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Gesendet: Montag, 17. Oktober 2005 02:30
An: Computerwissen Daily Abonnenten
Betreff: Relativ gut gekühlt - mit Low-Tech

Der E-Mail-Dienst rund um Ihren PC, Ausgabe vom 17. Oktober 2005

Hallo, liebe Leser,
Hoher Kontrast bei Flachbildschirmen oft nur ein Werbetrick
Sie arbeiten mit einem WLAN?
Kampf gegen Phishing zeigt Erfolge
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Hallo, liebe Leser,

der Oktober fällt ja in diesem Jahr relativ warm aus und man kann sich noch gut mit dem Laptop und einem kalten Getränk auf die Terrasse setzen.

Die Beweggründe, die Albert Einstein hatte, zusammen mit seinem ungarischen Kollegen Leo Szilard den "Automatischen Beton-Volks-Kühlschrank" zu entwickeln, waren aber wohl andere. Die Geschichte des "Einstein-Kühlschranks" beginnt mit einer nicht genau belegbaren Anekdote. Danach las der junge ungarische Privatdozent der Physik Leo Szilard, der sich kurz zuvor in Berlin habilitiert hatte, in einer Zeitung von dem tödlichen Unfall einer ganzen Familie, die einem undicht gewordenen Kühlschrank zum Opfer gefallen war. Giftige Gase waren aus dem Kühlschrank ausgetreten und hatten die ganze Familie getötet. Damals wurden die giftigen Kühlmittel Methylchlorid, Ammoniak oder Schwefeldioxid verwendet.

Die Idee, einen neuartigen, unfallsicheren Kühlschrank ohne bewegte Teile – also ohne Pumpe, die leckschlagen konnte – zu erfinden, brachte Szilard mit Albert Einstein zusammen, der ihn als Teilnehmer des Physikalischen Kolloquiums an der Universität kannte.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit entstanden zwischen 1926 und 1928 dreizehn gemeinsame Patentanmeldungen, von denen acht erteilt wurden. Das neue Kühlaggregat sollte folgende Ansprüche erfüllen: ohne Elektrizitätsversorgung auskommen, aus Sicherheitsgründen keine bewegten Teile enthalten und nicht mit einem geschlossenen Kühlmittelkreislauf arbeiten. Die giftige Kühlflüssigkeit sollte vielmehr fortwährend unschädlich für die Bewohner aus dem Wohnbereich entfernt werden. Dafür erdachten Einstein und Szilard zwei mögliche Bau- und Funktionsprinzipien: eine elektromagnetische Pumpe für flüssiges Metall und das Verdampfer/Absorptionsprinzip mit Wasserstrahlpumpe und Alkohol als Kühlflüssigkeit. Beide Prinzipien wurden bis zu Prototypen, im Falle des "Automatischen Beton-Volks-Kühlschranks" der Firma Citogel (Hamburg) sogar bis zu Fertigungsmustern vorangetrieben, die auf der Leipziger Messe 1928 und 1929 ausgestellt wurden. In die Serienproduktion ging der "Automatische Beton-Volks-Kühlschrank" jedoch nicht. Das Aus kam aber durch eine Entwicklung in den USA. Wissenschaftler hatten dort ein ungiftiges Gas gefunden: Freon. Erst Jahrzehnte später kam dies in Verruf, als man es als den Ozonkiller überhaupt ausmachte.

Zu den Patenten zählte auch eine elektromagnetische Pumpe. In diesem Kühlschrankaggregat trieben elektromagnetische Felder eine leitende Flüssigkeit. Das Hauptproblem dabei: Der damit ausgerüstete Kühlschrank heulte wie ein Schakal. Verschiedene Unternehmen zeigten Interesse an den verschiedenen Kühlschrank-Patenten und die schwedische Electrolux AG kaufte zwei davon. Allerdings war das Ziel des Ankaufs wohl eher, die eigenen Produkte zu schützen.

Das Kühlprinzip mit Ethanol war allerdings auch nur wenig praxistauglich, da dazu ein ständig konstanter Wasserdruck benötigt wird. Den Einstein-Szilard-Kühlschrank hätte man somit für jedes Stockwerk besonders eichen und für gleich bleibenden Druck sorgen müssen. Dieser Kühlschrank wurde jetzt in einem Experiment an der Universität Oldenburg nachgebaut.

