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Gesendet: Montag, 19. Dezember 2005 02:00
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Betreff: Der Milliarden-Deal

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 19. Dezember 2005

Der Milliarden-Deal
Triple Play auf dem Vormarsch / Internet, TV und Telefon über einen Anschluss
Dell ruft Batterien zurück
Kreditkarten mit Alarmfunktion soll vor Fälschungen schützen
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Der Milliarden-Deal

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

seit einigen Wochen, ja, sogar Monaten kursierten immer wieder Gerüchte in der Branche, dass sich Google, Yahoo und Microsoft für den Online-Dienst AOL interessierten.

In welcher Form dieses Interesse sich manifestieren würde, war unklar. Mal war von einer Kooperation die Rede, mal von einer Beteiligung, mal von einer kompletten Übernahme. Noch vor kurzem schien es so, als hätten sich die Gerüchte in Luft aufgelöst und es ginge allenfalls um gelegentliche strategischer Zusammenarbeit.

Nun hat die New York Times die Gerüchte durch Fakten ersetzt. Die Zeitung meldet, dass Google eine fünfprozentige Beteiligung an AOL erwirbt. Kostenpunkt: eine Milliarde US-Dollar. In Euro klingt die Summe nicht ganz so hoch – 833 Millionen Euro – aber immer noch gewaltig genug. Geht man von diesem Einstiegspreis aus, ergibt sich als Gesamtwert von AOL die Summe von 20 Milliarden US-Dollar, also von 16,65 Milliarden Euro.

Bei diesen Preisen für eine Online-Firma fühlt man sich fast in die Boomjahre des Internet versetzt, als täglich Millionen verbrannt und an der Börse Garagenklitschen plötzlich milliardenschwer waren. Doch die größenwahnsinnigen Zeiten sind vorbei, heute wird, Milliarden hin oder her, kühl kalkuliert.

Denn anders als vor fünf, sechs Jahren basieren die Wertschätzungen nicht mehr auf Phantasiezahlen, Wunschträumen und Seifenblasen, sondern auf konkreten Erfahrungen der letzten Jahre, soliden Berechnungen und vorsichtig optimistischen Prognosen.

So ist etwa der Online-Anzeigenmarkt in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Nach wie vor wandern die Budgets zum größten Teil in die traditionellen Medien wie Fernsehen und Druckerzeugnisse. Aber die Internet-Werbung legt nicht nur überproportional zu, sondern hat den Umsatz der Boomjahre bereits überflügelt. Im Jahr 2000 wurden in den USA 8,1 Milliarden US-Dollar für Internet-Werbung ausgegeben, für 2005 rechnet man mit 12 Milliarden US-Dollar.

Die Anzeigenpreise erreichen im Internet fast schon TV-Niveau. Ein 30-Sekunden-Spot in einer populären TV-Serie wie "Desperate Housewifes" kostet beispielsweise rund 500.000 US-Dollar – MSN nimmt für eine einmalige, 24-stündige Schaltung einer Anzeige auf ihrer Startseite eine Million US-Dollar.

Dabei wandern die Budgets nicht gleichmäßig zu allen Webseiten, sondern eine Handvoll bekommt mehr oder weniger alles, der Rest muss ich mit dem begnügen, der übrig bleibt.

Da fast alle großen Werbebudgets sich auf wenige Webseiten verteilen, kommt es hier zum regelrechten Buchungsstau. Bereits Mitte November berichtete das "Wall Street Journal", dass man bei manchen Websites bereits mit Wartezeiten von 18 Monaten rechnen müsse.

Vor diesem Hintergrund scheint die AOL-Bewertung mit 20 Milliarden US-Dollar und Googles Ein-Milliarden-Engagement nicht mehr ganz so aberwitzig hoch. Denn wenn auch AOL in den letzten Jahren in seinem Kerngeschäft als Internet-Zugangsprovider und Online-Dienst mit sinkenden Nutzerzahlen zu kämpfen hat, so gehören die Webseiten des Unternehmens doch zu den Großverdienern im Netz. In Sachen Anzeigenumsätze und Zugriffszahlen macht AOL derzeit so schnell niemand etwas vor.

Für Google ist die Beteiligung nicht nur aus diesem Grund sinnvoll, sondern das Unternehmen festigt damit auch seine Position im Suchmaschinenmarkt. Schon jetzt ist AOL der wichtigste, zahlende Kunde von Google, der täglich Millionen von Suchanfragen übermittelt. Gleichzeitig kegelt man mit dem Milliarden-Deal die Konkurrenz von Yahoo und MSN aus dem Rennen, die sich beide ebenfalls um eine Kooperation mit AOL bemüht hatten.

