überführt wurde der Betrüger nur, weil das Opfer – ein Geschäftsmann aus den USA, der insgesamt bereits zwei Millionen (!) Dollar an den Betrüger gezahlt hatte, um an die versprochenen 20 Millionen zu kommen – ihn vor Ort identifiziert hat.

Bleibt nur noch die Frage offen, wie es möglich ist, dass jemand als Geschäftsmann erfolgreich genug ist, um zwei Millionen Dollar aufzubringen – und gleichzeitig doch so unglaublich dumm, auf ein derart plumpes Betrugsmanöver hereinzufallen.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Bitkom: UMTS startet 2006 endlich durch

Der "Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien", kurz Bitkom blickt in Sache UMTS optimistisch in die Zukunft. Nachdem der einst als der modernste und schnellste Weg der mobilen Datenübertragung gepriesenen Standard die Konsumenten hierzulande nie so richtig überzeugen konnte, soll es in diesem Jahr endlich anders werden.

Bis zu neun Millionen UMTS-Handys und UMTS-PCMCIA-Karten werden bis Ende des Jahres in Deutschland verkauft und im Einsatz sein, so die Prognose des Bundesverbandes.

Zum Vergleich: Bis Ende 2005 nutzten gerade mal 2,3 Millionen Bundesbürger ein UMTS-fähiges Endgerät. Im europäischen Vergleich steht Deutschland in Sachen UMTS-Nutzung damit nicht sonderlich gut dar. So nutzten im letzten Jahr rund neun Millionen Italiener UMTS und selbst Großbritannien konnte mit 4,7 Millionen Teilnehmer mehr als doppelt so viele UMTS-Anwender vorweisen.

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EU vs. Microsoft: Gegenangriff aus Redmond

Angriff ist die beste Verteidigung: In dem nun schon seit etlichen Monaten andauernden Tauziehen zwischen der EU-Kommission und Microsoft zeigte sich der Softwarekonzern bislang kooperativ und einsichtsvoll. Doch nach den letzten Forderungen der Kommission wechselt man in Redmond nun die anscheinend die Strategie und geht zum Gegenangriff über. Die neuerlichen Forderungen, so der Konzern, seien schon längst erfüllt, die Kommission habe das eingereichte Material ignoriert. Darunter sei die von der EU jetzt geforderte Dokumentation, an der mehrere hundert Mitarbeiter über 30.000 Stunden lang gearbeitet hätten. Insgesamt umfasse das eingereichte Material mehr als 12.000 Seiten. Zum Beweis legt Microsoft zwei Gutachten vor aus Deutschland und Großbritannien vor. Außerdem beklagt sich Microsoft darüber, dass die EU-Kommission das Verfahren monatelang verschleppe, dann aber nur wenige Wochen Reaktionszeit einräume.

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