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Gesendet: Freitag, 21. Oktober 2005 02:31
An: Computerwissen Daily Abonnenten
Betreff: Töröö, die Anarchie ist da

Der E-Mail-Dienst rund um Ihren PC, Ausgabe vom 21. Oktober 2005

Hallo, liebe Leser,
Wireless LAN: Geschwindigkeitsangaben der Hersteller sind utopisch
Zahlen mit Excel in römische Ziffern umwandeln
E-Commerce: Angst vor Datendiebstahl trübt Verbrauchervertrauen
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Hallo, liebe Leser,

haben Sie sich auch schon manchmal gefragt, warum so viele Dinge immer wieder schief gehen? Warum es beim Online-Handel Betrüger gibt, bei Banken Passwörter benötigt werden, Wähler mit Politikern unzufrieden sind und warum der Toast immer auf die Butterseite fällt? Während es für letzteres Phänomen eine physikalische Erklärung gibt, lag die Herkunft der anarchistischen Zivilisationsprobleme lange Zeit im Dunkeln. Nun aber gibt es eine Erklärung aus berufenem Munde. Bevor ich Ihnen jetzt aber dieses Geheimnis verrate, muss ich Sie noch kurz etwas fragen: Lassen Sie Ihre Kinder Benjamin Blümchen hören? Oder Bibi Blocksberg? Oh je, dann sind Sie Schuld!

Warum? Nun, in einem Spiegel-Interview hat der Passauer Politologe Gerd Strohmeier enthüllt, was der vorgeblich so harmlose Elefant und die kleine Hexe mit der politischen Grundeinstellung unserer Kinder so anstellen. Jene mit Rekordauflagen verkauften Hörspielfiguren vermitteln nämlich, so meint der gute Mann aus Passau, politische Zerrbilder und stehen für anarchistische Positionen. Das Töröö von Benjamin Blümchen als Posaune ,die die Grundfesten unserer westlichen Lebenseinstellung erschüttern soll? Wer hätte das gedacht?

Laut Herrn Strohmeier wird in kaum einer anderen Hörspielserie ein so starker politischer Bezug hergestellt wie bei Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg. Und natürlich ist das Politikbild, das dort vermittelt wird, sehr bedenklich. "Die Politiker werden durch den Bürgermeister von Neustadt repräsentiert, und der ist inkompetent, korrupt und immer nur an seinem eigenen Wohl interessiert. Er lässt sich von seinem Assistenten als "Majestät" behandeln und übergeht ständig den Stadtrat. Entscheidungen werden nicht demokratisch, sondern autokratisch getroffen." Weiter wird der Bürgermeister so charakterisiert: "In Neustadt ist er (auch wenn er selbst vom Gegenteil überzeugt ist) nicht sonderlich beliebt. Schließlich ist er grundsätzlich – das heißt ohne äußeren Druck – verantwortungslos und wenig hilfsbereit. ( ...). Es macht ihm zum Beispiel nichts aus, für seine teure Dienstausrüstung "die armen Steuerzahler" zu schröpfen, und er ist stets auf der Suche nach neuen Einnahmequellen für Neustadt – um das Rathaus zu renovieren, sein Büro zu vergrößern, einen neuen Dienstwagen oder sogar eine Perlenkette für seine Frau (!) zu kaufen( ...). Dabei wäre er ohne seine Mitarbeiter nicht in der Lage zu regieren: Sie schreiben ihm seine Reden, sagen ihm, wann er diese zu halten hat, erklären ihm, was vorgeht und was sich hinter bestimmten Begriffen, wie etwa dem des Recycling, verbirgt." Wie gut, dass es das in der Realität nicht gibt. Mir fällt jedenfalls kein entsprechender Fall ein – weder bei Bürgermeistern noch bei Mobilfunkunternehmen.

