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Gesendet: Mittwoch, 3. August 2005 02:00
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Betreff: "Papierkram ist böse"

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 3. August 2005

"Papierkram ist böse"
Apple bringt erstmals eine Mehrtastenmaus für Mac OS und Windows auf den Markt
Fotomarkt: Analoger Film am Ende, Papierabzüge boomen
Phishing-Attacken legen weiter zu
Access-Tipp: Abfrageergebnis schützen
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"Papierkram ist böse"

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

seit einiger Zeit wirbt Microsoft in den USA mit dem Slogan "Stationery is bad" (was sich etwas salopp mit "Papierkram ist böse" übersetzen lässt) für das neue Office-Programm "One Note". One Note ist ein Programm zur Verwaltung von Notizen und Memos aller Art. Die Werbekampagne soll deutlich machen, wie unflexibel und voller Tücken die üblichen Bürohilfsmittel wie Gummibänder, Kugelschreiber, Brieföffner oder Notizzettel sind und wie einfach man mit One Note das unhandliche Zeug ersetzen kann.

Das Programm selbst finde ich nicht sonderlich überzeugend, aber die Kampagne ist sehr gelungen – und vor allem sehr lustig. Auf der Webseite, von der man eine 60-Tage-Testversion von One Note herunterladen kann, finden sich auch drei Werbespots, in denen die Auswirkungen heimtückischer Büroartikel gezeigt werden. Diese Spots sind sehr amüsant und man entdeckt auch bei wiederholtem Ansehen immer neue lustige Kleinigkeiten.

An diese Kampagne musste ich kürzlich denken, als ich vor der Aufgabe stand, eine Zeitungsseite an einen Freund zu schicken. Eigentlich wollte ich ihm die Seite einscannen und per Mail zuschicken, aber das erwies sich rasch als unpraktisch. Die Seite war größer als mein Scanner, ich hätte stückeln und die Scans hinterher zusammensetzen müssen. Da erschien es mir doch sehr viel einfacher, die Zeitungsseite einfach zusammenzufalten, in einen Briefumschlag zu stecken und ihn der guten alten Papierpost anzuvertrauen.

Ich hatte ja keine Ahnung, was da auf mich zukam.

Es begann mit der Suche nach der Postanschrift des Freundes. Normalerweise schicken wir uns E-Mails oder telefonieren, die Post mussten wir bislang nur sehr selten bemühen. Nun hätte ich ihn natürlich einfach kurz fragen können, aber da das eine Überraschung sein sollte, schied diese Möglichkeit aus. Im Telefonbuch war seine Anschrift nicht verzeichnet, aber dann fiel mir ein, dass ich irgendwo doch einen Brief von ihm hatte, kramte ein wenig in alten Unterlagen und wurde schließlich auch fündig. Na also.

Da ich die Zeitungsseite nicht einfach kommentarlos losschicken wollte, startete ich meine Textverarbeitung, öffnete die Briefvorlage und schrieb: "Lieber Friedhelm. Zum Einscannen war's zu unhandlich. Und ich hätte das eh nur ins Altpapier geworfen."

Einen Mausklick später summte der Drucker, ich schloss derweil die Textverarbeitung, ohne das kurze Anschreiben zu speichern, nahm anschließend den Ausdruck aus dem Drucker und setzte schwungvoll meine Unterschrift darunter.

Etwas zu schwungvoll – es gab einen Schmierfleck und so wollte ich das nicht rausschicken. Also noch mal von vorn: Textverarbeitung, Briefvorlage, Adresse eintippen, "Lieber Friedhelm, ...". Diesmal schloss ich die Textverarbeitung erst, als ich den Ausdruck sauber unterschrieben hatte. Die Frage, ob ich das Dokument speichern wollte, glaubte ich nun getrost verneinen zu können.

