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Gesendet: Donnerstag, 27. Oktober 2005 02:31
An: Computerwissen Daily Abonnenten
Betreff: Fehlt da das historische Bewusstsein?

Der E-Mail-Dienst rund um Ihren PC, Ausgabe vom 27. Oktober 2005

Hallo, liebe Leser,
Jamba funkt Mobil
Was tun, wenn XP ein USB-Gerät nicht erkennt?
Datei Commander 7.0: Eierlegende Wollmilchsau?
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Hallo, liebe Leser,

eigentlich wollte ich Ihnen heute über verschiedene Kleinigkeiten berichten, die mir in den letzten Tagen so untergekommen sind – also alles von den ersten Erlebnissen mit der Packstation bis zum inzwischen schon traditionellen Kampf gegen die Formbriefe von 1&1.

Nun habe ich aber gerade etwas gelesen, das mich ernstlich aufgebracht hat. Einer Meldung des Computermagazins "Chip" zufolge hat nämlich Google pünktlich zur Frankfurter Buchmesse eine deutsche Variante seines Bücher-Services "Google Print" vorgestellt. Der Suchmaschinen-Betreiber lässt hier Bücher einscannen und macht die Werke allen Surfern per Volltextsuche zugänglich. Dazu kann man – auch im Hinblick auf die Autorenrechte – stehen, wie man will. Doch der Grund, warum ich mich über diese Meldung aufgeregt habe, ist ein anderer. Denn, wie die Chip berichtet, leistet sich Google Print dabei eine an "Ignoranz grenzende Unsensibilität": Der Online-Service listet auch "Mein Kampf" von Adolf Hitler in einer englischsprachigen Version auf. Ich habe mir das gleich einmal angesehen und musste feststellen, dass es sich hier leider nicht um eine Ente handelt. Hier kann sich jedermann eines der übelsten Machwerke überhaupt ansehen. Besonders übel fallen mir dabei auch die völlig geistlos platzieren Links zu verschiedenen Online-Buchhändlern auf, um dort dieses Buch zu kaufen. Die Buchhändler sind übrigens sensibler als Google und listen dieses "Werk" natürlich nicht.

Die deutsche Rechtslage um die nationalsozialistische Hetzschrift ist, so die Chip, zwar umstritten; doch immerhin geht das Land Bayern als Rechteinhaber gegen unveränderte Nachdrucke mit juristischen Mitteln vor. Zudem verstößt ein inhaltlich identischer Nachdruck in Deutschland wahrscheinlich gegen mehrere Gesetze, darunter die Paragrafen 130 ("Volksverhetzung") und 86 des Strafgesetzbuchs. Letzterer ahnde unter anderem die Verbreitung von " ... Propagandamitteln, die nach ihrem Inhalt dazu bestimmt sind, Bestrebungen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation fortzusetzen ..."

Übrigens beruft sich das Land Bayern bisher in dieser Sache nur auf das Urheberrecht, d.h. das Buch selbst und auch sein Besitz sind derzeit nicht verboten. Und da liegt langfristig auch der Hase im Pfeffer: Nach bisheriger Rechtslage wird ein Text 70 Jahre nach dem Tod des Autors gemeinfrei. Damit kann auch der Nachdruck in Deutschland nur noch bis zum Jahr 2015 blockiert werden. Entsprechend muss bis zu diesem Termin eine politische Lösung her, die festlegt, wie mit diesem unsäglichen Erbe umgegangen werden muss.

Google Print gibt "Mein Kampf" zum Glück nur in Auszügen wider. Wie auf Googles Website zu lesen ist, werde mit allen urheberechtlich geschützten Werken so verfahren. Begründung: "Prinzipiell soll Google Print Ihnen dabei helfen, Bücher zu entdecken, und nicht, sie von Anfang bis Ende zu lesen."

Dass Google zur Verbreitung des Hitler-Pamphlets beiträgt, überrascht laut Chip umso mehr, als die Suchmaschine gerade erst einen anderen Skandal mit rechtem Gedankengut überstanden hat: Vor wenigen Monaten geriet man in die Kritik, weil das Nachrichtenportal "Google News" Meldungen der rechten "National Zeitung" veröffentlichte.

