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Gesendet: Donnerstag, 6. Oktober 2005 02:00
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Betreff: Einmal und nie wieder

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 6. Oktober 2005

Windows allein reicht nicht
Die EU will Auslands-Roaming vergleichbar machen
Hewlett-Packard wechselt zu Netscape
Dell will PCs ohne Betriebssystem ausliefern
Tool der Woche: "Croque-Mort" hält E-Mail-Adressbücher sauber
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Windows allein reicht nicht

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

mitunter wundert man sich ja schon, auf welch' seltsame Ideen manche Firmen kommen, wenn es darum geht, ein neues Marktsegment zu erobern oder sich in einem heiß umkämpften Markt seine Pfründe zu sichern.

Microsoft zum Beispiel hat das nicht unerhebliche Problem, dass man zwar phänomenale Gewinne einfährt, diese Gewinne aber zum größten Teil auf nur zwei Säulen ruhen: Dem Betriebssystem Windows und den Büroprogammen der Office-Suite.

Kein Wunder, dass Microsoft äußerst aggressiv reagiert, wenn ein Konkurrent im angestammten Gelände wildert, kein Wunder auch, dass man in Redmond angesichts der Erfolge der Open-Source-Szene ein wenig unruhig wird. Je mehr Marktanteile Open Office, Linux oder Firefox bekommen, desto größer ist die Gefahr, dass Microsofts Gewinne einbrechen, weil man keinen Geschäftszweig hat, der zum Beispiel mögliche Verluste bei den Betriebssystemverkäufen kompensieren könnte.

Nicht, dass Microsoft nicht unermüdlich probieren würde, in anderen Marktsegmenten zu reüssieren – allerdings mit bislang eher mäßigen Erfolgen. Schon seit Jahren versucht der Konzern zum Beispiel im Entertainment-Bereich Fuß zu fassen. Zwar ist man mit Spielen, Spiele-Hardware und der Konsole "X-Box" unübersehbar im Markt präsent – aber Präsenz ist bekanntlich ungleich Profit.

So hat das Wirtschaftsmagazin "Forbes" anlässlich des 30jährigen Firmenjubiläums einmal einen Kassensturz gemacht und kam zu dem Ergebnis, dass Microsoft allein mit der X-Box und MSN Search bislang sieben Milliarden (!) US-Dollar in vier Jahren verpulvert habe. Auch in anderen Abteilungen sieht es kaum besser aus, hier wie dort bleiben ambitionierte Projekte und Hoffnungsträger deutlich hinter den Vorgaben zurück oder brennen ein Loch in die (nun allerdings fast unerschöpflichen) Ressourcen des Konzerns.

Auch die jüngsten Meldungen klingen nicht vielversprechend. Erst kürzlich machte etwa die Nachricht die Runde, dass das offiziell gegen Google platzierte Angebot MSN Search allen Anstrengungen zum Trotz Marktanteile verliert und gestern konnte man lesen, dass Microsoft seine Pläne, in den Musikversand via Internet einzusteigen, vorerst auf Eis gelegt habe. Die Verhandlungen scheiterten an den zu hohen Lizenzforderungen der Musik-Industrie.

Und dass die neuste Idee aus Redmond ebenfalls als Rohrkrepierer enden wird, ist abzusehen. Nun will man mit einer "Einmal-und-nie-wieder"-DVD von Redmond aus in den Unterhaltungs-Markt einsteigen.

Die Idee: Die Kunden kaufen einen Film auf DVD, den sie genau einmal abspielen und nicht kopieren können. Die DVD soll rund 5 US-Dollar kosten, was ungefähr den Ausleihkosten einer Videothek-DVD entspricht.

Damit will Microsoft ein für alle mal das leidige Raubkopien-Problem erledigen und gleichzeitig sein neues Kopierschutz- und Rechteverwaltungs-Verfahren publik machen. Das funktioniert passenderweise nur mit spezieller Hard- und Software, bei der Microsoft natürlich auch gleich verdienen will.

Angesichts dieser Schnapsidee frage ich mich ernsthaft, wie verzweifelt die Microsoft-Manager sein müssen, dass sie eine der elementaren Marktregeln ignorieren: Zu einem funktionierenden Markt gehören immer zwei Parteien. Es genügt nicht, ein Produkt anzubieten, man muss auch jemanden finden, der es haben will – und genau das dürfte bei den Einmal-DVDs gar nicht so einfach sein.

Glücklicherweise. Denn darüber, wie man das Müllproblem zu lösen gedenkt, das die Ex-und-Hopp-DVDs unweigerlich darstellen, scheint man sich in Redmond noch keine Gedanken gemacht zu haben. Übrigens ist die Idee nicht nur dumm, sondern noch nicht mal neu: der Disney-Konzern probierte vor wenigen Jahren ein ähnliches Verfahren, erlitt Schiffbruch und ließ dann sehr schnell die Finger davon.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Die EU will Auslands-Roaming vergleichbar machen

Wer mit sein Handy auch im Ausland nutzt, der benötigt einen Roaming-Service, damit er seinen heimischen Handy-Account auch in fremden Funknetzen nutzen kann. Und diesen Service lassen sich die Netzbetreiber nachgerade fürstlich bezahlen. Schon bei kurzen Telefonaten aus dem benachbarten europäischen Ausland werden oft zweistellige Beträge fällig.

