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Gesendet: Mittwoch, 2. November 2005 02:00
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Betreff: Lächeln verboten!

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 2. November 2005

Lächeln verboten!
MySQL mischt den Datenbankmarkt auf
Aus der Gerüchteküche: Steigt O2 ins Festnetz ein?
Apples Video-Store: Eine Million Videos in drei Wochen
Preiswerte Sechs-Megapixel-Kamera von Benq
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Lächeln verboten!

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

nun ist es also soweit: Als eines der ersten Länder weltweit hat Deutschland den neuen, so genannten "biometrischen Pass" verbindlich eingeführt. Wer seit gestern, dem 1. November, einen neuen Reisepass beantragt, der muss nicht nur mehr zahlen – nämlich 59,00 statt wie bisher 26,00 Euro –, sondern auch darauf achten, ein "neutrales" Foto einzureichen, das ihn genau von vorn zeigt. Der Mund muss geschlossen sein, Lächeln ist verboten, eine leicht schräge Kopfhaltung auch.

Der Grund für diese rigiden Vorschriften und die Verteuerung der Ausweispapier ist ein winzig kleiner Chip, der unauffällig im Vorderdeckel des Passes integriert ist und die biometrischen Daten des Passinhabers gespeichert hat. Derzeit sind dies zum Beispiel Augenabstand, Gesichtsform, Nasenbreite oder die Höhe der Stirn. Später wird der Chip noch andere Daten speichern, zum Beispiel den Fingerabdruck des Inhabers.

Anhand dieser Merkmale, so die Idee hinter dem neuen Ausweis, soll der Inhaber eines Passes eindeutig erkennbar und die Fälschung von Ausweispapieren praktisch unmöglich sein. Dabei soll die Passkontrolle von speziellen Maschinen übernommen werden, die die gespeicherten Merkmale auslesen und mit der Person, die den Pass vorzeigt, vergleichen. Menschliches Personal ist in diesem Szenario eigentlich überflüssig.

Wenn Sie jetzt meinen, dass das aber ziemlich nach Science-Fiction klingt, haben Sie gar nicht mal so unrecht. Denn so schön die Theorie, so bedenklich unschön ist die Praxis. Die eingesetzte Technik, die für angeblich fälschungssichere Ausweise sorgen soll – erinneren Sie sich noch? Mit genau diesem Argument wurden seinerzeit die bisher gültigen Ausweise eingeführt, offensichtlich waren sie wohl doch nicht so fälschungssicher wie behauptet – ist bei weitem nicht so ausgereift, wie es der scheidende Innenminister Otto Schily (der die treibenden Kraft hinter den neuen Papieren ist) gern behauptet.

Zum einen gibt es noch keine automatischen Lesegeräte, die mit den gespeicherten Daten etwas anfangen könnten und es ist recht zweifelhaft, dass es sie in absehbarer Zeit geben wird. Alle bisherigen Tests haben gezeigt, dass die automatische Erkennung erhebliche Fehlerquoten aufweist und regelmäßig rechtmäßige Inhaber eines Passes als Betrüger zurückweist. Sie können sich sicherlich vorstellen, wie die Sicherheitskräfte eines Flughafens reagieren, wenn jemand vom angeblich unfehlbaren Computer als möglicher Terrorist markiert wird.

Mit anderen Worten: Wir bezahlen mehr als das Doppelte für eine Technik, die noch gar nicht funktioniert, auf absehbare Zeit auch nicht funktionieren und in wenigen Jahren veraltet sein wird. Was natürlich nichts daran ändert, dass die Pässe wie gewohnt zehn Jahre gültig sind.

Zum anderen sind die biometrischen Daten gar nicht so einmalig und fälschungssicher, wie immer wieder behauptet wird. Die Hacker-Spezialisten vom Chaos Computer Club haben zum Beispiel gezeigt, wie man mit simplen Holzleim oder Tesafilm einen Fingerabdruck täuschend echt fälschen kann. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis es Fälschungen der angeblich fälschungssicheren Pässe geben wird.

Das Problem der Datenspeicherung und die Möglichkeit, dass die Behörden riesige biometrische Datenbanken anlegen, sei nur kurz erwähnt – den Kontroll-Phantasien sind hier praktisch keine Grenzen gesetzt. Und seien Sie versichert: Es geht bereits heute sehr viel mehr, als man wahr haben möchte. Die totalitäre Kontrolle ist nur eine Frage der Logistik, nicht der Technik. Nun mag man einwenden, dass man den demokratischen Regierungen vertraut – sollte dabei aber nicht vergessen, dass man den Pass auch benötigt, um in nicht ganz so demokratische Länder zu reisen, bei denen niemand sagen kann, was dort mit den gespeicherten Daten geschieht.

