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Gesendet: Montag, 13. März 2006 02:00
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Betreff: UMPC: Neue Computergattung oder doch nur ein Gadget?

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 13. März 2006

UMPC: Neue Computergattung oder doch nur ein Gadget?
Unvergesslicher Akku: Sanyo stellt neue Batterie-Technologie vor
Speicherkarten mit hoher Kapazität
Word-Tipp: Grafiken und Bilder schnell in Originalgröße zeigen
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UMPC: Neue Computergattung oder doch nur ein Gadget?

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

einige Wochen vor der Cebit begann Microsoft damit, das "Origami-Project" zu bewerben. Dabei setzte man auf das so genannte "virale Marketing", also darauf, dass man durch Andeutungen, gezielte Indiskretionen, rätselhafte Hinweise und ohne konkrete Produktnennung soviel Neugier erzeugt, dass die schließliche Produktvorstellung den höchst möglichen Grad an medialer Aufmerksamkeit erzielt.

Auch wenn Intel diesem Plan ein wenig in die Quere kam und bereits zwei Tage vorher das Geheimnis um "Origami" lüftete, ging das Kalkül doch auf. Der "Ultra Mobile PC" (UMPC), den Microsoft schließlich vorstellte, dominierte die Cebit-Berichterstattung.

UMPC – eine neue Computer-Gattung?

Geht es nach Intel und Microsoft, so haben wir es beim UMPC mit einer neuen Computergattung zu tun, die die Lücke zwischen westentaschengroßen PDAs und A4-großen Notebooks füllt.

Doch stimmt das wirklich? Was ist von den neuen Geräten zu halten und für wen sind sie eigentlich gedacht? Gehen wir diesen Fragen ein wenig auf den Grund.

Das Konzept des "Ultra Mobile PC"

Nach den bisher vorgestellten Prototypen und Vorserienmodellen handelt es sich beim UMPC um einen etwa DIN-A5-großen Tablet-PC, der zwar um eine Tastatur ergänzt, im Idealfall aber über einen Stift oder mit dem Finger bedient werden soll. Der sieben Zoll große Bildschirm besitzt eine Auflösung von 800 x 480 Bildpunkten.

Der UMPC verfügt über genügend Rechenleistung, um die verschiedensten Aufgaben zu erledigen, von der Verwaltung von Todo-Listen über den Einsatz als Spielekonsole bis hin zur Wiedergabe von Musik und Video. Er beherrscht die verschiedenen Funkstandards und ist onlinefähig. Man kann mit einem UMPC E-Mails verschicken, Dateien downloaden, Video-Streams empfangen und ähnliches mehr.

Als Betriebssystem wird die Tablet-PC-Variante von Windows XP benutzt, sodass man auf einem UMPC auch Office-Dokumente bearbeiten kann.

Ein UMPC soll deutlich unter einem einem Kilogramm wiegen und unter 1.000 Euro kosten.

Szenarios für den UMPC

Microsoft und Intel bewerben den UMPC als unverzichtbare, mobile Informations- und Unterhaltungsmaschine, die den Anwender überall hin begleitet.

Intel (und wohl auch Microsoft) sponsorn eine eigene Website zum Thema:

Die "UMPC Community".

Da ein Impressum fehlt, kann man nicht so ohne weiteres sagen, wer sich genau hinter diese Website verbirgt. Aber man geht wohl nicht fehl in der Annahme, dass es sich hier um eine reine Lobby-Site zum Thema handelt. Kurz: die gesamte Site ist Werbung.

Hier werden folgenden Szenarien vorgestellt und mit einem Werbeclip bebildert.

  • "Sie können beim Einkaufsbummel Informationen über die heißesten Preise und Sonderverkäufe bekommen"
  • "Sie können die Ladenpreise online mit denen anderer Anbieter vergleichen und die richtige Kaufentscheidung fällen"
  • "Sie können unterwegs aktuelle GPS-Informationen empfangen"
  • "Sie können in Warteschlangen und überall, wo sie sonst nur gelangweilt herumsitzen müssen, E-Mails empfangen und online arbeiten."
  • "Sie können während des Kochens im Internet surfen und die neusten Nachrichten lesen"
  • "Sie können Musik, Videos, TV-Shows und Photos herunterladen, E-Mails verschicken, chatten ... und all das mit einem kleinen, dünnen Gerät, das in ihre Tasche passt".

Soweit die Werbung. Wie sieht die Wirklichkeit aus?

Was von der Werbung übrig bleibt

Wie immer ist der Blick auf die Realität etwas ernüchternd. Sicher, all das, was man mit dem UMPC machen können soll, kann man wohl tatsächlich mit ihm machen.

Einziger Haken: das meiste davon kann man bereits mit einem gängigen Smartphone erledigen, ohne ein weiteres Gerät zu benötigen. Und bei einem Smartphone gilt übrigens tatsächlich, was von einem UMPC nur behauptet wird: Es ist ultramobil, klein, dünn und passt in jede Tasche.

Die derzeit vorgestellten UMPCs von Asus und Samsung sind dagegen eher im Format eines Taschenbuchs und mit rund 2,5 Zentimetern auch nicht wirklich dünn. Sie sind etwas zu klein, als dass man dafür extra eine Tasche mitnehmen möchte, aber auch zu groß, um sie einfach in die Jacke zu stecken.