Nun musste ich nur noch die Zeitungsseite in den Briefumschlag bekommen, was sich leichter anhört, als es war. Wie gesagt, die Seite war etwas überformatig und musste mehrfach gefaltet werden. Allerdings war sie danach immer noch ein paar Millimeter zu groß, ein nochmaliges Falten hätte der Seite nicht gut getan (Zeitungspapier wird schnell unansehnlich und unleserlich). Also faltete ich die Seite wieder auseinander und schnitt an den Rändern jeweils etwas ab.

Da die Seite mit der bisherigen Faltung immer noch zu groß war, faltete ich sie neu. Nun passte sie zwar so gerade eben in den Umschlag, hatte dafür aber doppelte Faltnähte, was zwar auch nicht sonderlich schön, aber nun nicht mehr zu ändern und mir inzwischen auch ein wenig egal war.

Ich war bereits seit einer halben Stunde damit beschäftigt, diese Kleinigkeit zu erledigen und wollte das nun endlich zuende bekommen. Also nahm ich das kurze Anschreiben, faltete es an den Falzmarken, steckte es in den Fensterumschlag und klebte ihn zu.

So. Fertig.

Denkste.

Denn Falzmarke hin oder her, die Adresse war nicht richtig positioniert und im Fensterumschlag nicht zu lesen. Und da das ein Umschlag mit eingedruckter Briefmarke war, wollte ich den auch auch nicht einfach aufreißen und wegwerfen. Also pfriemelte ich den selbstklebenden Verschluss vorsichtig auseinander und fischte den Brief wieder heraus.

Und begann noch einmal von vorn: Textverarbeitung starten, Briefvorlage, Adresse, "Lieber Friedhelm ...", ausdrucken, unterschreiben. Diesmal achtete ich darauf, dass die Anschrift korrekt platziert war und speicherte vor Verlassen der Textverarbeitung das Anschreiben. Was auch notwendig war, denn kaum wollte ich den Brief erneut falten und in den Umschlag stecken, bemerkte ich einen Tippfehler in der Anschrift. Dort stand "Friehelm", nicht "Friedhelm". Nun gut. Textverarbeitung, Datei laden, Fehler korrigieren, speichern, drucken, unterschreiben, falten.

Nun bemerkte ich, inzwischen schon reichlich genervt, dass sich die Zeitungsseite mit dem selbstklebenden Verschluss des Umschlags verheddert hatte. Beim vorsichtigen Abtrennen blieben zum einen Zeitungsreste kleben, zum anderen wurde die einst nagelneue Seite noch etwas schäbiger, als sie es eh schon war. Aber war mir jetzt wirklich alles egal. Ich faltete den Brief, stopfte alles ein wenig ungeduldig in den Umschlag, kontrollierte die Anschrift und klebte ihn zu.

Das heißt, ich wollte ihn zukleben, aber der selbstklebende Verschluss klebte inzwischen nicht mehr von selbst. Kein Problem, wozu gibt es Tesafilm? Nach ein paar Minuten hatte ich die Rolle endlich gefunden, ein Stückchen abgeknibbelt, das sich allerdings lieber mit sich selbst verklebte als den Verschluss des Umschlags. Beim dritten Versuch hatte ich einen passenden Klebestreifen und konnte den Brief endlich zukleben.

Die ganze Aktion dauerte deutlich über eine Stunde.

One Note hätte mir hier zwar auch nicht helfen können, aber Recht hat Microsoft wohl doch: Papierkram ist böse.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

P. S.: Die erwähnte Webseite zur (englischen) Version von One Note finden Sie übrigens hier:

Stationery is bad

Apple bringt erstmals eine Mehrtastenmaus für Mac OS und Windows auf den Markt

Die Eintastenmaus der Apple-Computer ist legendär. Während sich am Windows-Computer die Mehrtastenmaus mit Scrollrad als Eingabegerät durchsetzte, hielt Apple stur am Konzept der Eintastenmaus fest. Das Konzept hat zwar unleugbare Vorteile. So ist etwa die gesamte Maus die Taste, es müssen keine einzelnen Finger abgewinkelt und durch immer gleiche Bewegung belastet werden. Das ist nicht nur sehr viel einfacher, sondern kann auf lange Sicht die Hände entlasten. Andererseits werden diese Vorteile durch erhebliche Nachteile erkauft. Typische Aktionen aus dem Arbeitsalltag wie das Aufrufen eines Kontextmenüs oder das Scrollen durch längere Dokumente gestalten sich mit Apples klassischer Maus immer ein wenig langwieriger und zäher als unter Windows.

