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Gesendet: Donnerstag, 18. August 2005 02:30
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Betreff: "Obsolete Technology"

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 18. August 2005

"Obsolete Technology"
Epson bringt den Farblaser für die Kleinauflage
Auch Mac OS muss gepflegt werden – Apple schließt über 40 Lücken
Tool der Woche: "Registry Dompteur", Helpfile und Editor in einem
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"Obsolete Technology"

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

als ich vor einiger Zeit mein Büro aufräumte, da fiel mir auch wieder eine Kiste in die Hände, die ich in Gedanken mit "obsolete technology" beschriftet habe. Darin finden sich ausrangierte Grafikkarten, alte Netzwerkkabel, kaputte Festplatten, ausgebaute CD-Laufwerke, eine alte Soundblaster-Karte, ein uraltes Modem – und ein original "Rocket E-Book" samt Docking-Station und Netzteil.

Das Rocket E-Book habe ich 1999 für exorbitante 800,00 Mark gekauft, kurz nachdem es endlich in Deutschland verfügbar war. Der Preis war zwar recht happig, aber ich wollte es unbedingt haben, schließlich hatte ich auf so etwas rund 20 Jahre gewartet: Auf einen Lesecomputer, der potentiell alle Literatur der Welt fasst und trotzdem problemlos in die Tasche passt. Als ich das digitale Buch zum ersten Mal in der Hand hatte, war ich begeistert – auch wenn die Technik schon damals weit, sehr weit hinter dem aktuellen Stand zurück blieb. Nach etwa einem halben Jahr Einsatz notierte ich mir seinerzeit einige Kritikpunkte.

Notizen zum Rocket E-Book aus dem Jahr 1999/2000

Es wiegt 626 Gramm, liegt gut in der Hand und wird über zwei Tasten, einen Stift und ein simples Interface bedient. Bis zu 18.000 Seiten sollen in die 16 MByte Speicher passen – eine Zahl, die man bezweifeln kann: auf meinem Lesecomputer sind derzeit rund 3.000 Druckseiten abgelegt (darunter so voluminöse Schinken wie "Auf zwei Planeten", "Der Schatz im Silbersee", "Die Flusspiraten des Mississippi" oder "Effi Briest") und es sind noch etwa 6 MByte frei.

Für einen dezidierten Lesecomputer hat das Rocket E-Book ein erstaunlich schlechtes Display, der angezeigte Text pixelt deutlich auf und ohne Hintergrundbeleuchtung sieht man nur einen dunklen Matsch auf spiegelndem Grund. Immerhin: Die Beleuchtung kann in 5 Stufen den Lichtverhältnissen angepasst werden, erlaubt die Lektüre im Dunkeln – im Sommer sehr zu empfehlen: In der kühlen Abenddämmerung lesen, ohne durch eine Leselampe allerlei Getier anzulocken – und mit ihr ist einfacher Text tatsächlich auch längere Zeit lesbar.

Wobei die Betonung auf "einfach" liegt – mehr als fortlaufenden Prosatext von links oben nach rechts unten kann das Gerät wegen seiner nur rudimentären Layoutfunktionen nicht darstellen. Zu allem Überfluss entpuppt sich der Name des Geräts als der übliche Marketingscherz. Da geht nichts raketenmäßig ab, sondern kriecht so lahm dahin, dass man auf die Volltextsuche getrost hätte verzichten können. Die ist ohnehin unbrauchbar.

Das große Versprechen des Rocket E-Book

Seinerzeit war ich dennoch begeistert und nahm das Rocket E-Book als großes Versprechen, das die Firma Nuovo Media (die später als Gemstar firmierte) schon noch einlösen werden. Grund für meine Begeisterung war die mitgelieferte Software "Rocket Writer". Damit war es möglich, ein HTML-Dokument in das spezielle Format des Rocket E-Books zu konvertieren. So war es eine Kleinigkeit, aus der schier endlosen Textmenge im Internet seine eigene digitale Bibliothek zusammenzustellen.

