Business-PC Daily | ||||
Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 4. November 2005 | ||||
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Sonys Brachialmethoden im Kampf gegen die Raubkopierer Von Dr. Giesbert Damaschke, München Liebe Leser, vor ein paar Tagen warnte Bill Gates in einem Interview davor, dass ein übertriebener Kopierschutz zum Nachteil des Verbrauchers ausschlagen könne und daher abzulehnen sei (s. "Business-PC Daily" vom 24. Oktober). Wohlgemerkt: Nicht der Kopierschutz per se, sondern ein Kopierschutz, der mit überzogenen Methoden vorgeht und dem Konsumenten das, was er sinnvollerweise mit einem digitalen Datenträger tun will, unnötig erschwert oder gar unmöglich macht. Und kaum hat Bill Gates gesprochen, schon fliegt ein von Sony eingesetztes Kopierschutzverfahren auf, das nicht nur illustriert, wie man mit paranoiden Brachialmethoden und technischem Unverstand weit übers Ziel hinaus schießt, sondern darüber hinaus einen veritablen Skandal auslöst und einen Image-Schaden der Extraklasse davonträgt Sony liefert einige seiner Musik-CDs mit einer eigenen Abspielsoftware aus. Steckt man diese CD in sein PC-Laufwerk, kann man sie ausschließlich mit dieser Software abspielen. Das allein ist schon ärgerlich und dumm genug, schließlich ist es keine gute Idee, die Konsumenten zur Installation einer eigenen Software zu zwingen, wenn eine Abspielsoftware wie zum Beispiel der Mediaplayer auf praktisch jedem Computer vorhanden und der Anwender mit diesem Programm vertraut ist. Das ist ungefähr so, als müsste man für jedes TV-Programm einen anderen Fernseher benutzen. Doch es kommt noch schlimmer – was bei der Installation der Playersoftware passiert, ist nicht einfach nur ärgerlich, sondern fast schon kriminell (und ist in verschiedenen Staaten auch strafbar). Zusammen mit dem Player wird ein Kopierschutz installiert, der es in sich hat. Dabei handelt es sich um eine Software namens XCP, die von der Firma First 4 Internet hergestellt wird und die folgende Merkmale aufweist. Die Software ...
Falls Ihnen das Verhalten dieses Kopierschutzes à la Sony & First 4 Internet bekannt vorkommt: Ganz recht, die aufgezählten Merkmale sind typische Erkennungszeichen von Spyware, Trojanern und anderer Schadenssoftware. Entdeckt wurde diese nicht gerade zimperliche Schutzmethode durch den Sicherheitsexperten Mark Russinovich beim Testen seiner neuesten Software zum Aufspüren so genannter "Rootkits" (das ist Software, die sich auf Systemebene einschmuggelt, unkenntlich macht und Schadensroutinen installiert – also genau das macht, was Sonys Kopierschutz da treibt). Kaum hatte er seine schockierende Entdeckung detailliert beschrieben, ging eine Welle der Empörung durchs Netz – quer durch alle Anwenderschichten, vom Teenager, der seine CD am PC hören will bis zum erfahrenen PC-Profi und Bestseller-Autor wie Ed Bott, der Sony und First 4 Internet kurzerhand "Sony and their partners in crime" nennt. In ersten Reaktionen hat Sony versucht, die Wogen zu glätten, als das nicht gelang, hat man einen Uninstaller nachgeschoben, der das Rootkit (angeblich) vollständig von der Festplatte entfernen soll. Fragt sich nur, ob man einer Firma, die so kaltschnäuzig in fremde PCs einbricht und das auch noch als ihr gutes Recht verteidigt, noch vertrauen kann. Es wird wohl mehr nötig sein, um den Image-Schaden wieder gut zu machen. Mark Russinovich: Sony, Rootkits and DRM Gone Too Far Ihr | ||||
Firefox wächst weiter / Release Candidate 1 der Version 1.5 frei gegeben Die Firma Onstat überwacht rund 50.000 Webseiten in über 100 Ländern und ermittelt so unter anderem die Marktverteilung der unterschiedlichen Webbrowser. Nach den jüngsten Analysen hat Firefox nun erstmals weltweit die 10-Prozent-Markt geknackt und konnte im Vergleich zum April um gut 2,8 Prozent zulegen. Im gleichen Zeitraum verlor der Internet Explorer rund 1,1 Prozent, liegt aber mit gut 85 Prozent immer noch unangefochten an der Spitze. Die weltweite Browserverteilung laut Onstat (Vergleichswert in Klammern: April 2005)
Firefox 1.5 kommt Noch in diesem Jahr will die Mozilla-Foundation die nächste Version ihres populären Alternativ-Browsers Firefox fertig bekommen und zum Download anbieten. Aktuell ist nun der "Release Candidate 1" erschienen. Dabei handelt es sich um den im Prinzip abgeschlossenen Code der neuen Version, die nun noch einem letzten großen Test unterzogen wird. So hofft man, die letzten Bugs zu finden und die letzten Probleme lösen zu können, die beim massenhaften Einsatz des Programms noch auftauchen können. Sollte man wider Erwarten noch auf größere Schwierigkeiten stoßen, wird es weitere "Release Candidates" geben. Neben den erwartbaren generellen Verbesserung bei der Bedienung und der Performance des Browser, betrifft eine Neuerungen die automatische Updatefunktion des Browsers. Bislang ist es bei einem Update notwendig, die komplette neue Version zu laden und zu installieren. In Zukunft will man dafür sorgen, dass nur die vom Update betroffenen Code-Teile ausgetauscht werden. So will man ein Update auf maximal 500 KByte beschränken. Firefox 1.5 RC1 steht auf den Webseiten der Mozilla-Foundation zum Download bereit. Der Browser liegt für Windows, Linux und MacOS X und in zahlreichen Sprache vor, darunter auch auf Deutsch. | ||||
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Systems 2005: Positive Bilanz und steigende Investitionen Die Systems, die Münchner IT-Messe für den Mittelstand, konnte dieses Jahr mit 1.260 Ausstellern erstmals wieder ein leichtes Plus verbuchen. Auch die Stimmung der Messe sei, so Klaus Dittrich, Geschäftsführer der Messe München, von Optimismus geprägt gewesen. Die Aussteller zeigten sich nach der Messe überwiegend zufrieden, die Systems habe sich als "ideale Mittelstandsplattform" etabliert. Eine Kurzumfrage des Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) ergab nicht nur ein rundum positives Bild, sondern konnte auch eine gestiegene Investitionsbereitschaft der Branche verzeichnen. Die nächste Systems findet vom 23.-27. Oktober 2006 in München statt. | ||||
Telekom stellt 6.000 Leute ein. Und baut 32.000 Stellen ab Die rasante Entwicklung auf dem Telekommunikationsmarkt setzt das klassische Festnetz immer stärker unter Druck. T-Com, die Festnetzabteilung der Deutschen Telekom, reagiert auf die sich ändernde Situation mit dem geplanten Abbau von rund 32.000 Stellen. 7.000 davon werden in Beschäftigungsverhältnisse anderer Firmen ausgegliedert, 25.000 Mitarbeiter werden entlassen. Im Gegenzug kommt es zu Neueinstellungen von 6.000 Nachwuchskräften in anderen Abteilungen des Konzerns. Insgesamt gehen also rund 19.000 Stellen verloren. Die Schuld für diese weitreichenden Maßnahmen sieht die Telekom bei der Regulierungsbehörde, die durch ihre Eingriffe für eine harte Konkurrenz-Situation gesorgt habe. | ||||
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