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Gesendet: Mittwoch, 22. Februar 2006 02:00
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Betreff: Was Google besser nicht finden sollte (Teil 2)

Der E-Mail-Dienst für PC-Profis, Ausgabe vom 22. Februar 2006

Was Google besser nicht finden sollte (Teil 2)
Sony Vaio VN-CX1: Maus und Telefon in einem Gerät
Gesundheitsrisiko SMS
"Katharina das Große": Spezial-Handy für Senioren
Über den Fachverlag für Computerwissen
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Was Google besser nicht finden sollte (Teil 2)

Von Dr. Giesbert Damaschke, München

Liebe Leser,

gestern ging es an dieser Stelle um das Problem, dass viele Anwender unachtsam mit ihren sensible Daten umgehen und diese auf öffentlich zugänglichen Webservern deponieren. Dort werden sie früher oder später von den Robotern der Suchmaschinen entdeckt und kurzerhand dem Index der Suchmaschine einverleibt.

So kommt es, dass sich mit Google und etwas Glück Passwortlisten, Gehaltsübersichten, vertrauliche Dokumente und ähnliches mehr finden lassen.

Doch wer sich jetzt in Sicherheit glaubt, weil er keine sensible Daten auf Webservern speichert, könnte ein böses Erwachen erleben – für das auch dieses Mal ein Google-Automatismus sorgt. Dann nämlich, wenn er die Google-Desktop-Suche in der neuesten Version 3 installiert hat.

Google Desktop Suche

Eigentlich ist die Desktop Suche von Google eine feine Sache. Einmal installiert, findet man damit so ziemlich alles wieder, was jemals in den Untiefen der Festplatte verschwunden ist.

Dazu werden die typischen Office-Dokumente, E-Mails, History-Daten des Browsers und ähnliches von der Desktop Suche indiziert und dieser Index in einer eigenen Datenbank auf der Festplatte abgelegt. Wenn man nun ein beliebiges Dokument sucht, aber nicht mehr weiß, wo man es gespeichert hat oder wie die Datei heißt, hilft die Desktop Suche weiter. Sie sucht nicht nur nach Dateinamen und -attributen, sondern auch in den Inhalten von Dokumenten und findet so blitzschnell die gesuchte Datei.

So weit, so gut.

Doch in der neuesten Version sind die Google-Techniker in ihrem Bestreben, jedem Anwender möglichst schnell zu seinen gesuchten Daten zu verhelfen, vielleicht doch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.

Eine gute Idee ...

Bislang war die Desktop Suche auf die lokale Maschine begrenzt. Doch viele Anwender arbeiten heute nicht mit einem, sondern mit zwei, drei oder noch mehr Computern. Ein Außendienstler könnte zum Beispiel den Desktop-PC im Büro benutzen, sein Notebook unterwegs und den Computer daheim.

Diese Maschinen sind zwar räumlich getrennt, werden aber von ein und derselben Person benutzt – und das führt zwangsläufig dazu, dass sich die verschiedenen Dokumente, an und mit denen diese Person arbeitet, auf diese drei Computer verteilen.

Wohl jeder kennt die Situation, dass einem erst im Büro einfällt, wo die gesuchten Dokumente zu finden sind – auf dem Computer daheim oder dem Notebook, mit dem ein Kollege unterwegs ist.

Googles Überlegung ist nun ebenso einfach wie bestechend: Wäre es nicht sinnvoll, wenn man von jedem seiner Arbeitscomputer auch die anderen benutzten Computer durchsuchen könnte? Also zum Beispiel vom Büro aus nach Dokumenten auf dem PC im Wohnzimmer?

Doch, das wäre sehr sinnvoll.

 ... und ihre Umsetzung

Also haben sich die Techniker bei Google Gedanken gemacht, wie man diese Idee umsetzen könnte.

Erstes Problem: Wenn der PC zuhause ausgeschaltet ist, dann kann man auch nicht auf der Festplatte suchen.

Lösung: Bei der Desktopsuche wird nicht direkt auf der Festplatte gesucht, sondern in dem Index, den die Desktop Suche angelegt hat. Dieser Index wird auf den Google-Server gespiegelt und schon ist es möglich, den Inhalt des Heim-PCs auch dann zu durchsuchen, wenn die Maschine physikalisch überhaupt nicht erreichbar ist.

Zweites Problem: Wenn die lokalen Indices auf dem Google-Server liegen, muss man sicherstellen, dass nur der rechtmäßige Besitzer der Daten darauf Zugriff hat.

