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Gesendet: Donnerstag, 26. Januar 2006 02:30
An: Computerwissen Daily Abonnenten
Betreff: Der "digital Lifestyle" im Realitätscheck

Der E-Mail-Dienst rund um Ihren PC, Ausgabe vom 26. Januar 2006

Hallo, liebe Leser,
Spamproblem verlagert sich nach Asien
Formelbezüge in Excel automatisch an erweiterte Bereiche anpassen
Gewährleistung bei Discountern
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Hallo, liebe Leser,

ein großes Nachrichtenmagazin feiert einmal wieder den "digital Lifestyle". Anlass dazu bietet die digitale Zukunftsschau "Digital Lifestyle Day", auf der mehr als 400 Gäste aus Amerika, Asien und Europa über die digitalen Chancen der nächsten zehn Jahre diskutiert haben.

Auch, wenn uns so recht niemand sagen kann, wie so ein digitaler Lebensstil eigentlich aussehen soll, er hat auf jedem Fall irgendwie mit ganz viel High-tech, dem Internet und einer Reihe von tollen elektronischen Gerätschaften zu tun.

Logisch, dass da Google als Schwergewicht der zukunftsorientierten Unternehmen nicht fehlen darf, denn heute ist Google, wie der Journalist Detlef Borchers schreibt, "die weltweit dominierende Suchmaschine und mit einem Börsenwert von 112 Milliarden Dollar das erfolgreichste Unternehmen, das allein aus der Internet-Technik entstanden ist."

Und Google ist inzwischen weit mehr als eine reine Suchmaschine, denn Google lässt sich inzwischen Werbeeinträge auf seinen Seiten teuer bezahlen. Je nach ausgewähltem Bereich können die Preise für eine Schaltung bei Google über den Kosten für eine Fernsehwerbung liegen. Spätestens jetzt ist klar, dass das Unternehmen in den Rang eines Massenmediums aufgestiegen ist und auch entsprechend skeptisch beobachtet wird. Aktuell möchte beispielsweise das US-Justizministerium per Gerichtsbeschluss Zugriff auf Millionen von Google-Suchanfragen erhalten – natürlich nur, um den Nutzern von pornographischen Angeboten im Internet auf die Schliche kommen zu können. Für die deutliche Ablehnung dieses Ansinnens im Gegensatz zu Yahoo und AOL gab es dann für Google auch verdientermaßen Applaus auf dem Digital Lifestyle Day. Immerhin hat ja Google gleichzeitig auch den Ruf, ein besonders emsiger und verschlossener Datensammler zu sein.

Dass Google seine Auffassung offenbar je nach Land dabei gern schon mal unterschiedlich auslegt und auch das Firmenmotto "Don't be evil" (Seid nicht böse) nach Gusto interpretiert, zeigt ein Blick nach China. Dort entsteht einer der größten Märkte für Internet-Produkte und Google möchte offenbar ein gutes Stück dieses Kuchens abbekommen.

Darum gibt es nun auch ein chinesisches Google-Portal mit der Endung "cn". Dumm nur, dass man sich dabei wohl auf einen eher unrühmlichen Kuhhandel mit der chinesischen Regierung eingelassen und die rigiden Zensurbestimmungen der Regierung übernommen hat. Um die chinesische Web-Site zu erhalten, verpflichtete sich Google, Adressen aus seiner Datenbank zu entfernen, die der chinesischen Regierung nicht so recht gefallen. Dazu gehören so gruselige Dinge wie die Unabhängigkeit von Taiwan oder die Demokratiebewegung von 1989.

Google glaubt aber, nach eigenem Bekunden, mit seiner Kultur "einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung in China leisten" zu können. Nun ja, anscheinend darf eben auch der "digitale Lebensstil" von Land zu Land unterschiedlich aussehen.

Entsprechend kommentierte die Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen" diese Entscheidung. "Das ist eine Schande", sagte der Internet-Experte der Organisation, Julien Pain. "Wenn eine Suchmaschine in dieser Weise mit der Regierung zusammenarbeitet, wird es für die chinesische Regierung viel einfacher, die Inhalte im Internet zu kontrollieren."

Die ewige Suche von Detlef Borchers

Mit zensurfreiem Gruß

Torsten Kieslich

Spamproblem verlagert sich nach Asien

In der neuesten Spam-Statistik des Sicherheits-Unternehmens Sophos sind die USA zum wiederholten Mal in Folge auf dem ersten Platz der Spam-verursachenden Nationen gelandet.

Während die USA allerdings einen rasanten Abwärtstrend aufweist und den Eigenanteil an der weltweiten Spam-Flut von rund 43 Prozent im August 2004 auf aktuell 24,5 Prozent verbessern konnte, steigt Asien immer rascher zum größten Spam-Produzenten auf.

