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Gesendet: Freitag, 3. Februar 2006 02:01
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Betreff: IE 7: Ein erster Eindruck

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 3. Februar 2006

IE 7: Ein erster Eindruck
Telekom verteidigt Telefonbuch-Suche gegen Google & Co.
Studie: Notebook-Markt in Deutschland wächst kräftig
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IE 7: Ein erster Eindruck

Von Dr. Giesbert Damasche, München

Liebe Leser,

vor fast genau einem Jahr habe ich Ihnen eine Wette angeboten. Anlass war die überraschende Ankündigung von Bill Gates im Februar 2005, man werde im Sommer 2005 eine Beta-Version des Internet Explorers 7.0 fertig haben.

Damals, genauer: am 22. Februar 2005, schrieb ich:

"Denn der Browser-Markt, seit Jahren fest in Microsoft-Hand, ist in Bewegung geraten, Firefox droht dem IE-Imperium gefährlich zu werden. Also besinnt sich Microsoft auf seine bewährte Taktik und kündigt schon mal das viel bessere Produkt an, damit auch ja niemand auf die Idee kommt, den fremden Browser mal auszuprobieren. Wie wär's – wetten wir, dass im Sommer keine Beta eines neue Browsers erscheinen wird, sondern nur eine neue Ankündigung?"

Nun, die Wette hätte ich wohl gewonnen.

Aber nun ist sie wirklich da, die öffentlich zugänglich Beta des Internet Explorers 7. Die offiziell "Beta 2 Preview" genannte Testversion steht seit dem 31. Januar für jedermann zum Download bereit.

Da konnte ich natürlich nicht widerstehen.

Eine Warnung vorweg!

Installieren Sie niemals Beta-Software auf Ihrem Arbeitscomputer! Rechnen Sie immer damit, dass die Software Ihr System nachhaltig beeinträchtigen kann. Das gilt insbesondere für ein Programm wie den Internet Explorer, der tief ins System eingreift und sich dort festsetzt. Nach der Installation des IE 7 steht der IE 6 nicht mehr zur Verfügung!

Wenn Sie mit dem IE 6 arbeiten oder auf den Einsatz des Programms angewiesen sind, rate ich von einer Installation des IE 7 ab.

Download und Installation

Eines muss man Microsoft ja lassen: Wenn sie ein Programm frei schalten, das innerhalb kürzester Zeit weltweit Hunderttausende gleichzeitig herunterladen möchten, dann sorgen sie auch dafür, dass es verfügbar ist und halten eine stabile, schnelle Verbindung bereit. Der Download der rund 11 MB großen Installationsdatei war einer der doch eher seltenen Momente, in denen meine 6-MBit-DSL-Flatrate zeigen konnte, was in ihr steckt. Da habe ich es fast bedauert, dass das Programm nicht größer ist.

Die Installation des derzeit nur auf englisch vorliegenden Programms verlief ebenfalls völlig reibungslos. Während der Installation wurden noch verschiedene Dateien und Systemupdates nachgeladen, dann war es so weit: Der IE 7 war einsatzbereit.

Bereits beim ersten Start bemerkt man den Unterschied zum IE 6: Es meldet sich ein "Phishing Filter". Dabei handelt es sich um eine der großen Neuerungen des IE 7. Auf Wunsche überprüft dieses Tool jede Webseite und warnt vor potentiellen Phishing-Sites. Seiten, die dem Anwender verdächtig vorkommen, kann er über einen spezielle Funktion an Microsoft melden.

Ein neues Bedienkonzept

Auffälliger als die neuen Sicherheitsfeature sind allerdings die Veränderungen des Bedienkonzeptes, das wohl einen Vorgeschmack auf das nächste Office und Windows Vista gibt: Die Menüleiste ist verschwunden.

Statt dessen gibt es eine Handvoll bunter Schaltflächen, über die man zum einen die gewohnten Funktionen (Blättern, Aktualisieren, Lesezeichen ...) aufrufen, zum anderen gezielt auf Funktionen zugreifen kann, die ansonsten in verschachtelten Menüstrukturen verschwinden, zum Beispiel die "Internet Optionen" oder die Sicherheitseinstellungen, die nun nur noch einen Mausklick entfernt sind.

Die Menüleiste ist übrigens nicht verschwunden, sondern nur ausgeblendet. Mit einem Druck auf die "Alt"-Taste erscheint sie an gewohnter Stelle, verschwindet aber sofort wieder, wenn man einen Menüpunkt ausgewählt hat und der entsprechende Dialog eingeblendet wurde.

Dieses neue Konzept besticht zum einen durch seine Einfachheit, wirkt aber andererseits noch nicht ganz ausgereift. So scheint die Verteilung der Schaltfächen etwa willkürlich. Die Navigations-Schaltflächen für Vorwärts- bzw. Rückwärtsblättern sind zum Beispiel auf der linken Seite und erinnern an die Kippschalter auf Spielekonsolen oder Handys, die Schaltflächen für "Aktualisieren" oder "Laden abbrechen", die ja inhaltlich zur Blättern-Funktion gehören, sind dagegen rechts untergebracht und kommen in einer völlig anderen Optik daher.

Überhaupt ist die Symbol- und Grafiksprache des IE 7 kaum überzeugend. Hier herrscht ein seltsames Durcheinander aus 3D- und 2D-Schaltflächen, Glaseffekten, einfachen Farben und dezent graublauen Farbverläufen.

Ein einheitliches grafisches Konzept für die Bedienelemente kann zumindest ich nicht ausmachen. Vielleicht liegt der Grund für dieses nicht sehr ergonomische Durcheinander darin, dass wir es hier mit einer Software zu tun haben, die eigentlich für Vista geplant und erst nachträglich auch für XP entwickelt wurde.

