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Gesendet: Mittwoch, 27. Juli 2005 04:30
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Betreff: Microsoft vs. Google

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 27. Juli 2005

Microsoft vs. Google
Motorola kündigt Moto-Q an / Erstes Handy mit Windows Mobile 5
Firefox legt weiter zu / 75 Millionen Downloads
Sicherer Abteilungsdrucker von IBM / Ausdruck erst nach PIN-Eingabe
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Microsoft vs. Google

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

zwei fast nebensächliche und kleine Meldungen in den vergangen Tagen werfen ein bezeichnendes Licht auf einen Kampf zweier Firmen, der bislang eher hinter den Kulissen geführt wurde und in letzter Zeit immer stärker nach außen dringt: Microsoft vs. Google.

Die erste Meldung war, dass Microsoft Google verklagt hat, weil ein wichtiger IT-Manager von Microsoft zu Google wechselte. Die zweite Meldung betraf die Gegenklage, die Google prompt gegen Microsoft anstrengte.

Dass sich zwei Konzerne um Spitzenmanager streiten, kommt gelegentlich vor – aber dass sich die beiden Unternehmen so wie Microsoft und Google nun gegenseitig verklagen und den Kampf unter geschicktem Einsatz der Presseabteilung und unter Einbeziehung der Öffentlichkeit führen, ist eher ungewöhnlich.

Hier zeigt sich nicht nur, dass das Arbeitsgebiet des so heiß begehrten Managers von besonderer Bedeutung ist – nämlich die Expansion des Unternehmens in den chinesischen Markt – , sondern auch, dass hier inzwischen mit recht harten Bandagen gekämpft wird.

Das war natürlich nicht immer so, Microsoft scheint Google erst in den letzten zwei, vielleicht drei Jahren als Bedrohung wahr genommen zu haben. Bis dahin war Google einfach nur eine gute Suchmaschine neben anderen guten Suchmaschinen und Navigationshilfen – und von Suchmaschinen hielt der Konzern in Redmond überhaupt nichts.

Doch in den letzten Jahren wurde Google zu sehr viel mehr. Das Unternehmen definiert heute nicht nur die Art und Weise, wie Menschen im Internet nach Informationen suchen, sondern streckt seine Fühler in die verschiedensten Bereiche aus. Wo immer es darum geht, dass digitale Informationen handhabbar gemacht werden sollen, ist Google nicht nur dabei, sondern ganz vorn an der Spitze und treibt die Entwicklung voran.

Microsoft scheint das Potential von Google lange Zeit unterschätzt und den ganzen Suchmaschinenmarkt eher vernachlässigt zu haben. Diese Unterschätzung ist fast schon typisch für Microsoft.

Unterschätzt wurde zum Beispiel in den Anfangszeiten des Internet die Bedeutung des Webbrowsers – das sei ein triviales Stück Software, sagte Bill Gates seinerzeit, um das man sich bei Microsoft nicht weiter kümmern würde. Unterschätzt hat man auch die Bedeutung von "Open Source"-Software, die man lange Zeit als eher skurriles Projekt einiger akademischer Weltverbesserer ansah, bevor man realisierte, dass sich hier eine immer stärker werdende Gegenbewegung zum traditionellen Software-Konzept entwickelte. Unterschätzt hatte man schließlich auch das Internet selbst, das in der ersten Auflage von Bill Gates Buch "Der Weg nach vorn" nicht erwähnt und erst in der zweiten Auflage hastig eingeflickt wurde.

Doch hat sich Microsoft im Laufe seiner Entwicklung als ein Konzern gezeigt, dessen Fähigkeiten weniger in Sachen Innovation als vielmehr der Popularisierung liegen. Es gibt kaum eine Technologie, die genuin von Microsoft entwickelt wurde – aber der Konzern ist atemberaubend gut darin, neue Technologien zu adaptieren und massentauglich zu machen. Was Microsoft vor allem auszeichnet ist eine enorme Anpassungs- und Lernfähigkeit.

Und noch etwas zeichnet das Unternehmen aus: Microsoft ist zwar ein Koloss, aber ein erstaunlich agiler. Der Konzern ist problemlos in der Lage, Fehleinschätzungen eines Marktes in kürzester Zeit zu korrigieren.

Hilfreich sind dabei nicht zuletzt die beachtlichen Geldmittel, die dem Unternehmen zur Verfügung stehen und die es Microsoft erlauben, fehlendes Know How kurzerhand in großem Maßstab einzukaufen oder auch lästige Konkurrenten einfach zu schlucken, bevor sie zu groß geworden sind.

Dass Microsoft in Google den nächsten gefährlichen Konkurrenten wittert, zeigt sich natürlich nicht nur im Gerangel vor Gericht, sondern auch in den neuen Produkten von Microsoft.

  • MSN Search ist in direkter Konkurrenz zu Google entwickelt worden.
  • MSN Desktop-Search wurde als Reaktion auf Google Desktop entwickelt.
  • MSN Virtual Earth ist die Antwort auf Google Earth

Und in gewisser Weise ist die Namenswahl für den Windows-XP-Nachfolger eine direkte Kampfansage an Google, will Microsoft doch mit "Windows Vista", salopp formuliert, für mehr Durch- und Überblick im digitalen Leben sorgen – und genau das ist auch Googles Ziel.

