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Gesendet: Montag, 17. Oktober 2005 02:00
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Betreff: Mit der "Steve Show" in neue Märkte

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 17. Oktober 2005

Mit der "Steve Show" in neue Märkte
AMD: zweite Chipfabrik in Dresden / Intel im Visier
Smartphone-Fehler führt seit vier Jahren zu überteuerten SMS-Abrechnungen
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Mit der "Steve Show" in neue Märkte

Von Dr. Giesbert Damaschke

Liebe Leser,

letzte Woche war es mal wieder soweit, es war Zeit für die "Steve Show". So nennt die Branche die regelmäßig stattfindenden Auftritte des charismatischen Apple-Boss Steve Jobs. Der steht in legerem schwarzen Pulli und schwarzer Hose allein auf einer großen Bühne und präsentiert rund eine Stunde lang in freier Rede und Aktion die neusten Produkte seiner Firma.

Sein Publikum besteht dabei normalerweise aus loyalen Apple-Anhängern, die bereit sind, noch den kleinsten Einfall dankbar zu beklatschen und die ihren Helden mitunter feiern, als sei er nicht Chef eines Computer-Konzerns, sondern ein Popstar.

Die Image- als Personality-Show

Bei seinen fast schon legendären Auftritten zeigt der Apple-Chef nicht nur eine routinierte Professionalität und einen manchmal etwas sehr dick aufgetragenen Enthusiasmus – nicht alles, was Apple macht, ist so "fantastic!" wie Jobs immer wieder beteuert –, sondern auch immer wieder eine glaubwürdige Begeisterung für die eigene Produkte.

Die Demonstration der integrierten Kamera und Videokonferenz-Lösung im neuen iMac etwa machte ihm sichtlich Spaß und bereitete ihm eine fast kindliche Freude an seinem neuen Hightechspielzeug. Solche Momente sind es dann auch, die die "Steve Show" aus den sonst üblichen Präsentationsshows der Branche herausheben. Kaum jemand beherrscht sein Handwerk so lässig wie Jobs. Spätestens beim Auftritt der Gastredner aus Firmen, mit denen Apple kooperiert – dieses Mal kam Disney-Chef Robert Iger auf die Bühne –, merkt man, wie souverän Jobs ist.

Doch wie gesagt – im Grunde handelt es sich um eine Imageshow, die gute Stimmung verbreiten und den Aktienkurs sichern soll und bei allem Respekt vor Steven Jobs und dem erstaunlichen Erfolg seiner Firma sollte man nicht vergessen, dass auch Apple nur mit Wasser kocht. Allerdings: nicht vergessen werden darf natürlich auch, dass bei Apple das Wasser tatsächlich kocht und man nicht mit einer lauwarmen Brühe oder mit Versprechungen abgespeist wird. Schließlich werden alle neuen Produkte in den folgenden Tagen auch tatsächlich ausgeliefert.

Ein logischer Schritt

Apple wäre nicht Apple, hätte Jobs nicht tatsächlich ein ziemlich erstaunliches, ja, "fantastisches!" Produkt präsentiert, das durchaus in der Lage ist, den Markt der digitalen Inhalte neu zu definieren und nebenbei auch gleich einen bislang nicht erschlossenen Markt nutzbar macht.

Wie so oft ist das Bemerkenswerte auf den ersten Blick weder überraschend noch sensationell, sondern die erwartbare Weiterentwicklung eines erfolgreich eingeführten Gerätes – und in diesem Fall noch nicht mal sonderlich originell.

Gemeint ist, natürlich, der neue iPod, der nun nicht mehr nur Musik-Dateien, sondern auch Videos speichern und abspielen kann. Damit hat Apple auf den ersten Blick nicht nur den nächsten logischen Schritt getan – wohl schon jeder iPod-Besitzer wird sich gefragt haben, warum sein Gerät nur Musik und Fotos, aber keine Videos wiedergeben kann, die Technik wäre dazu ja problemlos in der Lage –, sondern auch zu den Standards anderer Firmen aufgeschlossen. Denn videofähige MP3-Player sind ja keine Erfindung von Apple und erst vor wenigen Wochen stellte Sony mit der neuen Playstation ein Stück mobile Unterhaltungselektronik vor, die auch DVDs (in einem Spezialformat) wiedergeben kann.

Doch die eigentliche Sensation des neuen iPod besteht nicht in der Technik des Gerätes, sondern im Gesamtkonzept, mit dem Apple da aufwartet, reiht sich die Videofunktionalität des iPod doch nahtlos in den "iTunes Music Store" ein.

Über dieses überaus erfolgreiche Online-Kaufhaus kann man nun nämlich für einen moderaten Preis auch Musikvideo, Kurzfilme und Fernsehserien herunterladen und auf seinen iPod kopieren. Dabei kostet zum Beispiel eine Folge der Serie "Lost" gerade mal 1,99 US-Dollar, aktuelle Folgen stehen 24 Stunden nach ihrer ersten Ausstrahlung im Apple-Shop zum Downloads bereit. Die Folgen sind dabei, wie Jobs ausdrücklich betont, ohne Anzeigenunterbrechung – weshalb der iPod auch keine FastForward-Taste besitzt.