Ansonsten scheint der IE 7, nach einem raschen Klick durch die verschiedenen Menüs und Featuresets, zu den gewohnten Standards von Firefox und Co. aufgeschlossen zu haben, ohne jedoch mit neuen Ideen oder Konzepten aufzuwarten. Er bietet nun Registerkarten für Webseiten, kann RSS-Streams verarbeiten, verfügt über einen Popup-Blocker, kann nun Webseiten vollständig (also Text inklusive Grafik) von 10 % bis 1000 % zoomen und ähnliches mehr.

Die Surf-Erfahrung

Seine eigentliche Aufgabe, das Darstellen von Webseiten, erledigt der Internet Explorer 7 ungleich besser als sein Vorgänger – was natürlich kaum überraschen kann. Die Entwickler sind stolz darauf, dass der Browser die modernsten Web-Standards unterstützt. Und in der Tat, bei einigen Probeläufen konnte man feststellen, dass die typischen Anzeigefehler, mit denen der Internet Explorer 6 die Webentwickler seit Jahren in den Wahnsinn treibt, behoben wurden.

Das ist die gute Nachricht.

Die schlechte Nachricht ist, dass der IE 7 nun Seiten, die andere Browser und auch der IE 6 fehlerfrei darstellen, mitunter bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Was ist da los?

Zur Beantwortung der Frage muss man ein wenig ausholen. Wie erwähnt wartet der IE 6 mit einigen zum Teil erheblichen Darstellungsfehlern auf. Um diese Fehler zu korrigieren und gleichzeitig sicher zu stellen, dass moderne Browser wie Firefox, Opera oder Safari eine Webseite korrekt darstellen, wurden im Laufe der Jahre zahlreiche so genannte "IE-6-Hacks" entwickelt. Dabei handelt es sich zum zum Teil ziemlich komplizierte Code-Tricksereien, mit denen man die Fehler des IE kompensieren kann, ohne die Darstellung in anderen Browsern zu beeinträchtigen.

Nun sieht es so aus, als würde der IE 7 über genau diese "Hacks" stolpern.

Das ist die schlechte Nachricht.

Denn damit stellt der IE 7 die Webentwickler vor ein erhebliches Problem – was sollen sie tun? Am einfachsten wäre es natürlich, wenn man auf die Hacks einfach verzichten könnte – aber genau das kann man gerade nicht. Es wird schließlich noch sehr lange dauern, bis der Internet Explorer 6 nicht mehr der dominierende Browser im Netz ist.

Mögen nun auch weltweit Hunderttausende von Windows-Anwender begeistert mit dem neuen Internet Explorer herumspielen – ich könnte mir vorstellen, dass bei vielen Entwicklern der große Katzenjammer ausgebrochen ist.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Telekom verteidigt Telefonbuch-Suche gegen Google & Co.

Vor dem Internet waren Telefonbücher, Gelbe Seiten oder Adressverzeichnisse für viele Personen eine der wichtigsten Informationsquellen. Ganz gleich, ob man einen Handwerker suchte, die Telefonnummer eines Bekannten oder die genaue Anschrift zu einem Namen – die mitunter kiloschweren Dünndruckwälzer waren im Alltag unverzichtbar.

Seit es Internet und die Möglichkeit der Volltextsuche auf wenn schon nicht allen, so doch sehr vielen Webseiten gibt, weht den Telefonbuchverlagen der Wind immer kräftiger entgegen. Hier werden besonders die Bestrebungen von Google oder MSN sich als das Informations-Portal schlechthin zu etablieren, mit Sorge gesehen. Schon heute ist es oft leichter, eine Adresse oder eine Telefonnummer über eine Suchmaschine zu ermitteln, als über die Telefonbuch-Webseiten, ganz zu schweigen von den gedruckten Versionen.

Nun geht die Telekom zum Gegenangriff über. Unter der Adresse www.suchen.de soll ein speziell auf lokale Informationen zugeschnittenes Suchportal entstehen, bei denen man etwa schnell und gezielt nach Restaurants, Händler oder Dienstleistern in der Umgebung suchen kann, um so das einstige "Gelbe Seiten"-Monopol zurückzuerobern.

Unter dieser zentralen Adressen sollen, so meldet die Financial Times, die bislang stark zerfaserten Angebote der DeTe Medien gebündelt werden. Bislang betreibe das Unternehmen ein halbes Dutzend Suchdienste und einige Telefonbuchverlage entwickeln darüber hinaus eigene Angebote. Mit www.suchen.de soll eine starke Dachmarke für die unterschiedlichen Aktivitäten entstehen.

Anlass zur Sorge bietet vor allem die Entwicklung von "Google Local", das in den USA derzeit bereits rund 15 Prozent Marktanteil besitzen soll.

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Studie: Notebook-Markt in Deutschland wächst kräftig

Auch wenn die PC-Verkäufe laut einer Studie der Gartner Group im Weihnachtsgeschäft eher enttäuschend waren, so konnten sich doch Notebooks als die großen Renner behaupten. Dies meldet der IT-Newsdienst Golem. Insgesamt legte der PC-Markt in Deutschland im letzten Quartal um moderate 4,4 Prozent zu. Dagegen wuchsen die Notebook-Verkäufe um satte 25 Prozent. Auf der Strecke blieben da die Desktop-Verkäufe, die um neun Prozent zurück gingen.

Nach wie vor ist Fujitsu Siemens die Nummer eins. Keine andere Firma verkaufte so viele Notebooks und Desktop im Geschäftskundenbereich. Das Unternehmen baute seine Führungsposition aus und konnte sich einen Marktanteil von 17,8 Prozent sichern.

Insgesamt ist Deutschland nach Großbritannien der zweitgrößte europäische PC-Markt.

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