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Gesendet: Dienstag, 11. April 2006 07:49
An: Computerwissen Daily Abonnenten
Betreff: Von Läufern und Teppichen

Der E-Mail-Dienst rund um Ihren PC, Ausgabe vom 11. April 2006

Von Läufern und Teppichen
WLAN im ICE
So schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe
Zwei Drittel der Windows-Nutzer ärgern sich über SicherheitslückenZwei Drittel der Windows-Nutzer ärgern sich über Sicherheitslücken
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Von Läufern und Teppichen

Hallo, liebe Leser,

manchmal wäre es schon spannend, einen Blick in die Zukunft werfen zu können. Was da wohl auf uns zukommt? Immerhin ist vieles von dem, was ich vor einigen Jahren noch für weit entfernte Science Fiction hielt, heute schon auf dem Weg, in absehbarer Zeit normaler Bestandteil unseres Alltags zu sein.

Gerade lese ich beispielsweise, dass deutsche und schottische Wissenschaftler einen neuen Geschwindigkeitsrekord mit einem zweibeinigen Roboter aufgestellt haben. Der knapp 23 cm kleine Laufroboter mit dem Namen RunBot schaffte satte 3,5 Beinlängen in der Sekunde, was in etwa 0,8 Meter pro Sekunde entspricht. Mit dem aufgestellten Weltrekord kommt der RunBot, zumindest was die relative Geschwindigkeit betrifft, ein Stückchen näher an den Menschen heran. Abhängig von der Größe des jeweiligen Sprinters liegt der 100-Meter-Sprintrekord allerdings immer noch bei zehn bis zwölf Beinlängen pro Sekunde (10,23 m/s).

Nun ist ja nicht der Rekord das Entscheidende, sondern die Tatsache, dass dieses Gerät mit dem Ziel entwickelt wurde, natürliche Bewegungsabläufe möglichst genau reproduzieren zu können. RunBot besitzt nur wenige Sensoren und ist darauf programmiert einen Fuß vor den anderen zu setzen. Kontrolliert wird der Laufroboter von einem Programm, das natürliches Neuronenverhalten inklusive dessen Auswirkungen auf Bewegungsreflexe bei Mensch und Tier imitiert. Damit erhalten die Wissenschaftler natürliche Bewegungsmuster, die denen des Menschen sehr ähnlich sind.

Wenn diese Technologie richtig ausgereift ist, sind ungeheure Möglichkeiten für die Anwendungen denkbar. In anderen Bereichen denkt man schon über das Forschungsstadium hinaus: Korea beispielsweise plant den Einsatz von Robotern bei Polizei- und Militäreinsätzen. Eine Machbarkeitsstudie soll laut einem Bericht der Korea Times nun klären, ob die Roboter technisch und finanziell realisierbar sind. Im Falle einer positiven Prüfung dürfte dem Entwicklungs- und Produktionsbeginn der künstlichen Assistenten ab Ende 2007 nichts mehr im Wege stehen.

Konkret sind zwei Robotertypen für polizeiliche und militärische Einsätze in Planung. Während das eine Modell vor allem für den nächtlichen Patrouilleneinsatz vorgesehen ist und sogar in der Lage sein soll, Kriminelle zu verfolgen, ist für das Kampfrobotermodell eine tierähnliche Körperform mit sechs oder acht Rädern angedacht. Die Steuerung soll dabei über ein Remote-Control-System oder über eine robotereigene künstliche Intelligenz erfolgen. Um die Produktionskosten zu minimieren, werden nur die Bewegungsbefehle roboterintern verarbeitet und ausgeführt. Die meisten Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse werden über eine kabellose Hochgeschwindigkeitsverbindung und externe Hard- und Software ausgeführt.

Abseits des Einsatzes im Rahmen der Sicherheit und Verteidigung hoffen die Entwickler die technischen Wunderdinger auch an möglichst viele Interessierte für den Hausgebrauch vermitteln zu können. Schon Ende dieses Jahres sollen entsprechende Modelle der koreanischen Bevölkerung als Saubermacher, Kinderunterhalter, Mechanikergehilfen oder Hausüberwacher unter die Arme greifen. Der Handelspreis soll mit rund 800 bis 1.600 Euro pro Roboter z. B. deutlich unter dem japanischer Produkte liegen und zu Verkaufszahlen jenseits von 3.000 Einheiten in diesem Jahr führen, so die Einschätzung des südkoreanischen Ministeriums.

