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Gesendet: Montag, 16. Januar 2006 02:00
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Betreff: Phishing, Banking, Panikmache

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 16. Januar 2006

Phishing, Banking, Panikmache
Fujitsu steigt in den Markt der Mini-Festplatten ein
Windows XP Home: Support läuft zwei Jahre weiter
Toshiba präsentiert Notebook mit wasserdichter Tastatur
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Phishing, Banking, Panikmache

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

am Freitag, den 13. war's, als das Thema "Online-Banking" unversehens in die Schlagzeilen geriet.

"Sorge wegen Online-Banking" konnte man da lesen, "Experten warnen vor Online-Banking", "Sicherheitslücken im Online-Banking", auch "Online-Banking schwer betrugsanfällig" oder "Verbraucherschützer schlagen Alarm".

Was war da los? Kursierte ein neuer Virus, drohte ein bislang unentdeckt gebliebenes Sicherheitsloch, wurde in Banken-Server eingebrochen, wurden Datenübertragungen abgehört und Konten geräumt? War Online-Banking (ohne das ich, ehrlich gesagt, nicht mehr arbeiten möchte) etwa über Nacht unversehens zu einem Milliardengrab geworden?

Wie Nachrichten entstehen

Schaute man sich ein wenig um, machte man als Grundlagen dieser Meldungen einen Artikel in der "Neuen Ruhr / Rhein Zeitung" und eine darauf basierende dpa-Meldung aus.

Nun erschien der Zeitungsartikel erst in der Wochenend-Ausgabe, die dpa-Meldung aber rechtzeitig genug, dass die News- und Nachrichtenseiten im Netz darüber bereits am Freitag berichten konnten. Woher aber wusste der dpa-Autor, was erst am nächsten oder gar übernächsten Tag in der Zeitung stehen würde?

Vermutlich aus einer Pressemitteilung des Verlages. Denn auch Tageszeitungen verschicken Pressemitteilungen über die kommende Ausgabe. In diesen Fall wird die dpa eine solche Pressemitteilung wohl in der Nacht vom 12. auf den 13. bekommen und zu einer Meldung verarbeitet haben.

Diese Meldung erreichte über den dpa-Verteiler ein paar Hundert Nachrichtenredakteure und einige von ihnen publizierten sie in mehr oder weniger stark überarbeiteter Form. So entstand eine Meldung, die durch ihre schiere Häufigkeit scheinbares Gewicht bekam – und doch beruhten all die "Warnungen" und "Experten"-Orakel nur auf einer einzigen Quelle (am Ende sogar auf nur einem einzigen Satz, aber dazu später).

Worum es beim Phishing geht

Wie dem auch sei – Thema des Artikels war der Online-Betrug durch "Phishing"-Mails.

Dabei geht es bekanntlich darum, potentielle Betrugsopfer durch gefälschte E-Mails auf eine bestimmte, ebenfalls gefälschte Webseite zu locken. Dort soll man zum Beispiel die Zugangsdaten zu seinem Online-Konto eingeben. Tut man dies, so übermittelt man diese sensiblen Daten an die Betrüger.

Phishing ist also nicht mehr und nicht weniger als der klassische Trickbetrug mit digitalen Mitteln und hat sich in den letzten Wochen zunehmend zu einem Problem entwickelt. Schon seit einiger Zeit beobachten Sicherheits-Experten eine deutliche Zunahme und Professionalisierung der Phishing-Versuche.

Phishing ist also bedenkliche Angelegenheit, aber eines ist es nicht: Eine (technische) Sicherheitslücke im System.

Warum Phishing boomt

Ganz im Gegenteil. Gerade weil die technischen Grundlagen von Online-Banking als abhörsicher und zuverlässig gelten und nur mit ganz erheblichem Aufwand (wenn überhaupt!) zu knacken sind, hat Phishing als der Weg des geringsten Widerstands derzeit Konjunktur.

Der Grund ist ganz simpel: Wenn man ein Schloss nicht knacken kann oder es einem zu mühsam ist – dann klaut man halt einfach den Schlüssel. Warum sich die Mühe machen, eine Bank zu überfallen, wenn einem die Kunden der Bank das Geld freiwillig geben?