Aber Strohmeier ist mit dem Anarcho-Duo Blümchen und Blocksberg noch nicht fertig – er deckt gleich noch eine Seilschaft mit der Presse auf, wie sie übler nicht sein kann: "Sie bilden zusammen mit der Reporterin Karla Kolumna eine Koalition der Guten. Karla Kolumna ist gewiss etwas sensationsgierig, deckt aber die Schandtaten des Bürgermeisters auf, berichtet objektiv und orientiert sich am Gemeinwohl. Mit ihren Artikeln mobilisiert sie die Neustädter Bürger. Sie tauchen dann ebenfalls auf der "richtigen" Seite auf, die man als linksliberal bis linksalternativ beschreiben kann. Die Hörspielhelden sind pazifistisch, egalitär, bisweilen anarchisch und antikapitalistisch eingestellt." Na, da haben wir es doch. Kein Wunder, dass wir da stehen, wo wir stehen. Das Duo Blümchen-Blocksberg legt sich nämlich nicht nur mit dem Bürgermeister an, sondern auch mit der deutschen Wirtschaft. Selbige wird, so Strohmeier, grundsätzlich negativ dargestellt. Ihre Protagonisten lügen und betrügen, um ihren eigenen Profit zu maximieren.

Und wir erfahren von Strohmeier, dass die Wirkung derartiger politischer Einstellungen, die ihm deutlich zu schwarz-weiß sind, auf die Entwicklung zum mündigen Bürger nicht förderlich sind. Unterstützt werden diese Umtriebe sogar vom Fernsehen: "Wenn man bedenkt, dass die Geschichten von Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg auch als Zeichentrick verfilmt wurden und auf dem ZDF und dem Kinderkanal ausgestrahlt werden, dann muss man sich schon fragen, wie das mit dem öffentlich-rechtlichen Programmauftrag vereinbar ist."

Das Problem mit den Medien erklärt uns Herr Strohmeier wie folgt: "( ...) Die Medien werden nahezu ausschließlich durch die "rasende Reporterin" Karla Kolumna repräsentiert, die in beinahe jeder Geschichte vorkommt. Karla Kolumna steht grundsätzlich auf der Seite von Benjamin bzw. Bibi und folglich allzu oft nicht auf der Seite des Bürgermeisters oder des Immobilienhändlers Schmeichler, denen sie grundsätzlich misstraut bzw. kritisch gegenübersteht. Sie vermittelt das Bild einer "verantwortungsvollen Reporterin, die darauf achtet, dass Wahlversprechen eingehalten" und Ungerechtigkeiten beseitigt werden. Somit ist sie häufig "Retterin in der Not". Ihre Ziele verfolgt sie "mit der geballten Kraft der Presse", beispielsweise durch "flammende Artikel" gegen geplante "Umweltsünden" des Bürgermeisters. Die Figur der Karla Kolumna hat jedoch auch einige negative Seiten: Sie bestehen in einer gewissen Selbstverliebtheit, der "Gier" nach Sensationen und der daraus resultierenden Tendenz zu Übertreibungen sowie der Freude über Negativschlagzeilen. So ist sie beispielsweise anlässlich einer Trockenheitsphase geneigt, Neustadt in der Presse als "Wüstenmetropole" zu bezeichnen, und von der drohenden Gefahr eines Waldbrands (zunächst) hellauf begeistert. Im Kern ist Karla Kolumna allerdings ehrlich und 'gut'". Aha, so ist das mit den bösen Medien. Wo kämen wir denn auch hin, wenn sie sich in unserer Welt so verhalten würden? Die Definition von Anarchie laut Wikipedia lautet übrigens: " Der Begriff Anarchie leitet sich aus dem Griechischen ("Führerlosigkeit") ab und bedeutet ursprünglich Abwesenheit von Herrschaft durch Einzelne ("Führer"). Im heutigen Gebrauch des Wortes streitet man sich in dem, wie "Führerlosigkeit" auszulegen ist. ( ...) In der Wortbedeutung ist aber nur von Führern, also Personen die Rede. ( ...) In diesem Sinne ist Herrschaft, wie wir sie kennen, keine zeitlose Institution. Neben und vor allem vor dem welthistorischen Beginn der Herrschaft moderner Staaten hat es logischerweise und tatsächlich Anarchie gegeben. Noch bei manchen rezenten Naturvölkern kann von Herrschaft Einzelner keine Rede sein. Die Mbuti etwa lebten ohne Macht von Führern, mithin in einer Anarchie. Die Abwesenheit von Gesetzgebern und Gesetzen kennzeichnet das Leben der Mbuti auch als 'gesetzlos'. Aber ohne Ordnung war ihr Leben deshalb mitnichten. ( ...)"

