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Gesendet: Donnerstag, 20. Oktober 2005 02:01
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Betreff: Der lange und langsame Abschied vom kostenlosen Internet

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 20. Oktober 2005

Der lange und langsame Abschied vom kostenlosen Internet
Microsoft will den Mittelstand / Softwareverkauf im T-Punkt
Windows Vista: Neue Beta, neue Features
MySQL gewinnt Marktanteil
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Der lange und langsame Abschied vom kostenlosen Internet

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

als das Internet sich vor gut zehn Jahren anschickte, die Medienszene umzukrempeln, da konnte man etwas sehr seltsames beobachten.

Da stürzten sich die Verlage und Anbieter wie die Lemminge ins neue Medium und warfen ihre Inhalte und Produkte mit vollen Händen kostenlos unter die Netzbevölkerung. Was wenige Monte zuvor nur zu zum Teil exorbitanten Preisen in den geschlossenen Online-Gesellschaften von BTX, Compuserve oder AOL zu haben war, wurde praktisch über Nacht zum Gastgeschenk, mit dem man die Besucher auf die eigene Webseite locken wollten.

Dieses seltsame Verhalten hatte unterschiedliche Gründe. Da war zum einen der heute in der Rückschau fast hysterisch anmutende Glaube an die Wertschöpfung aus dem Nichts, die schon dafür sorgen werde, dass die Anfangsinvestitionen sich in kürzester Zeit amortisieren würden. Da war zum anderen das Problem, dass es nicht damit getan war, eine Website zu starten. Man musste auch dafür sorgen, dass man viele Besucher bekam – und das ging (und geht) am besten, wenn man sie mit kleinen oder großen Geschenken anlockt. Und da war zum dritten das Problem der fehlenden Bezahlverfahren. Selbst wenn man wollte, konnte man im Internet nicht bezahlen – und wo man nicht bezahlen kann, da gibt es auch keinen Markt.

Eines der heißen Themen Ende der Neunziger Jahre war denn auch die Entwicklung von "digitalem Geld", die aber an den enormen technischen, politischen und sozialen Hindernissen scheiterte. Statt dessen haben sich verschiedene Abo-Modelle durchgesetzt, die Zahlung per Kreditkarte und Abrechnungen über Micropayment- bzw. Inkasso-Verfahren wie Paypal, Firstgate oder Web.Cent.

Doch die Entwicklung und Etablierung dieser Bezahlverfahren dauerte sehr viel länger, als man zu Beginn dachte. Aus dem Markt, den es nicht gab, weil niemand bezahlen konnte, wurde ein Markt, den es nicht gab, weil niemand bezahlen wollte. Inzwischen hatten sich die Netznutzer daran gewöhnt, dass sie auf den verschiedensten Webseiten Inhalte kostenlos bekamen und waren nicht bereit, dafür zu bezahlen.

Diese zumindest für die Anbieter eher desolate Situation hat sich in der jüngeren Vergangenheit geändert. Immer häufiger stößt man auf Informationsangebote, die nur gegen Bezahlung genutzt werden können, immer öfter publizieren Zeitungen und Zeitschriften ihre Inhalte nur noch für kurze Zeit kostenlos und wird für die Archiv-Nutzung Geld verlangt.

Die Akzeptanz kostenpflichtiger Inhalte scheint also zuzunehmen, ansonsten würde die Zahl der kostenpflichtigen Angebote nicht steigen.

Dieser Eindruck wird durch eine neue Studie des Magazin "Stern" weiter gestützt. Danach wächst bei den Netznutzern die Bereitschaft, für Inhalte zu bezahlen – vorausgesetzt, die Qualität stimmt. So ist in den letzten zwei Jahren die Zahl der Zahlungwilligen um gut 30 Prozent angestiegen. Heute akzeptieren rund 5,7 Millionen der 14- bis 64-jährigen, dass hochwertige Inhalte nicht umsonst zu produzieren und auch nicht umsonst zu haben sind.

Dabei hat die Umfrage einen deutlichen (und eigentlich kaum überraschenden) Zusammenhang zwischen Nutzungsverhalten und Zahlungsbereitschaft ermittelt. Wer das Internet intensiv nutzt und über eine gute Anbindung verfügt, der ist auch eher bereit, für Inhalte zu bezahlen, als der gelegentliche Surfer mit langsamen oder fehleranfälligen Netzzugang. Keine Frage: Wenn man das Internet als alltägliches Medium erlebt, das man selbstverständlich nutzt, dann wird man es auch wie ein alltägliches Medium behandeln, bei dem man selbstverständlich bezahlt – schließlich käme wohl auch kein Zeitungsabonnent auf die Idee, dass es die morgendliche Tageszeitung in Zukunft umsonst geben müsse.

