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Gesendet: Montag, 5. September 2005 02:01
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Betreff: Geschwindigkeitsrausch

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 5. September 2005

Geschwindigkeitsrausch
Wachablösung: NEC will HD-DVD-Nachfolger auf den Markt bringen
Formatstreit: Massachusetts will Microsofts Dokumentenformat verbannen
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Geschwindigkeitsrausch

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

manchmal veralten Diskussionen schneller als man sie führen kann.

Es ist keine zwei Wochen her, da ging es auf einer Mailingliste für Journalisten um die Frage, wie schnell eine Internet-Anbindung für den Arbeitsalltag überhaupt sein müsse. Dass jemand, der regelmäßig große Datenmengen im Netz hin- und herschiebt, eine möglichst schnelle Anbindung benötigt, leuchtet unmittelbar ein – aber wie steht es um die ganz normalen Tätigkeiten, also E-Mail, Online-Diskussionen, Websurfen und so weiter?

Anlass der Diskussion war die etwas enttäuschende Erfahrung eines Kollegen, der einen Umzug zur Gelegenheit nahm, seine alte DSL-Anbindung mit 2 MBit/s durch eine neue 6-MBit-Leitung zu ersetzen und nun feststellen musste, dass der erhoffte Geschwindigkeitsschub allen Anschein nach ausblieb.

Im Verlauf der Diskussion sammelten sich auf beiden Seiten überzeugte Vertreter.

2 MBit sind genug

Die eine Gruppe meinte, 2 MBit/s seien in der Praxis mehr als genug Bandbreite für 99 Prozent aller Netzanwendungen. Die normale elektronische Post ist schließlich nicht so umfangreich, dass sich ein Geschwindigkeitszuwachs beim Transport nennenswert bemerkbar machen würde. Das gilt auch für die meisten Webseiten, deren Datenvolumen ebenfalls nicht in Bereichen liegen, bei denen sich eine höhere Bandbreite wirklich in einem schnelleren Seitenaufbau niederschlagen würde.

Obendrein seien die meisten Server überhaupt nicht in der Lage, die Daten schneller zu liefern, als man sie mit 2 MBit/s empfangen könne. Oder, wie es ein Diskussionsteilnehmer ausdrückte: Man kann bei einem Wasserrohr nicht an der einen Seite einen Gartenschlauch anschließen und glauben, dass am anderen Ende die Niagarafälle heraus kämen.

Kurz: 2 MBit/s sind genug. Für die seltenen Fälle, in denen man einmal wirklich eine sehr große Datei aus dem Netz laden muss, plant man halt mal eine halbe Stunde mehr ein. Aber dafür lohnt es sich schließlich nicht, Monat um Monat eine höhere Grundgebühr zu zahlen.

Genug ist nie genug

Die 6-MBit-Fraktion (zu der, nebenbei gesagt, ich gehörte) gab das alles mehr oder weniger zu. Ja, es stimmt, im Alltag machen sich 6 MBit/s zwar alles in allem nicht so deutlich bemerkbar, wie es rein rechnerisch sein könnte. Doch das gilt natürlich nur, wenn man seine aktuelle Nutzung gewissermaßen als status quo einfriert und glaubt, dass die eignen Ansprüche in der nächsten Zeit nicht steigen und man sich selbst nicht verändern würde.

Dabei zeigt die Erfahrung, dass das nicht so ist. Sobald eine neue Technologie – oder, in diesem Fall, eine schnellere Internet-Anbindung – existiert, wachsen über kurz oder lang neue Anwendungen heran, die diese Technologie sinnvoll ausnutzen und früher oder später will man das, was noch vor kurzem eine skeptisch beäugte Neuerung war, als selbstverständliche Arbeitsumgebung nicht mehr missen.

Jeder, so die Aufforderung an die 2-MBit-Verfechter, denke doch einfach mal ein paar Jahre zurück. Vor rund zehn Jahren galt ISDN als der letzte Schrei und schon damals hieß es, dass ISDN nicht wirklich benötigt würde, eine analoge Verbindung mit 56 KBit/s sei schließlich nur unwesentlich langsamer als die üblichen 64 KBit/s, die ohnehin nie erreicht würden. Dann kam DSL und die inzwischen überzeugen ISDN-Anwender (die vorher noch so vehement ihre analogen Modems verteidigt hatten), maulten, dass doch niemand die zehnfache Geschwindigkeit bräuchte. Und so ging das die Jahre weiter. Die verfügbaren Bandbreiten stiegen und bei jedem Anstieg hieß es, nun sei es aber genug.

Doch wenn uns die Erfahrung eines lehrt, dann, dass genug nie genug ist. Anders gesagt: 6 MBit sind eine zukunftssichere Investition. Wenn sich die Netzstrukturen und Angebote ändern – und die ändern sich praktisch stündlich –, dann kann man auch bei neueren Angeboten wie Video-on-demand via Internet noch problemlos mithalten.

