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Gesendet: Donnerstag, 23. Februar 2006 02:01
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Betreff: Von falschen Freunden und trügerischer Sicherheit

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 23. Februar 2006

Von falschen Freunden und trügerischer Sicherheit
Spiel, Spaß – Umsatz: Unterhaltungselektronik boomt stärker als erwartet
Lycos: Steigende Umsätze, sinkende Verluste, keine Gewinne
Fünf gegen Samsung: Filmstudios verklagen Hersteller von DVD-Player
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Von falschen Freunden und trügerischer Sicherheit

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

es ist in manchen Kreisen üblich, bei Problemen mit der Hard- und Software zuerst nach dem verwendeten Betriebssystem zu fragen. Das scheint zwar sinnvoll und darauf hinzudeuten, dass einem da jemand wirklich helfen will. Doch in Wahrheit geht es nur zu oft um anderes.

Falsche Freunde

Denn diese Frage wird mit Vorliebe besonders dann gestellt, wenn der Frager die Antwort bereits kennt. Sobald der Gefragte arglos mit "Windows XP Home" oder ähnlichem antwortet und nun auf Hilfe hofft, sieht er sich mit mehr oder minder wüsten Beschimpfungen konfrontiert.

Es sei ja kein Wunder, dass er da ein Problem habe, Windows sei schließlich ein einziges Problem. Und der Frager solle sich doch bitte erst einmal ein anderes Betriebssystem zulegen, dann könne man ihm auch weiterhelfen. Mit dem Betriebssystem ist oft Linux gemeint, manchmal auch Mac OS.

Besonders penetrant melden sich solche nichts als nervigen Besserwisser zu Wort, wenn es um Viren, Würmer oder Dateiverschlüsselungen geht. Dann wird auf Microsoft und Windows eingeteufelt und man lernt die volle Bedeutung des Sprichwortes kennen, dass wer den Schaden hat, für den Spott nicht zu sorgen brauche.

Dergleichen ist bei konkreten Problemen nicht nur wenig hilfreich, es ist obendrein auch noch dumm und fast immer ein sicheres Indiz dafür, dass der so selbstsicher Daherherschwätzende in aller Regel nicht weiß, worüber er eigentlich redet. Oft handelt es sich dabei um Zeitgenossen, die glauben, nur weil sie mit Linux oder Mac OS statt Windows arbeiten, seien sie automatisch vor digitalen Angriffen aller Art sicher.

Natürlich kann man sich die Welt so einfach zurecht legen: Windows böse und unsicher, Linux gut und sicher.

Doch so einfach ist es leider nicht.

Auch "sichere" Systeme können unsicher sein

Zwar ist es richtig, dass Windows konzeptionell anfälliger für Viren und Würmer ist, aber das heißt nichts, dass es unmöglich wäre, mit Windows einen sicheren Computer zu betreiben.

Im Gegenteil – Microsoft hat in den letzten Jahren sehr viel Energie darauf verwendet, das Betriebssystem sicherer zu machen. Man mag davon halten, was man will, man kann es auch mit einigem Recht als Herumdoktern an Symptomen betrachten – aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Windows XP-Computer mit allen installierten Sicherheitsupdates kaum unsicherer ist eine normale Linux- oder Mac OS-Installation.

Die Tatsache, dass 99 Prozent alle Schadenssoftware sich auf Windows, Internet Explorer und Outlook konzentriert liegt zum größten Teil an der enormen Verbreitung dieser Kombination. Denn dadurch gibt es von allem mehr – mehr Opfer, mehr Angreifer und mehr Tools zur Entwicklung von Malware.

Anders gesagt: Microsoft ist durch die schiere Größe ein Ziel, das man kaum verfehlen kann.

Bei Linux oder Mac OS sieht das ein wenig anders aus. Für diese Systeme hat man sich in digitalen Gangsterkreisen bislang eher wenig interessiert. Was nicht zuletzt auch daran liegen wird, dass auch solches Leute nur mit Wasser kochen. Nicht jeder, der einen Windows-Virus programmieren kann, kennt sich mit Unix hinreichend gut aus, um einen Mac OS-Rechner zu schädigen.

Doch je populärer Linux und Mac OS werden, desto interessanter werden die Systeme für die Programmierer von Schädlingssoftware. So machten in den letzten Tagen gleich vier Meldungen zu Sicherheitsproblemen von Mac OS und Apple-Software die Runde:

  • Mit dem "Leap A" getauften Schädling ist der erste echte Virus für Mac OS X aufgetaucht.
  • Kurz drauf kursierte mit " Inqtana" bereits der zweite Virus, von dem es mindestens drei Varianten zu geben scheint.
  • Apples Browser "Safari" führt unter Umständen ohne Rückfragen ein Script aus. Über diese Lücken können mögliche Schädlinge in den Rechner eindringen.
  • Auch Apples Mail-Programm "Mail.app 2" führt unter bestimmten Umständen potentiell gefährlichen Code aus.