Nichts gegen die Analyse Herrn Strohmeyers – letztlich sollte man ja auch mit Kindern das Gehörte besprechen und für eine differenzierte Weltanschauung sorgen. Aber wir reden hier immer noch von einem Unterhaltungsmedium für Kinder. Bei mir wurden damals Krokodile aufs Übelste mit Knüppeln verprügelt, Katzen mussten überhaupt nicht artgerecht Stiefel tragen und auf den Hinterbeinen laufen, Könige kämpften darum, ihre völlig undemokratische Regierung gegen Umsturz zu verteidigen und afrikanische Kleinkinder wurden per Post verschickt. Wie soll ich da ein Problem mit einem Elefanten und einer kleinen Hexe haben?

Mit fast anarchistischem Gruß

Torsten Kieslich

Wireless LAN: Geschwindigkeitsangaben der Hersteller sind utopisch

DSL-Router mit Wireless LAN-Funktechnik werden immer beliebter. Daher bringen die Hersteller laufend neue Geräte auf den Markt, die ihre Vorgängermodelle an Geschwindigkeit und Reichweite übertreffen sollen. Waren im letzten Jahr noch Router mit einer theoretischen Datenrate von 54 Megabit in der Sekunde (MBit/s) das Nonplusultra, sind aktuell 108 MBit/s angesagt. Das Telekommunikationsmagazin "connect" hat vier WLAN-Router der neuesten Generation auf den Prüfstand gestellt. Mit dem Ergebnis: Die Geschwindigkeitsangaben der Hersteller sind utopisch. So werden mit 108-MBit/s-Routern selten mehr als 20 MBit/s übertragen. Auch ein zweites Problem, die Reichweite, bekommen die Router-Hersteller nur schleppend in den Griff: Im "connect"-Test konnten lediglich zwei der fünf Testkandidaten beim Datenfunk durch Decken und Wände überzeugen.

Sieger im "connect" Test ist der drahtlose Pre-N Router F5D8230-4 von Belkin (rund 130 Euro). Besonderes Merkmal des Modells sind drei Außenantennen, die für eine optimale Funkposition sorgen sollen. In der Praxis kamen am ersten Messpunkt, der zwei Wände und zehn Meter vom Belkin-Router entfernt war, über 27 MBit/s auf dem "connect"-Test-Notebook an. Bei doppelter Entfernung und vier Wänden sank die Geschwindigkeit auf immer noch ordentliche 23 MBit/s, bei 30 Metern Sichtverbindung konnten die Tester noch über 17 MBit/s messen. Lediglich der WRT54GX von Linksys (ca. 150 Euro) schnitt in dieser Disziplin besser ab. Der Linksys-Router schickte selbst bei 30 Metern Sichtverbindung noch knapp 25 MBit/s durch die Luft. Bei den übrigen drei Testkandidaten waren bei dieser Entfernung kaum noch Daten zu empfangen. Der Linksys verspielte sich allerdings den "connect"-Testsieg, da die Menüführung wie bei fast allen geprüften Geräten Englischkenntnisse voraussetzt.

Zahlen mit Excel in römische Ziffern umwandeln

Im täglichen Leben spielen römische Ziffern keine allzu große Rolle. Wenn Sie sie aber doch einmal benötigen, können Sie sich getrost auf Excel verlassen. Das Programm stellt Ihnen nämlich eine Funktion zur Verfügung, mit der Sie arabische Zahlen in römische Zahlen konvertieren können. Die Funktion heißt RÖMISCH und benötigt als Argument lediglich die umzuwandelnde Zahl als Wert oder als Zellbezug.