Der Nachbau mit einem Nutzinhalt von ca. 80 Litern wurde auf der nicht sehr zuverlässigen Grundlage der Patentschriften angefertigt. Immer wieder wurden die Wissenschaftler mit dem zwar genialen aber auch gewitzten Geist des Nobelpreisträgers konfrontiert. Aus Angst vor Patentdiebstahl hat Einstein absichtlich auf genaue Daten und Maße verzichtet. So stimmt keine der Angaben in der Patentschrift. Nur in mühseliger Kleinstarbeit konnte das Funktionsprinzip schließlich unter Beweis gestellt werden.

Der Kühlschrank ist in Beton-Kork-Bauweise ausgeführt und wiegt gut 350 Kilogramm. Mit Aceton als Kühlmittel wird bei einem Verbrauch von 0,1 l/Stunde eine Temperatur des Verdampfers von 0°C erreicht. Die Wasserstrahlpumpe als mechanische Antriebsquelle des Kühlvorgangs benötigt zum Betrieb je nach Kühlleistung bis zu 300 l Wasser/Stunde.

Zu Recht wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Einstein nicht nur der wahrscheinlich bedeutendste theoretische Physiker des 20. Jahrhunderts war, sondern auch ein erfinderischer Ingenieursgeist. Das Grundprinzip seiner wohl berühmtesten Theorie beschrieb er übrigens so: "Eine Stunde mit einem hübschen Mädchen vergeht wie eine Minute, aber eine Minute auf einem heißen Ofen scheint eine Stunde zu dauern."

Mit relativem Gruß

Torsten Kieslich

Hoher Kontrast bei Flachbildschirmen oft nur ein Werbetrick

Die Hersteller von Flachbildschirmen werben häufig mit einem sehr hohen Kontrastverhältnis für ihre Monitore. Diese Angabe, beispielsweise 1000:1, gibt jedoch kaum Auskunft über die tatsächliche Darstellungsqualität der Flachbildschirme. Das berichtet die Zeitschrift Computerbild in einem aktuellen Test von acht Flachbildschirmen mit 17 Zoll Bildschirmdiagonale.

Der Kontrast ist das Verhältnis zwischen dem hellsten Weiß und dem dunkelsten Schwarz, das ein Monitor darstellen kann. Viele Hersteller steigern das Kontrastverhältnis, indem sie die Resthelligkeit bei Schwarz verringern. Gemessen wird der Kontrastwert außerdem in einem völlig abgedunkelten Raum und nicht unter realistischen Lichtbedingungen. So werden relativ einfach beeindruckend hohe Werte erreicht.

Zu hoher Kontrast kann jedoch sogar zu einer schlechteren Darstellung führen: Sehr helle oder sehr dunkle Grautöne werden bei zu hoch eingestelltem Kontrast nicht korrekt angezeigt.

Tipp: Bei der Auswahl eines neuen Monitors sollte nicht das Kontrastverhältnis im Vordergrund stehen, sondern die maximale Leuchtdichte (angegeben in Candela pro Quadratmeter). Eine Leuchtdichte von 120 cd/m2 sollte ein Flachbildschirm mindestens erreichen. Im Test war das bei allen Monitoren der Fall.

Sie arbeiten mit einem WLAN?

Eine Verbindung über ein Wireless LAN (WLAN) ist naturgemäß angreifbar, denn natürlich können die über Funk gesendeten Datenströme unterwegs abgegriffen werden. Und darum ist die Verschlüsselung dieser Daten im WLAN ein MUSS. Das wissen die Anwender auch und setzen die integrierte so genannte WEP-Verschlüsselung auch brav ein. Sie wissen nicht, dass zum einen seit Jahren bekannt ist, dass diese Verschlüsselung höchst unsicher ist und zum anderen, dass es bereits andere, sicherere Verfahren gibt (WPA und das neuere WPA2, auch IEEE 802.11i genannt).

Wenn in Ihrem Unternehmen noch die WEP-Verschlüsselung eingesetzt wird, sollten Sie jetzt einen Blick aus dem Fenster tun, ob da nicht irgendwo ein Lieferwagen Ihrer Konkurrenz steht, in dem ein Mitarbeiter Ihre Daten ausspäht!

