Von: daily-consumer-request@computerwissen.de im Auftrag von Computerwissen Daily [newsletter@computerwissen.de]
Gesendet: Dienstag, 9. August 2005 02:31
An: Computerwissen Daily Abonnenten
Betreff: Verschwörung aufgedeckt

Der E-Mail-Dienst rund um Ihren PC, Ausgabe vom 9. August 2005

Hallo, liebe Leser,
Der Teufel im Detail
Problemseiten seit DSL?
Wurm tarnt sich als Word- und Excel-Datei
Über den Fachverlag für Computerwissen
"Computerwissen Daily" abbestellen

Hallo, liebe Leser,

wenn Sie bisher geglaubt haben, das Internet wäre nur dazu da, um E-Mails zu verschicken, Programme und Treiber herunterzuladen oder ab und zu ein Buch bei Amazon zu bestellen, seien Sie gewarnt. Das Internet ist viel mehr – es ist eine geradezu lebenswichtige Informationsquelle für den gesunden Mitteleuropäer. Gerade jetzt ist es unerschrockenen Forschern gelungen, mit Hilfe des Internets eine der ungeheuerlichsten Verschwörungen aufzudecken, die man sich überhaupt vorstellen kann: Die Bielefeld-Verschwörung!

Ja, in der Tat, es geht um Bielefeld, die Stadt, der man nachsagt, Inspiration für den Raumschiff-Enterprise-Slogan " ... die nie ein Mensch zuvor gesehen hat" gewesen zu sein. Waren Sie schon einmal in Bielefeld? Sehen Sie, genau darum geht es bei der Bielefeld-Verschwörung.

Bielefeld, das fanden die investigativen Web-Surfer der Seite www.b-i-e-l-e-f-e-l-d.de heraus, gibt es nämlich gar nicht. Die Stadt, die angeblich in Ostwestfalen angesiedelt ist, sei nichts als eine Luftnummer – eine inszenierte Verschwörung, um uns alle in die Irre zu führen. Das Autokennzeichen "BI" – eine Fälschung. Stadtpläne und Fotos – frei erfunden! Sogar eine virtuelle Fußballmannschaft namens "Arminia" sei aufgebaut worden, um die Illusion perfekt zu machen.

Welche Tragweite die "Bielefeld-Verschwörung" hat, wird schnell klar, wenn man den Einleitungstext der Webseite der ursprünglichen Entdecker dieser Verschwörung ansieht: "Warnung: Diese Seite enthält Material, von dem SIE nicht wollen, daß es bekannt wird. Speichern Sie diese Seite nicht auf Ihrer lokalen Platte ab, denn sonst sind Sie auch dran, wenn SIE plötzlich bei Ihnen vor der Tür stehen; und das passiert schneller als man denkt. Auch sollten Sie versuchen, alle Hinweise darauf, daß Sie diese Seite jemals gelesen haben, zu vernichten. Tragen Sie diese Seite auf keinen Fall in ihre Hotlist/Bookmarks/etc ... ein!!! Vielen Dank für die Beachtung aller Sicherheitsvorschriften."

Die Webseite mit diesem Hinweis ist inzwischen im Internet nicht mehr erreichbar. Sie wurde stillgelegt – von IHNEN? Aber das Internet ist groß und zahlreiche unerschrockene Webseitenbesitzer wehren sich gegen den Bielefeld-Mythos und geben die Informationen unter der Hand weiter.

Was hat es mit Bielefeld auf sich? Aufschluß darüber gibt die "Ur-Seite", die die "Verschwörung" aufdeckte:

"Vor einigen Jahren fiel es einigen Unerschrockenen zum ersten Mal auf, daß in den Medien immer wieder von einer Stadt namens 'Bielefeld' die Rede war, daß aber niemand jemanden aus Bielefeld kannte, geschweige denn selbst schon einmal dort war. Zuerst hielten sie dies für eine belanglose Sache, aber dann machte es sie doch neugierig. Sie unterhielten sich mit anderen darüber, ohne zu ahnen, daß dies bereits ein Fehler war: Aus heutiger Sicht steht fest, daß jemand geplaudert haben muß, denn sofort darauf wurden SIE aktiv. Plötzlich tauchten Leute auf, die vorgaben, schon einmal in Bielefeld gewesen zu sein; sogar Personen, die vormals noch laut Zweifel geäußert hatten, berichteten jetzt davon, sich mit eigenen Augen von der Existenz vergewissert zu haben – immer hatten diese Personen bei ihren Berichten einen seltsam starren Blick. Doch da war es schon zu spät – die Saat des Zweifels war gesät. Weitere Personen stießen zu der Kerngruppe der Zweifler, immer noch nicht sicher, was oder wem man da auf der Spur war.

