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Gesendet: Mittwoch, 7. September 2005 02:01
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Betreff: Die leidigen Backups

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 7. September 2005

Die leidigen Backups
Windows Vista: Diese Hardware brauchen Sie
IFA: Studenten als Besucher angeworben
Online-Betrüger kennen kein Mitleid: Gefälschte "Katrina"-Spendenaufrufe unterwegs
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Die leidigen Backups

Von Dr. Giesbert Damaschke

Liebe Leser,

ein Dauerthema bei der Arbeit am Computer ist das leidige Problem der Datensicherung – drei Variationen aus jüngster Zeit.

Kleine Ursache, große Wirkung

Kürzlich erzählte mir ein Freund beim Bier eine lustige Geschichte. Das heißt – wirklich lustig war sie eigentlich nicht, eher etwas aus der Abteilung "Schadenfreude".

Die Arbeitsplätze in dem Unternehmen, für das mein Freund arbeitet, sind wie in vielen anderen Firmen auch, natürlich vernetzt. Jeder Mitarbeiter im Unternehmen ist verpflichtet, seine Daten über genau vorgeschriebene Prozeduren auf die Backup-Server zu schreiben, private Backups auf lokalen Maschinen sind untersagt. Ziel dieser Vorschrift ist es, zum einen sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter ihre Daten sichern und im Falle eines Falles kein Wirrwarr aus verschiedenen Backupversionen entsteht. So weit, so gut.

Nun stellte ein Mitarbeiter der Netzwerkabteilung fest, dass irgendetwas mit dem Backup-Server nicht stimmte. Keine große Sache, nur eine Kleinigkeit, die man rasch und ohne viel Aufhebens korrigieren konnte. Zumindest dachte dies der Mitarbeiter und machte sich ans Werk. Das Ergebnis war ein schönes Beispiel für "kleine Ursache – große Wirkung", nämlich ein Totalausfall des gesamten Backupsystems des Unternehmens. Die Daten einer ganzen Arbeitswochen waren futsch. Die Daten waren zwar nicht unwiederbringlich verschwunden (die Mitarbeiter mussten im Prinzip nur die Arbeit der letzten Woche wiederholen), aber die Aktion kostete natürlich Zeit, Nerven und auch Geld. Die Mitarbeiter, die entgegen der Arbeitsregelung private Backups angelegt hatten, waren übrigens fein raus und konnten ihren Datenbestand in kürzester Zeit rekonstruieren.

Wie gesagt – man kichert eher schadenfroh als belustigt (auch wenn die Vorstellung, dass da jemand heimlich, still und leise einen Fehler ausbügeln will und erst dadurch den Datengau hervorruft, schon ein wenig nach Slapstick klingt).

Trügerische Sicherheit

Auch ein anderer Bekannter hatte kürzlich eine Backup-Erfahrung der besonderen Art. Mein Bekannter ist ein sehr penibler Mensch, der eine ausgefeilte Backup-Strategie befolgt und seine wichtigen beruflichen und privaten Daten verschlüsselt auf eine dieser kleinen, handlichen USB-Platten sichert. Seit gut einem Jahr arbeitet er so und hat seither das beruhigende gute Gewissen, dass seine Daten in Sicherheit sind. Das heißt – er hatte es.

Denn kürzlich brauchte er für eine temporäre Auslagerung Platz auf seiner externen Platte. Also wollte er seine Backup-Daten vorübergehend auf einem anderen Computer speichern. Dabei stellte er zu seinem großen Erschrecken fest, dass eine Backup-Platte einen Schlag hatte: Man konnte zwar Daten auf sie schreiben – aber nicht mehr lesen. Da war nichts zu machen – seit über einem Jahr schrieb mein Bekannter seine Backupdaten ins digitale Nirvana, ohne es auch nur zu ahnen. Und es war ein reiner Glücksfall, dass er in der Zeit sein Backup nie benötigte.

Was weg ist, ist weg

Tja, und wie ist das mit mir? Ich muss gestehen, dass ich zu den Leuten gehöre, die im Prinzip genau Bescheid wissen. Ich kenne verschiedene Backup-Methoden und -Programme und weiß, wie wichtig Backups sind. Was natürlich nichts daran ändert, dass ich dieses Wissen in der Praxis mehr oder weniger ignoriere. Mit einem schlechten Gewissen zwar und dem festen Vorsatz, das bei Gelegenheit zu ändern – aber trotzdem. Immerhin: Ich habe unter dem Vorwand, ein Backup-Medium zu benötigen, vor mir selbst die Anschaffung eines MP3-Players mit 40-GByte Festplatte gerechtfertigt. Damit kann ich zwar jetzt unterwegs Musik und vor dem Einschlafen Paul-Temple-Hörspiele hören (aktuell bin ich übrigens bei Teil 4 von "Paul Temple und der Fall Margo"), aber zur Datensicherung benutze ich das Gerät eher nicht.

