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Gesendet: Mittwoch, 17. Mai 2006 06:25
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Betreff: Von Raumpiloten und Taxifahrerern

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 17. Mai 2006

Von Raumpiloten und Job-Bewerbern
Als "Frontpage" wird "Expression Web Designer"
Blu Ray kommt: Sony kündigt Notebook mit neuer Technologie an
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Von Raumpiloten und Job-Bewerbern

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

kennen Sie den Sketch "Der Astronaut" von Loriot? Dort werden die beliebten Mondreportagen parodiert, wie sie das Fernsehen anlässlich der Mondlandung ausstrahlte. Ein Reporter saß in einem eher kahlen Studio, im Hintergrund sorgte ein wandfüllendes Raumfahrt-Foto für Atmosphäre.

Der Verwaltungsinspektor als Raumpilot

Loriot hat diese Szenerie perfekt kopiert, bei ihm sitzen sich Reporter und Studiogast gegenüber, im Hintergrund sieht man eine Aufnahme der Mondfähre.

Der Moderator stellt seinen Gast als den "Raumpiloten Major Kerry Wickland" vor und beginnt mit einer englischen Frage. Darauf reagiert der etwas verwirrt drein blickende Gast mit einem "Wie bitte?" Der Moderator ist erfreut, dass sein Gast deutsch spricht ("Dann ist ja alles viel einfacher"), aber rasch stellt sich heraus, dass es beim Studiogast eine Verwechslung gegeben hat. Statt des US-Astronauten Wickland ist der deutsche Verwaltungsinspektor Wieland zu Gast.

Der Moderator hat nun die undankbare Aufgabe, das geplante Live-Interview halbwegs zu retten und weiß sich nicht anders zu helfen, als seinen vorbereiteten Fragenkatalog abzuspulen – was natürlich zu den absurdesten Verwicklungen führt. Zum Beispiel:

"Was war bisher die äußerste Entfernung von der Erdoberfläche, in der der Sie gearbeitet haben?" – "Wir arbeiten jetzt im dritten Obergeschoss." – "Haben Sie jemals befürchtet, einmal von dort oben nicht mehr zurückzukehren?" - "Nein."

Der Sketch entwickelt seine beträchtliche Komik aus der nur ganz leicht überdrehten Realität und bis heute dachte ich, eines der großen Kunststücke Loriots bestünde darin, sich eine Situation auszudenken, die fast echt sein könnte – aber natürlich in der gezeigten Form niemals eintreten kann.

Da habe ich mich allerdings getäuscht. Denn was seinerzeit Loriots Moderator passierte, passierte nun dem britischen Sender BBC in echt. Live und vor laufender Kamera.

Der Bewerber als MP3-Experte

Geplant war ein Interview mit dem MP3-Experten Guy Kewney, den man zum Rechtsstreit "The Beatles vs. Apple" befragen wollte. Statt dessen interviewte man versehentlich einen Menschen, der sich beim BBC um einen Job bewerben wollte.

Kewney selbst wartete an der BBC-Rezeption und musste auf einem laufenden Fernseher sehen, wie da ein ihm Unbekannter als Guy Kewney vorgestellt und zu Apple, den Beatles und MP3 befragt wurde.

Anders als Loriots Verwaltungsbeamter soll sich der Bewerber recht gut aus der Affäre gezogen haben. Die erste Frage beantwortete er mit weitschweifigen, allgemeinen Aussagen zu Interne-Cafés, dem Internet und Musik im allgemeinen. Erst als man noch einmal konkret nachfragte, was das denn nun mit Apple zu tun habe, bekannte er freimütig, davon habe er keine Ahnung und überhaupt wisse er nicht so recht, warum er eigentlich interviewt werde.

Damit Sie im Falle eines Falles ähnlich souverän reagieren können, hier rasch ein paar Hintergrundinformationen, worum es in dem Interview eigentlich gehen sollte.

Apple vs. Apple

Es geht um Apple vs. Apple, also um das von den Beatles gegründete Plattenlabel Apple und um die kalifornische Computer-Firma Apple. Die älteren Rechte am Firmennamen "Apple" liegen eindeutig bei den Beatles und die Firma aus Cupertino darf nur deshalb Apple heißen, weil die Briten es ihr 1981 nach Verhandlungen und Lizenzzahlungen erlaubt haben. Bedingung: Die Computerbauer halten sich aus dem Musikgeschäft heraus.

Angesichts der Entwicklung des Computermarktes ist diese Bedingung immer schwieriger einzuhalten. Schon 1989 zahlte Apple (Kalifornien) rund 27 Millionen US-Dollar an Apple (London), weil Apple-Computer immer häufiger in Verbindung mit Musikproduktionen auftauchten.

Apples zunehmendes Engagement im Unterhaltungsmarkt und der riesige Erfolg von iTunes und iPod waren jetzt erneuter Anlass, Apple wegen Bruch der gemeinsamen Vereinbarung zu verklagen. Diese Klage wurde jedoch kürzlich abgewiesen. Begründung: Das Apple-Logo würde weltweit eher mit Computern in Verbindung gebracht als mit Musik. Hier seien die Namen iTunes und iPod die deutlich stärkeren Marken, ein Bruch der Vereinbarung läge also nicht vor. Diese Entscheidung will Apple (London) nicht auf sich sitzen lassen und hat bereits angekündigt, dass man das Urteil anfechten werde.

Übrigens sieht sich Apple derzeit nicht nur von Apple verklagt, sondern auch von Creative Labs, die beim iPod eines ihrer Patente verletzt sehen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Und damit zurück ins Studio.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke, München

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Als "Frontpage" wird "Expression Web Designer"

Microsoft hat die erste Beta-Version des Programms "Expression Web Designer" vorgestellt. Dabei handelt es sich um den Nachfolger des Programms "Frontpage", das allerdings nicht mehr unter dem Office-Dach erscheint, sondern im Rahmen der neuen "Expression"-Familie. Zu der gehören neben dem Web-Editor auch ein Grafikprogramm ("Graphic Designer") und eine Entwicklungsumgebung für Multimedia-Anwendungen ("Interactive Designer").

Im Unterschied zu Frontpage soll der Web Designer nicht nur CSS beherrschen, sondern sich auch streng an Webdesign-Standards halten und regelkonforme XHTML-Seiten erzeugen.

Wer sich als Entwickler schon einmal einen ersten Eindruck verschaffen will, der kann die rund 220 MByte große Beta-Version im Rahmen eines kostenlosen Community Technology Preview nach einer kurzen Registrierung von den Microsoft-Webseiten herunterladen.

Blu Ray kommt: Sony kündigt Notebook mit neuer Technologie an

Während Toshiba bereits die ersten Notebook-Modelle mit HD-DVD-Laufwerken auf dem Markt hat, war von Blu-Ray bislang noch nicht viel zu sehen. Das soll sich jetzt zügig ändern. Sony kündigte für den Sommer das erste Notebook mit einem Blu-Ray-Laufwerk an. Wer auf Blu-Ray als Nachfolger des DVD-Standards setzt, darf allerdings nicht kleinlich sein. Rund 3.500 Euro soll das geplante 17"-Notebook kosten. Dafür soll das Laufwerk aber Blu-Ray-Scheiben nicht nur lesen, sondern auch beschreiben können.

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