Doch das sollte sich mit der nächsten Version des Rocket E-Books ändern. Gut ein Jahr später stellte Gemstar die nächste Generation der Rocket E-Books vor, die schon vor der Einführung als Fehleinschätzung des Marktes und als Flop erkennbar war.

Zwei neue Geräte waren geplant, ein kiloschweres im A4-Format und ein kompaktes, abgespecktes. Das eine bot nichts, was ein gutes Notebook nicht besser konnte, und das andere verkaufte die Kastration als Bereicherung: Es war technisch so schlecht wie das alte – kam dafür aber ohne den unverzichtbaren Rocket Writer ins Haus.

Die Idee dahinter: Ein E-Book-Leser sollte nicht mehr in der Lage sein, seine eigene digitalen Bücher zu gestalten, sondern darauf angewiesen bleiben, diese E-Books zu utopischen Preisen und in proprietären Formaten beim Hersteller zu kaufen. Diese digitalen Bücher waren zu allem Überfluss nicht nur kopiergeschützt – wobei man sich fragt, warum die Texte eines Autors, der seit 70 Jahren tot ist und dessen Werk somit gemeinfrei und an zahlreichen Stellen im Internet im HTML- oder TXT-Format zu finden ist, überhaupt kopiergeschützt sein soll –, sie waren überdies über eine digitale ID an das spezielle E-Book gebunden. Ging das Gerät kaputt, war der Text futsch und verleihen oder verschenken konnte man ihn natürlich auch nicht.

Der Sündenfall des Herstellers

Nicht nur für mich war dieser Versuch, die Käufer eines Lesecomputers an die kurze Leine der Inhalteindustrie zu legen, die den Käufern die Konditionen diktieren will, zu denen sie das gekaufte Produkt benutzen, der klassische Sündenfall eines Herstellers, der überhaupt nicht verstanden zu haben schien, wie der Markt funktioniert, auf dem er agierte.

Wer einen digitalen Lesecomputer kauft, der tut dies, um darauf alle möglichen digital vorliegenden Texte mitsichzuführen – vom Klassiker aus dem "Projekt Gutenberg" über aktuelle Webseiten bis hin zu eigenen Dokumenten, Preislisten, Tabellen und so weiter. Wer nun glaubt, den potentiellen Käufer kontrollieren zu können, der liegt schief und es passiert, was mit Gemstar passierte: Der ganze Laden ging ein paar Jahre später den Bach runter und das einst so hoffnungsvoll gestartete Rocket E-Book legte eine saubere Bruchlandung in der Kiste "obsolete Technology" hin.

Nur gut, dass andere Hersteller aus diesen Fehlern gelernt haben: Heute sind Pocket- und Palm-PDAs an die Stelle des Rocket E-Book getreten und auf beiden Geräten hat der Anwender die Wahl: Er kann sich entweder aktuelle Literatur in speziellen Formaten für seinen Taschencomputer kaufen oder aber jeden beliebigen, digital vorliegenden Text konvertieren und auf das Gerät kopieren. Na also. Geht doch.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Epson bringt den Farblaser für die Kleinauflage

Die Zeiten, in denen man für die Produktion von Broschüren, Präsentationen oder Flyern eine Druckerei beauftragen mussten, gehören wohl bald endgültig der Vergangenheit an. Heute finden immer mehr Farblaserdrucker den Weg in die Büroräume, die Preise fallen, die einst klobig lautstarken Geräte werden vergleichsweise handlich und leise und auch die Druckleistung steigt von einer Produktgeneration zur nächsten.

Jüngstes Beispiel für diese Entwicklung ist der neue Farblaser von Epson. Der Acu Laser C 4200 bietet Duplex-Druck, ist netzwerkfähig und gibt laut Hersteller bis zu 25 Farbseiten pro Minute aus. Wer's nur schwarz auf Weiß benötigt, kann in der Minute sogar mit bis zu 35 Seiten in der Papierablage rechnen. Beim doppelseitigen Druck geht das Tempo ein wenig runter, der Acu Laser C 4200 soll aber immer noch bis zu 20 Seiten pro Minute ausgeben.