Der Weg aus der Illegalität

Damit hat Apple mit einem Schlag einen völlig neuen Markt eröffnet. Bislang nämlich war es ganz einfach unmöglich, einzelne Folgen einer Fernsehserie zu kaufen oder die Videoclips der Lieblings-Musiker zu sammeln. Die Clips gibt es legal allenfalls als Beigabe auf einer DVD, einzelne Serienfolgen nur in entweder völlig überteuerten DVD-Produktionen oder im DVD-Gesamtpack der Serie.

Wer eine bestimmte Serienfolge sucht oder ein Musikvideo, ist praktisch gezwungen, auf das illegale Angebot der Tauschbörsen zurückzugreifen. Denn hier findet man mit etwas Geduld alles, was das Herz begehrt und für das man auch zu bezahlen bereit wäre – wenn man es denn bezahlen könnte.

Apples neues Video-Angebot könnte also den gleichen Effekt haben wie das Musik-Angebot, mit dem iTunes gestartet ist. Es macht Produkte legal verfügbar, für die es bislang nur einen illegalen Markt gegeben hat und bietet den Anbietern neue Verdienstmöglichkeiten. Denn dass man die aufwändig und kostspielig produzierten Videoclips nicht nur als Dauerwerbeschleife bei MTV & Co. zeigen, sondern mit ihnen auch ganz direkt Geld verdienen kann, scheint sich erst allmählich herumzusprechen.

Auch die Serienproduzenten haben allen Grund, sich an Apples neuem Projekt zu beteiligen. Bislang hatten sie keine Möglichkeit, den Wert ihres Produktes auch tatsächlich abzuschöpfen. Zwar gab es ein Angebot und es gab Interessenten – aber es gab keine legale Plattform, auf der sich die beiden hätten treffen können.

Nun gibt es sie – und mit ihr einen völlig neuen Markt. Und das ist, da hat Steve Jobs wohl recht, "fantastic!"

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

P. S. – TV-Serien nur in den USA

Wenn Sie jetzt hoffen, Sie könnten alle möglichen TV-Serien über den Apple-Shop downloaden, muss ich Sie enttäuschen. Das Angebot umfasst derzeit nur fünf Serien und steht – wohl aus Lizenzgründen – nur den US-Kunden zur Verfügung. Aber warten wir's ab, ich bin mir sicher, dass diese Barriere früher oder später wegfallen wird.

AMD: zweite Chipfabrik in Dresden / Intel im Visier

Der Chip-Hersteller AMD hat am Freitag seine zweite Chipfabrik in Dresden eröffnet. Die neue Fabrik – die AMD-intern als "Fab36" geführt wird – bietet rund 1000 neue Jobs. Bundeskanzler Gerhard Schröder betonte die Signalwirkung der Eröffnung, die zeige, dass Deutschland ein attraktiver Standort für Hightech-Firmen sei. Über eine dritte Chipfabrik wird derzeit spekuliert.

Der Bau der Firma kostete rund 2,1 Milliarden Euro, womit AMD zu einem der größten ausländischen Investoren in den neuen Bundesländern wird. Die Produktion wird derzeit gestartet, AMD geht davon aus, im ersten Quartal 2006 mit der Lieferung beginnen zu können. Die Produktionskapazität soll kontinuierlich steigen, bis zum Jahr 2008 will man rund 100 Millionen CPUs pro Jahr produzieren.

Insgesamt plant AMD, seine Kapazität in den nächsten Jahren annähernd verdoppeln und seinen Marktanteil von derzeit etwa 20 auf rund 30 Prozent zu auszubauen – und das sei, so Konzernchef Hector Ruiz mit Blick auf Intels noch weltweite Dominan, erst der Anfang. Schließlich wachse der Prozessormarkt jährlich um zehn bis 15 Prozent – und davon wolle man einen deutlich größeren Anteil als bisher.

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Smartphone-Fehler führt seit vier Jahren zu überteuerten SMS-Abrechnungen

Wer als T-Mobile-Kunde eine SMS verschickt, der muss normalerweise 19 Cent pro SMS berappen. Das ist nicht gerade billig – und durch einen Softwarefehler in den von T-Mobile angebotenen Smartphones wird es noch sehr viel teurer. Hier kann es, je nach SMS zu einer Verzehnfachung der Gebühren kommen. Schuld ist eine fehlerhafte Erkennung bestimmter Zeichen und Buchstaben, die fälschlich als speicherintensive Sonderzeichen kodiert werden, was die vermeintliche Länge der SMS zum Teil erheblich in die Höhe treiben und so zu einer deutlichen Überteuerung führen kann.

Der Fehler ist rund vier Jahre alt und T-Mobile auch seit längerer Zeit bekannt. Allerdings sah der Anbieter bislang keinen Grund, seine Kunden über diesen Bug zu informieren. Erst nach einer Anfrage des Hessischen Rundfunks gab T-Mobile den Fehler zu.

Das Unternehmen bedauert denn Fehler und die mangelhafte Kommunikation und werde alles tun, um zu einer kulanten Lösung des Problems zu kommen.

T-Mobile-Kunden mit einem MDA-Smartphone sollten ihre SMS-Abrechnungen besonders genau prüfen. Für konkrete Abhilfe sorgt derzeit nur das Abschalten von Sonderzeichen.

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