Einsatz der Funktion RÖMISCH

Die Funktion RÖMISCH liefert als Ergebnis einen Text. So ergibt die Funktion =RÖMISCH(2395) als Ergebnis den Text "MMCCCXCV". Weil die Funktion als Ergebnis einen Text liefert, können Sie mit den römischen Zahlen in einer Tabelle keine weiteren Berechnungen durchführen.

Negative Zahlen können Sie mit der Funktion nicht umwandeln. Bei einem Versuch liefert Excel den Fehler #WERT!. Der Trick: vorher über WENN auf negative Werte prüfen.

Optional können Sie der Funktion RÖMISCH noch das Argument "Typ" als Zahlenwert zwischen 1 und 4 übergeben. Dann wird die römische Zahl nicht in der klassischen Form, sondern in verschiedenen Kurzdarstellungen geliefert.

Dieser Tipp stammt aus der Redaktion des Excel-Beraters. Weitere Tipps finden Sie hier:

Der Excel-Berater

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Kennen Sie das? Sie sitzen vor Ihrer Excel-Tabelle und wissen nicht, welche Funktion Sie zur Lösung Ihres Problems führt? Excel ist sicherlich ein ausgereiftes Software-Produkt, doch nimmt es uns immer noch nicht die Suche nach der passenden Funktion ab.

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E-Commerce: Angst vor Datendiebstahl trübt Verbrauchervertrauen

Der Handel im Internet befindet sich sowohl in den USA als auch in Europa im Aufwärtstrend. Die Angst vor Datendiebstahl und anderen Onlinegefahren trübt jedoch zunehmend das Vertrauen in dieses Medium, hat eine Studie des Sicherheitsspezialisten RSA Security in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von Momentum Research ergeben. Demnach geben die Anwender in den untersuchten Märkten USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien insgesamt zwar mehr aus als noch vor einem Jahr. Ein mittlerweile erheblicher Anteil von ihnen hat dagegen seine Ausgaben bereits wieder zurückgefahren.

Die Internet-Ausgaben belaufen sich der Studie zufolge auf durchschnittlich 153 Euro pro Monat. Allerdings geben 16 Prozent der befragten US-Amerikaner und 13 Prozent der Briten mittlerweile weniger aus als noch vor einem Jahr. Das kann laut Studie direkt mit dem steigenden Bewusstsein für Datendiebstähle in Verbindung gebracht werden. Demnach sind etwa 90 Prozent der US-Amerikaner mit den Gefahren durch Datendiebstahl vertraut. Wenig überraschend nach dem Presserummel, der in den USA in den vergangenen Monaten entfacht worden sei, so RSA-Chef Art Coviello. In Deutschland und Frankreich ist das Wissen um diese Gefahren dagegen um einiges geringer.

In Deutschland würden derlei Gefahren subjektiv stärker wahrgenommen als sie es tatsächlich seien, sagte Kai Hudetz, Bereichsleiter im deutschen E-Commerce-Center Handel. Vor allem die zahlreichen negativen Presseberichte hätten ein Klima der Unsicherheit hervorgerufen. Darüber hinaus sorge auch die Anonymität im Internet für Unbehagen unter den Verbrauchern.

Für Hudetz sind etwa Gütesiegel ein Mittel, um das Verbrauchervertrauen zurück gewinnen zu können. Die Gütesiegel, die bereits seit 1999 im Gespräch sind, hätten lange Zeit eine Art Nischendasein gefristet. Ihre Verbreitung ist laut Hudetz zwar nach wie vor gering. Allerdings steige die Akzeptanz sowohl beim Handel als auch bei den Verbrauchern. Insbesondere kleinere Shops könnten von den Gütesiegeln profitieren, so Hudetz.

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