Genau das passiert beim Phishing: Da bricht niemand ein und da knackt auch niemand ein Schloss. Sondern die Phishing-Opfer händigen den Betrügern (im guten Glauben zwar, aber das hilft ihnen natürlich wenig) die Zugangsdaten zu ihren Konten freiwillig aus.

Betrüger & Betrogene

Um diese seit einiger Zeit bekannten Zusammenhänge ging es in dem erwähnten Artikel. Das allein wäre nun zwar ganz interessant, aber so für sich eigentlich keine Meldung, mit der man Aufsehen erregt.

Hier nun kommt die dpa ins Spiel. Die nämlich befragte Hartmut Strube, seines Zeichens Finanzjurist bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, der eine echte Steilvorlage lieferte: "Bei den Sicherheitsproblemen müssen wir uns fragen, ob man den Zahlungsverkehr via Internet überhaupt noch empfehlen kann."

Mit diesem Zitat kann man nun schon eher auf öffentliches Interesse rechnen – und schon wimmelte es von Schlagzeilen wie den eingangs zitierten.

Dumm nur, dass die "Sicherheitsprobleme" im Grunde überhaupt nichts mit dem "Zahlungsverkehr via Internet" zu tun haben und all die Warnungen und angeblichen Sicherheitslücken am Ende nichts sind als heiße Luft.

Phishing gibt es auch außerhalb des Internets, es ist nur sehr viel aufwändiger und daher seltener. Da werden etwa Kreditkarten gefälscht oder durch Geldautomat-Attrappen EC-Karten ausgelesen. Selbst, wenn Online-Banking abgeschafft würde: das "Sicherheitsproblem" bestünde weiter, denn es hat im Grunde überhaupt nichts mit dem "Zahlungsverkehr via Internet" zu schaffen.

Ob mit oder ohne Online-Banking: Betrüger und Betrogenen wird es wohl immer geben.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Fujitsu steigt in den Markt der Mini-Festplatten ein

Je mobiler und kleiner die elektronischen Werkzeuge werden, desto größer ist der Bedarf an möglichst kleinen, aber hochkapazitiven Massenspeichern. Angesichts der Fülle an MP3-Playern, Digicams und PDAs kann es nicht überraschen, dass der Markt der Mini-Festplatten von ein bis maximal zwei Zoll Größe boomt. Nun steigt auch der japanische IT-Konzern Fujitsu ein und kündigt die Herstellung von 1,8"-Festplatten an. Derzeit liefert Toshiba mit seinem 80 GB fassenden Modell MK8007GAH die größte 1,8"-Platte aus. Fujitsu will diesen Wert deutlich steigern und plant 1,8"-Platten mit einer Kapazität von 120 GB.

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Windows XP Home: Support läuft zwei Jahre weiter

Vor kurzem sorgte ein Eintrag auf der Webseite zum Windows Media Center in den USA für Unruhe. Dort hieß es, dass der Support für Windows XP Home und für das Media Center nur noch bis Ende 2006 gewährt werde.

Inzwischen hat Microsoft diese Falschmeldung korrigiert und offizielle bestätigt, dass der Produkt-Support für XP zwei Jahre nach Erscheinen von Windows Vista fortgeführt werde.

Da Vista für Ende 2006 erwartet wird, läuft der Support für Windows XP vermutlich bis Ende 2008.

Toshiba präsentiert Notebook mit wasserdichter Tastatur

Wer mit seinem Notebook unterwegs arbeitet, der kann sich nicht immer aussuchen, unter welchen Bedingungen das Gerät eingesetzt werden muss. Wenn dies häufiger in eher feuchten Umgebungen passiert, ist das neue Toshiba-Notebook "Satellite A100" ein interessantes Angebot. Denn dieses Gerät besitzt eine spritzwassergeschützte Tastatur.

Im rund 1500 Euro teuren Gerät arbeitet Centrino-Duo-Prozessor von Intel. Die Doppelkern-CPU wird mit 1,66 GHz getaktet Das 15,4"-Display verfügt über eine 16:10-Panoramadarstellung mit 1280 mal 800 Bildpunkten. Es steht 1 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung, große Datenmengen können über den Double-Layer-DVD-Brenner ausgelagert werden. Für den Kontakt zur Außenwelt sorgen WLAN, integriertes Modem, Infrarot-Schnittstelle und vier USB-2.0-Ports.

Das Satellite A100 soll ab Februar im Fachhandel erhältlich sein.

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