Sophos zufolge entfielen zwischen Oktober und Dezember 2005 bereits über 30 Prozent der versandten Spam-Nachrichten allein auf China und Südkorea.

Experten führen den drastisch reduzierten Anteil der USA am Spam-Aufkommen auf das neue CAN-SPAM-Gesetz zurück, das ein hartes Vorgehen gegen Spammer ermöglicht und die Branche mit mehreren Musterprozessen aufgeschreckt hat. So wurde beispielsweise erst kürzlich ein Spammer aus Florida zu 11,2 Mrd. Dollar verurteilt. In anderen Fällen drohen Haftstrafen von mehreren Jahren. "Die vorgelegten Zahlen bedeuten aber nicht automatisch, dass die USA analog zur Statistik als Spam-Verursacher wegfällt", schränkt Sophos-Sicherheitsexperte Christoph Hardy ein. Vielmehr sei davon auszugehen, dass viele Spam-Produzenten immer noch in Amerika angesiedelt seien, ihre Aktivitäten nun aber über landesexterne Bot-Netzwerke durchführen würden, so Hardy.

Der ansteigende Trend zur Verbreitung von Spam-Mails über gekaperte Zombie-PC-Netzwerke ist weiterhin ungebrochen. So werden mittlerweile bereits mehr als 60 Prozent der weltweit versendeten Spam-Flut über Computer abgewickelt, die Hacker mittels eingeschleuster Schadprogramme, Viren, Würmer oder Trojaner für den Massenversand von Spam-Mails missbrauchen.

Das gute Abschneiden Deutschlands im internationalen Vergleich (2,4 Prozent) lasse auch den vorsichtigen Schluss zu, dass Unternehmen und Privatanwender hierzulande aufgeklärter und besser geschützt seien. Sie könnten daher nicht in dem Maße als Bots missbraucht werden wie Anwender anderer Länder, so Hardy. Andererseits sei aber gerade in den deutschsprachigen Ländern die Zahl gezielter Phishing-Attacken bedenklich im Steigen begriffen, meint Hardy.

Formelbezüge in Excel automatisch an erweiterte Bereiche anpassen

Es ist Ihnen sicher schon öfter passiert, dass Sie eine Formel auf einen Bereich bezogen haben, und bei einer Erweiterung des Bereiches mussten Sie die Formel aktualisieren.

Es gibt einen Weg, diesen zusätzlichen Arbeitsaufwand zu umgehen. Mit anderen Worten: Die Formel wird automatisch angepasst, wenn sich der Bezugsbereich vergrößert.

Über eine Formel mit den drei Tabellenfunktionen SUMME, INDEX und WENN erhalten Sie eine SUMME-Formel, die automatisch an erweiterte Bereiche angepasst wird.

Angenommen, Sie möchten in einem Arbeitsblatt die Summe des Bereiches B1 bis B5 berechnen. Sie wissen noch nicht genau, ob nicht in Zukunft noch einige Zeilen unten an den Bereich angehängt werden müssen. Wenn Sie die folgende Formel anstelle der normalen SUMME-Formel verwenden, brauchen Sie auch bei einer Erweiterung des Bereiches die ursprüngliche Formel nicht anzupassen. Die Formel ist folgendermaßen aufgebaut:

=SUMME(<Anfang>:INDEX( <Spalte>:<Spalte>; ZEILE()-1))

Mit <Anfang> legen Sie die Zelle fest, in der die Summenbildung starten soll. <Spalte> definiert, in welcher Spalte sich die Formel befindet, denn dort wird die Summe berechnet.

Durch diese Formel werden alle Zellen, die sich über der Zelle mit der Formel befinden, summiert; auch, wenn nachträglich noch einige Zeilen eingefügt werden. Sie haben natürlich auch die Möglichkeit, andere Funktionen mit dieser Formel zu verknüpfen. Ersetzen Sie dazu lediglich den SUMME-Befehl durch das gewünschte Kommando, für das Sie eine automatische Bereichsanpassung wünschen.

Dieser Tipp stammt aus der Redaktion des Excel-Beraters. Weitere Tipps finden Sie hier:

Der Excel-Berater

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Gewährleistung bei Discountern

Gewährleistung (gesetzliche Pflicht des Händlers) und Garantie (freiwillige Leistung des Herstellers): Dabei geraten Discounter-Filialen zum Nachteil des Kunden schon mal ins Straucheln. Das zeigt eine Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW.

Vier Monate nur lief der 19 Euro billige MP3-Player. Bei der Reklamation in der Plus-Filiale hört Laura Schütze (Name geändert): Der Discounter nehme defekte Waren nur in den ersten 14 Tagen zurück. Jetzt müsse sie sich an die Hotline des Herstellers wenden "Der ist zuständig für die Garantie."