Wie Chip schreibt, ist es Googles selbstgestellte Aufgabe, Zugang zu Informationen zu verschaffen. Doch scheine die Firma diesen Auftrag je nach Land anders auszulegen: In China beispielsweise filtere Google regierungskritische Seiten aus den Suchergebnissen.

Da kann man sich doch langsam fragen, welchen Weg Google einschlagen möchte. Das auf Google Print demonstrierte Rechts- und Demokratieverständnis passt jedenfalls recht gut zur Unterstützung restriktiver Bestrebungen in China. In jedem Fall in meinen Augen ein absolutes "Pfui".

Natürlich ist es notwendig, sich auch mit dem kruden Geschreibsel des geistigen Täters Hitler auseinanderzusetzen. Das kann aber kaum auf der Basis einiger unkommentierter Seiten aus einer Übersetzung geschehen, sondern nur mit einer sinnvoll kommentierten Ausgabe. Was Google hier bietet, ist dagegen nur peinlich.

Mit unangenehm berührtem Gruß

cwd@compossible.de

Google Print

Jamba funkt Mobil

Da haben wir schon gedacht, dass wir von Jamba nicht mehr hören würden als den hirnverbrannten, marktbeherrschenden Klingeltonlärm. Aber nun schlägt Jamba schon wieder zu und bietet in Deutschland künftig einen eigenen Handy-Tarif über das Netz von E-Plus an.

Die Kunden sollen vor allem mit den SMS-Preisen von nur zehn Cents pro Nachricht sowie einer Handyversicherung angelockt werden. Speziell die junge Zielgruppe der 20- bis 30-Jährigen wird von "Jamba-Sim", das ab sofort erhältlich ist, anvisiert. Die Minutenpreise der Prepaid-Card in das Festnetz bzw. in alle anderen Mobilfunknetze liegen allerdings mit 30 Cent erheblich über den Kosten anderer Billigtarifanbieter. Um das Angebot nutzen zu können, muss der Kunde bereits ein Handy besitzen.

Trotz der relativ teuren Gesprächsgebühren glaubt Jamba an den Erfolg des neuen Produktes und sieht als entscheidend für den Tarif an, dass eine Versicherung für das Handy mit inbegriffen ist. Im Zusammenspiel mit den zahlreichen mobilen Inhalten glaubt man, sich in der anvisierten Zielgruppe etablieren zu können. Entsprechend erhalten Neukunden von Jamba-Sim als "Werbegeschenk" ein Paket mit drei Klingeltönen, zwei Handyspielen und fünf Hintergrundgrafiken – und eben die genannte Versicherung, die einen Selbstbehalt von 20 Euro bei Reparaturkosten bis 100 Euro beinhaltet. Bei größeren Schäden wird das Telefon dem Kunden durch ein neues ersetzt.

Das Hauptgeschäft von Jamba, das erst im letzten Jahr für rund 273 Mio. Dollar an den US-Konzern Verisign verkauft worden ist, soll aber zu unserem Leidwesen der Verkauf von Klingeltönen und mobilen Spielen bleiben.

Jamba

Was tun, wenn XP ein USB-Gerät nicht erkennt?

Sie haben Ihr USB-Gerät gemäß Anleitung an Ihren PC angeschlossen und den passenden Treiber installiert und trotzdem erkennt XP das USB-Gerät nicht? Für dieses Problem können wir Ihnen drei Lösungen anbieten:

  • Installieren Sie die neuesten Updates für Windows XP und das SP2. Darin sind bereits einige Patches für die USB-Schnittstelle enthalten.
  • Schalten Sie die Stromversorgung des externen USB-Geräts erst ein, nachdem XP gestartet ist. In vielen Fällen kann Windows das Gerät dann erst erkennen.
  • Sollte auch das nicht helfen, suchen Sie auf der Internetseite des Motherboard-Herstellers nach einem neueren Chipsatz-Treiber.