Die Vereinbahrung gilt vorerst für fünf Jahre – welche Konsequenzen sie haben wird, bleibt abzuwarten. Schon jetzt befürchten kritische Beobachter, dass durch die enge Verknüpfung von AOL und Google eine Marktmacht im Internet entsteht, die es zu beobachten gelte. Auch von einer Kompromittierung der Suchergebnisse bei Google wird gemunkelt. Schließlich soll zu der Vereinbahrung auch gehören, dass AOL bei Google besonders berücksichtigt werde.

Aber wie gesagt – das bleibt abzuwarten. Bislang hat Google zumindest noch jedes Mal bewiesen, dass man kommerzielle Kooperationen eingehen kann, ohne dass die Qualität des Angebots darunter leidet.

Nur eins steht jetzt bereits schon fest: Mit der von Steve Ballmer in einem Interview mit dem Manager Magazin angekündigten "Eroberung des Internet" wird es heuer nichts mehr werden.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke, München

Triple Play auf dem Vormarsch / Internet, TV und Telefon über einen Anschluss

Die rasant wachsenden Bandbreiten bei Online-Zugängen ermöglichen nicht nur die Nutzung der Datenleitung für Sprachdienste (Voice over IP, Internet-Telefonie), sondern auch zur Übertragung von Video- und Ton, kurz: Fernsehen. Die DSL-Anbieter rüsten sich daher für den kommenden Kampf um Marktanteile beim so genannten "Triple Play". Gemeint ist damit, dass eine Leitung dreifach genutzt werden kann: Für den Internetzugang, fürs Telefon und demnächst auch für die Übertragung von TV-Signalen.

Nach einer aktuellen Studie von Steria Mummert Consulting wird sich der deutsche Triple-Play-Umsatz "bis zum Jahr 2010 auf rund eine Milliarde Euro belaufen". Bis zu diesem Zeitpunkt beziehen hierzulande "voraussichtlich rund drei Millionen Haushalte Telefon, Fernsehen und Internet aus einer Hand".

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Dell ruft Batterien zurück

Wer zwischen dem 5. Oktober 2004 und dem 13. Oktober 2005 ein Dell-Notebook oder ein neues Batteriepack gekauft hat, sollte sein Gerät überprüfen.

In Zusammenarbeit mit der amerikanische Kommission zur Sicherheit von Gebrauchsgütern, führt Dell einen Rückruf bestimmter Notebook-Batterien durch.

Betroffen sind die Batterien in Modellen der Latitude-, Precision- und Inspiron-Serie. Es besteht die Gefahr, dass sich diese Batterien überhitzen könnten, was eine Brandgefahr hervorrufen könnte. Dell bietet einen kostenlosen Umtausch an.

Eventuell betroffene Batterien wurden entweder zusammen mit den folgenden Dell-Notebook-Computermodellen verkauft, oder separat als sekundäre Batterien:

  • Latitude D410, D505, D510, D600, D610, D800, D810
  • Inspiron 510M, 600M, 6000, 8600, 9200, 9300, XPS Gen 2
  • Precision M20, M70

Es ist auch möglich, dass diese Batterien auf Grund von Serviceanfragen zur Verfügung gestellt wurden. Die Worte "DELL" und "Made in Japan" oder "Made in China" sind auf den Rückseiten der Batterien aufgedruckt.

Dell hat eine Webseite eingerichtet, auf der die Kunden überprüfen können, ob ihre Geräte betroffen sind.

Dell Batteriepack-Rückrufprogramm

Kreditkarten mit Alarmfunktion soll vor Fälschungen schützen

Mit einer nun zum Patent angemeldeten Entwicklung will Philips die Fälschung von Kreditkarten erschweren. Dabei wird der Kunststoff der Karte gezielt verunreinigt, was als eine Art "akustisches Wasserzeichen" fungieren soll. In einem speziellen Lesegerät wird ein akustisches Signal auf die Karte ausgerichtet, die dieses Signal in Abhängigkeit des künstlich verschmutzten Kunststoffs auf spezifische und individuelle Weise verzerrt. Ein Mikrophon fängt das verzerrte Signal auf. Über eine Datenbank mit den Referenzgeräuschen der Karte kann dann automatisch ermittelt werden, ob die Karte echt ist oder nicht.

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