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Gesendet: Mittwoch, 1. Februar 2006 02:01
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Betreff: Die automatische Anzeigenmaschine

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 1. Februar 2006

Die automatische Anzeigenmaschine
Patentstreit: Office-Anwender müssen updaten
Studie: Deutsche kaufen gern online ein
Apple iTunes: Vorlesungen statt Musik
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Die automatische Anzeigenmaschine

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

gestern schloss ich an dieser Stelle mit einem Hinweis auf "das Google-Anzeigen-Modell", das ein Thema für sich sei. Heute möchte ich dieses Thema aufgreifen und mich mit dem gestern vorgestellten Fall von "Spamdexing" noch etwas näher beschäftigen.

Spamdexing

Beim "Spamdexing" – das Wort ist eine Mischung aus "Spam" und "Indexing" – geht es darum, die automatische Indexierung einer Webseite durch den Roboter einer Suchmaschine gezielt zu beeinflussen, um so bei möglichst vielen Suchanfragen möglichst weit oben in der Trefferliste zu landen.

Dabei besteht zwischen den Suchanfragen und dem Inhalt der Webseite bestenfalls ein zufälliger Zusammenhang. Wenn Sie sich schon einmal darüber gewundert haben, warum Sie eine bestimmte Suche zu allen möglichen mehr oder weniger dubiosen Verkaufsseiten bringt, aber nicht zur gesuchten Information, dann wissen Sie jetzt warum, das so ist: Spamdexing at work.

Natürlich sind die Suchmaschinenbetreiber alles andere als erfreut über diesen Missbrauch ihrer Datenbanken. Schließlich lebt eine Suchmaschine von der Qualität, also davon, wie zuverlässig und hilfreich sie bei einer konkreten Suche ist. Wird die Trefferliste durch Spamdexing zu einer großen Link-Müllkippe, verliert die Suchmaschine rapide an Bedeutung und verschwindet irgendwann von der Bildfläche.

Im Grund also sägen die Spamdexer an dem Ast, auf dem sie sitzen. Aber erklären Sie das mal einem skrupellosen Schmarotzer.

Google als Ziel der Spamdexer

Das Ziel fast aller Spamdexing-Maßnahmen ist Google. Die Suchmaschine ist von derart überragender Bedeutung, dass es eine regelrechte Industrie gibt, die sich ausschließlich mit der Manipulation des Google-Indexes beschäftigt.

Beim normalen Spamdexing geht es darum, möglichst viele Surfer auf die eigene Webseite zu locken. Sei es, weil man auf den Seiten etwas verkaufen will, sei es, weil man mit hohen Zugriffszahlen zahlende Anzeigenkunden ködern kann.

Der gestern vorgestellte Fall geht allerdings noch einen Schritt weiter.

Zur Erinnerung: Gestern ging es um eine Webseite, die auf den ersten Blick so aussah, wie ein x-beliebiges Blog. Tatsächlich aber handelte es sich hier um eine automatisch erstellte Seite, an die kein Mensch Hand angelegt hat. Statt eines Menschen, der Beiträge in das Blog schreibt, ist ein Roboter im Internet unterwegs, der beliebige Einträge aus beliebigen Blogs kopiert und diese dann zu den scheinbar echten Einträgen des Pseudo-Blogs zusammenkopiert.

Anschließend trägt der Roboter diese automatisch erzeugte Webseite bei Google ein. Der Google-Bot überprüft die Seite und da deren Code für einen Roboter echt genug aussieht, wird die Seite in den Google-Index aufgenommen.

Bis zu diesem Punkt ist kein Mensch beteiligt, das geht alles automatisch. Und nicht nur das – die Automatisierung geht noch weiter.

Googles "AdWord" und "AdSense"

Hier kommt das Anzeigen-Modell von Google ins Spiel. Dieses Modell basiert auf einer im Grunde einfachen Überlegung.

Wenn jemand nach einem bestimmten Begriff sucht, bekundet er damit ein bestimmtes Interesse und es ist daher möglich, auf dieses Interesse zugeschnittene Anzeigen zu platzieren. So erreicht man eine sehr viel zielgruppengenauere Werbung als mit den traditionellen Methoden.

Google bietet nun den Inserenten die Belegung von Suchbegriffen an ("AdWords"). Wer etwa Produkte rund um Mountainbikes verkauft, der könnte bei Google Anzeigen schalten, die immer dann eingeblendet werden, wenn jemand nach dem Stichwort "Mountainbike", "Radsport" oder ähnlichem sucht.

Diese Anzeigen erscheinen aber nicht nur auf den Google-Trefferseiten, sondern können auch automatisch auf beliebigen Webseiten erscheinen.

Wer als Webseitenbetreiber mit Anzeigen Geld verdienen möchte, der kann sich bei Google für das "AdSense"-Programm anmelden. Dabei gibt er, vereinfacht gesagt, die Adresse der Seite an, auf der die Anzeigen erscheinen sollen. Der Google-Bog überprüft daraufhin die Seite und sorgt dafür, dass beim Aufruf der Webseite thematisch passende Anzeigen eingeblendet werden.

Wenn ein Besucher dieser Webseite dann auf eine der eingeblendeten Anzeigen klickt, erhält der Betreiber der Seite einen prozentualen Anteil der Einnahmen, die Google mit dieser Anzeige erzielt hat.

