Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 19. Oktober 2005

Viren & Viren

Liebe Leser,

Viren gibt es bekanntlich nicht nur im Internet, sondern auch im "echten Leben". Da lässt man sich einmal von der erstaunlich warmen Oktobersonne dazu verführen, etwas länger im Freien sitzen zu bleiben, als man es wollte und dabei etwas leichter gekleidet zu sein, als man es sollte und schon hat man am nächsten Morgen die Quittung. Man ist im Ganzen eher ermattet, an allen möglichen Ecken und Enden zwickt's und zieht's, man hustet und schnupft und stellt sehr schnell fest, dass die Bezeichnung "SuperSoft" für die Papiertaschentücher, die nun allzeit bereit liegen müssen, eine dreiste Lüge ist, läuft die verschnupfte Nase doch schon nach kurzer Zeit gereizt rot an.

Wenn einen so eine Erkältung ersteinmal in ihren Klauen hat, merkt man auch, dass die Metapher von den "Computer-Viren" eigentlich ziemlich windschief in der Gegend rumsteht. Ok, in schweren Fällen kann ein Virus zu Datenverlust führen und hastdusnichtgesehen die Festplatte plätten, das mag als Vergleichsbasis zwischen organischen und Computer-Viren ebenso taugen wie die Ansteckungsmöglichkeiten der beiden Virenformen.

Doch an der entscheidenden Stelle fällt die Metapher in sich zusammen, nämlich dann wenn es um Vorsorge und Heilung geht.

Es gibt praktisch gegen jeden Computer-Virus ein Antivirenmittel und mit etwas Umsicht bleibt ein Computer auch im schwerstvervirten Umfeld pumperlgesund. Davon kann bei unsereins keine Rede sein. Man mag sich vorsehen, so viel man will, es reicht eine kurze Fahrt mit einem gutgefüllten Fahrzeug der öffentlichen Verkehrsmittel, um sich einen Virus einzufangen.

Auch mit der Bekämpfung einer Erkältung ist es nicht weit her. Während man einen befallenen Computer in der Regel mit dem richtigen Schutzprogramm wieder auf Vordermann bringen kann, gilt für einen Schnupfen immer noch die alte Regel, dass er ohne Medikamente 6 Tage dauert und mit eine Woche. Dieser Sachverhalt hat die Autoren der Science-Fiction-Serie "Star Trek: The Next Generation" zu einem netten Nebenbeiwitz inspiriert, wenn Schiffsdoktor Beverly Crusher einmal erstaunt bemerkt, dass man damals, so um 1980, noch nicht einmal einen simplen Schnupfen kurieren konnte.

Mag sein, dass man in ein paar Hundert Jahren einen Schnupfen so schnell los werden kann, wie man ihn sich einfängt – aber heute sieht es ganz und gar nicht danach aus. Da kann einem schon in dunkleren Momenten die Idee beschleichen, mit dem medizinischen Fortschritt sei es bei weitem nicht so weit her, wie man gemenhein glaubt.

Nun, wenn es ohnehin kein rechtes Heilmittel gibt, dann kann man sich zumindest an die guten alten Hausmittel gegen Erkältungen wie etwa einen heißen Grog oder Tee mit Rum, zu denen mir ein Mediziner mal sagte: "Hilft auch nicht. Schmeckt aber."

Weshalb ich Ihnen jetzt alles Gute wünsche, mich für heute von Ihnen verabschiede und mich auf die Suche nach Rum, Zucker, Zitrone und heißem Wasser mache.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Skype-Anwender aufgepasst! Neuer Trojaner im Umlauf

Seit dem Wochenende treibt ein neues Trojaner sein Unwesen im Internet. Das Schadensprogramm gibt sich vermeintliches Update für das bekannte Voip-Programm Skype aus. Installiert man das angebliche Update, das sich im Anhang der Mail befindet, erhält man scheinbar eine Fehlermeldung, während in Wirklichkeit der Trojaner installiert wurde. Die Schadensroutine des Programms sorgt dafür, dass zum einen die Update-Funktion bekannter Anti-Virenprogramme blockiert wird, zum anderen wird eine Hintertür geöffnet, über die man von außen auf den PC zugreifen kann.

Generell sei darauf hingewiesen, dass man keine Dateianhänge öffnen soll, die aus dubiosen Quellen stammen und dass kein seriöser Anbieter ein Update per Massenemail verschickt. Statt dessen werden solche Updates immer von den Webseiten der Anbieter geladen.

VM-Ware: Betreiben Sie doch so viele Computer, wie Sie wollen

Wer als Entwickler oder Netzwerktechniker arbeitet, der braucht in der Regel mehr als nur einen Computer. Schließlich müssen verschiedene Lösungen und Techniken unter den verschiedensten Betriebssystemen und in unterschiedlichen Netzwerkumgebungen ausgiebig getestet werden.

Früher hatten IT-Profis daher in ihren Arbeitszimmern, drei, vier oder mehr Computer stehen. Heute genügt nur noch eine Maschine, auf der alle anderen benötigten Computer simuliert werden. In diesem Fall spricht man "virtuellen Maschinen".

Eines der populärsten Programme zur Verwaltung von Virtuellen Maschinen sind die Programme von VM-Ware, die nun in neuen Versionen vorliegen. Mit dem VM-Ware ESX Server 3 ist es möglich, physikalische Computer im Speicher eines anderen PCs so zu simulieren, dass man ihm ganz normal arbeiten kann. Mit dem VM-Ware Virtual Center 2 liegt eine Neufassung der Verwaltungssoftware vor, mit der sich verschiedene virtuelle Maschinen auf unterschiedlichen Hosts verwalten lassen.

Mit der Lösung lässt sich ein ganzer Maschinenpark simulieren und jedes Programm in den verschiedensten Umgebungen ausgiebig testen. Derzeit liegen die neuen Versionen noch als Beta-Software vor, mit dem fertigen Endprodukt wird im ersten Quartal 2006 gerechnet. Die Programm werden vermutlich jeweils um 5.000 US-Dollar kosten.

Word-Tipp: Schnelle Navigation in Tabellen

Wenn Sie in Ihrem Word-Dokument mit einer sehr umfangreichen Tabelle arbeiten, haben Sie oft das Problem, dass Sie nicht so ohne Weitere mal eben rasch an den Anfang oder das Ende der Tabelle springen können.

Dabei bietet Word genau dafür zwei kaum bekannte Tastaturkürzel, mit denen sich die Navigation in Tabellen erheblich vereinfachen lässt:

Alt + Bild oben

Mit dieser Kombination springen Sie an den Anfang der aktuellen Spalte.

Alt + Bild unten

Diese Kombination befördert Sie entsprechend mit einem Mal ans Ende der aktuellen Spalte.

Übrigens: Halten Sie gleichzeitig die Umschalt-Taste gedrückt wird der Bereich von der aktuellen Zeile bis zum Spaltenanfang bzw. -ende markiert.

Diesen Tipp entnehmen wir dem Berater-Werk "Word Tipps & Tricks von A bis Z", dem praxisnahen Nachschlagewerk für alle aktuellen Word-Versionen.

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