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Gesendet: Mittwoch, 19. April 2006 07:13
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Betreff: Hilfestellung oder Gängelung?

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 19. April 2006

Hilfestellung oder Gängelung?
Truecrypt 4.2 wartet mit dynamischen Containern auf
Mediaplayer 11 soll Vista-Fealing verbreiten
Patentrechtsklage gegen Apple
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Hilfestellung oder Gängelung?

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

ich bin, ich muss es gestehen, ein ziemlich desorganisierter Mensch. Mein Büro ist in einem ständig chaotischen Zustand, mein Arbeitsplatz ein Sammelsurium aller möglichen Unterlagen, Bücher, Zeitschriften, Notizen und Dingen, von denen ich beim besten Willen nicht sagen könnte, wie sie dahin gekommen sind. Meine Terminplanung ist – nun, sagen wir: freihändig und eher kreativ. Meine Aufgaben erledige ich zwar, aber bestenfalls "kurz vor knapp", oftmals später und manchmal leider auch zu spät. Unangenehme Dinge – Stichwort: Steuer – schiebe ich soweit wie nur irgend möglich auf.

Da wird es Sie nicht überraschen, dass ich immer wieder Ausschau halte, nach Hilfestellungen und Anleitungen, wie ich mein Arbeitsleben effizienter organisieren und meine Arbeitszeit optimal nutzen kann.

Große Hoffnungen setzte ich in die verschiedenen digitalen Termin- und Aufgabenplaner, die es in reicher Zahl auf dem Markt gibt. Doch meine hochfliegenden Hoffnungen wurden mit unschöner Regelmäßigkeit enttäuscht. Statt mir zu Durchblick und Ordnung zu verhelfen, haben mich diese Programme immer wieder auf etwas paradoxe Art überfordert.

Dabei handelt es sich nicht um technische Probleme, die Programme sind nicht zu langsam oder zu kompliziert. An Funktionalität haben sie alles zu bieten, was man sich nur wünschen kann. Nicht nur das – sie haben oft sogar weit mehr zu bieten, als man sich jemals träumen ließ.

Und genau das ist das Problem: diese Hilfsprogramme bieten nicht genug, sondern sie bieten viel zu viel. Statt sich dezent im Hintergrund zu halten und mir genau die Hilfe zu bieten, die ich zur Erledigung einer bestimmten Aufgabe benötige, verwirren sie mich. Wenn ich einfach nur einen Namen oder einen Termin notieren möchte, zwingen sie mich, eine Auswahl unter verschiedenen Optionen zu treffen. Dadurch werde ich, fast unmerklich zwar, aber doch, aus meinem Arbeitsprozess gerissen, das Hilfsprogramm, das doch nur eine dienende Rolle hat, drängelt sich als Hauptsache in den Vordergrund – und aus der Hilfe wird eine Aufgabe.

Die Usability und Ergonomie der gängigen Termin- und Aufgabenplaner lässt viel zu wünschen übrig – zum Beispiel, dass bei ihrer Entwicklung nicht nur Programmierer und Marketing-Experten, sondern auch Arbeits- und Lernpsychologen beteiligt sein mögen.

Wenn ich, um einmal ein Beispiel zu geben, in Outlook eine Adresse oder einen Termin eintragen möchte, dann öffnet sich zuerst ein recht großes Fenster mit einem Eingabeformular.

Das Formular ist in der Regel so groß, dass meine Einträge im winzigen Standardfont von Outlook darin fast verschwinden. Aber das ist nur eines der Probleme. Denn so ein Formular überrumpelt mich mit einer Fülle von Eingabefeldern. Nun weiß ich natürlich, dass ich nicht alle Felder ausfüllen muss – aber allein die Tatsache, dass diese Felder vorhanden sind, signalisiert unterschwellig, dass ich irgend etwas falsch mache oder vergessen habe.

Ähnlich geht es mir mit der Möglichkeit, einem Eintrag eine Kategorie zuzuweisen. Hier bietet Outlook bereits rund 20 unterschiedliche Kategorien zur Auswahl. Das soll eine Hilfestellung für den Anwender sein, in der Praxis entpuppt es sich zumindest bei mir als Blockade – mit kaum einer der vorgegebenen (bzw. vorgeschlagenen) Kategorien kann ich etwas anfangen.