Dann, im Oktober 1993, der Durchbruch: Auf der Fahrt von Essen nach Kiel auf der A2 erhielten vier der hartnäckigsten Streiter für die Aufdeckung der Verschwörung ein Zeichen: Jemand hatte auf allen Schildern den Namen 'Bielefeld' mit orangem Klebeband durchgestrichen. Da wußte die Gruppe: Man ist nicht alleine, es gibt noch andere, im Untergrund arbeitende Zweifler, womöglich über ganz Deutschland verteilt, die auch vor spektakulären Aktionen nicht zurückschrecken. Von da an war uns klar: Wir müssen diese Scharade aufdecken, koste es, was es wolle!"

Die Macher der Aufklärungs-Webseiten belegen eindringlich, daß Fotos der vorgeblichen Stadt am Computer entstanden sein müssen und die als Einwohner auftretenden Menschen nur Statisten sein können. Und tatsächlich passen die Puzzlestücke zueinander – Bielefeld gehört in eine Reihe mit anderen großen Verschwörungen wie der ersten Mondlandung (hat nie stattgefunden und wurde in der Wüste von Arizona gespielt) oder dem Untergang der Titanic (das war ein Versicherungsbetrug mit dem Schwesterschiff Olympic).

Und auch die möglichen Verantwortlichen werden natürlich benannt: Die Geheimdienste. In freier Wahl ist zwischen Mossad, BND und CIA alles dabei, was geheimnisvoll und undurchdringlich scheint.

Bevor ich es mir nun endgültig mit allen Bielefeldern verscherze, muß natürlich gesagt werden, daß all das überhaupt nicht ernst gemeint ist. Bei der "Bielefeld-Verschwörung" handelt es sich um eine Parodie auf die – dann tatsächlich meist ernstgemeinten – Verschwörungstheorien, die sich im Internet finden. Deutlich wird hier allerdings, daß Verschwörungstheorien im Internet tatsächlich einen ungemein guten Nährboden finden, sich ungeheuer weit verbreiten können und manchmal sogar mutieren. Die ursprüngliche Idee der Bielefeld-Verschwörung gibt es nämlich tatsächlich nur noch in den Archiven von Google (entgegen landläufiger Meinung vergißt das Netz nämlich nichts, und wenn, dann nur sehr wenig), die Idee wird aber seit 1994 als Selbstläufer weitergesponnen.

Sie sehen, im Internet ist Raum für jeden noch so abwegigen Gedanken, denn schon von jeher war das Web auch ein Hort für Verschwörungstheoretiker. Zum Glück eben auch für eher humoristische ...

Vielleicht ist das ja auch ein Anlaß, auf die ein oder andere Information, die einem so im Netz begegnet, ein waches Auge zu haben. Nicht alles, was augenscheinlich plausibel oder auch nur in genügender Stückzahl veröffentlicht wird, ist auch gleich wahr – wie auch die Macher von bildblog.de regelmäßig aufs Neue beweisen.

Wenn Sie sich selbst einen Eindruck vom Ausmaß der Bielefeld-Verschwörung machen wollen, schauen Sie hier nach:

Die Verschwörungsseite von Andreas Heidemann

Wikipedia über die Bielefeld-Verschwörung

"Die" Bielefeld-Seite

Das "Original" im Google-Archiv

Mit verschwörerischem Gruß

Torsten Kieslich

Der Teufel im Detail

Der Teufel steckt ja bekanntermaßen im Detail. Das konnten wir leider auch mit unserem Tip "Ordnerinhalte drucken" erleben konnten.