Also hab ich mir eine weitere externe Festplatte zugelegt. 160 GByte. Mit Backupsoftware. Platz ohne Ende, Backups auf Knopfdruck. Das nutzte aber auch nichts, meine Backupversuche scheiterten bereits daran, dass ich festlegen musste, welche Verzeichnisse ich regelmäßig sichern wollte. Dazu müsste ich sehr viel strukturierter arbeiten, als ich es tue – und die Option, einfach die komplette Platte der Arbeitsmaschine zu spiegeln, verschlingt viel zu viel Zeit. Eigentlich hatte ich ja gehofft, das Backup liefe störungsfrei im Hintergrund, während ich ganz normal weiter arbeite, aber so funktionierte das leider nicht.

Und so mache ich das, was ich seit Jahr und Tag mache. Ich sichere in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder das, was mir aktuell wichtig scheint, drucke mir manches auch aus – und lasse ansonsten den lieben Gott einen guten Mann sein. Was weg ist, ist halt weg.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Windows Vista: Diese Hardware brauchen Sie

Ende nächsten Jahres soll der lang erwartete Windows-XP-Nachfolger unter dem Namen Windows Vista erscheinen. Und wie bei jedem System-Upgrade steigen auch mit Windows Vista die Hardwareanforderungen. Wie das australische Fachmagazin APC (Australian Personal Computer) schreibt, hat auf der aktuellen Fachveranstaltung TechEd 2005 hat ein australischer Microsoft-Mitarbeitet diese Anforderungen erstmals genauer spezifiziert.

Die ideale Windows-Vista-Maschine verfügt danach vor allem über eine leistungsfähige Grafikkarte. 256 MByte RAM sollte sie haben, 128 MByte braucht sie mindestens, um die neue Oberfläche darstellen zu können. Für Notebooks und ältere Systeme soll es einen Classic-Look geben. Auch beim Arbeitspeicher sollte man nicht kleinlich sein – mit 1 GByte soll Windows Vista richtig gut laufen. Und ein Dual-Core-Prozessor sollte möglichst auch vorhanden sein, ebenso eine moderne SATA2-Festplatte.

Dafür soll Windows Vista deutlich schneller laufen als Windows XP. Der Grund: Bei Windows XP muss die CPU des PCs noch sehr viele grafische Berechnungen durchführen. Windows Vista wird zum einen mit einem vektorbasierten Interface arbeiten und die eigentliche grafische Arbeit dem Prozessor der Grafikkarte überlassen.

APC über die Hardwareanforderungen von Windows Vista

IFA: Studenten als Besucher angeworben

Einer der wichtigsten Erfolgsbarometer für eine Messe ist der Besucherandrang. Die Regel ist simpel: Je mehr Besucher, desto besser. Kann eine Messe mit starkem Interesse werben, hat man gute Argumente, um Firmen davon zu überzeugen, dass sie auf der Messe vertreten sein müssen. Was tut man aber in Zeiten wirtschaftlicher Rezession, wenn dem Publikum das Geld nicht so locker in der Tasche sitzt und man sich jede Investition gut überlegt? Denn dann geht naturgemäß auch das Interesse an Messen zurück.

Die Veranstalter der Internationalen Funkausstellung in Berlin griffen vorsorglich zu einer etwas seltsamen Methode. Wie die Berliner Tageszeitung taz meldet, heuerte man Studenten an, um als Besucher übers Messegelände zu laufen und die Vorträge und Workshops zu füllen. 18,00 Euro pro Stunde samt Frühstück und Fachbesucherausweis sollen die Studenten dafür bekommen haben.

Die vermittelnde Agentur hat inzwischen eingeräumt, dass es tatsächlich bezahlte Besucher gäbe, allerdings handele es sich höchsten um 30 bis 70 Personen, die überdies noch fachlich interessiert, also keine bloßen Statisten, seien. Außerdem sei es absolut üblich, bei Veranstaltungen und Vorträgen, die sich an ein eher kleines Fachpublikum richten, aber aus logistischen Gründen in einem großen Saal statt finden müssen, Studenten "als Platzhalter" anzuheuern.

Online-Betrüger kennen kein Mitleid: Gefälschte "Katrina"-Spendenaufrufe unterwegs

Die Flutkatastrophe im Süden der USA ruft nicht nur eine weltweit Hilfsbereitschaft und Anteilnahme hervor, sondern auch neue Betrügereien, die versuchen, die Hilfsbereitschaft auszunutzen.

Wie die Websense Security Labs mitteilen, kursieren derzeit gefälschte "Eilmeldungen" im Internet, die angeblich vom US-amerikanischen Roten Kreuz stammenden sollen und in denen die Empfänger zu Geldspenden für Opfer von Hurrikan Katrina aufgefordert. Die E-Mail enthält das Verisign-Logo "Secure Site"und wiegt die Empfänger der Mail damit in trügerischer Sicherheit. In einem Onlineformular sollen die Spender vertrauliche Kreditkartendaten und Ablaufdatum eingeben. Nach Übertragung der Daten an eine betrügerische Webseite in Brasilien werden Spender auf die echte Webseite des Roten Kreuzes weitergeleitet.

Die Websense Security Labs empfehlen dringend, auf solche Mails nicht zu reagieren und weisen nachdrücklich darauf hin, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt.

Wer online an das Rote Kreuz Geld spenden möchte, der kann dies über die offizielle Webseite der Hilfsorganisation tun. Hier kann man dem Roten Kreuz eine Einzugsermächtigung für ein Bankkonto oder eine Kreditkarte erteilen.

Offizielle Webseite des Deutschen Roten Kreuz

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