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Gesendet: Montag, 24. Oktober 2005 02:00
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Betreff: Kopierschutz vs. Privatkopie

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 24. Oktober 2005

Kopierschutz vs. Privatkopie
Kostenloser Schutz vor Phishing-Attacken für den IE 6
Cebit 2006: Sony muss sparen und kommt nicht
Online-Werbung: Umsätze steigen
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Kopierschutz vs. Privatkopie

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

wenn Sie in letzter Zeit im Kino waren oder eine neuere DVD geguckt haben, dann werden Ihnen die Kampagne "Raubkopierer sind Verbrecher" der Inhalteindustrie kaum entgangen sein.

Vielleicht haben Sie aber auch bemerkt, dass diese eher geschmacklose und dumme Kampagne allmählich von der Bildfläche zu verschwinden scheint. Immer häufiger sieht man im Kino nämlich nicht mehr die Brachial-Spots, die in jeder Beziehung haltlose Behauptungen aufstellen und mit Holzhammermethoden das zahlende Kino- und DVD-Publikum unter Generalverdacht stellen, sondern einen Spot, der für das Erlebnis "Kino" wirbt.

Da wird nicht mit Gefängnisstrafen gedroht, die angeblich auf so genannte "Raubkopierer" warten, sondern die mindere Qualität einer illegalen Kopie gezeigt und daran appelliert, doch nicht so dumm zu sein, auf das nicht kopierbare Kino-Erlebnis zugunsten schlechter Kopien zu verzichten.

Nun ist auch dieser Spot nicht so ganz gelungen, denn die im Internet kursierenden illegalen Filmkopien sind nur in eher seltenen Fällen mit schlechtem Equipment von der Leinwand abgefilmt, sondern oft von hoher, technischer Qualität. Aber die Richtung stimmt: Weg von der undifferenzierten und dummen Verteufelung, hin zur Betonung der vielen positiven Aspekte einer legalen Kopie bzw. des Originals.

Damit nähert sich die Inhalteindustrie vorsichtig einer liberalen Haltung in Sachen Kopierschutz, die immer mehr Anhänger zu gewinnen scheint.

Seitdem Appels Online-Shop für digitale Musik einen phänomenalen Erfolg zu verzeichnen hat, scheint sich herumzusprechen, dass nur wenige der angeblichen "Raubkopierer" tatsächlich etwas "rauben" wollen. Den meisten geht es schlicht um ein bestimmtes Musikstück – und sie sind durchaus bereit, dafür zu bezahlen, wenn sich Leistung und Preis die Waage halten.

Im Apple Online-Shop kann man sich zum Beispiel alle Songs in sehr guter Qualität 30 Sekunden lang anhören und so auch wirklich einen Eindruck von dem Song bekommen. Andere Anbieter begnügen sich da oft mit schlechten und verrauschten Schnipseln, die keinerlei Rückschlüsse auf die Qualität des Originals erlauben. Ein gekaufter Song darf dann auf eine bestimmte Anzahl von Wiedergabegeräten kopiert werden. So ist es möglich, einen gekauften Song auf dem Computer im Büro, dem MP3-Player unterwegs und der Stereo-Anlage daheim zu hören. Bei anderen Lösungen macht man sich vielfach schon strafbar, wenn man einen Song von der CD auf einen MP3-Player kopieren möchte.

Unterstützung erhielt Apple für seine Taktik der erlaubten Privatkopie in geringer Stückzahl jetzt ausgerechnet von Bill Gates. Der nämlich ist bereits weiter als die Inhalte-Industrie und hat erkannt, dass ein rigider Kopierschutz sehr viel mehr Probleme aufwirft, als er löst.

In einem Interview mit einer amerikanischen Tageszeitung nannte Gates als Hauptgrund, warum Microsoft sich gegen Blu-Ray entschieden habe, den Kopierschutz dieses Formats.

Bei Blu-Ray handelt es sich um eines der beiden Formate, die derzeit um die Nachfolge der DVD kämpfen. Das andere, von Microsoft unterstützte Format ist HD-DVD. Blu-Ray zeichnet sich unter anderem durch das derzeit wohl komplexeste Kopierschutzsystem auf dem Markt aus, das offensichtlich mit Blick auf Hollywood und in der Hoffnung entwickelt wurde, mithilfe der Filmfirmen das neue Format auf den Markt zu drücken.

Zwar soll das Blu-Ray-Verfahren angeblich ohne Beeinträchtigung der Endkunden arbeiten, doch wer bereits die Erfahrung gemacht hat, dass seine neue, legale Audio-CD nicht auf dem CD-Player im Auto wiedergegeben werden kann, ist bei solchen Versprechungen mehr als skeptisch. Entsprechend führte Gates in dem Interview aus, dass das Kopierschutzverfahren von Blu-Ray kontraproduktiv sei, weil es dem Konsumenten eine ganze Reihe von Einschränkungen aufzwingt, ohne dass er etwas dafür bekommt.