Als Microsoft den Kampf gegen Netscape eröffnete, da war dies ein Konzern, der fast schon in Agonie lag. Es ging nichts vorwärts, die Entwickler verzettelten sich und dem Unternehmen fehlten schlicht die nötigen finanziellen Mittel, um im Kampf gegen Microsoft zu bestehen.

Dieses Mal sieht es allerdings anders aus, denn Google steht gewissermaßen in voller Blüte und sprüht nur so vor Ideen und neuen Projekten. Und auch bei den Finanzen sieht es nicht schlecht aus.

So meldete Google zuletzt einen Quartalsumsatz von 1,38 Milliarden und einen Nettogewinn von 367 Millionen US-Dollar. Doch wer jetzt glaubt, das sei ein ordentliches Polster, der könnte sich täuschen. Denn im gleichen Zeitraum meldete Microsoft einen Nettogewinn in der Höhe des Gesamtumsatzes von Google. Satte 1,3 Milliarden US-Dollar erwirtschaftete der Konzern im letzten Quartal, bei einem Gesamtumsatz von 9,1 Milliarden US-Dollar.

Ob es Microsoft gelingen wird, Googles Position so untergraben, wie man es bei Netscape geschafft hat, wird sich zeigen. Dass der Kampf Microsoft vs. Google spannend bleibt, steht wohl schon jetzt außer Frage.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Motorola kündigt Moto-Q an / Erstes Handy mit Windows Mobile 5

Als erstes Gerät auf dem Markt präsentiert sich das neue Handy Moto-Q mit dem Grammophonen-Betriebssystem Windows Mobile 5. Das lediglich 1,2 cm dünne Gerät wurde von Motorola für das erste Quartal 2006 angekündigt und soll die üblichen Handy-Funktionen mit denen eines digitalen Organizers kombinieren. Trotz seiner geringen Höhe ist das Moto-Q mit einer 1,3-Megapixel-Kamera ausgestattet. Das Display arbeitet mit rund 65.000 verschiedenen Farben und bietet eine Fläche von 320 x 240 Bildpunkten. Das übliche Handy-Zifferntastenfeld wurde um ein Buchstabenset ergänzt, so dass man – mit etwas Übung – auch längere Text über die Tastatur eingegeben können soll. Allerdings ist derzeit nur nur die amerikanische Tastaturbelegung geplant, mit der man Umlaute oder Sonderzeichen nicht eingeben kann. Ob es eine deutsche Version geben wird, ist derzeit nicht bekannt. Natürlich steht auch die Stifteingabe über das drucksensitive Display zur Verfügung.

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Firefox legt weiter zu / 75 Millionen Downloads

Das Erscheinen der neuen Firefox-Version 1.06 scheint eine weitere Download-Welle des kostenlosen Webbrowsers ausgelöst zu haben. So zeigt der Zähler auf der offiziellen Website "Spread Firefox" nun über 75 Millionen Downloads an. Allerdings bedeutet das nicht, dass 75 Millionen Menschen mit Firefox surfen. Der Zähler akkumuliert sämtliche Downloads seit der Version 1.0, so dass bei jedem Update die bereits installierte Basis erneut als Download gezählt wird (vorausgesetzt, die Anwender laden die neue Version herunter).

Spread Firefox, die offizielle Firefox-Download-Site

Sicherer Abteilungsdrucker von IBM / Ausdruck erst nach PIN-Eingabe

Das klassische Szenario, wie in Unternehmen sensible Daten in falsche Hände fallen, ist der Abteilungsdrucker im Flur. Startet der Mitarbeiter in seinem Büro einen Ausdruck vertraulicher Dokumente, so werden diese über das Netzwerk in die Warteschlange der verschiedenen Druckaufträge eingereiht. Sobald sie an der Reihe sind, gibt der Drucker sie aus. Wer immer zu diesem Zeitpunkt neben dem Drucker steht, hat sofortigen Zugriff auf den Ausdruck.

Von IBM kommt nun mit dem Infoprint 1585 eine ebenso einfache wie sichere Lösung dieses Problems: Bei Ein Druckauftrag kann so kodiert werden, dass der Drucker ihn erst nach der Eingabe einer PIN-Nummer ausführt. Bis es soweit ist verbleiben die Daten im Speicher des Gerätes.

Auch sonst ist der Drucker für den professionellen Einsatz im Büro ausgelegt. Bei einer Auflösung mit bis 2400 dpi druckt das Gerät bis zu 50 DIN-A4-Seiten pro Minute. Der Drucker kommt auch mit A3-Seiten zurecht und bedruckt diese mit bis zu 28 Seiten pro Minute.

Ansteuern lässt sich das Gerät über Ethernet, WLAN, USB 2.0 und die parallele Schnittstelle.

Der Infoprint 1585 soll ab Anfang September in den USA erhältlich sein. In der Grundausstattung kostet das Gerät rund 3.100 US-Dollar (ca. 2.500 Euro).

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