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Gesendet: Dienstag, 27. September 2005 02:01
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Betreff: Heute schon die Gigabytes gecheckt?

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 27. September 2005

Heute schon die Gigabytes gecheckt?
Studie: Manager gehen an öffentlichen Terminals zu sorglos mit Firmendaten um
Palm ergibt sich: Erstes Smartphone mit Windows Mobile
Aus der Gerüchteküche: Telekom will O2 übernehmen
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Heute schon die Gigabytes gecheckt?

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

kennen Sie "Zits"? Das ist ein täglicher Comic-Strip von Jerry Scott und Jim Borgmang, den Sie hier in München zum Beispiel in der "Münchner Abendzeitung" finden – und natürlich auch in zahlreichen anderen Zeitungen weltweit.

Der Comic erzählt kleine Alltagsgeschichten aus dem Leben des 16jährigen Jeremy – Zits sind der englische Ausdruck für die Plage aller Pubertierenden: Pickel –, seiner Freunde und natürlich seiner Familie. Jeremys Vater ist ein Mittvierziger, etwas untersetzer Mensch, der den Lebensunterhalt seiner Familie als Zahnarzt verdient. Zwischen ihm und seinem Sohn kommt es immer wieder zu den verschiedensten komischen Situationen und Dialogen. Besonders dann, wenn der Vater als typischer Computer-Laie sich mit seinem Sohn, einem typischen Computer-Kid, über Computer unterhält.

Zits lebt, wie alle Comics, von seinen witzigen Bild-Einfällen, was es etwas schwierig macht, Ihnen meinen Lieblingsstrip vorzustellen. Ich versuche es trotzdem einmal. Also, mein Lieblings-"Zits" geht so:

Auf dem ersten Bild sieht man Jeremy schimpfend an seinem Computer sitzen, irgendetwas funktioniert nicht so, wie es soll. Auf dem zweiten Bild kommt sein Vater dazu. Der versteht zwar nichts von der Materie, will aber seinen väterlichen Rat natürlich nicht für sich behalten und sagt zu seinem Sohn: "Ich versteh' ja nicht viel von diesen Dingen – aber hast Du schon mal die Gigabytes gecheckt?" Im dritten Bild sehen wir Jeremy, der seinen Vater völlig entgeistert ansieht – das heißt, wir sehen, wie Jeremy in diesem Moment seinen Vater sieht: Als aberwitzig albernen Clown mit einer Hupe in der Hand und einem breiten Grinsen im Gesicht. Im vierten und letzten Bild schließlich schaltet die Sicht wieder auf "normal" zurück, Jeremy weiß, dass es überhaupt keinen Sinn hat, seinem Vater auch nur erklären zu wollen, was schief geht und sagt: "Nein, aber danke, dass Du mich darauf hinweist". Sein Vater antwortet "Schön, dass ich helfen konnte" und geht aus dem Bild.

Der Satz "Hast Du schon die Gigabytes gecheckt?" wurde im Kollegenkreis inzwischen zum geflügelten Wort, das in jeder Problemlage ein passender Kommentar ist.

An diesen Strip musst ich kürzlich denken, als ich von einer Studie des britischen Personaldienstleisters "Computer People" las. Die Firma vermittelt IT-Fachkräfte für den befristeten Einsatz in Unternehmen und hat nun eine Umfrage unter 1500 typischen Büroanwendern gemacht. Die Ergebnisse der Studie lassen sich mit dem zitierten Satz zusammenfassen: "Heute schon mal die Gigabytes gecheckt?"

Denn obwohl die Büroangestellten Tag für Tag mit und am PC arbeiten müssen, ist für fast 70 Prozent das IT-Fachvokabular, mit dem sie es da zu tun bekommen, der reinste, unverständliche Kauderwelsch (was, so zumindest meine Erfahrung, niemanden davon abhält, in der Mittagspause oder abends beim Bier mit diesem Kauderwelsch um sich zu werfen, als würde man wissen, wovon man da redet).

Doch damit nicht genug: Nach den Ergebnisse der Studie ist die Unverständlichkeit der IT-Fachbegriffe in gut 30 Prozent aller Fälle schuld an den diversen Computer-Fehlern und Pannen, die im Büroalltag auftreten. So gaben mehr als 25 Prozent an, dass sie sich über den Sinn und Zweck einer Firewall nicht sicher sind. Konsequenz: Die Befragten tendierten dazu, die Firewall abzuschalten – sicherheitshalber, gewissermaßen.

Ein heilloses Durcheinander herrschte auch bei den typischen Größenangaben der IT-Branche, fast zwei Drittel verwechselten KByte, MByte und GByte. Und auch dieses Missverständnis hat in der Praxis unerwünschte Folgen wie etwa viel zu große Dateianhänge an E-Mails. Ebenfalls ein gefährlicher Stolperstein ist die Unkenntnis in Sachen Dateiformat. Fast die Hälfte der Befragten warfen hier die Begriffe durcheinander – da helfen Sicherheitshinweise wie der, dass eine reine Textdatei gefahrlos geöffnet werden könne, natürlich nicht sehr viel weiter.