Ist man ohnehin mit Handtasche oder Rucksack unterwegs, kann man natürlich auch eine UMPC mitnehmen – doch dann fragt man sich, warum man nicht gleich ein kleines Notebook dabei hat? Die sind nur unwesentlich größer als ein UMPC, können alles, was er auch kann und besitzen eine bedienbare Tastatur.

Ein UMPC soll ja über Stifteingabe bedient werden, die aber, das lehrt die bisherige Erfahrung, für Texteingaben nicht wirklich brauchbar ist. Es gibt zwar Prototypen mit Tastatur, aber dabei handelt es sich um winzige Eingabefelder, die, so jedenfalls suggerieren es die Werbefotos, am besten mit den Daumen bedient werden.

Bei dem schicken UMPC-Modell, mit dem im Werbeclip so elegant gearbeitet wird, handelt es sich dagegen wohl um einen reinen Fake – auf der Produkte-Seite der UMPC-Site sucht man es jedenfalls vergeblich. Immerhin erklärt sich so nicht nur, wie ein Bildschirm mit einer Auflösung von 800 x 400 Pixeln derart gestochen scharfe Bilder hinbekommt, sondern auch das atemberaubende Tempo, mit dem die Models das Gerät einsetzen.

Gattung oder Gadget?

Bleibt die Frage, was ein UMPC überhaupt soll. Skeptiker unken bereits, es handele sich beim UMPC einfach nur um einen weiteren Versuch, den Tablet-PC im Markt zu etablieren. Und er werden genau so fehl schlagen, wie alle bisherigen Versuche.

Lässt man die verschiedenen Einsatzgebiete des UMPC einmal Revue passieren und sortiert alle Szenarien aus, die mit bisher verfügbaren Geräten wie PDA, Subnotebook, Pocket PC oder Smartphone zu bewältigen sind, dann bleibt nicht allzuviel übrig. Selbst der Einsatz für Video und Spiele ist kein Alleinstellungsmerkmal – hier gibt es mit der Sonys Playstation Portable ein günstigeres, kleineres und vor allem bereits verfügbares Gerät.

Kein Wunder, dass der UMPC vor allem als Lifestyle-Gerät beworben wird, für dessen Anschaffung es letztlich keinen wirklichen Grund gibt.

Ich fürchte, der UMPC könnte eine Lösung für Probleme sein, die es nicht gibt. Computer müssen mobiler und flexibler werden, das ist zweifellos richtig und insofern ist die Entwicklung des UMPC s auch sinnvoll. Doch ob er mehr werden wird, als eine interessante Fußnote in der Evolution der Computer, bleibt abzuwarten. (Ich wäre ja schon zufrieden, wenn am Ende besonders leistungsfähige und elegante Subnotebooks herauskämen.)

Gattung oder Gadget? Sagen wir lieber: Ein Versprechen.

Ob es eingelöst wird, muss die Zukunft zeigen.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Unvergesslicher Akku: Sanyo stellt neue Batterie-Technologie vor

Ob Fernbedienung oder Notebook – ohne Akkus geht im modernen Alltag fast überhaupt nichts. Doch das Grundproblem wieder aufladbarer Batterien sorgt immer wieder für Frustrationen und Ärger. Ein normaler Akku kann nicht gelagert werden, sondern verliert im Laufe der Zeit rapide an Leistung. Man kann also keine Akkus "auf Vorrat" laden, sondern muss dies immer dann tun, wenn er leer ist – womit er für den Betrieb eines Gerätes ausfällt.

Hier setzt die neue Akku-Serie "Eneloop" von Sanyo an. Dank einer neu entwickelten Technologie soll ein solcher Akku auch nach einem Jahr Lagerung noch rund 85 % seiner Leistung bringen. Die Akkus sollen wie herkömmliche Batterien im aufgeladenen Zustand in den Handel kommen. Laut Sanyo sind sie für alle Einsatzgebiete geeignet, von der Fernbedienung bis zum Blitzlicht.

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Speicherkarten mit hoher Kapazität

Digitale Kameras können gar nicht genug Speicher haben. Je größer die Kapazität, desto mehr und höher aufgelöste Bilder und Videos können aufgezeichnet werden. Nun hat Panasonic die Entwicklung neuer SD-Karten angekündigt, die unter dem Namen SDHC (HC = High Capacity) im Sommer auf den Markt kommen soll. Die ersten Modelle sollen eine Kapazität von vier GByte besitzen. Der neue Standard soll bis zu 32 GByte ermöglichen und eine Übertragungsrate von sechs MBit/s bieten.

Word-Tipp: Grafiken und Bilder schnell in Originalgröße zeigen

Oft kommt es vor, dass man in einem Word-Dokument ein Bild einbindet und es zur Anpassung an das Layout skalieren muss, also vergrößern oder verkleinern. Möchte man nun allerdings wissen, wie das eingefügte Bild im Original aussieht, muss man normalerweise erst das dazugehörige Grafik- oder Bildbearbeitungsprogramm starten oder die Bildgröße über das Menü "Grafik formatieren" wiederherstellen.

Doch es geht auch sehr viel einfacher und schneller: Halten Sie die STRG-Taste gedrückt und klicken Sie das entsprechende Bild doppelt an. Daraufhin stellt Word das Bild in seiner Originalgröße dar. Mit STRG-Z machen Sie diesen Schritt rückgängig und setzen die Größe wieder auf den skalierten Wert.

Diesen Tipp entnehmen wir dem Berater-Werk "Word Tipps & Tricks von A bis Z", dem praxisnahen Nachschlagewerk für alle aktuellen Word-Versionen.

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