Bei diesem Drucktempo ist klar, dass Epson das Gerät als Abteilungsdrucker positioniert, wozu auch das maximale monatliche Druckvolumen passt: Rund 90.000 Blatt Papier soll das Gerät Monat für Monat bedrucken können, ohne dass die Mechanik schlapp macht. Wer das Gerät ausreizt, muss allerdings im Monat ein Budget für die Tonerrechnungen einplanen. Der schwarze Toner soll bei der üblichen fünfprozentigen Deckung für 10.000 ausreichen, wer in Farbe druckt, braucht spätestens nach 8.500 Seiten Tonernachschub.

Der Acu Laser C4200 kommt in verschiedenen Ausstattung im September in die Läden und soll in der Standardausführung rund 1.900,00 Euro kosten.

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Auch Mac OS muss gepflegt werden – Apple schließt über 40 Lücken

Wer glaubt, dass er durch den Einsatz eines Macintosh-Computers von Apple automatisch vor Angriffen aus dem Internet geschützt sei, der täuscht sich. Zwar ist ein Macintosh-Computer durch die relativ geringe Verbreitung dieser Geräte selten ein Angriffsziel, doch das heißt nicht, dass er besser gesichert ist. Wie bei Windows gilt auch bei Mac OS, dass es keine hundertprozentig sichere Software gibt und nur durch regelmäßige Sicherheitsupdates der bestmögliche Schutz gewährleistet werden kann.

Daher sollte man das neue Sicherheits-Update, dass Apple heute für Mac OS herausgebracht hat, unbedingt installieren. Insgesamt werden über 40 mehr oder weniger kritische Lücken gestopft. Das Update ist je nach Mac OS-Version zwischen 14 und 25 MByte groß und wird über die "Software-Aktualisierung" installiert. Nach dem Download und der Installation muss das System neu gestartet werden. Eine detaillierte Beschreibung findet sich auf den Download-Seiten von Apple.

Auf den Apple-Download-Seiten finden sich Informationen zum Update

Tool der Woche: "Registry Dompteur", Helpfile und Editor in einem

Jeden Donnerstag stellt Ihnen "Business-PC Daily" ein nützliches Programm vor, das Ihnen bei Ihrer täglichen Arbeit am Computer hilfreiche Dienste leisten kann.

Tool der Woche: "Registry Dompteur"

Die Registry oder Registrierungsdatenbank ist nicht nur die der Ort, an dem Windows sämtliche Systemeinstellungen und -konfigurationen verwaltet. Hier können Sie auch die Tuningzange am besten ansetzen, um Ihr System Ihren Wünschen anzupassen und die Leistungsreserven Ihres Computers voll auszuschöpfen.

Denn nur in der Registry haben Sie das komplette System im wahlfreien Zugriff und können tun und lassen, was immer Sie wollen. Aber Vorsicht! Es gibt einen Haken: Jede unbedachte manuelle Änderung der Registry kann einen Totalabsturz und im schlimmsten Fall ein nicht mehr zu startendes System zur Folge haben.

An den Einträgen in der Registrierungsdatenbank sollte man sich also nur dann zu schaffen machen, wenn man genau weiß, was man tut.

Damit man das weiß, benötigt man Informationen: Der "Registry Dompteur" liefert sie. Dabei handelt es sich um ein umfangreiches digitales Nachschlagewerk, das die Geheimnisse der Registry entschlüsselt und die diversen Konfigurationsmöglichkeiten erläutert. So gewappnet kann man schon mal einen Eingriff wagen. Selbst wenn man nicht daran denkt, Hand an die Registry zu legen, sind die hier versammelten Informationen eine wichtige Grundlagenlektüre.

Dem "Dompteur" steht ein leistungsstarker Registry-Editor zur Seite, der über jeden Schlüssel deutlich mehr Informationen nennt als das Bordmittel "Regedit" von Windows. Außerdem kann man damit auch nach dem letzten Änderungsdatum eines Schlüssel suchen und so etwa gezielt die jüngsten Änderungen der Registry ausfiltern.

Horst Schmidts "Registry Dompteur"

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