Erst hat unser Versandsystem in die Zeilen der Batch-Datei "DRUCK.BAT" unvorhergesehene Leerzeichen zwischen die Zeichen "%" und "\" gesetzt und Ihnen und uns damit das Leben schwer gemacht, dann kam auch noch Windows XP mit einem seltsamen Nebeneffekt daher.

Anscheinend hat sich das beste Betriebssystem von allen entschlossen, uns das Finden von Dateien dauerhaft zu erleichtern und blendete nun bei einem Doppelklick auf einen Ordner nicht mehr die gewohnte Dateiansicht ein, sondern präsentierte statt dessen den Suchassistenten.

Diese gutgemeinte Geste stört aber im täglichen Einsatz ganz gewaltig, denn man muß nun erst etwas hin- und herklicken, um die Dateiansicht zu erhalten. Um den Störenfried wieder loszuwerden, ist noch einmal ein kleiner Eingriff in die "Registry" notwendig:

  • Öffnen Sie über Ihr "Start"-Menü die Funktion "Ausführen" und geben Sie "regedit" ein.
  • Manövrieren Sie nun zum Eintrag "HKEY_CLASSES_ROOT\Directory\shell". Hier doppelklicken Sie auf den Eintrag "(Standard)" im rechten Fenster. Dieser Eintrag sollte leer sein und noch keinen "Wert" enthalten.
  • Es öffnet sich ein Fenster "Zeichenfolge eingeben". Hier tragen Sie in der zweiten Zeile unter "Wert" eine "1" ein. Schließen Sie das Fenster durch einen Klick auf die Schaltfläche "OK".
  • Schließen Sie "regedit".

Nun sollten Ihre Ordner wieder so angezeigt werden, wie Sie es gewohnt sind.

Problemseiten seit DSL?

Hier nun Teil 4 unserer DSL-Reihe aus dem PC-Pannenhelfer, der diesmal etwas technischer ausfällt. Vorab noch ein Hinweis: Wie bei allen anderen Arbeiten an "empfindlichen" Bereichen von Windows sollten Sie, bevor Sie Änderungen an der "Registry" vornehmen, die bestehende, funktionierende "Registry" sichern, um Sie, gesetzt den Fall, es geht mal was schief, problemlos wiederherstellen zu können. Das Programm "regedit" bietet dafür die Funktion "Exportieren" an, mit der die "Registry" bequem in einen beliebigen Ordner auf der Festplatte gesichert werden kann.

Während das Surfen im Allgemeinen deutlich beschleunigt wird, entsteht bei einigen Internetseiten der Eindruck, sie seien mit einem DSL-Anschluß nicht kompatibel. Der Grund kann eine zu hoch eingestellte MTU (Maximum Transfer Unit) sein. Die MTU gibt das größtmögliche Datenpaket an, das ohne Aufsplittung in mehrere kleine Pakete transportiert werden kann.

Der Windows XP-PPPoE-Treiber verwendet eine MTU von 1.480 Bytes, was unter dem PPPoE-Standard von 1.492 Bytes liegt. Es gibt aber Internet-Provider, die eine geringere MTU verwenden, so nutzt z. B. HanseNet eine MTU von 1.454 Bytes. In diesem Fall kann eine Anpassung über einen Eintrag in der Registry sinnvoll sein:

  1. Starten Sie über "Start" und "Ausführen" den "regedit"-Registrierungseditor. Rufen Sie hier den folgenden schlüssel auf: "HKEY_LOCAL_MACHINE\System\ CurrentControlSet\Services\Ndiswan\ Parameters"
  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Parameters" und wählen Sie "Neu" und "Schlüssel". Geben Sie dem neuen Schlüssel den Namen "Protocols".
  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Protocols" und erstellen Sie per "Neu" und "Schlüssel" den Unterschlüssel "0" (Null, nicht O).
  4. Erstellen Sie innerhalb dieses Schlüssels drei neue DWORD-Werte, indem Sie mit der rechten Maustaste in den rechten Bereich des Editors klicken und "Neu" und "DWORD-Wert" wählen.
  5. Benennen Sie die neuen werte mit "ProtocolType", "PPPProtocolType" und "ProtocolMTU".
  6. Klicken Sie doppelt auf "ProtocolType" und weisen diesem einen Dezimalwert von "2048" zu (hexadezimal 0x00000800).
  7. Dem Wert "PPPProtocolType" weisen Sie einen Dezimalwert von "33" zu (hexadezimal 0x00000021).
  8. Dem Wert "ProtocolMTU" weisen Sie schließlich die gewünschte MTU zu. Welche MTU die richtige ist, sollten Sie von Ihrem Internet-Provider erfahren. Übrigens: Werte über 1.480 bleiben wirkungslos.
  9. Starten Sie Ihren PC neu, damit die Änderungen wirksam werden.

