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Gesendet: Donnerstag, 2. März 2006 02:30
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Betreff: So weit die Akkus reichen

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 2. März 2006

So weit die Akkus reichen
Apple nächster Intel-Mac
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So weit die Akkus reichen

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

die Beschäftigung mit der Hardware eines Computers gleicht mitunter einer Geheimwissenschaft. Manches ist unmittelbar einsichtig und hilfreich, aber vieles bleibt doch eher im Esoterischen, dessen Auswirkungen im Alltag man nicht wirklich überprüfen kann.

Wer zum Beispiel eine bessere Grafikkarte in seinen Computer einbaut, der stellt sofort nach dem Einbau fest, ob sich der Austausch gelohnt hat oder nicht. Wer durch statische Aufladung einen Kontakt kurzschließt, merkt am sofort eintretenden Hardwareschaden, dass am Tipp mit der Erdung doch was dran war.

Aber schon beim Speicherausbau sind die Auswirkungen nicht so einfach und unmittelbar zu erkennen. Sicher, ein Sprung von 256 MByte auf 768 MByte macht sich sofort in deutlichem Tempogewinn bemerkbar. Aber ob ein Ausbau von 768 MByte auf 1 GByte (oder mehr) noch etwas bringt, ist schon nicht mehr so einfach zu entscheiden.

Kein Wunder, dass man bei Hardware-Fragen immer wieder auf Faustregeln, Tipps und Tricks stößt, bei denen man eher da geneigt ist, sie als Hörensagen, Gerüchteküche oder gar Computer-Voodoo zu betrachten.

Da empfehlen die einen zum Beispiel eine tägliche Defragmentierung der Festplatte, um die Systemleistung zu steigern, während die anderen dringend von dieser zusätzlichen physikalischen Belastung abraten, die zu frühem Verschleiß der Plattenmechanik führe. Plausibel begründbar sind beide Ratschläge, aber ob sie auch tatsächlich etwas bewirken, lässt sich normalerweise nicht entscheiden.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Technik ständig weiterentwickelt und dass das, was gestern noch eine probate Methode war, heute schon nicht mehr gilt (und morgen wieder gelten kann).

Ein besonders dankbares Feld für Spekulationen und Tipps und Tricks aller Art ist der richtige Umgang mit Notebook-Akkus. Denn hier machen sich die Auswirkungen erst nach Monaten wenn nicht Jahren bemerkbar.

Das Grundproblem aller Akkus ist jedem aus eigener Erfahrung bekannt: Früher oder später hält ein voll aufgeladener Akku einfach nicht mehr so lange wie zu Beginn.

An dieser Stelle fällt normalerweise das Stichwort "Memory-Effekt". Gemeint ist damit ein Kapazitätsverlust eines Akkus, der nach häufigen Teilentladungen auftritt. Wenn ein Akku zum Beispiel immer nur zu 50 Prozent entleert wird, bevor man ihn wieder auflädt, dann "merkt" sich der Akku diesen Wert und lässt sich später nur noch zu 50 Prozent nutzen.

Also, so eine der wichtigsten kursierenden Faustregeln, soll man einen Akku immer komplett entladen, bevor man ihn wieder auflädt. Das klingt zwar plausibel, passt aber zum Beispiel so gar nicht zu meinen Erfahrungen mit Akkus.

Ich habe in den letzten zehn Jahren mit vier verschiedenen Notebooks vier verschiedener Hersteller gearbeitet (Compaq, Toshiba, IBM und Apple) und dabei nicht beobachten können, dass sich die Akkuleistung durch die Ladezyklen sonderlich beeindrucken ließe. Nach einer gewissen Zeit hielten die Akkus nicht mehr so lange wie zu Beginn, ganz gleich, um welches Modell es sich gehandelt hat, ganz gleich, wie ich mit ihnen umgegangen bin.

Wirft man einen Blick in die Wikipedia, stellt man obendrein fest, dass der "Memory-Effekt" durchaus nicht so unumstritten ist, wie häufig dargestellt.

So konnte das "Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg" diesen Effekt im Labor nur zum Teil nachweisen. Und: "Die Reduzierung der Zellenspannung konnte durch einmaliges Entladen auf normale Ladeschlussspannung und wieder Aufladen rückgängig gemacht werden. Erstaunlicherweise verhielten sich NiCd- und NiMH-Akkus sehr ähnlich, LiIon-Akkus wiesen diesen Effekt nicht auf."

