Lieber Herr apitz,

auch in diesem Jahr bieten sich im Mai wieder mehrere Möglichkeiten, mit dem Einsatz weniger Urlaubstage das ein oder andere verlängerte Wochenende in der Ferne zu verbringen. Ich selbst habe einen Flug nach Irland gebucht und freue mich schon auf grüne Wiesen, stimmungsvolle Landschaften und natürlich den ein oder anderen Besuch im Pub.

Aber vor dem Vergnügen stehen wieder mal die lästigen Reisevorbereitungen. Als Leser von "simplify your life" möchte ich Ihnen einen praxiserprobten Generaltipp zum Thema Kofferpacken weitergeben, der sich in der Vergangenheit schon mehrfach bewährt hat: eine Einpack-Checkliste!

Wenn Sie einmal eine Einpackliste mit Ihren ganzen Reiseutensilien angefertigt haben, werden Sie die nächsten Reisen viel lockerer angehen. Die Liste am besten im Koffer aufbewahren. Dort sollten Sie auch typische Reiseutensilien aufheben wie den Adapter für die ausländischen Steckdosen und den Impfpass. Lassen Sie am besten auch eine Badehose/Badeanzug im Koffer. Badezeug sollten Sie immer mitnehmen, auch im Winter, denn manchmal hat das Hotel ja unverhoffterweise einen Pool.

Da mein Mann und ich sicherlich zu den Aktivurlaubern zählen haben wir mehrere verschiedene Checklisten angefertigt, je nachdem ob wir einen Radurlaub, einen Wanderurlaub oder einen Kanuurlaub planen. So haben wir die entsprechende Sportausrüstung immer schnell zusammengepackt.

Tricks beim Packen
Profis packen die großen Stücke (Hosen, Röcke) unten in den Koffer. Der Blazer (mehr als 1 brauchen Sie nicht) wird mit der Innenseite nach außen daraufgelegt. Die nächste Schicht sind Kleider, Pullis, Hemden.

Heftig an Gewicht sparen Sie, wenn Sie nur 2 Paar Schuhe mitnehmen: Eines an den Füßen, das andere im Koffer. Wenn Sie das mit Strümpfen ausstopfen, sparen Sie zusätzlich Platz. Mit Unterwäsche, Badezeug und den restlichen Socken werden dann die Lücken ausgefüllt.

Bei großen Taschen packen Sie mit der Rollmethode: Hosen, Röcke, Blusen, Hemden – alles mutig aufeinanderlegen und zu 1 oder 2 dicken Würsten zusammenrollen. Die einzelnen Rollen übereinandergestapelt in der Tasche verstauen. Sie werden überrascht sein, wie viel hineinpasst und wie glatt die meisten Stücke die Rollkur überstehen.

Der Farben-Kniff
Beschränken Sie Ihre Reisegarderobe auf 2 Farben, die zusammenpassen. Dann können Sie beliebig kombinieren und sparen leicht 2, 3 Stücke ein.

Literatur light
Viel Gewicht verursachen Bücher. Kopieren Sie sich aus dem dicken Reiseführer oder dem unentbehrlichen Fachbuch die Seiten, die Sie wirklich brauchen. Nehmen Sie nur das Buch mit, das Sie tatsächlich lesen werden, am besten als gewichtsparendes Taschenbuch.

Der einfache Kulturbeutel
Nehmen Sie sich unbedingt die Zeit, und forsten Sie Ihren Beutel mit Waschzeug kritisch durch. Füllen Sie Shampoo, Cremes, Parfum oder Aftershave in kleine Plastikflaschen um (z. B. die Minishampoofläschchen aus Hotels), oder verwenden Sie gleich Probepackungen. Shampoo eignet sich übrigens prima zum Waschen von Wollsachen (Socken, Pulli) oder notfalls auch einem Hemd. Von Oral-B gibt es Zahnbürsten mit einem winzigen Plastiketui, das nur die Borsten abdeckt - viel praktischer als die gute alte riesige Zahnbürstenbox.

Doppelt ist einfacher
Zahnpasta, Zahnbürste, Haarbürste und möglichst alle anderen ähnlichen Utensilien sollten Sie doppelt besitzen. Dann kann der Kulturbeutel in ständigem "Standby-Modus" bleiben, und Sie müssen nicht in letzter Minute vor jeder Reise die Dinge von Ihrem Waschtisch einsammeln. Vielreisende Männer haben sogar einen 2. Rasierapparat.

Betrachten Sie den Kulturbeutel als Zentrale für all die übrigen praktischen Kleinigkeiten wie Sicherheitsnadeln, Mininähzeug (gibt’s manchmal in Hotels zum Mitnehmen), Taschenmesser, winzige Taschenlampe, Löffel (ersetzt notfalls auch Gabel und Messer) und - unbedingt - Büroklammern. Sie lassen sich als Lesezeichen oder Miniwäscheklammern verwenden, aufgebogen als Düsenreiniger, Dietrich für Kofferschlösser oder Ersatzgriff am Reißverschluss.

Solch ein Kulturbeutel ist ebenso wie einmal Wäsche zum Wechseln im Handgepäck sehr gut aufgehoben. Dann haben Sie die wichtigsten Dinge, falls der Koffer nicht auf Anhieb mitgekommen ist oder Sie sich zwischendurch frischmachen möchten.

Schlußstress: Habe ich alles?
Für den Check vor der Abreise gibt es die Heinrich-Harrer-Methode. Der österreichische Forscher und Abenteurer stellte sich neben seinen Koffer und checkte seinen eigenen Körper durch, indem er bei den Füßen begann: Schuhe, Strümpfe - bis hinauf zu Schal, Sonnenbrille, Mütze. So war er auf Reisen stets komplett. Aber nicht den Schlafanzug vergessen!

Ich wünsche Ihnen eine gute Reise und eine erfolgreiche Woche!

Ihre

Sabine Olthof
Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG

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