Ein Streit um des Kaisers Bart

Wie gesagt, es ist keine zwei Wochen her, dass diese Diskussion geführt wurde – und bereits heute wirkt sie wie eine ziemlich belangloser Streit um des Kaisers Bart. Denn kaum waren die unterschiedlichen Standpunkte dargelegt und die Argumente vorgebracht worden, da trudelten die ersten Meldungen über neue DSL-Angebote und Pilotprojekte ein. So ist es nur noch eine Frage sehr kurzer Zeit, bis die neue ADSL2+-Norm großräumig verfügbar sein wird. Damit sind Geschwindigkeiten bis zu 25 MBit/s möglich und für Oktober kündigt der Anbieter Alice bereits eine 18-MBit-Anbindungen an.

Andere Anbieter arbeiten an Bandbreiten mit 20 und 24 MBit/s und selbst das ist nicht das Ende der Fahnenstange, die Telekom will demnächst Glasfaserverbindungen mit bis zu 50 MBit/s testen. Natürlich werden diese Highspeed-Zugänge nicht sofort und nicht überall zu haben sein, schließlich ist selbst DSL noch nicht wirklich flächendeckend verfügbar.

Bei der Anbindungsgeschwindigkeit ist noch ein riesiger Entwicklungsspielraum und es wird nicht mehr lange dauern, da werden zweistellige Bandbreiten normal sein. Dann wird man sich darüber streiten, ob 50 MBit/s genügen, oder ob man nicht doch auf 100 MBit/s aufrüsten sollte.

Wer fragt da eigentlich noch nach 2 oder 6 MBit?

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Wachablösung: NEC will HD-DVD-Nachfolger auf den Markt bringen

Die Produktzyklen beim Wechsel der Speichermedien werden immer kürzer. Es hat eine kleine Ewigkeit gedauert, bis die 3,5"- die 5,25"-Diskette abgelöst hat. Auch die Durchsetzung der CD als Standard-Datenträger ging nicht von heute auf morgen und dass man eine DVD nicht nur lesen, sondern auch beschreiben kann, ist eine recht neue Entwicklung. Doch geht es nach NEC, sind die Tage der DVD bereits gezählt. Schon im Oktober will man mit dem internen PC-Laufwerk HR-1100a das erste Laufwerk auf den Markt bringen, das HD-DVD-Datenträger lesen kann.

HD-DVD ist eines der beiden möglichen Nachfolgeformate von DVD und soll eine Speicherkapazität von bis zu 64 GByte erzielen. Die Sache hat nur einen Haken: Zum einen ist der Formatstreit zwischen Blu-Ray auf der einen und HD-DVD auf der anderen Seite noch nicht entschieden, zum anderen gibt es für den Anwender mangels Angebot derzeit keinen Grund, ein HD-DVD-Laufwerk zu kaufen. Das weiß man natürlich auch bei NEC und hat das Laufwerk daher abwärtskompatibel gebaut, sprich: Es liest natürlich auch CDs und DVDs.

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Formatstreit: Massachusetts will Microsofts Dokumentenformat verbannen

Amerikanische Newsdienste melden, dass der US-Bundesstaat Massachusetts die verbindliche Einführung des Open-Document-Formats für den 1. Januar 2007 plane. Dabei handelt es sich um eine herstellerneutrale und offene Definition eines allgemeinen Dateiformats für Office-Programme, das von der "Organization for the Advancement of Structured Information Standards" (Oasis) entwickelt wurde.

Als Begründung für diesen Schritt wird angegeben, man wolle sicherstellen, dass offizielle Dokumente auch in Zukunft problemlos verarbeitet werden könnten. Der Einsatz proprietärer Formate birgt die Gefahr, von den Programmen eines einzelnen Herstellers abhängig zu sein.

Microsoft hat angekündigt, dass das neue Office zwar mit einem offenen Dateiformat arbeiten, aber nicht den Oasis-Standard unterstützen werde.

Wird die Entscheidung in Massachusetts umgesetzt, bedeutet dies, dass alle Behörden, die mit Microsoft Office arbeiten, auf Open Office oder ein vergleichbares Programm wechseln müssten. Denkbar wäre allerdings auch, dass Microsoft entsprechende Filter für seine Programme anbietet.

Microsoft kritisierte die Entscheidung als fortschrittsfeindlich und unverantwortlich. Das Oasis-Format sei nicht in der Lage, kommenden Anforderungen gerecht zu werden. Außerdem werde es zu Inkompatibilitäten beim Datenaustausch mit Behörden in anderen Bundesstaaten kommen.

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