Oft entstehen Probleme mit USB-Geräten dadurch, dass viele Anwender nicht nach der Anleitung installieren. Dabei ist bei der Installation Vorsicht angebracht!

Denn bei einigen USB-Geräten müssen Sie erst das Gerät anschließen und dann die Software oder den Treiber installieren. Bei anderen Geräten ist es genau umgekehrt. Eine nachträgliche Korrektur ist in der Regel nicht mehr möglich. Dann hilft Ihnen nur eine Systemwiederherstellung oder das manuelle Löschen aller entsprechenden Registry-Einträge.

Dieser Tipp stammt aus der Redaktion des PC-Hardware-Profis. Weitere Tipps finden Sie hier:

PC-Hardware-Profi

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Die 100 besten Windows-Tipps

Macht Ihr Windows-System auch oft nicht das, was Sie wollen? Laufen Bild- und Videobearbeitungen nur unzuverlässig und machen Ihnen Ihre Computerspiele keinen Spaß mehr, weil sie unter XP ständig ins Ruckeln geraten? Mit uns können Sie Abhilfe schaffen!

In unserer Sammlung "Die 100 besten Windows-Tipps" finden Sie die optimalen Einstellungen, um Windows individuell zu nutzen. Wir beantworten alle Fragen zum Thema Registry-Tuning, größere Flexibilität, besserer Schutz u.v.a.m.

Sie wollen eine leichtere Bedienung? Kein Problem, hier finden Sie Tipps zu den häufig genutzten Programmen unter Windows 98, 2000, XP & Co.

Selbst Windows XP nach einem Crash erfolgreich wiederherzustellen ist auch für den Laien dank dieser Sammlung kein Problem mehr.

Überzeugen Sie sich selbst!

Datei Commander 7.0: Eierlegende Wollmilchsau?

Der neue "Datei Commander" soll, so die Hersteller, die Summe aus über 20 verschiedenen Einzelprogrammen beinhalten, die sich aus der gemeinsamen Oberfläche heraus starten lassen. Damit preist sich der Datei Commander als mehr als vollwertiger Ersatz für den Windows Explorer an.

Moderne Festplatten speichern 40, 60 oder noch mehr Gigabyte Daten. Das ist genug Speicherplatz, um viele Tausend, ja sogar Millionen Dateien aufzunehmen. Um im täglichen Kampf mit der Ordnung auf der Festplatte nicht völlig den Überblick zu verlieren, ist ein guter Dateimanager unverzichtbar. Der Windows Explorer als Zubehör des Betriebssystems kann mit den Anforderungen von heute häufig nicht mehr mithalten. Als Alternative mit erhöhtem Nutzen soll der "Datei Commander" dienen.

Der "Datei Commander" bietet die beliebte 2-Fenster-Ansicht, sodass sich Dateien sofort per Drag and Drop von einem Ordner in den anderen kopieren lassen. Zusätzlich zu den Dateimonitoren werden in dieser Ansicht auch die klassischen Verzeichnisbäume eingeblendet, die ein schnelles Navigieren auf den einzelnen Datenträgern ermöglichen.

Alle wichtigen Dateifunktionen wie Kopieren, Verschieben, Löschen, Umbenennen, Packen, Entpacken, Verschlüsseln, Attribute ändern oder Verzeichnisse anlegen lassen sich wahlweise über das Menü, per Hotkey, über die Buttonleiste oder über das Kontextmenü aufrufen. Der Datei Commander ist dabei, so sagt der Hersteller, so konzipiert, dass sich seine Funktionen schon bald ganz intuitiv aufrufen lassen.

Die in den Commander eingebundenen Sonderprogramme helfen dabei, Screenshots anzufertigen, Bilder zu zeigen, eine Diashow zu starten, RAM freizugeben oder Verzeichnisse zu synchronisieren. Von der Homepage lässt sich eine 60-Tage-Testversion (7,2 MB) des "Datei Commander 7.0" herunterladen. Die uneingeschränkte Vollversion ist für 25 Euro zu haben. [LINK] http://www.dateicommander.de Datei Commander

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