Ein anderer häufig zu lesender Tipp besagt, dass man ein Notebook am besten über das Netzteil mit Strom versorgt und den Akku ausbaut. Erst, wenn keine Steckdose zur Verfügung steht und man den Akku wirklich benötigt, sollte man ihn wieder einsetzen. So ließen sich überflüssige Ladezyklen verhindern.

Auch dieser Tipp klingt recht plausibel, allerdings nicht allzu praktikabel: Bei keinem Notebook ist der Akku so angebracht, als ob man ihn mal eben rasch ein- oder ausbauen sollte. Zwar kann man ein Notebook auch mit ausgebautem Akku über das Netzteil betreiben, aber das übliche Gerätedesign sieht das ganz offensichtlich nur als Notlösung vor.

Das könnte einem ja egal sein, wenn es nicht auch einen Tipp gäbe, der das genaue Gegenteil besagt. Wer seinen Akku ausbaut, um ihn zu schonen, sorgt mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Akku schneller ausfällt. Denn so ein Akku ist explizit darauf ausgelegt, dass er benutzt wird. Wenn man ihn nicht etwa alle vier Wochen einmal vollständig auf- und wieder entlädt, verliert er an Leistung.

Zumindest diese Beobachtung kann jeder mit den üblichen Ladegeräten und Akkus machen, wie man sie für Fernbedienungen, Uhren oder ähnlicher Alltagselektronik benutzt. Wird ein Akku lange Zeit in der Schublade aufgehoben, ist er später kaum noch zu gebrauchen.

Am Ende bleibt allen Tipps und Tricks zum Trotz wohl nur die gesicherte Erkenntnis, dass Akkus eine begrenzte Lebenszeit haben und sie im Laufe der Zeit an Kapazität verlieren.

Vielleicht sollte man es bei der Frage, wie man mit den Akkus seines Notebooks umzugehen hat, so halten wie bei anderen Geräten auch: Man schaut in der Betriebsanleitung des Herstellers nach, befolgt die dort zu findenden Hinweise – und ignoriert alle kursierenden Faustregeln und Tipps.

Immerhin: Die Erfahrung lehrt nicht nur, dass Akkus eine begrenzte Lebensdauer haben, sondern auch, dass im Laufe der letzten zehn Jahre die Akkus immer leistungsfähiger und besser geworden sind. Immerhin etwas.

Artikel "Memory-Effekt (Batterie)" der Wikipedia

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Apple nächster Intel-Mac

Nachdem Apple vor kurzem den populären iMac und ein erste Notebook mit Intel-Prozessor vorgestellt hat, folgt nun der nächste Schritt der Systemumstellung. Auf einer Veranstaltung in Cupertino (dem Firmensitz Apples) zeigte Steve Jobs nun zwei neue Modelle des "Mac Mini" vor. Im preiswerteren der beiden steckt ein einfacher Intel Core Solo mit 1,5 GHz, eine 60 GB-Festplatte und ein CD/DVD-Laufwerk, mit dem sich auch CDs brennen lassen. In der teureren Variante arbeitet ein Intel Core Duo mit 1,6 GHz-Taktfrequenz, eine 80-GB-Festplatte und ein DVD-Brenner. Außerdem hat Apple seinem Mac für Ein- und Umsteiger mehr Anschlüsse spendiert. Der Mini verfügt jetzt unter anderem über vier statt wie bisher zwei USB-Anschlüsse.

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Microsoft: Update des Internet Explorers

Nachdem Microsoft einen Patentstreit gegen das Unternehmen Eolas verloren hat, stellt man in Redmond nun ein Update für den IE zur Verfügung. Durch das Update wird die Verarbeitung von Active-X-Controls verändert, was aber für den Anwender nur in bestimmten Fällen erkennbare Auswirkungen hat. Bei manchen Webseiten muss man nun einmal mehr klicken, um einen Active-X-Anwendung zu starten. Das Update betrifft lediglich den Internet Explorer 6 für Windows XP SP 2.

Microsoft hat gegen das Urteil bereits Widerspruch eingelegt. Der Fall soll in naher Zukunft neu aufgenommen werden.

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