Schütze hakt nach: "Aber die Gewährleistung?" Die Antwort in der Filiale: "Garantie und Gewährleistung sind praktisch dasselbe." Beides regle der Hersteller.

Da liegt die Marktleiterin falsch: Gewährleistung und Garantie sind zwei unterschiedliche Dinge. Garantie geben Hersteller – etwa bei einem MP3-Player Sony oder Philips – freiwillig. Zur Gewährleistung hingegen ist der Händler – wie etwa Plus – verpflichtet, und zwar per Gesetz (siehe "Gesetzliche Vorschriften" am Beitragsende).

"Zwar kann der Händler sich intern an den Hersteller wenden, nach außen aber – also gegenüber dem Kunden – muss er selbst die Gewährleistung erfüllen", erklärt Jurist Jürgen Schröder von der Verbraucherzentrale NRW. Der Kunde könne nicht gezwungen werden, die Hotline des Herstellers anzurufen.

Mit dieser Differenzierung taten sich einige Filialen der Discounter Plus, Aldi Süd, Norma, Lidl und Penny bei der Stichprobe schwer. Dabei wurden in jeweils zwei Märkten jeder Kette zwei Produkte reklamiert: teurere Artikel (DVD-Brenner, Flachbildschirme, Heimkinosysteme, 80-250 Euro) und billigere Waren (Reiskocher, Bügeleisen, Blutdruckmessgeräte, 13-20 Euro).

Allein bei Lidl verhielten sich beide Filialen korrekt. Sie waren anstandslos bereit, sich sowohl um das reklamierte Heimkinosystem als auch um das bemängelte Bügeleisen zu kümmern. Anders das Ergebnis bei Penny: In einer Filiale klappte die Reklamation des angeblich defekten DVD-Brenners und Blutdruckmessers reibungslos. Im zweiten Markt wollte die Leiterin den Brenner "auf gar keinen Fall" annehmen, wohl aber beim zweiten Besuch den Blutdruckmesser.

Teurere Geräte wiesen auch je ein Markt von Norma (Flachbildschirm) und Aldi Süd (Farbfernseher) zurück. Bei Aldi führte immerhin hartnäckiger Kundenprotest zu einer Kursänderung. Dagegen lehnten die zweite Aldi-Filiale wie auch ein Plus-Markt mit Verweis auf den Hersteller bei beiden reklamierten Geräten jegliche Gewährleistung ab.

Ingesamt blieben sechs von 20 Reklamationen erfolglos. "Alles Einzelfälle" beteuern die Zentralen der Unternehmen und verweisen auf die offiziellen Vorgaben für ihre Märkte: "Die Filiale nimmt selbstverständlich defekte Artikel im Sinne der gesetzlichen Gewährleistung innerhalb der Zwei-Jahresfrist direkt zurück" (Plus). "Sollte ein Produkt einen Fehler aufweisen, so bestehen die gesetzlichen Gewährleistungsverpflichtungen, an die wir uns selbstverständlich halten" (Penny). "Selbstverständlich gelten die gesetzlichen Gewährleistungsbestimmungen uneingeschränkt" (Lidl).

Allerdings sind die Mitarbeiter von Plus, Penny und Lidl gehalten, erst an die Hersteller-Hotline zu verweisen. Dabei argumentieren die Firmen mit Kundenservice: Die Hotlines könnten Beschwerden effizienter bearbeiten. Wenn der Kunde jedoch nicht mit dem Hersteller in Kontakt treten wolle, nähmen auch die Märkte das defekte Produkt zurück – "selbstverständlich".

Ganz so locker läuft's, das zeigt die Stichprobe, in der Praxis nicht immer. Bei den beiden Aldi-Süd-Filialen mag das auch an einer sehr eigenen Auffassung vom Zeitrahmen für Reklamationen gelegen haben: Nach mehr als drei Monaten sei der Hersteller zuständig.

Dazu verlautet aus der Aldi-Süd-Zentrale: "Eine 'Drei-Monats-Frist' sowie die Regel 'keine Rücknahme möglich' existieren in unserem Unternehmen grundsätzlich nicht. Defekte Produkte können jederzeit in unseren Filialen reklamiert werden – selbstverständlich."

Gesetzliche Vorschriften Seit 2002 hat der Händler zwei Jahre lang für ein mängelfreies Produkt einzustehen. Sonst muss er zunächst entweder kostenlos reparieren oder die beanstandete durch fehlerfreie Ware ersetzen. Klappt diese "Nacherfüllung" nicht, kann der Kunde einen reduzierten Preis verlangen (Minderung) oder ganz vom Vertrag zurücktreten.

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