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Gesendet: Mittwoch, 19. April 2006 07:42
An: Computerwissen Daily Abonnenten
Betreff: Reporter ohne Grenzen konfrontiert Yahoo mit Video

Der E-Mail-Dienst rund um Ihren PC, Ausgabe vom 19. April 2006

Reporter ohne Grenzen konfrontiert Yahoo mit Video
Privates Kopieren vieler CDs und DVDs legal
Zahlen schnell in Zeiten umwandeln
Gewalt und Pornos im Handy – Xonio: So finden Lehrer und Eltern versteckte Inhalte
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Hallo, liebe Leser,

über die zwiespältige Haltung einiger US-Internetdienstleister im Spagat zwischen Umsatz und Menschenrechten wurde ja schon einige Male berichtet. Google, Yahoo und Co. sind ja durchaus bereit, in Ländern wie China, die es mit der Meinungsfreiheit nicht so genau nehmen, sehr eng mit der Polizei zusammenzuarbeiten und Daten von Anwendern weiterzugeben.

Die Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG), die sich rund um den Globus für Meinungs- und Pressefreiheit einsetzt, hat vor dem Yahoo-Hauptsitz in Sunnyvale, Kalifornien Mitarbeitern des Internetunternehmens Videos gezeigt, in denen Chinesen die Kooperation von Yahoo mit der chinesischen Polizei kritisieren.

Die Videos zeigen den Bruder von Li Zhi, einem chinesischen Pro-Demokratie-Aktivisten, der mithilfe von Yahoo-Informationen über seine E-Mails verhaftet und im Dezember 2003 wegen "Anstiftung zum Staatsstreich" zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Ebenso ist der Anwalt von Shi Tao zu sehen. Shi Tao ist seit Juni 2005 wegen der "Weitergabe von Staatsgeheimnissen" für zehn Jahre hinter Gittern. Yahoo hatte Details von Shis E-Mail-Kommunikation preisgegeben.

"Li ist wegen Ihnen im Gefängnis", sagt Li Zhis Bruder. "Er hatte bereits Hepatitis. Dazu kommt nun eine Rippenfellentzündung wegen der schlechten Arbeitsbedingungen im Gefängnis. (...) Unsere Familie ist Bankrott. Ich bin überzeugt, er ist unschuldig. (...) All dies ist nur wegen Ihrer Firma passiert. (...) und ich hoffe, dass Sie in Zukunft mehr Gewissen zeigen."

Der Anwalt von Shi Tao, Mo Shaoping, sagt auf dem Video, dass Yahoo in zahlreiche weitere Fälle dieser Art involviert sei. "Ich habe Namen, aber ich kann sie noch nicht veröffentlichen (...) Ich denke, Yahoo könnte sich der Kollaboration verweigern, wenn die Firma anerkennt, dass zwischen dem chinesischen Gesetz und internationalen Menschenrechtsstandards ein Widerspruch besteht."

Die ROG-Mitarbeiter haben sich auch um ein Treffen mit Verantwortlichen von Yahoo bemüht, die zunächst ablehnten und die Polizei einschalten wollten, sich dann aber zu einem Gespräch bereit erklärten. Bereits im Februar hatte Reporter ohne Grenzen eine Liste
mit 80 inhaftierten chinesischen Journalisten und Internetdissidenten an Yahoo geschickt und sich erkundigt, ob das Unternehmen an diesen Verhaftungen beteiligt war. Yahoo hatte weder darauf noch auf frühere Bitten um Dialog reagiert. Daher entschloss ROG sich zu der Aktion vor der Yahoo-Zentrale in Kalifornien.

ROG fordert Yahoo auf, die Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden bei der Verhaftung von Aktivisten und Journalisten zu beenden. Zudem soll Yahoo nicht länger einen E-Mail Service in China betreiben und die dort stationierten Server in die USA verlagern.
Jede Anfrage chinesischer Behörden bezüglich eines Yahoo-Kunden soll an ein US-Gericht weitergeleitet werden.

Am 21. April wird Chinas Präsident Hu Jintao in die USA reisen. ROG hofft, das die US-Regierung die mangelnde Informationsfreiheit in China ansprechen wird und dass anlässlich des Besuches Li, Shi und weitere inhaftierte Internet-Dissidenten und Journalisten frei
kommen.

Erstmals wurden die beiden Videos am 12.4. von dem  US-amerikanischen Sender "ABC" in den "World News Tonight" ausgestrahlt, zusammen mit den Bildern, die am 7. April vor dem Yahoo-Hauptsitz aufgenommen wurden. "Arte" wird das Material am 19. April um 19:45 Uhr in "Arte Info" zeigen und der niederländische Sender "VPRO" am 7. Mai.


Mit meinungsfreiheitlichem Gruß

Torsten Kieslich

Privates Kopieren vieler CDs und DVDs legal

Privatkopien sind erlaubt, ein "wirksamer" Kopierschutz darf aber nicht umgangen werden: Daran wird auch die kommende Reform des Urheberrechts nichts ändern, die kürzlich für Schlagzeilen sorgte.

 

Vor diesem Hintergrund nahm Computerbild den Kopierschutz der offiziellen "Top-100"-Titel der laut Media Control GfK meistverkauften Musik-CDs und Film-DVDs unter die Lupe. Wie die Zeitschrift in Ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, war rund die Hälfte der Scheiben digital kopiergeschützt, die meisten konnten aber mit legalen Mitteln kopiert werden.

Bis auf wenige Ausnahmen ließen sich sämtliche Musik-CDs mit handelsüblichen Brennern und Programmen kopieren, ohne einen wirksamen Kopierschutz zu umgehen.