Trügerische Sicherheit

Nun wird ein Unix-basiertes System wie Mac OS vermutlich nie so anfällig werden wie es Windows gewissermaßen von Haus aus ist, aber unterm Strich bleibt doch die Gewissheit: Es gibt kein "per se" sicheres Betriebssystem.

Wer glaubt, allein durch den Einsatz von Linux oder Mac OS einen sicheren Computer zu besitzen, der kann unter Umständen eine sehr böse Überraschung erleben.

Schlimmer als ein unsicherer Computer, bei dem der Anwender die Schwachstellen kennt und entsprechende vorsichtig agiert, ist ein unsicherer Computer, bei dem sich der Anwender in trügerischer Sicherheit wiegt.

Ganz gleich, mit welchen System man arbeitet, ganz gleich, welchen Browser man einsetzt und mit welchem E-Mail-Programm man seine elektronische Post erledigt: Es handelt sich jedes Mal um Werkzeuge, deren Einsatz man lernen muss.

Nur wer mit seinem Werkzeug umgehen kann, ist vor digitalen Schädlingen geschützt. So gut es geht – denn die totale Sicherheit gibt es nicht. Nicht im Leben und auch nicht am Computer.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Spiel, Spaß – Umsatz: Unterhaltungselektronik boomt stärker als erwartet

Flachbildschirme, Spiele, DVD-Player, Fernseher, Spielekonsolen, Handy, MP3-Player, Digicams – der Markt der Unterhaltungselektronik ist groß und er wird immer größer.

Für dieses Jahr geht der "Fachverband Consumer Electronics" von einem über zehnprozentigen Wachstum aus, was einem Gesamtumsatz von 24 Milliarden Euro entspricht. Im Vorjahr wuchs die Branche um 7,6 Prozent und erzielte einen Umsatz von 21,7 Milliarden Euro.

Damit liegt das Wachstum deutlich über den erwarteten Werten.

Als besondere Umsatzbringer sieht der Verband internationale Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele oder die Fußballweltmeisterschaft. Auch die Tatsache, dass die Internationale Funkausstellung in Berlin nun jährlich (statt wie bisher zweijährlich) über die neuesten Entwicklungen und Produkte informieren soll, werde sich positiv auf das Kaufverhalten der Konsumenten auswirken.

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Lycos: Steigende Umsätze, sinkende Verluste, keine Gewinne

Steigende Umsätze und wachsende Zugriffszahlen sind nach wie vor kein Garant für ein gewinnträchtiges Internet-Engagement. So kann Lycos Europe – eines der bekanntesten Internet-Portale – für das Jahr 2005 zwar ein erfreuliches Umsatzwachstum von 21 Prozent ausweisen und auf Einnahmen in Höhe von 125,5 Millionen Euro zurückblicken. Doch davon ist nichts hängen geblieben – im Gegenteil. Die Bilanz schließt mit einem Minus von 20,2 Millionen Euro. Doch es gibt bei Lycos dennoch Grund zur Freude: Das Minus im vorherigen Geschäftsjahr war mehr als doppelt so hoch. Noch so ein Jahr wie 2005 und Lycos schließt mit einer schwarzen Null ab. Wie lange es dauern wird, bis sich die gewaltigen Investitionen amortisiert haben, ist allerdings noch offen.

Fünf gegen Samsung: Filmstudios verklagen Hersteller von DVD-Player

Bei Film-DVD wird üblicherweise mit dem so genannten "Macrovision"-Kopierschutz gearbeitet. Der sorgt dafür, dass man einen Film nicht so ohne weiteres von DVD auf eine VHS-Kassette kopieren kann.

Allerdings hat der Schutz einen Haken. Anders als bei Filmen auf VHS ist es bei DVDs nämlich nicht möglich, den Kopierschutz direkt auf dem Datenträger (also der DVD) zu verankern. Statt dessen wird dieser Kopierschutz erst im Player aktiviert. Es ist daher prinzipiell möglich, durch geeignete Modifizierungen des Players diesen Kopierschutz zu umgehen.

Genau das werfen nun die fünf Hollywood-Studios 20th Century Fox, Disney, Paramount, Time Warner und Universal der Firma Samsung vor. Die nämlich hat den DVD-Player "DVD-HD841" auf den Markt gebracht, bei dem der Kopierschutz auf sehr einfache Weise zu entfernen war. Die Studios haben Samsung verklagt und fordern einen Rückruf des Players.

Befremdlich ist an der Sache allerdings die späte Reaktion der Studios. Denn laut Samsung wird wegen des Fehlers in der Kopierschutzeinheit bereits seit 15 Monaten nicht mehr verkauft.

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