Doch so angenehm die Ergebnisse der Studie den Anbietern in den Ohren klingen mag – im günstigsten Fall kommt die Studie nur auf einen Anteil von 34 Prozent, wenn es um die Frage geht, ob man für Inhalte zu zahlen bereit ist. Und selbst diese 34 Prozent werden nur in der eng fokussierten Nutzergruppe der erfahrenen, intensiven Netznutzer mit DSL-Zugang erreicht.

Anders gesagt: Die breite Masse der Netznutzer sieht überhaupt nicht ein, warum sie für das, was ihr da im Internet geboten wird, Geld bezahlen soll.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Microsoft will den Mittelstand / Softwareverkauf im T-Punkt

Nach einem Bericht des Handelsblattes will der Software-Riese Microsoft in Zukunft ausgewählte Softwarepakete über T-Com (der Festnetzsparte der Deutschen Telekom) verkaufen. Dabei werden in den rund 100 T-Punkt-Standorten vor allem Standardprodukte wie Office angeboten werden, aber auch Softwarelösungen für den Mittelstand.

Microsoft erhofft sich so eine bessere Positionierung im mittelständischen Softwaremarkt und bei Unternehmenssoftware. Während man mit Windows und Office den Markt dominiert, konnte der Softwarekonzern hier bislang nicht richtig Fuß fassen.

Einer der Gründe für den eher mageren Erfolg mit betriebswirtschaftlicher Software dürfte darin liegen, dass es sich um zugekaufte Lösungen handelt, die mit zum Teil unterschiedlichen Bedienkonzepten arbeiten und die noch nicht, wie etwa die verschiedenen Office-Programme, einheitliche Standards aufweisen.

Mittelfristig will Microsoft dafür sorgen, die ERP-Software (ERP = Enterprise Resource Planning) auf eine gemeinsame Codebasis zu stellen. Laut Handelsblatt soll die Unternehmenssoftware zukünftig unter dem Oberbegriff "Dynamics" vermarktet werden, die neben Windows und Office das dritte Standbein des Unternehmens werden soll. Dabei plant Microsoft, eine einzige, skalierbare Lösung anzubieten, die für alle betriebswirtschaftlichen Belange und Einsatzzwecke geeignet sein soll.

Ob die Rechnung aufgeht, wird von Marktexperten allerdings bezweifelt. Die Entwicklung einer Software mit einem so großen Anwendungsspektrum würde zu viel Zeit kosten, als dass es wirtschaftlich sein kann, sie zu entwickeln. Allerdings denkt Microsoft hier in größeren Dimensionen und sieht den Markt als Marathonlauf, der noch im ersten Drittel sei.

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Windows Vista: Neue Beta, neue Features

Microsoft hat eine weitere Betaversion (Build 5231) an die Tester ausgeliefert. Die neue Testversion bietet einige neue Features und lässt den endgültigen Funktionsumfang des kommenden Betriebssystems erkennen. Die Build 5231 ist offiziell noch aus der Beta-1-Phase der Entwicklung, gilt aber als großer Schritt in Richtung Beta 2, die im Dezember ausgeliefert werden soll.

Zu den auffälligsten Neuerungen von Vista gehört der Media Player 11, der sich in Aussehen und Funktion stark an Apples Quicktime anlehnen soll. Auch der Internet Explorer 7 wurde weiter entwickelt und bietet nun eine Funktion namens "Quick Tabs", mit dem man sich in einem Fenster eine verkleinerte Übersicht über alle aktuell geöffneten Webseiten anzeigen lassen kann. Weitere Neuerungen betreffen etwa ein Kalenderprogramm oder einen Multimedia-Betrachter namens "Windows Digital Gallery". Das geplante Anti-Spyware-Programm ist noch nicht enthalten, soll aber nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Aktuelle Screenshots von Windows Vista Beta 1 Build 5231 finden sich unter anderem auf der Webseite des Windows-Experten Paul Thurrott.

Windows Vista Build 5231 Screenshot Gallery 1

MySQL gewinnt Marktanteil

Mehr als 40 Prozent der Datenbankentwickler arbeiten inzwischen mit MySQL. Dies ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Datenbank-Studie, die das Marktforschungsunternehmen Evans Data durchgeführt hat. Einer der Gründe für den Erfolg der Open-Source-Lösung ist ihr höherer Sicherheitsstandard. Laut Evans Data sollen proprietäre Datenbanken fast doppelt so oft von Sicherheitsproblemen heimgesucht werden.

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