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Gesendet: Dienstag, 11. Oktober 2005 02:01
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Betreff: Offene Formate auf dem Vormarsch

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 11. Oktober 2005

Offene Formate auf dem Vormarsch
Nicht vergessen – heute ist Patch-Day!
Excel-Tipp: Speicherort für Diagramme ändern
Schneller A3-Farblaserdrucker von Xerox
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Offene Formate auf dem Vormarsch

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

vor wenigen Wochen sorgte der US-Bundesstaat Massachusetts nicht nur in der IT-Branche für Aufsehen (s. "Business-PC Daily" vom 5. September). Hier nämlich wurde verbindlich festgelegt, dass ab dem 1. Januar 2007 alle Behörden im Bundesstaat "Open-Document-Format" (ODF) benutzen sollen. Dabei handelt es sich um eine herstellerneutrale und offene Definition eines allgemeinen Dateiformats für Office-Programme, das von der "Organization for the Advancement of Structured Information Standards" (Oasis) entwickelt wurde. Als Alternative zu diesem Format wird außerdem noch das zwar proprietär entwickelte, inzwischen aber auch als ISO-Standard (s. "Business-PC Daily" vom 16. September 2005) etablierte Format PDF eingesetzt.

Mit diesem Schritt will man in Massachusetts sicher stellen, dass offizielle Dokumente auch in Zukunft problemlos verarbeitet werden könnten – und zwar unabhängig von bestimmen Programmen oder einer bestimmten Hardware. Der Einsatz proprietärer Formate birgt die Gefahr, von den Programmen eines einzelnen Herstellers abhängig zu sein.

Als Konsequenz aus dieser Entscheidung folgt, dass auf amtlichen PCs im Bundesstaat Massachusetts in Zukunft verstärkt Open Office statt Microsoft Office eingesetzt werden wird. Denn während Open Office 2.0 den neuen Dokumenten-Standard unterstützt und von Haus aus PDF-Dokumente generieren kann, propagiert Microsoft nach wie vor das proprietäre Office-Format, bei dem die genaue Datenstruktur als Firmengeheimnis behandelt wird.

Ehrlich gesagt überraschte mich an der Meldung nur, dass es eine Meldung war. Denn macht man sich ersteinmal klar, was es eigentlich bedeutet, wenn alle Dokumente – von der Serienbrief-Vorlage bis zur streng vertraulichen internen Studie – in einem Format vorliegt, in das man als Autor und Besitzer der Dokumente keinen Einblick hat, dann führt in meinen Augen kein Weg an offenen Formaten vorbei, kann man doch im schlimmsten Fall seine eigenen Dokumente nicht mehr öffnen.

Hinzu kommt ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko. Natürlich ist es extrem unwahrscheinlich, dass Microsoft geheime Spionage-Funktionen in seine Dokumentenformate integriert – aber unmöglich oder undenkbar ist es nicht. Dabei muss man gar nicht so weit gehen, denn schon jetzt sorgen die nicht dokumentierten Spezifikationen und Besonderheiten der Office-Formate immer wieder für unerwünschte Nebeneffekte und die unfreiwillige Weitergabe vertraulicher Informationen. In sensiblen Umgebungen und Hochsicherheitsabteilungen sollte es sich von selbst verstehen, dass Dokumente hier nur in Formaten vorliegen, die man selbst kontrollieren kann.

Inzwischen scheint sich das fundamentale Problem proprietärer Formate herumzusprechen und so hat Massachusetts mit seiner Entscheidung nicht nur ein Zeichen gesetzt, sondern auch einen weiteren Beleg für die wachsende Verbreitung von offenen Dateiformaten geliefert.

Mit der "Open Document Fellowship" und den "Friends of Open Document" haben sich nun zwei weltweit agierende Lobby-Gruppen zur Unterstützung von Open Document gebildet.

Die Open Document Fellowship formuliert das Ziel der offenen Format folgendermaßen: "Anwender, deren Daten im Open Document Format gespeichert sind, werden nie wieder vor dem Problem stehen, keine Zugriff auf ihre Daten zu haben, weil die Applikation, mit der sie erstellt wurde, nicht mehr verfügbar ist."

Schon jetzt, so heißt es weiter, hätten die offenen Internet-Standards es ermöglicht, dass verschiedene Anwender mit verschiedenen Computern und verschiedenen Systemen Daten beliebige Daten austauschen könnten. Mit dem Open Document Format sei es nun auch möglich, über alle Systemgrenzen hinweg gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten.

Nun hat man den nächsten Schritt unternommen und das Open Document Format bei der ISO eingereicht, um das Format international standardisieren zu lassen.