Nun hat Apple mit seinem Konzept gebrochen und eine neue Mehrtastenmaus vorgestellt. Das nach einer populären Comic-Figur "Mighty Mouse" benannte Eingabegerät sieht zwar noch aus wie eine Eintastenmaus, aber sie ist es nicht mehr. Statt Tasten bietet die Mighty Mouse vier frei programmierbare Sensorflächen, statt eines Scrollrades gibt es einen Scrollball, der auch diagonale Scrollbewegungen erlaubt. Die Maus ist außerdem in der Lage, Töne wiederzugeben, um zum Beispiel eine akustische Rückmeldung bei der Mausbetätigung zu erzielen.

Die neue Apple-Maus wird über einen USB-Anschluss betrieben und kann nicht nur an einem Macintosh-, sondern auch an einem Windows-Computer angeschlossen werden.

Die Mighty Mouse soll ab sofort lieferbar sein und rund 55,00 Euro kosten.

Apples Produktseite zu "Mighty Mouse"

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Fotomarkt: Analoger Film am Ende, Papierabzüge boomen

Der Siegeszug der Digitalkamera hat den Fotomarkt verändert. So ist der Verkauf von klassischen Filmmaterial vielerorts eingestellt worden. Doch der Niedergang der einen Marktsparte steht der Aufstieg einer anderen gegenüber. Denn auch auch wenn die meisten Menschen inzwischen digital fotografieren, möchten sie dennoch nicht auf das gewohnte Foto auf Spezialpapier verzichten.

Diese Erfahrung hat die Firma Orwo Net gemacht, die über die Webseite "Pixelnet" digitale Bilder entgegennimmt, im Großlabor auf Fotopapier bringt und diese Abzüge an die Kunden schickt. Im letzten Jahr hat das von 34 auf 75 Mitarbeiter angewachsene Unternehmen einen Umsatz von 4,3 Millionen Euro erzielt, für 2006 peilt man die Zehn-Millionen-Marke an. Zur Halbzeit 2005 wurden bereits mehr digitale Fotos entwickelt als im gesamten Jahr 2004.

Die weitere Tendenz des Fotomarktes ist klar. Marktforscher haben ermittelt, dass sich die Zahl der Digitalkameras in den letzten zwei Jahren annähernd verdoppelt hat. Bis zum Ende dieses Jahres rechnet man insgesamt mit etwa drei Milliarden Abzüge von digitalen Bildern.

Phishing-Attacken legen weiter zu

Von Juni auf Juli ist die Zahl der Phishing-Attacken um rund 45 Prozent gewachsen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Sicherheits-Firma "Blackspider Technologies".

Webseiten von Blackspider

Access-Tipp: Abfrageergebnis schützen

Mit einem kleinen Trick lassen sich Abfragen oder einzelne Felder einer Abfrage gegen Änderungen Schützen. Dazu müssen die Werte lediglich als berechnetes Feld aufgenommen werden. Ein Textfeld lässt sich schützen, indem nicht das Originalfeld ausgewählt, sondern ein Hilfsfeld mit einer Berechnung angelegt wird, die am Ergebnis nichts verändert. Zum Beispiel so:

Firma_1: [Firma] & ""

Bei Zahlen gehen Sie ähnlich vor, indem Sie einen Wert einfach mit 1 multiplizieren, etwa so:

Lagerbestand_1: [Lagerbestand] * 1

Diesen Tipp entnehmen wir dem Sammelwerk "Der Access-Berater", dem praxisnahen und kompetenten Nachschlagewerk für den erfolgreichen Einsatz von Excel.

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