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Gesendet: Montag, 21. November 2005 02:00
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Betreff: Gibt es eine "Internet-Regierung"?

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 21. November 2005

Gibt es eine "Internet-Regierung"?
Netgear XE 104 macht die Steckdose zum Vierfach-Switch
HDTV verzögert sich weiter / Lieferschwierigkeiten bei Receivern
Cebit vs. Ifa: Cebit kontert mit Ifa-nahem Angebot
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Gibt es eine "Internet-Regierung"?

Liebe Leser,

kennen Sie die Icann? Nicht? Icann ist die Abkürzung von "Internet Corporation for Assigned Names and Numbers" und das wiederum ist eine amerikanische, dem US-Handelsministerium unterstellte Behörde, die im Jahre 1998 zur Verwaltung des Internet gegründet wurde und die im Umfeld des UN-Weltgipfel der Informationsgesellschaft in Tunis immer wieder als "Regierung des Internet" durch die Presse geisterte.

Wer sich jetzt wundert, dass es so etwas wie eine "Internet-Regierung" überhaupt geben soll, wundert sich nicht ganz zu unrecht – im klassischen Sinne gibt es sie nämlich auch nicht. Die Icann erlässt keine Regeln oder gar Gesetze, sie übt keine Kontrolle aus, verhängt keine Sanktionen und sperrt auch niemanden ins Gefängnis.

Sondern sie kümmert sich um technische Standards des Internet, sie ist eher eine KFZ-Meldestelle als eine Regierung. Dass sie dennoch immer wieder als "Regierung" bezeichnet wird, liegt daran, dass sie sich nicht um irgendwelche technischen Standards kümmert, sondern um die Fundamente des Internet selbst.

Die Icann koordiniert die 13 Root-Server des Internet. Das sind gewissermaßen die zentralen Telefonbücher des Internet, deren Aufgabe hauptsächlich darin besteht, eine IP-Nummer einer Internet-Adresse zuzuordnen.

Wenn ein Computer im Internet nicht weiß, zu welcher Nummer er muss, wenn jemand die Internet-Adresse "www.computerwissen.de" eintippt, dann landet seine Anfrage früher oder später bei einem der Root-Server, der sie an an den zuständigen DNS-Server weiterleitet, der die Anfrage schließlich mit "217.115.154.110" beantwortet.

Wer diese Root-Server kontrolliert, der kontrolliert in letzter Instanz auch den gesamten Datenverkehr. Wenn zum Beispiel die Icann von heute auf morgen beschließen sollte, dass die Top-Level-Domain für Deutschland (".de") nicht mehr benötigt wird und sie aus den Verzeichnissen der Root-Server löscht – dann sind Webserver in Deutschland von andern Ländern aus nicht mehr zu erreichen (zumindest nicht ohne erheblichen technischen Aufwand).

Die Icann hat also durchaus sehr viel Macht – wenn auch nicht in der absoluten Form, wie sie ihr manchmal zugeschrieben wird. Selbst wenn die Icann in völliger geistiger Umnachtung alle 13 Root-Server abschalten würde, würde das Internet zwar sehr schwer geschädigt, aber nicht vollständig zusammenbrechen. Und der Schaden wäre auch nicht dauerhaft, sondern könnte durch alternative Modelle kompensiert werden. Selbst der denkbar größte Machtmissbrauch der Icann führte also nicht zum völligen Desaster, sondern nur zu einer zwar sehr schwierigen, aber durchaus zu bewältigenden Situation.

Doch das ist reine Fantasterei, zu der das Verhalten der Icann auch nicht den leisesten Anlass gibt. Im Gegenteil: die Icann hat sich geradezu mustergültig um die technischen Standards gekümmert und sich aus allen inhaltlichen oder politischen Diskussionen herausgehalten. Außerdem untersteht die Icann zwar formal dem US-Handelsministerium, ihre Direktorium aber ist international besetzt und weist 18 Vertreter aus aller Welt auf.

Die enge Anbindung der Icann an die USA und die Tatsache, dass viele der 13 Root-Server auf amerikanischem Boden stehen, ist allerdings nicht ganz unproblematisch. Denn auch wenn das Internet seine Ursprünge in den USA hat, so ist es doch heute ein globales Netzwerk, bei dem viele Länder die amerikanische Dominanz mit Skepsis betrachten – selbst wenn diese Dominanz bislang nicht zur politischen Einflussnahme missbraucht wurde.