Nun ja, ob Polizeiroboter wirklich als sinnvolles Forschungsergebnis zu werten sind? Interessant wird ja auch die Frage, wie es mit der Haftung aussieht, wenn so ein Gerät im Einsatz eine Fehlfunktion aufweist. Wesentlich spannender finde ich da den Ansatz aus Japan, Roboter als Altenpfleger einzusetzen. Das japanische Forschungsinstitut Riken hat dazu einen neuen humanoiden Roboter entwickelt. Der 100 Kilogramm schwere, künstliche Altenpfleger, den die Wissenschaftler auf den Namen RI-MAN getauft haben, misst 158 Zentimeter und soll schon bald in der Lage sein, bis zu 70 Kilogramm schwere Personen aufzuheben oder auch herumzutragen. Darüber hinaus kann RI-MAN sowohl sehen als auch hören und soll den Forschern zufolge zwischen acht unterschiedlichen Gerüchen unterscheiden können. Unterstützung erhalten die japanischen Forscher von der eigenen Regierung, die angesichts der alternden japanischen Gesellschaft um Zukunftsperspektiven in der Altenbetreuung bemüht ist.

Der derzeitige RI-MAN-Prototyp ist in der Lage, bis zu zwölf Kilogramm schwere Testdummies zu orten, deren Gewicht zu bestimmen sowie diese aufzuheben und durch den Raum zu tragen. Innerhalb der kommenden fünf Jahre wollen die Entwickler die Tragkapazität allerdings auf 70 Kilogramm erhöhen, um die Roboter in der Alten- und Krankenpflege tatsächlich einsatzfähig zu machen. Eine Vielzahl an Sensoren, die unter einer fünf Millimeter dünnen Silikonschicht angebracht sind, sorgt darüber hinaus dafür, dass der Roboter menschlichen Bewegungen mit seinen Augen nachfolgen kann. Weiters kann der künstliche Humanoid auch die Richtung bestimmen, aus der eine Stimme im Raum kommt und diverse Gerüche wahrnehmen und verarbeiten.

Bei uns wird die Roboteranwendung im wahrsten Sinne des Wortes eher bodennah gehalten. Die Teppichwerke Vorwerk haben jedenfalls den ersten serienreifen intelligenten Teppichboden vorgestellt, der anhand integrierter RFID-Chips Roboter steuern kann. Der in dreijähriger Forschungsarbeit mit Chiphersteller Infineon entwickelte "smart floor" kann als textiler Unterbelag unter diversen Bodenbelägen installiert werden. Die auf den elektronischen Chips gespeicherten Informationen können von RFID-Robotern zur genauen Orientierung genutzt werden, wenn diese als automatisierte Reinigungstrupps oder Transporthilfsmittel in Gebäuden in Funktion treten.

Als großer Vorteil gegenüber herkömmlichen automatisiert agierenden Robotern gilt, dass ein Großteil der ausgesprochen teuren Orientierungssensorik ausgelagert werden kann. Grundlage des intelligenten Bodens bildet ein in Polyestergewebe integriertes Netzwerk aus RFID-Chips. Laut Herstellerangaben kann dieses beliebig großflächig im Raum verlegt werden. Jeder Chip lässt sich elektromagnetisch beschreiben und auslesen, die Energie für diese Vorgänge wird ausschließlich mit dem elektromagnetischen Impuls des Roboters oder eines Lesegerätes geliefert. Die Datenübertragung erfolgt drahtlos über eine Distanz von bis zu zehn Zentimetern. Sie umfasst Standortkoordinaten, Aufgabenstellungen, kann aber auch zu Zwecken der Qualitätskontrolle verwendet werden.

Nicht spektakulär, aber immerhin sauber. Wenn man RFID mag....

Mit automatisiertem Gruß

Torsten Kieslich

WLAN im ICE

Wie der Nachrichtendienst golem.de meldet, haben die Bahn und T-Mobile ihr Pilotprojekt für einen drahtlosen Internetzugang im Zug erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt ist jetzt in den so genannten Regelbetrieb gegangen  und ist damit nun leider auch kostenpflichtig.