Scherz beiseite, es ist ernst: Seit einiger Zeit gibt es eine Hacker-Software, mit der die Zahl der für das Knacken der benötigten Datenpakete von 10 Millionen auf ungefähr 500.000 gesenkt werden kann. Das bedeutet, dass ein Hacker (Sie wissen, der in dem Lieferwagen ...) gerade mal 500.000 Datenpakete erzeugen muss, um das Passwort zu knacken. Das ist ein Aufwand von etwa 2 Stunden. Möglicherweise wird man sich diesen Aufwand für den Einbruch in ein privates System nicht leisten, aber im harten Wettbewerb ganz sicher.

Also: Setzen Sie ab sofort die neuen Technologien ein (WPA oder IEEE 802.11i) und verwenden Sie ein sicheres Passwort. Und wenn Sie irgendwo lesen, WEP sei eine "Verschlüsselung", so wissen Sie es ab jetzt besser.

Ach ja, das Passwort. Wir werden immer gefragt, wie man sich ein sicheres Passwort merken kann. Ganz einfach: Indem Sie es mit einem Spruch verbinden! Oder finden Sie nicht, dass das Passwort "Ikmdn10Pm" ziemlich sicher ist?

Und dabei verbirgt sich dahinter nur der Satz "Ich kann mir doch nicht 10 Passwörter merken".

Dieser Tipp stammt aus der Redaktion von "Outlook optimal nutzen!". Weitere Tipps finden Sie hier:

Outlook optimal nutzen!

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Sicheres Wireless-LAN

Diese Spezialausgabe ist der Planung, Einrichtung und Messung eines sicheren Wireless-LAN's gewidmet. Zuerst informieren wir Sie über die grundsätzlichen technischen Verfahren und erläutern Ihnen anschließend in drei Artikeln, wie Sie Ihr W-LAN nach den aktuellsten Erkenntnissen absichern können.

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Kampf gegen Phishing zeigt Erfolge

Obwohl die weltweite Anzahl an Phishing-Websites im August dieses Jahres mit über 5.200 Seiten einen neuen Höchststand erreicht hat, zeigen sich die Protagonisten im Kampf gegen die Betrugs-Seiten zuversichtlich. Laut Anti Phishing Working Group (APWG) sinkt die Anzahl der Spam-Mail-Kampagnen, die Anwender auf Phishing-Sites locken sollen, kontinuierlich. Im August dieses Jahres wurden weltweit rund 13.700 Aktionen registriert.

Dieser Rückgang sei auf die Arbeit der Anti-Phishing-Netzwerke zurückzuführen, so das APWG. Die Online-Betrüger bräuchten nun mehrere Phishing-Server für eine geringere Anzahl an E-Mail-Kampagnen, erklärt Peter Cassidy, Generalsekretär von APWG. Bei typischen Attacken werden die Anwender durch Spam-Mails auf eine Phishing-Website gelockt. Dort werden sie aufgefordert, Login-Daten, Anwendernamen und andere sensible Daten einzugeben. Die Phisher tarnen ihre Spam-Mails und Websites meist als die einer Bank oder einer vertrauenswürdigen Institution.

Auch die Lebensdauer von Phishing-Sites sinkt. Im August war eine Website laut APWG durchschnittlich 5,5 Tage lang online, im Juli waren es noch 5,9 Tage. Man habe nun genügend Erfahrung mit Phishing, um schneller gegen die Sites vorgehen zu können, sagt Cassidy. Aber die Online-Betrüger schlafen nicht: Die Phishing-Technik wird weiter entwickelt, die Websites liegen nun auf verschiedenen Servern. "Es ist ein Wettlauf um die schnellere Technik. Früher oder später werden wir das konventionelle Phishing unter Kontrolle bringen, die Phisher werden an ihrer Technik feilen und automatisierte Systeme weiter entwickeln", meint Cassidy.

Ein Beispiel für fortgeschrittene Phishing Technologie sind Programme, die sich vom Anwender unentdeckt am Computer installieren und automatisch Screenshots oder Tastenanschläge an die Phisher senden. Laut APWG wurde diese Software im August 2005 von rund 960 Websites verbreitet. Laut APWG werden in den USA mehr Phishing-Sites betrieben als in sämtlichen anderen Ländern. Die beliebtesten Ziele sind Finanzdienstleistungs-Unternehmen. 84 Prozent der Attacken richten sich nach Angaben der APWG an Banken oder andere Unternehmen der Branche.

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