Dass der tägliche Sturzbach aus Begriffen wie Download, Javascript, Cookie, Trojaner oder Virus ebenfalls überwiegend für Verwirrung sorgt, überrascht da nicht mehr. Ebenso wenig wie die Angabe, dass 75 Prozent der Befragten mehr als eine Stunde pro Woche benötigen, um herauszubekommen, was die Begriffe bedeuten, mit denen sie da konfrontiert werden.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Studie: Manager gehen an öffentlichen Terminals zu sorglos mit Firmendaten um

E-Mail und die schnelle Kommunikation via Internet gehört heute zum Geschäftsalltag von reisenden Managern. Wer kein Notebook dabei hat, benutzt für seine Arbeit oft ein öffentliches Internet-Terminal, wie man sie heute in Hotels, Cafés und Flughäfen findet. Soweit, so gut. Problematisch wird die Sache allerdings, wenn Sorglosigkeit des Anwenders und Unverantwortlichkeit des Anbieters zusammentreffen – und das tun sie, so das Ergebnis einer Studie von Scanit, in der Praxis leider nur zu oft.

So fanden Mitarbeiter von Scanit bei Kontrollen öffentlicher Internet-Terminals in Flughäfen zahlreiche Datenspuren und sensible Dokumente, die aus dem Terminal eine regelrechte Datengoldgrube machten:

  • Im Posteingang des Standard-Mailer Outlook-Express fanden sich geschriebene, aber nicht abgeschickte Mails
  • Im Ordner "Gesendete Objekte" konnten zahlreiche Kopien verschickter Nachrichten gelesen werden
  • In den Papierkörben des Mailprogramms und von Windows lagerten zwar gelöschte, aber problemlos wieder herstellbare Dokumente.
  • Auf einigen Computer konnte sich Scanit-Mitarbeitet problemlos als Admins einloggen.
  • Einige öffentliche Terminals waren mit Schadensprogrammen befallen, es fanden sich auch Key-Logger-Programme, die alle Tastatureingaben protokollieren.

Flughafen-Mitarbeiter, die auf diese Sicherheitsprobleme angesprochen wurden, gaben lediglich an, für die Computer nicht zuständig zu sein.

Da die öffentlichen Terminals überwiegend von Geschäftsleuten benutzt werden, ist die Gefahr der Datenspionage hier sehr hoch. Auf ihren Reisen fanden Scanit-Mitarbeiter alle nur denkbaren Daten – von der intimen Mail an die Geliebte ("perfekt für Erpressungen", wie Scanit anmerkt) bis hin zu Geschäftsunterlagen über mehrere Millionen Dollar schwere Verhandlungen – inklusive Gewinnmargen und den niedrigsten Angeboten.

Eine englischsprachige Zusammenfassung kann als PDF-Datei von den Scanit-Webseiten geladen werden.

Airport security under siege (Scanit-Pressemeldung, PDF)

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Palm ergibt sich: Erstes Smartphone mit Windows Mobile

Microsoft kann ein weiteres Geschäftsfeld allein bestellen: Der bislang einzige noch nennenswerte Konkurrent bei Taschencomputern und Smartphones hat sich ergeben: Palm wird ein Smartphone mit dem Betriebssystem Windows Mobile (früher: Windows CE) herausbringen. Bislang liefen auf Handhelds- und Smartphones von Palm ausschließlich das eigene Betriebssystem Palm OS.

Palm hatte Mitte der neunziger Jahre den Markt der Handheld-PCs eröffnet und lange Jahre unangefochten dominiert. Als der Markt groß genug wurde, um für Microsoft interessant zu sein, stieg der Softwarekonzern mit einem Windows-Ableger für Handheld-PC ein.

Im Laufe der Zeit verlor Palm immer mehr Lizenznehmer für seine Produkte, die großen PC-Anbieter wie Hewlett-Packard, Toshiba oder Dell nahmen Windows-CE-Handhelds in ihr Programm auf. Zuletzt versuchte Palm durch verschiedene Umstrukturierungen des Unternehmens seine Marktanteile zu retten, konnten damit aber keine Erfolge erzielen und verlor mit Sony seinen letzten großen Lizenzpartner.

Inzwischen wurde das Unternehmen in den Hardwarehersteller Palm und den Software-Anbieter Palm Source geteilt. Während Palm selbst noch satte Zuwächse verzeichnet, schreibt Palm Source tiefrote Zahlen und wurde jüngst an den die japanische Firma Access verkauft.

Offiziell soll das neue Smartphone "Palm Treo 650" mit Windows Mobile die bisherige Produktpalette ergänzen, für Marktbeobachter steht aber außer Frage, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis es keine Palms mit Palm OS mehr geben wird.

Aus der Gerüchteküche: Telekom will O2 übernehmen

Die englische Wirtschaftszeitung "The Business" meldet, dass die Deutsche Telekom einen erneuten Versuch zur Übernahme des Konkurrenten O2 vorbereite. Bereits im letzten Jahr soll die Telekom zusammen mit dem niederländischen Telefon-Anbieter KPN eine Übernahme des britischen Mobilfunkanbieters geprüft, aber wieder verworfen haben. Wie die Zeitung aus Finanzkreisen erfahren haben will, soll die Telekom bereit sein, rund 27 Milliarden Euro für O2 zu zahlen.

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