Wenn der oberste Chef des größten Softwarekonzerns der Welt öffentlich gegen ein zuviel an Kopierschutz auf Kosten der Kunden zu Felde zieht, dann bleibt dergleichen nicht ungehört. Und prompt hat sich nun auch Hewlett-Packard – dezidierter Unterstützer von Blu-Ray – gegen den bislang geplanten Kopierschutz ausgesprochen und drängt auf eine Änderung der technische Spezifikationen.

Warten wir ab, wer diesem Beispiel folgen wird. Eines scheint jedenfalls klar: Der Kampf um das Nachfolgeformat der DVD ist auch ein Kampf gegen überzogene Kopierschutzmaßnahmen.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke, München

Kostenloser Schutz vor Phishing-Attacken für den IE 6

Phishing, das Fischen nach sensiblen Daten wie Kennwörter, PINs und TANs, wird zu einer immer größer werdenden Bedrohung. Fast täglich findet man E-Mails in seinem Postfach, die angeblich von einer Bank oder einem Online-Kaufhaus stammen und in denen man aufgefordert wird, seine Zugangsdaten "aus Sicherheitsgründen" auf einer bestimmten Webseite einzugeben. Bei diesen Webseiten handelt es sich um mehr oder weniger gut gemachte Fälschungen, die eingegebenen Daten werden abgefangen und von den Betrügern für schnelle Transaktionen missbraucht.

Microsoft hat nun eine kostenlose Ergänzung der MSN-Toolbar zum Download bereit gestellt, die arglose Benutzer des Internet Explorers 6 vor solchen Betrugsversuchen schützen soll. Das Tool überprüft eine eingegebene Internet-Adresse anhand einer internen Whitelist und einer Datenbank auf den Microsoft-Servern und warnt, wenn es sich um eine verdächtige Webseite handelt.

Das Add-In für die Toolbar liegt nur auf Englisch vor, arbeitet aber auch mit der deutschen Version des MSN Toolbar zusammen.

Dass die Phishing-Attacken im zunehmenden Maße zu einer Bedrohung werden und Abhilfe Not tut, belegen jüngste Zahlen. So meldet das Nachrichtenmagazin Focus, dass hierzulande inzwischen mehr als 1.000 Betrugsfälle polizeilich verfolgt weden, bei denen mit Phishing-Methoden mehr als 4,5 Millionen Euro erbeutet wurden. Berücksichtigt man, dass nicht alle Betrugsopfer die Polizei einschalten, so dürfte die echte Schadenssumme weitaus höher liegen.

Microsoft Phishing Filter Add-in for MSN Search Toolbar (Beta)

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Cebit 2006: Sony muss sparen und kommt nicht

Vom 9. bis zum 15. März 2006 findet in Hannover die Cebit statt. Auch dieses Mal wird die Messe wohl keine Probleme haben, ihren Ruf als weltgrößter IT-Fachmesse gerecht zu werden. Allerdings wird man auf der Cebit 2006 einen großen Namen vergeblich suchen.

In einem Interview mit der Zeitung "Welt am Sonntag" gab Manfred Gerdes, Deutschland-Chef des japanischen Elektronik-Konzerns, bekannt, dass man der Cebit fern bleiben werde. Die Cebit sei als IT-Fachmesse für die Hersteller von Unterhaltungselektronik nicht mehr die richtige Plattform. Generell bezweifelte Gerdes, ob eine Messe angesichts des hohen Innovationstempos der IT-Branche überhaupt noch zeitgemäß ist.

Doch das ist nicht der einzige Grund: Der Konzern macht derzeit erhebliche Verluste und fährt einen weltweiten strikten Sparkurs. Reisebudgets von Mitarbeitern werden dabei ebenso zusammengestrichen wie Gelder für Messeauftritte. Außerdem ist mit Kündigungen und Stellenabbau zu rechnen.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Messeveranstalter gibt es trotzdem. Die Entscheidung gegen die Cebit gilt vorerst nur für 2006.

Online-Werbung: Umsätze steigen

Laut einer Erhebung von Nielsen Media Research hat der Markt für Online-Werbung in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres kräftig zugelegt. Insgesamt investierten Unternehmen vom Januar bis September 2005 rund 279 Millionen Euro in die Online-Werbung, was einem Plus von gut 36 Prozent entspricht. Folgende Branchen dominieren den Werbemarkt

  • Online-Dienstleistungen (60 Millionen Euro = plus 42,5 %)
  • Finanzdienstleistungen (25 Millionen Euro = plus 57,9 %)
  • E-Commerce (24 Millionen Euro = minus 7,5 %)
  • Automarkt (23 Millionen Euro = plus 56,7 %

Auch wenn der Werbemarkt online wächst, sollte nicht vergessen werden, dass es sich um einen insgesamt eher kleinen Markt handelt. Schließlich gaben die Unternehmen im gleichen Zeitraum insgesamt 15,8 Milliarden Euro für Werbung aus.

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