Aus diesem Grund stand das Thema "Icann" in Tunis auf der Tagesordnung, es gab im Vorfeld allerlei Unruhen, Bekanntmachungen, Statements und so weiter. Unterm Strich aber haben sich alle Beteiligten auf einen Kompromiss geeinigt. Die Icann behält ihre Funktion und an den bewährten Grundstrukturen ändert sich nichts. Aber es wird ein internationales Forum namens "Internet Governance Forum" geben, das der Icann beratend zur Seite steht und über das die nationalen, zivilstaatlichen und wirtschaftlichen Interessen in einem globalen Netzwerk vertreten werden. Dieses Forum soll vom UN-Generalsekretär Kofi Annan einberufen werden und erstmals im zweiten Quartal 2006 in Griechenland tagen.

Auch nach dem Gipfel in Tunis gibt es also keine "Internet-Regierung" – und das ist auch gut so.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Netgear XE 104 macht die Steckdose zum Vierfach-Switch

Wer Computer vernetzen oder ein bestehendes Netzwerk erweitern will, der wird in der Regel um eine Verlegung von Netzwerkkabeln nicht herumkommen. Zwar sind auch Funknetze denkbar, aber deren Einsatzgebiet ist beschränkt. Zum einen sind Kabelnetze deutlich schneller, zum anderen können Funknetze durch bauliche Gegebenheiten empfindlich gestört werden.

Vom Netzwerk-Spezialisten Netgear kommt nun eine Lösung, mit der es möglich ist, das hauseigene Stromnetz als Datennetzwerk zu benutzen. Dazu wird der Adapter XE 104 in die Steckdose gesteckt und schon stehen vier Fast-Ethernet-Anschlüsse zur Verfügung. Die Daten zwischen den Adaptern werden über die Stromleitungen mit bis zu 85 MBit/s geschickt. So können auch schwer zugängliche Räume vernetzt werden, ohne dass ein einziges Kabel verlegt werden muss.

Der XE104-Adapter soll ab sofort für rund 100,00 Euro im Handel verfügbar sein.

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HDTV verzögert sich weiter / Lieferschwierigkeiten bei Receivern

Eigentlich sollte schon längst die neue, digitale, hochaufgelöste Fernsehzukunft begonnen haben. Doch die Zukunft verzögert sich. Zwar senden bereits Pro Sieben und Sat 1 ein HDTV-Programm, doch noch kann kaum jemand dieses Programm auch empfangen. Nach wie vor fehlt es an entsprechenden Receivern. Bislang kann nur ein Hersteller in geringen Stückzahlen liefern. Aus diesem Grund wird auch der Bezahlsender Premiere sein geplantes HDTV-Angebot nicht im geplanten Umfang ausstrahlen. Das bereits mehrfach verschobene Angebot soll zwar am 3. Dezember starten, allerdings stehen derzeit nur ein paar Tausend Receiver zur Verfügung, mit denen vor allem Bestandskunden beliefert werden sollen. Gesendet wird vorerst eher ein Standard-Programm, die Highlights, bei denen HDTV seine Stärken voll auspielen kann, folgen wohl erst im nächsten Jahre.

Cebit vs. Ifa: Cebit kontert mit Ifa-nahem Angebot

Das Gerangel zwischen den beiden Großveranstaltungen zur digitalen Technik in Deutschland geht weiter. Nachdem Firmen wie Sony oder E-Plus angekündigt haben, die Cebit zu meiden und der Ifa den Vorzug zu geben und die Funkausstellung ab 2006 obendrein jährlich statt finden wird, hat die Cebit nun auf die drohende Konkurrenz in Berlin reagiert und ihr Angebot um eine Ifa-nahe Veranstaltung namens "Digital Living" erweitert

Der Name der Veranstaltung ist Programm, hier geht es um HDTV, Unterhaltung, Funk und Fernsehen. Neben der Technikpräsentation sollen Show-Veranstaltungen die Unterhaltungs-Ausrichtung der Veranstaltung unterstreichen.

"Digital Living" soll parallel zur Cebit aber unabhängig von der IT-Fachmesse auf dem Messegelände in Halle 27 statt finden. Für Cebit-Besucher ist der Eintritt kostenlos, wer nur zur Digital-Living-Veranstaltung möchte, muss lediglich zehn Euro Eintritt bezahlen.

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