Kein Wunder, dass die neuen Pässe scharf kritisiert werden – und zwar nicht nur von den üblichen Verdächtigen wie den Hackern des CCC, die man als paranoide Nörgler abtun könnte, sondern auch von so unverdächtigen Leuten wie Peter Schaar, seines Zeichens Bundesdatenschutzbeauftragter. Der hat in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung die neuen Pässe als unsicher und potentiell gefährlich entschieden abgelehnt. Weder brächten sie einen Zugewinn an Sicherheit, noch seien sie fälschungssicher: "Wir müssen uns in Zukunft auf falsche Identitäten mit falschen Fingerabdrücken gefasst machen, die falsche Tatsachen aber überzeugend vorspiegeln können."

Und damit wird es vollends absurd: Im blinden Glauben an die Unfehlbarkeit der Technik liefert man sich einem Verfahren aus, dass Sicherheit nur suggeriert und dadurch erst recht unsicherer ist.

Übrigens – die Attentäter vom 11. September (in dessen Folge der Ruf nach biometrischen Pässen überhaupt erst laut wurde) reisten völlig legal und mit legalen Papieren in die USA ein: Die Katastrophe hätten auch biometrische Pässe nicht verhindert.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

MySQL mischt den Datenbankmarkt auf

Open-Source-Software sorgt nicht nur bei Office-Applikationen und Betriebssystemen für Bewegungen im Markt, sondern auch bei Datenbanken. Hier hat MySQL in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen und kann einen anhaltendes Wachstum vorweisen. Dadurch geraten die klassischen Anbieter von Unternehmens-Datenbanken unter Druck

Bei Oracle heißt die Antwort "10g Express Edition". Dabei handelt es sich um eine direkt gegen MySQL platzierte kostenlose Datenbank, die Ende des Jahres verfügbar sein soll und sich besonders an Studenten und kleinere Unternehmen richtet.

Allerdings ist die Datenbank im Vergleich zu einer der großen, kostenpflichtigen Oracle-Datenbanken im Leistungsspektrum ein wenig beschnitten worden. So kann sie nur mit einem Prozessor arbeiten, maximal 4 GByte Festplattenspeicher verwalten und 1 GByte RAM nutzen. Für die anvisierte Zielgruppe sollte das aber mehr als genug sein.

Oracle ist nicht die einzige Firma, die auf MySQL reagiert. Vor kurzem hat IBM eine kostenlose Version von DB2 vorgestellt und Microsoft soll ebenfalls eine kostengünstige oder auch kostenlose Express-Version des SQL-Servers 2005 planen.

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Aus der Gerüchteküche: Steigt O2 ins Festnetz ein?

Angeblich plant der Mobilfunkanbieter O2 den Einstieg ins Festnetz. Dies meldet die Financial Times Deutschland unter Berufung auf Quellen aus dem Konzernumfeld. Derzeit überprüfe O2 die Möglichkeit, mit einem eigene DSL-Angebot auf den Markt zu kommen.

Apples Video-Store: Eine Million Videos in drei Wochen

Der vor knapp drei Wochen gestartete Verkauf von Musikvideos, Kurzfilmen und TV-Serien über den "iTunes Music Store" von Apple ist laut Angaben des Anbieters ein voller Erfolg. In den ersten 20 Tagen sollen bereits eine Million Videos weltweit verkauft worden sein.

Aktuell umfasst das US-Angebot rund 2.000 Musikvideos, sechs animierte Kurzfilme von Pixar und fünf TV-Serien von Disney / ABC. Hierzulande kann man lediglich auf die Pixar-Filme und ca. 1.000 Videos zugreifen, die TV-Serien sind nicht zugänglich.

Apple hat keine detaillierte Aufschlüsselung der Verkäufe veröffentlicht, gab aber bekannt, dass besonders die Musikvideos von Fatboy Slim, Kanye West und Michael Jackson heruntergeladen wurden.

Angespornt durch den großen Erfolg und die Akzeptanz des Angebots, will man das Sortiment nun möglichst schnell ausbauen und mehr Inhalte anbieten.

Preiswerte Sechs-Megapixel-Kamera von Benq

Ende November will Benq eine neue, kompakte Digitalkamera mit sechs Megapixel auf den Markt bringen. Dabei soll die "DC X600" knapp 300,00 Euro kosten. Das Objektiv der Kamera stammt von Pentax und bietet einen dreifachen optischen Zoom und eine Brennweite von 37,5 bis 112,5 Millimeter. Als Datenspeicher stehen intern 23 MByte zur Verfügung, über eine SD-Karte kann man die Kamera mit bis zu einem 1 GByte Speicher ausrüsten. Das Display ist mit 2,5 Zoll angenehm groß. Die Verbindung zum PC wird wie üblich über eine USB-2.0-Schnittstelle hergestellt, über die die Kamera auch ferngesteuert werden kann. Neben Fotos kann die DC X600 auch Videos aufzeichnen, wobei die maximale Auflösung 640 x480 Bildpunkte beträgt.

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