Getestet wurde der drahtlose Internetzugang auf der Strecke zwischen Köln und Dortmund in sechs speziell ausgestatteten ICE. Im Regelbetrieb steht die WLAN-Anbindung Reisenden auf dem Streckenabschnitt Köln - Düsseldorf - Essen - Dortmund zur Verfügung.

Ab dem 10. April 2006 wird das Angebot zu den HotSpot-Tarifen von T-Mobile abgerechnet. Die Züge, in denen die Bahn diesen Service anbietet, sind in den Innenräumen durch das "HotSpot"-Logo gekennzeichnet. Im übrigen Streckenverlauf von Köln über Nürnberg nach München bleibt nur ein lokales Informationsangebot im Zug mit regelmäßig aktualisierten Inhalten bestehen.

So schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe

Systemwiederherstellung optimieren und gleichzeitig Speicherplatz sparen

Windows XP beherrscht die Systemwiederherstellung, eine im Falle des Windows-Crashs wertvolle Funktion, die es erlaubt, das System in einen früheren Zustand zurückzuversetzen. Zusätzlich überwacht die Systemwiederherstellung Änderungen am Betriebssystem und bestimmten Anwendungsdateien.

Zu diesem Zweck wird eine festgelegte Menge an Speicherplatz auf der Systempartition Ihrer Festplatte benötigt. Befindet sich jedoch eine zweite Festplatte in Ihrem Rechner, die beispielsweise der puren Datenaufnahme dient und die keine Systempartition hat, lohnt es sich, für diese Platte die Systemwiederherstellung abzuschalten. Das spart Plattenplatz und erhöht die Plattenleistung:

  • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Arbeitsplatz" und wählen "Eigenschaften".
  • Holen Sie dort das Register "Systemwiederherstellung" nach vorne.
  • Markieren Sie dort die betreffende ("zweite") Festplatte und klicken auf die Schaltfläche "Einstellungen".
  • Setzen Sie in Häkchen bei "Systemwiederherstellung auf diesem Laufwerk deaktivieren". Je nach Größe der Festplatte machen Sie damit etliche hundert MB oder sogar einige Gigabyte an Plattenspeicher frei.


Dieser Tipp stammt aus der Redaktion des PC-Anwender-Handbuchs.

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Access aktuell: API-Funktionen

API-Funktionen werden häufig als zu komplex und zu riskant für die Stabilität der Datenbankanwendung eingeschätzt. In diesem Themen-Special räumen wir mit solchen Vorurteilen auf. Zudem können API-Funktionen Ihre Datenbanken mit wenig Aufwand um verblüffende neue Funktionen erweitern, die Access standardmäßig gar nicht anbietet.

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Zwei Drittel der Windows-Nutzer ärgern sich über Sicherheitslücken

Aus den Medien

Nur sechs Prozent der Windows-Nutzer sind mit ihrem Betriebssystem rundum glücklich. Wie eine Online-Umfrage des Computermagazins Chip ergab, kritisieren die Anwender vor allem die Sicherheitsmängel des Microsoft-Programms: Zwei von drei befragten Windows-Nutzern bemängeln „zu viele Sicherheitslücken“.

Die Redaktion befragte 1.619 Nutzer ihres Online-Portals, was sie an ihrem jeweiligen Windows-Betriebssystem ärgere; Mehrfach-Nennungen waren möglich. Neben den Sicherheitsproblemen (67 Prozent) monieren die Befragten vor allem Microsofts Preispolitik: 53 Prozent von ihnen halten die Windows-Software für zu teuer. Die so genannte Produkt-Aktivierung, also die Freischaltung des Betriebssystems per individuellem Code, nervt 47 Prozent - fast die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer.

Mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) beurteilt Windows als zu langsam. Immerhin: Die früher viel kritisierten Stabilitätsprobleme scheint Microsoft inzwischen besser im Griff zu haben. Nur 19 Prozent beanstanden, dass ihr Betriebssystem zu oft abstürze.

Die Ergebnisse der Chip-Umfrage zeigen, dass Microsoft bei der Produkt-Strategie für sein nächstes Betriebssystem „Windows Vista“ die Zeichen der Zeit erkannt hat: Der weltgrößte Software-Hersteller hat mehrfach betont, dass bei der Entwicklung des neuen Programms das Thema Sicherheit im Vordergrund stehe. Nach derzeitigem Stand soll Windows Vista im Januar nächsten Jahres erscheinen.

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