Von den 100 Film-DVDs waren 18 weder digital noch analog kopiergeschützt. Bei dreiviertel der DVDs fehlte ein analoger Kopierschutz. Entsprechend ließen sie sich über die analogen Videoausgänge eines DVD-Spielers auf dem Computer aufzeichnen. Für den Privatgebrauch ist das legal.

Computerbild deckte zudem Datenschutzprobleme bei Abspielprogrammen auf, die sich nach dem Einlegen einiger DVDs in den PC installieren lassen: In mehreren Fällen waren Datenschutz-Freigaben standardmäßig aktiviert. Das Programm sendet dann etwa "Informationen über Produktnutzung und Sehverhalten" über das Internet an die Softwarefirma. Anwender sollten den Start und die Installation solcher Programme deshalb grundsätzlich abbrechen.

Zahlen schnell in Zeiten umwandeln

Wenn Sie in einem Ihrer Arbeitsblätter Zeitangaben verwenden, die ohne Doppelpunkt eingegeben sind, können Sie diese mit einer Formel in korrekte Zeitangaben umwandeln.

Über eine Formel können Sie Zeiten, die ohne Doppelpunkt eingegeben wurden in korrekt dargestellte Zeiten umwandeln. Sie brauchen die Zellen dann nur noch als Zeitformat "13:30:55" zu formatieren und erhalten ein befriedigendes Ergebnis. Die Formel lautet: =WERT(LINKS(A2;LÄNGE(A2)-4) & ":"&TEIL(A2;LÄNGE(A2)-3;2) & ":"&RECHTS(A2;2))

Die Formel wandelt den Wert in Zelle A2 in eine gültige Uhrzeit um. Dabei werden die ersten beiden Ziffern als Stunden, die mittleren beiden als Minuten und die letzten beiden als Sekunden interpretiert.

Wie Sie sehen, darf es sich bei der an die Formel übergebene Zahl nicht um eine beliebige Zahl handeln. Sie muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, sonst wird der Fehlerwert #WERT geliefert:

  • Sie muss positiv sein.
  • Sie muss genau fünf oder sechs Stellen besitzen.
  • Sie darf kein Komma enthalten.
  • Die ersten beiden (Sekunden) und die zweiten beiden Stellen von rechts (Minuten) müssen jeweils kleiner oder gleich sechzig sein.
  • Die eine bzw. zwei Stellen links müssen kleiner gleich 24 (Stunden) sein.


Die genannten Punkte sind für Uhrzeiten völlig logische Einschränkungen.

Dieser Tipp stammt aus der Redaktion des Excel-Beraters.

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Gewalt und Pornos im Handy – Xonio: So finden Lehrer und Eltern versteckte Inhalte

Handys als Medium für Pornografie und Gewalt in Schülerhänden – das erhitzt die Gemüter. Ausbaden müssen es vor allem Lehrer und Eltern, die oft gar nicht wissen, wo sie die jugendgefährdenden Inhalte suchen sollen. Verbraucherberater Xonio füllt in einem Crash-Kurs Wissenslücken.

Es ist nicht immer einfach, Bilder und Videos auf einem Handy zu finden, wenn sie gut versteckt sind. Da sind Fantasie, Geduld und ein paar Grundkenntnisse im Umgang mit modernen Handys gefragt. Aber immerhin: Mit ein paar Tricks kommt man schon recht weit. Xonio gibt Tipps, wie sich die kleinen „Schatztruhen“ sichten lassen.

Jedes Handy verfügt über einen internen Speicher, dessen Größe je nach Modell zwischen 1 MByte und mehreren GByte liegt. Zusätzlich haben fast alle aktuellen Handys einen Einschub für Speicherkarten – und die sind in der Regel gerade mal halb so groß wie ein Fingernagel und entsprechend schwer zu finden, wenn sie außerhalb des Handys versteckt werden. Nicht zu verwechseln sind Speicherkarten mit der harmlosen SIM-Karte des Netzbetreibers, die in jedem Handy stecken muss, damit dies überhaupt funken kann. Auf der SIM-Karte haben nur ein paar SMS und Telefonnummern Platz.

Tipp 1: Dass eine Speicherkarte im Einschub (Slot) steckt, heißt nicht, dass ihre Inhalte auch angezeigt werden. Viele Speicherkarten müssen zusätzlich noch ein Stück tiefer geschoben werden, damit sie einrasten. Um sicher zu gehen, sollte man die Karte heraus nehmen und nochmals ganz einschieben.

Tipp 2: In der Dateiverwaltung des Handys werden nicht immer alle Bilder und Filme am selben Ort angezeigt. Im Browser oder in den Optionen lässt sich prüfen, ob das Handy die Karte und den internen Speicher getrennt verwaltet. Wie das geht, darüber informiert Xonio in seinem Online-Crash-Kurs.

Tipp 3: Es lohnt sich, die Digicam des Handys einzuschalten, denn von hier aus gibt es in der Regel einen Weg zu einer Übersicht mit allen Fotos aus dieser Kamera, unabhängig von ihrem Speicherort.

Tipp 4: Auch in der Nachrichtenverwaltung des Handys können sich Bilder und Filme verbergen. Allerdings: Um dort verborgene Inhalte zu finden, muss man den Nachrichtenspeicher öffnen und die dortigen Nachrichten sichten. Das ist in der Regel kaum praktikabel und geht im Grunde zu weit.

Tipp 5: Bei einigen Handys kann der Nutzer wie beim PC Ordner erstellen, um seine Dateien zu verwalten. Die heißen dann allerdings nicht mehr „Fotos“, „Bilder“, „Filme“ oder „Multimedia“ sondern vielleicht „Omas Geburtstag“ oder „Mitschnitt Open Air 2006“.


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