In der nächsten Folge unseres Tips geht es darum "Keine Bandbreite zu verschenken".

PC-Pannenhelfer

Anzeige

Windows-Quick-Report

Computerwissen-Extra: Tipps und Hintergrundwissen für alle Windows-Versionen – inklusive großem XP-Sonderteil! Diese Praxis-Studie bietet Ihnen die wichtigsten Grundfunktionen, ausführliches Hintergrundwissen und geheime Tipps & Tricks mit Sofortwirkung für Ihr Windows. Wie bedienen Sie Windows schneller und effektiver? Wie surfen Sie schnell und vor allem sicher im Internet? Wie schaffen Sie sich ein hochstabiles und pannenfreies Windows-System? Diese und viele Fragen mehr beantwortet der neue Windows-Quick-Report.

http://www.computerwissen.de/ shop/ index.php ?pid=205046 &rid=5026

Wurm tarnt sich als Word- und Excel-Datei

Der britische Security-Experte Sophos warnt vor einer neuen Migration des Fan-Wurms. "W32/Fan-A" ist ein Wurm für die Windows-Plattform, verändert Daten auf dem Rechner und installiert sich in der Registrierung.

Gleichzeitig sucht der Wurm nach offenen Microsoft-Word-Dokumenten und offenen Microsoft-Excel-Tabellen. Hat er sie gefunden, kopiert er sich laut Sophos in die Ordner, die das Dokument beinhalten. Dabei verwendet er denselben Namen den das Dokument besitzt und hängt eine EXE-Dateierweiterung an.

"Fan-A" kann folgenden Text zu einem geöffneten Word-Dokument hinzufügen: "win32.anf" oder "Happy B'day to'na!!!". Anschließend erstellt der Wurm im Windows-Ordner eine Kopie von sich namens "systray.exe" und fügt einen Eintrag zur Registrierung hinzu. Der Eintrag besteht laut Sophos aus drei Teilen und dient dazu, den Wurm bei jedem Systemstart neu zu aktivierten.

Über den Fachverlag für Computerwissen

Der Newsletter "Computerwissen Daily" ist ein kostenloser E-Mail-Service des Fachverlags für Computerwissen. Informationen zu unserem Verlagsprogramm sowie zu weiteren kostenlosen Services finden Sie auf unseren Internetseiten unter der folgenden Adresse:

http://www.computerwissen.de/

"Computerwissen Daily" abbestellen

Sollten Sie an "Computerwissen Daily" einmal nicht mehr interessiert sein, können Sie den Newsletter jederzeit abbestellen. Ein Formular für Ihre Abbestellung finden Sie auf unseren Internetseiten unter der folgenden Adresse:

http://www.computerwissen.de/newsletter/

Impressum

"Computerwissen Daily" wird herausgegeben von:

Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG
Fachverlag für Computerwissen
Theodor-Heuss-Strasse 2-4
53095 Bonn

Telefon: 02 28 / 9 55 01 90
Fax: 02 28 / 35 97 10

Internet: http://www.computerwissen.de/
E-Mail: info@computerwissen.de

Haftungsausschluss: Sämtliche Beiträge und Inhalte des Newsletters sind sorgfältig recherchiert. Dennoch ist eine Haftung ausgeschlossen.

Alle Rechte liegen beim Fachverlag für Computerwissen. Nachdruck und Veröffentlichung, auch auszugsweise, sind nicht gestattet.

Copyright © 2005 Fachverlag für Computerwissen