Über die genauen Abrechnungsmodalitäten schweigt sich Google aus, es muss hier aber um recht erkleckliche Summen gehen, gibt es doch eine ganze Reihe von Webseiten, deren Betreiber von diesen Anzeigenumsätzen ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Die Anzeigenmaschine

Und hier schließt sich nun der Kreis und wird die eigentliche Absicht der Pseudo-Blogseite erkennbar: Die Seite zielt nicht auf irgendwelche Anzeigenkunden, sondern ausschließlich auf das AdSense-Programm von Google.

Der Clou an der Sache: Alles geht vollautomatisch. Wo früher mindestens ein Anzeigenverkäufer mit mindestens einem Kunden reden musste, unterhalten sich heute fast ausschließlich Roboter.

  • Die Pseudo-Blogseite wird automatisch erstellt.
  • Die Anmeldung bei Google erfolgt ebenfalls automatisch.
  • Bei Google nimmt Roboter die Anmeldung entgegen, wertet sie aus und trägt die Adresse in den Index ein.
  • Die Pseudo-Blogseite meldet sich für Google AdSense an. Natürlich automatisch.
  • Der Google-Bot überprüft die Anmeldung und übermittelt das benötigte Javascript zur Platzierung der Google-Anzeigen.
  • Das Script wird, automatisch, in die Webseite integriert.
  • Bei jedem Aufruf der Seite sorgt das Script dafür, dass automatisch Anzeigen aus dem Google-Anzeigenpool in die Webseite eingebunden werden.

Erst jetzt kommt ein Mensch ins Spiel, nämlich jemand, dem als Antwort auf eine Suchanfrage auch dieses Pseudo-Blog genannt wird. Ruft er es auf, findet er mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts, was zu seiner Suchanfrage passt – aber er sieht eine Menge passender Google-Anzeigen.

Das Pseudo-Blog sieht auf den ersten Blick echt aus, die natürliche Skepsis des Internet-Reisenden verliert sich, die Google-Anzeigen werden etwas wohlwollender gemustert als die üblichen Banner – der Besucher klickt und –:

Bingo.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Patentstreit: Office-Anwender müssen updaten

Patentstreitigkeiten um bestimmte Software-Funktionen gehören heute zum gewohnten Alltag. Normalerweise bekommt man als Kunde eines Unternehmens von dessen Patentstreitigkeiten kaum etwas mit, aber manchmal hat ein Urteil auch Nebenwirkungen, wie jetzt im Fall Carlos Armando Amado vs. Microsoft.

Armando Amado hatte Microsoft in zehn Fällen beschuldigt, sich an seinen geistigen Eigentum schadlos zu halten. Bei neun Fällen mochte der Richter ihm nicht folgen, beim zehnten bekam der Kläger Recht. Betroffen ist dabei eine bestimmten Funktion, über die Access und Excel miteinander interagieren können.

Amado kann sich nun zurücklehnen und muss nur noch auf die 8,9 Millionen Dollar warten, zu deren Zahlung Microsoft verurteilt wurde. Einigen Anwender von Office XP und Office 2003 geht es allerdings anders. Die nämlich müssen ihre Software nun auf den neuesten Stand bringen, um die strittige Funktion zu umgehen.

Laut Microsoft betreffen die Updates nur einen kleinen Personenkreis; der Konzern informiert seine Unternehmenskunden derzeit per E-Mail. Gleichzeitig weist der Konzern darauf hin, dass man gegen das Urteil Berufung einlegen werde.

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Studie: Deutsche kaufen gern online ein

Die Deutschen kaufen gern und viel im Internet ein, machen dabei aber weniger Umsatz als andere Europäer. Das ist eines der Ergebnisse einer neuen Studie, die von der "European Interactive Advertising Association" (EIAA) erstellt wurde.

Rund 80 Prozent der Deutschen im Internet haben innerhalb von sechs Monaten mindestens einmal Waren oder Dienstleistungen im Internet gekauft. Europaweit liegt dieser Wert lediglich bei 66 Prozent. Auch bei der Zahl der Produkte – rund zehn Artikel – liegen die deutschen Käufer deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Allerdings machten sie damit pro Kopf nur 594,00 Euro Umsatz, währen der europäische Durchschnitt bei 664,00 Euro liegt.

  • 35 % haben via Internet eine Reise gebucht
  • 35 % haben einen Elektronik-Artikel gekauft
  • 27 % haben einen Urlaub via Internet gebucht

Doch das Internet beeinflusst nicht nur als Vertriebskanal den Handel. Für über 50 Prozent der Deutschen ist das Internet die wichtigste Informationsquelle vor der Anschaffung neuer Produkte.

Apple iTunes: Vorlesungen statt Musik

Begonnen hat Apple mit seinem "iTunes"-Onlineshop mit dem Verkauf von Musik-Dateien. Dann kamen Musik-Videos und TV-Serien hinzu. Jetzt hat Apple das Angebot erneut erweitert: Seit neuestem finden sich hier auch wissenschaftliche Inhalte in Form von Uni-Vorlesungen. Derzeit kooperiert Apple mit sechs amerikanischen Universitäten, die ihre verschiedene Lehrveranstaltung in Form eines Audio- und Videomitschnitts via iTunes verbreiten. Dabei wird eine spezielle Version der iTunes-Software benutzt, die es ermöglicht, Inhalte nur speziellen Benutzer-Gruppen zugänglich zu machen.

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