Und so geht es mir mit so ziemlich jedem Bestandteil von Outlook: Was von den Programmierern als Hilfestellung und Anregung gemeint war, wird sehr leicht zum Gängelband. Statt mir zu helfen, mich selbst zu organisieren, wollen mir Outlook & Co. ihre Ordnung aufzwingen.

Also habe ich allen diesen digitalen Helfern vorerst Valet gesagt und sezte derzeit wieder überwiegend ein simples Notizbuch im A6-Format ein. 200 Seiten liniertes Papier und ein Kugelschreiber scheinen mir in ihrer Beschränkung auf das Wesentliche in der Praxis hilfreicher und sinnvoller als der leistungsfähigste PDA oder Terminplaner am PC.

Vielleicht sollten sich die Outlook-Programmierer noch einmal fragen, was das Programm eigentlich soll, bevor sie es mit immer neuen Funktionen und Feldern immer weiter aufblähen.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke, München

Truecrypt 4.2 wartet mit dynamischen Containern auf

Truecrypt ist eine der führenden Verschlüsselungssoftware der Open Source-Szene. Das Programm ist für Linux und Windows erhältlich und ist in der Lage, verschlüsselte Verzeichnisse und Laufwerke zu verwalten. Dabei kann man virtuelle Laufwerke, die vom System wie eine zusätzliche Festplatte erkannt werden. Legt man in diesem Laufwerk sein Verzeichnis für die "Eigenen Dateien" an, so werden diese beim Speichern automatisch verschlüsselt und vor fremdem Zugriff geschützt.

Dabei erweist sich ein neues Feature der Version 4.2 als äußerst nützlich. Truecrypt verwaltet nun "dynamische Container". Gemeint sind damit verschlüsselte Verzeichnisse, die ihre Größe automatisch den in ihnen gespeicherten Inhalten anpassen und so den zur Verfügung stehenden Speicherplatz optimal nutzen. Diese Option steht allerdings nur bei NTFS-formatierten Laufwerken zur Verfügung.

Truecrypt ist kostenlos und kann von (englischsprachigen) Webseite der Entwickler heruntergeladen werden.

Truecrypt-Homepage

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Mediaplayer 11 soll Vista-Fealing verbreiten

Windows Vista wird mit einer neuen Version des Windows Mediaplayer aufwarten. Wie der US-Newsdienst C-Net berichtet, wird dieser neuer Mediaplayer aber bereits vor Vista auf als Mediaplayer 11 auch schon für Windows XP herauskommen.

Zu den neuen Funktionen und Verbesserungen des Mediaplayers 11 soll ein besserer Datenabgleich mit MP3-Playern und ähnlichen Geräten gehören, ein deutlich schnellerer Umgang mit großen Medienbibliotheken und eine Integration mit "Urge", Microsofts Antwort auf Apples Online-Musikhandel "iTunes". Eine neue Funktion ist auch das "Reverse Sync", bei dem der Datenbestand eines mobilen Gerätes auf den PC kopiert wird.

Das Programm soll in seiner XP-Version bereits Ende Juni erscheinen und ein wenig Vista-Fealing verbreiten, auch wenn noch nicht alle geplanten Funktionen implementiert sein sollen.

Der Mediaplayer soll auch in der neuesten Version Apples iPod – den derzeit weltweit populärsten MP3-Player – nicht unterstützen.

Patentrechtsklage gegen Apple

Apple ist derzeit in einen Patentstreit mit der Firma Burst.com verwickelt. Im Mittelpunkt stehen dabei verschiedene Techniken, die bei iTunes und dem iPod eingesetzt werden. Apple verdankt dem Musikstore und dem MP3-Player mehrere Rekordquartale in Folge. Angefangen haben die Hakeleien Ende 2004, als Burst.com von Apple Lizenzgebühren für die Nutzung patentrechtlich geschützter Verfahren haben wollte. Im Januar reichte Apple im Gegenzug eine vorbeugende Patentrechtsklage gegen Burst.com ein. Nun hat Burst.com seinerseits mit einer Gegenklage reagiert.

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