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Gesendet: Dienstag, 28. März 2006 02:01
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Betreff: Der Vorführ-Effekt

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 28. März 2006

Der Vorführ-Effekt
Microsoft warnt: Webseiten infizieren Windows-Computer
Excel-Tipp: Zwei Spalten miteinander vergleichen
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Der Vorführ-Effekt

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

wir alle kennen wohl den so genannten "Vorführ-Effekt". Kaum will man jemanden etwas zeigen oder vorführen, prompt funktioniert es nicht (mehr).

Dieser Effekt sorgt bei der Vorstellung neuer Produkte auf Messen, Konferenzen und Presseveranstaltungen immer wieder für Verwirrung, peinliche Momente oder Heiterkeit. Ist der Mensch auf der Bühne souverän genug, gelingt es ihm, aus der Panne eine Pointe zu machen und das Publikum auf seine Seite zu bringen. Gelingt ihm das nicht, wird es meist peinlich.

Ich habe in den letzten Jahren bei verschiedenen Pressekonferenzen den Vorführ-Effekt erleben dürfen, besonders im Gedächtnis geblieben ist mir allerdings nur eine schon länger zurück liegende Veranstaltung.

Microsoft hatte Münchens IT-Presse geladen und in einer groß angelegten Veranstaltung sollten dem Fachpublikum die Vorzüge des neu eingeführten Internet Explorers demonstriert werden. Damals musste sich Microsoft noch mächtig ins Zeug legen, um dem dominierenden Netscape-Browser Marktanteile abzujagen. Der Vorführer hatte nun die undankbare Aufgabe, den objektiv schlechteren Browser als überlegen erscheinen zu lassen, was ihm natürlich nicht allzu überzeugend geriet.

Als er schließlich darauf hinwies, dass kein anderer Browser auf dem Markt Lauftexte auf Webseiten anzeigen könne – wir erinnern uns: Microsofts berüchtigtes "marquee"-Tag – rief jemand aus dem Publikum "Gott sei Dank!" und sorgte damit nicht nur für einen Lacher, sondern bekam mehr Applaus als der arme Pressesprecher auf der Bühne.

Doch das war gestern. Heute – ist alles noch viel schlimmer. Zumindest legt ein Bericht von Daniel Lyons im Wirtschaftsmagazin Forbes dies nah.

Lyons besuchte Mitte März eine Vista-Promotion-Veranstaltung von Microsoft. Unter dem Motto "Ready for the people" sollte die Show den "Tech Buyers" Lust auf das kommende Betriebssystem machen. Dass Vista verschoben werden würde, hat dem Tag natürlich noch niemand gewusst. Zumindest nicht offiziell.

Doch was Lyons erlebte, war kein Appetizer, sondern eher ein PR-Desaster, mit dem man nur mühsam darüber hinweg täuschen konnte, dass Vista wohl doch noch nicht so ganz "Ready for the people" ist.

So beschreibt Lyons eine Vorführung, in der ein Microsoft-Mitarbeiter Daten von Outlook nach Powerpoint und von Powerpoint nach Groove (einem neuen Programm der Office-Familie) kopierte, von Groove in "in eine Art social networking program", das einem anzeigte, was andere Leute über andere Leute meinten, die etwas über anderer Leute Webseiten gesagt hatten. Oder so ähnlich. Die schiere "hirnbetäubende Sinnlosigkeit der ganzen Demonstration" sei atemberaubend gewesen.

Doch nicht nur das. Demonstriert werden sollte auch die Möglichkeit, Vista mit Sprachkommandos zu steuern. Sprachsteuerung ist eines von Bill Gates Lieblingsthemen und er hat in den letzten Jahren kaum eine Gelegenheit ausgelassen, seine Vision der vollständigen Sprachsteuerung eines Computers auszubreiten. Allerdings zeigte er nie mehr als die immergleiche Demoanwendung, bei der es sich nicht um ein konkretes Produkt, sondern um einen kleinen, interaktiven Multimedia-Bluff handelte.

Nun, inzwischen kann man mit Vista reden. Allerdings, so Lyons, sei das ungefähr auf dem Niveau der Call-Center-Sprachcomputer und ungefähr genauso sinnlos. Als auf der Bühne demonstriert wurde, wie man sich unter Zuhilfename eines klobigen Gerätes seine Outlook-E-Mails am Telefon vorlesen lassen könne, lachte das Publikum laut auf – die Anwendung war so meilenweit von der mobilen Blackberry-Praxis der Anwesenden entfernt, dass man sie nur noch als skurrilen Marketingeinfall belächeln konnte.

Als schließlich Steve Ballmer – nach Bill Gates immerhin der mächtigste Mann bei Microsoft – in einer 15-minütigen Pressekonferenz über Vista und die Konkurrenz redete, habe ihm schon niemand mehr zugehört. Das Publikum ignorierte Ballmer, telefonierte, plauderte oder las E-Mails ("Doch", sagt Lyons, "es war genau so eine Art von Veranstaltung").

Liest man Lyons Bericht, kann man Microsofts Entscheidung, den Vista-Start zu verschieben, eigentlich nur begrüßen. In Redmond kann man sich immerhin damit trösten, dass der Vorführ-Effekt über den Erfolg eines Produktes nichts aussagt. Schließlich wurde der Internet Explorer doch noch zum führenden Browser im Netz – obwohl die Vorführung seinerzeit ein peinliches Debakel war.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Microsoft warnt: Webseiten infizieren Windows-Computer

Microsoft und der Sicherheitsexperte Websense warnen vor einer kürzlich entdeckten Lücke im Internet Explorer. Der Programmfehler kann dazu führen, dass durch den Aufruf speziell präparierter Webseiten Schadenscode auf den Rechner geschmuggelt und dort ausgeführt wird.

Dabei handelt es sich nicht um eine theoretische Gefahr, sondern um eine konkrete Bedrohung, erste Webseiten, die diese Lücke ausnutzen, wurden bereits registriert.

Die Lücke im IE wird von Microsoft vermutlich erst mit am nächsten Patchday, dem 11. April, geschlossen. Bis dahin empfiehlt es sich, auf den Internet Explorer zu verzichten und statt dessen zu Firefox oder Opera zu greifen. Wer auf den IE nicht verzichten kann, sollte "Active Scripting" ausschalten.

Ob der eigene Rechner schon befallen ist, kann man laut Microsoft durch einen Scan im im "Saftey Center" von Windows Live überprüfen lassen, das sich derzeit noch im Beta-Test befindet.

Windows Live Safety Center (Beta, englisch)

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=WENN(UND(IDENTISCH(A1:A20;B1:B20)); ""; "nicht ") & "identisch"

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