Mit ihrem neuen Internet-Angebot will die Europäische Kommission hier für Abhilfe sorgen. Zwar kann sie keinen direkten Einfluss auf die Preisgestaltung der Anbieter nehmen. Doch eine umfangreiche Vergleichstabelle der unterschiedlichen Roaming-Gebühren in den EU-Mitgliedsstaaten soll für mehr Übersicht im Tarifdschungel sorgen und so den Preiskampf zwischen den verschiedenen Anbietern verschärfen. Damit die Übersichtstabelle selbst nicht zu unübersichtlich gerät, ist es nicht geplant, alle Anbieter innerhalb der EU aufzunehmen. Statt dessen wird an verschiedenen Beispielrechnungen die unterschiedlichen Abrechnungsmodelle demonstriert.

Auf der Roaming-Website werden nicht nur unterschiedliche Tarife aufgedröselt, sondern auch allgemeine Informationen über Roaming oder darüber, wie man den günstigsten Tarif findet, gegeben.

Roaming-Informationen der EU

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Hewlett-Packard wechselt zu Netscape

Wer heute einen neuen Windows-PC bekommt, der bekommt auch einen Computer mit alter Software, gehört doch er Internet Explorer 6 nach wie vor zum Standardlieferumfang. Dieser Umstand hat zwar dafür gesorgt, dass der IE zum marktdominierenden Web-Browser wurde, doch leider ist er inzwischen derart in die Jahre gekommen, dass man ihn kaum noch guten Gewissens auf einem neuen Computer ausliefern kann.

Das zumindest scheint man sich bei Hewlett-Packard gedacht zu haben, gab das Unternehmen doch bekannt, dass man ab Anfang nächsten Jahres alle neu ausgelieferten PCs mit dem Netscape-Browser bestücken will. Ausschlaggebend seien die erweiterten Sicherheitsfunktionen des Browsers. Da man bei Netscape 8 wählen kann, ob man die Firefox- oder die IE-Rendering-Engine für den Seitenaufbau benutzen will, seien überdies keine Kompatibilitätsprobleme zu befürchten.

Das Abkommen zwischen AOL/Netscape und HP gilt vorerst nur für Kanada und die USA.

Dell will PCs ohne Betriebssystem ausliefern

Ein Computer ohne Betriebssystem ist wie ein Auto ohne Benzin. Er kann sehr gut sein, aber ohne Treibstoff steht er nur in er Ecke herum. Aus diesem Grund werden PCs seit langer Zeit mit einem vorinstalliertem Betriebssystem ausgeliefert. Doch mit dem Erfolg des alternativen Betriebssystems Linux hat sich die Situation geändert. Wer einen Linux-PC nutzen möchte, ist mehr oder weniger gezwungen, das unerwünschte Windows trotzdem mitzukaufen. Aus der Open-Source-Szene wurde daher immer wieder der Ruf nach der nackten Hardware laut.

Nun hat der PC-Anbieter Dell reagiert und plant die Auslieferung der reinen Hardware ohne vorinstalliertes Betriebssystem. Dabei kommen PCs aus Dells Precision-, Optiplex- und Dimension-Serie zum Einsatz. Die Einstiegspreise liegen je nach Modell und Ausstattung zwischen rund 320,00 und 1.000,00 US-Dollar.

Die Angebote gelten bislang nur für den amerikanischen Markt.

Dell Desktops ohne Betriebssystem

Tool der Woche: "Croque-Mort" hält E-Mail-Adressbücher sauber

Jeden Donnerstag stellt Ihnen "Business-PC Daily" ein nützliches Programm vor, das Ihnen bei Ihrer täglichen Arbeit am Computer hilfreiche Dienste leisten kann.

Tool der Woche: Croque-Mort

Jeder, der sein E-Mail-Programm einigermaßen regelmäßig benutzt und seine E-Mail-Adressbücher pflegt, kennt das Problem. Ganz gleich, wie sorgfältig man arbeitet, ab einer bestimmten Größe tendieren Adressbücher dazu, immer mehr Karteileichen mit ungültigen und fehlerhaften Karteileichen zu enthalten. Hier setzt das kostenlose Tool "Croque-Mort" an. Der französische Titel lautet übersetzt "Totengräber" und genau das macht das Tool auch – es überprüft Mail-Adressbücher und kümmert sich um die toten Einträge. Einziger Haken: Die Mailadressen müssen in Form einer CSV-Datei vorliegen. Der zu überprüfende Adressenbestand muss also zuerst ins "Comma Separated Value"-Format exportiert und anschließend importiert werden.

Croque-Mort, der kostenlose Totengräber für Karteileichen

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