Da die vollständige Formatdefinition offen zugänglich ist, hat jeder Softwarehersteller die Möglichkeit, das Open Document Format zu unterstützen. Bislang tun dies Open Office 2.0, Star Office 8, Abi Word, Textmaker 2005 und KOffice (dem Office-Paket für den populären Linux-Desktop KDE).

Da kann sich auch Microsoft nicht gänzlich verweigern. Zwar hat man in Redmond natürlich nicht vor, ODF zu unterstützen. Doch kürzlich war zu hören, dass das nächste MS Office von Haus aus PDF-Dokument erzeugen kann. Das ist eine umso erstaunlichere Meldung, als Microsoft mit Windows Vista die eigene Seitenbeschreibungssprache "Metro" als Alternative zu PDF einführen will.

Wer weiß, vielleicht spricht es sich ja sogar in Redmond herum, dass die Zukunft offen ist.

Open Document Fellowship

Friends of Open Document

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Nicht vergessen – heute ist Patch-Day!

Letzten Monat lies Microsoft den monatlichen "Patch-Day" kurzfristig wegen technischer Problemen ausfallen, heute, am 11. Oktober, findet er aber statt. Microsoft will insgesamt acht verschiedene Löcher in Windows & Co. stopfen. Eines davon stuft der Hersteller als "kritisch" ein, es sollte also auf jeden Fall gepatcht werden.

Um kein wichtiges Systemupdate zu verpassen, empfiehlt Microsoft die Aktivierung der automatischen Update-Funktion von Windows. Alternativ dazu kann man über das Extras-Menü des Internet Explorer die Windows-Update-Seite ansteuern. Mit anderen Browsern funktioniert das Update über die Webseite nicht.

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Excel-Tipp: Speicherort für Diagramme ändern

Beim Erstellen eines Diagramms könne Sie entscheiden, ob das Diagramm auf dem aktuellen Tabellenblatt oder als gesondertes Blatt erzeugt werden soll. Wenig bekannt ist die Möglichkeit, diese Entscheidung auch noch zu einem späteren Zeitpunkt zu treffen.

  • Rufen Sie dazu bei aktivem Diagramm das Menü "Diagramm"auf und wählen Sie dort den Eintrag "Speicherort".
  • Nach am Aufruf des Befehls erscheint eine Dialogbox, in denen Ihnen verschiedene Optionen für die Definition des Speicherortes für das aktive Diagramm zur Verfügung stehen.
  • Nach der Aktivierung der Option "Als neues Blatt" können Sie im Eingabefeld daneben einen Namen festlegen.
  • Wählen Sie "Als Objekt in" können Sie über ein Listfeld eines der verfügbaren Tabellenblätter wählen, dem das Diagramm dann hinzugefügt wird.
  • Bestätigen Sie die Auswahl des Speicherortes mit "OK". Das Diagramm erscheint dann an der gewünschten Position.

Diesen Tipp entnehmen wir dem Sammelwerk "Der Excel-Berater", dem praxisnahen und kompetenten Nachschlagewerk für den erfolgreichen Einsatz von Microsoft Access 97, 2000, XP und 2003.

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Schneller A3-Farblaserdrucker von Xerox

Mit dem neuen Phaser 7400 von Xerox können Agenturen und Redaktionsbüros Kleinauflagen von Plakaten und Aushängen selbst produzieren. Der Farblaserdrucker bedruckt Papier bis zum A3-Format und bis zu einem Gewicht von 270 Gramm mit einer maximalen Auflösung von 1200 Punkten pro Zoll. Beim Vierfarbdruck soll der Drucker laut Hersteller bis zu 36 A4-Seiten pro Minute ausgeben schwarz-weiße Seiten bedruckt er etwas schneller und kommt hier auf 40 Seiten pro Minute.

Im Innern arbeitet ein Power-PC mit 800 MHz, dem ein Speicher von 1 GByte zur Verfügung steht und sorgt dafür, dass die erste Seite bereits nach 12 Sekunden ausgegeben wird. Standardmäßig kann der Drucker mit 800 Blatt Papier bestückt werden, durch entsprechende Erweiterungen lässt sich der Papiervorrat auf bis zu 3.000 Blatt erweitern. Außerdem kann man ein Modul mit Hefter und Locher anschließen, das bis zu 1000 Blatt verarbeiten kann. Als maximale Druckleistung gibt der Hersteller 150.000 Seiten pro Monat an.

Für den Anschluss ans Netzwerk verfügt der Phaser 7400 über eine Ethernet-Netzwerkkarte 10/100 Base TX.

Der Drucker ist in verschiedenen Konfigurationen erhältlich. Die Preise reichen dabei von rund 4.400,00 bis zu 10.600,00 Euro.

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