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Gesendet: Dienstag, 7. Februar 2006 02:00
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Betreff: Ich bin kein .berliner

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 7. Februar 2006

Ich bin kein .berliner
Neue UMTS-Handys für den Business-Einsatz von Sony Ericsson
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Ich bin kein .berliner

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

dieses Mal wende ich ich mich besonders an die Leser in Berlin. Sollte Ihnen in den nächsten Tagen oder Wochen jemand eine Option auf eine spezielle "Berlin"-Domain für Ihr Unternehmen verkaufen wollen, dann schicken Sie ihn weg. Oder noch besser: lachen Sie ihn einfach aus.

Denn von den vielen unsinnigen Geschäftsideen, mit denen manche Zeitgenossen glauben, im Internet reüssieren zu können, gehört die Idee der "Städte-Domains" zu den unsinnigsten.

Dabei geht es um die Einführung von Städtenamen als Top-Level-Domain, also zum Beispiel ".hamburg", ".newyork" oder ".london".

Das sieht auf den ersten Blick ganz schick aus, auch wenn das System bei Städten wie München, Köln oder Garmisch-Partenkirchen an Umlauten oder Namenslängen scheitert und damit von vornherein nur für einige "happy few" überhaupt in Frage kommt.

Zu den Städten, deren Name als Top-Level-Domain geeignet sein könnte, gehört Berlin. Kein Wunder, dass hier die Vertreter der Städte-Domains in Form von "Dotberlin" besonders aktiv sind und bei der ICANN die Einführung der TLD ".berlin" beantragt haben. Auf der Projekt-Webseite schwärmt man bereits von Domainnamen wie "www.yahoo.berlin", "www.polizei.berlin" oder "www.jazzradio.berlin".

Diese Idee wirkt ein wenig angestaubt und wie aus den Anfangsjahren der Internet-Begeisterung, als man die Bedeutung von TLDs hoffnungslos überschätzte. Und in der Tat. Die Ursprünge von Dotberlin reichen bis zur Jahrtausendwende zurück. Die Aktion wurde seinerzeit vom Dotcom-Crash gestoppt und erlebt jetzt mit der neu aufkeimenden Internet-Euphorie ein Comeback.

Kaum überraschen kann es da, dass wir auf der Webseite unter dem Stichpunkt "Vision" dem üblichen Schwulst der längst geplatzten Internet-Blase begegnen. Da ist die Rede von der "Berliner Community" (was immer das nun auch wieder sein mag) und davon, dass eine "eigenständige Domain-Endung ... das Gemeinschaftsgefühl der Berliner" stärken, die Kommunikation fördern und die Interaktion erleichtern werde. Und nicht nur das, sondern ".berlin" setze "Impulse für Innovation und Neuentwicklung". Und so weiter, wie gesagt: das übliche Phrasengeklingel, mit dem vor fünf, sechs Jahren die hoffnungsvollen Startups gleich dutzendweise um Investoren buhlten.

Vielleicht wenden Sie jetzt ein, ich solle das alles nicht immer so negativ sehen und überhaupt – was spräche denn schon groß gegen ".berlin"? Wer weiß – vielleicht wäre ich als Münchner einfach nur neidisch, weil eine TLD ".münchen" derzeit unmöglich ist. Ich kann Ihnen allerdings versichern, dass ich aus sehr viel grundlegenderen Überlegungen kein .berliner bin.

Klopfen wir die Idee einfach mal auf ihre Praxistauglichkeit ab und beginnen wir ganz oben: Bei der ICANN. Die nämlich müsste die vorgeschlagene Top-Level-Domain ".berlin" akzeptieren und offiziell einführen – was sie mit Sicherheit nicht tun wird.

Denn eine Top-Level-Domain heißt nicht aus Jux und Dollerei so, sondern bezeichnet die oberste Ordnungsebene im Domain-Name-System. Ganz gleich, wie groß und bedeutend eine Stadt auch immer sein mag – es gibt immer noch eine Ordnungsinstanz über ihr: das Land, in dem sie liegt.

Damit eine TLD ".berlin" also überhaupt eine Chance hat, von der ICANN akzeptiert zu werden, müsste die Stadt Berlin sich zu einem eigenen, souveränen Staat erklären. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Betreiber von Dotberlin wirklich so weit gehen wollen.

Aber nehmen wir einmal an, die ICANN akzeptierte die unsinnige TLD – wie ginge es dann weiter? Dann müsste eine zuständige Vergabestelle gegründet werden, bei der Interessierte Domainnamen innerhalb der TLD ".berlin" beantragen können. Diese Rolle will, natürlich, Dotberlin selbst übernehmen. Fein ausgedacht – aber glauben Sie wirklich die Stadt Berlin sähe einfach tatenlos zu, wie da ein Privatunternehmen den Städtenamen im Internet monopolisiert und kommerziell auswertet?

Und die Stadt Berlin ist nicht der einzige, der auf seine älteren Namensrechte pochen könnte. Schließlich gibt es nicht nur Berlin in Deutschland. Allein in Nordamerika finden sich über 30 verschiedene Städte mit diesem Namen. Und was ist mit den Personen, die "Berlin" heißen? Oder der Band "Berlin"?

Doch damit nicht genug. Sollte die ICANN Städtenamen als TLDs zulassen, so würde sie nicht nur von einer wahren Antragsflut überschüttet, sondern es stellte sich sofort die Frage, warum es eigentlich keine TLDs wie ".microsoft", ".linux", ".ibm" oder ".apple" gibt.

Sie sehen – die scheinbar gute Idee zieht einen wahren Rattenschwanz an Fragen und Problemen hinter sich her. Und dabei handelt es sich exakt um die Fragen und Probleme, die durch das bisherige TLD-System vermieden werden sollen.

Damit es eine TLD ".berlin" gibt, müsste die in über 30 Jahren entwickelte Verwaltung und Struktur des Internet von Grund auf neu konzipiert werden.

Für wie wahrscheinlich halten Sie das?

Obendrein stellt sich die Frage, was mit einer TLD ".berlin" denn überhaupt gewonnen wäre. Doch mit dieser Frage (und damit, was die Domainnamen .biz, .info oder, ganz neu .eu eigentlich sollen) beschäftige ich mich ein anderes Mal.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

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Das Gerät ist sehr flach und gilt als eines der derzeit dünnsten UMTS-Handys, das problemlos in jede Jackentasche passt. Es kann mit einer Hand bedient werden, wobei es auch möglich ist, gleichzeitig zu im Netz zu recherchieren und zu telefonieren.

Das P990i wartet mit einem 3D-Hardwarebeschleuniger auf und bietet unter anderem verschiedene Multimedia- und Entertainment-Funktionen. Daneben beherrscht es Videotelefonie und eine spezielle Funktion zum Einlesen von Visitenkarten über die eingebaute Kamera.

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