Lösung: Der Benutzer der Desktop Suche richtet ein spezielles Konto bei Google ein. Nur wer sich mit Benutzernamen und Kennwort für dieses Konto ausweist, hat Zugriff auf die dazugehörigen Daten.

Risiken und Nebenwirkungen

Was beim ersten Hinsehen eigentlich ganz passabel klingt, hat allerdings weitreichende Konsequenzen. Denn die Desktop Suche ist genauso gründlich wie der Googlebot – es wird schlechterdings alles indiziert, was sich finden lässt. Ganz gleich, ob Firmenunterlagen, Liebesbriefe, Einkaufszettel oder Steuererklärungen – für Google sind das alles Daten, die gesucht und gefunden werden können. Obendrein ist vielen Anwendern überhaupt nicht klar, welche Dokumente sich noch in längst vergessenen Verzeichnissen finden lassen. Und so passiert es schnell, dass in den Indices von Google Desktop auch Informationen gesammelt werden, die man eigentlich für sich behalten wollte. Das wäre kein Problem, solange dieser Index nur lokal vorhanden ist. Ist er bei der Version 3 aber nicht mehr.

Kein Wunder, dass in den USA sofort nach der Vorstellung der neuen Version die Bürgerrechtler Sturm liefen. Gerade eben erst hatte die US-Regierung versucht, Daten von Google zu bekommen – wenn Google jetzt damit beginnt, nicht nur öffentliche Webserver, sondern auch private Festplatten zu indizieren und diese Indices auf ihren Servern ablegt, dann, so das Horrorszenario der Datenschützer, reiben sich die Behörden schon in großer Vorfreude die Hände.

Selbst wenn Google sich weigert, Daten herauszugeben, hilft das im Falle eines Falles wenig, schließlich kann man Server und Festplatten auch kurzerhand beschlagnahmen.

Hinzu kommt, dass sich Google ausdrücklich das Recht vorbehält, alle gespeicherten Daten bis zu 60 Tage vorrätig zu halten – und zwar auch dann, wenn man seinen Google-Account schon längst wieder gekündigt hat.

Die Gefahr, die Kontrolle über die eigenen Daten zu verlieren, ist also relativ hoch. Natürlich hat Google hier vorgebaut. Der Anwender kann Daten bei Google gezielt löschen und er kann natürlich auch bestimmte Dateien und Verzeichnisse von der Suche ausnehmen. Aber wie die Praxis lehrt, landen Dokumente früher oder später immer genau da, wo sie nun wirklich nichts zu suchen haben und vergesslich wie wir Menschen nun einmal sind, wird nicht jedermann daran denken, seine bei Google gespeicherten Daten auch wieder zu löschen.

Firmengeheimnisse bei Google

Was für private Anwender gilt, gilt natürlich auch und erst recht für Anwender in Firmennetzwerken. Gerade hier, wo eine Desktop-Suche über mehrere Arbeitsplätze besonders sinnvoll sein kann, lauern auch die größten Gefahren.

So sehen die Marktforscher von Gartner die Mitarbeiter am vernetzten PC durch die Möglichkeiten von Google Desktop überfordert. Nicht jeder Mitarbeiter hat genügend Erfahrung im Umgang mit Computern, dass er sicher sagen kann, was Googles Desktop Suche da überhaupt macht. Und schlimmer noch: Vielen Mitarbeitern ist das auch schlicht egal. Hier erleichtert Google Desktop die tägliche Arbeit – über Sicherheitsprobleme soll sich die IT-Abteilung Gedanken machen.

Gartner sieht das ähnlich. Wenn man schon mit Google Desktop Suche in Unternehmen benutzt, dann sollte man sofort zur Enterprise-Edition greifen. Denn hier werden alle Optionen zentral von einem Administrator gesteuert, der genau festlegen kann, was Google Desktop darf – und was nicht.

Zumindest in diesem Punkt, so berichtet der Heise-Newsdienst, gibt Google den Kritikern recht und empfiehlt ausdrücklich den Einsatz der Enterprise-Edition und die Deaktivierung der neuen Funktion.

Vielleicht war es, alles in allem, doch keine so gute Idee, den Radius der Desktop Suche zu erweitern.

Ihr

Dr. Giesbert Damaschke

Sony Vaio VN-CX1: Maus und Telefon in einem Gerät

Mit dem VN-CX1 präsentiert Sony ein eigenwilliges Computer-Accessoire. Auf den ersten Blick handelt es sich dabei um eine normale, optische Computermaus. Sie wird über den USB-Port angeschlossen und bietet eine Auflösung von 800 dpi. Sobald allerdings ein Voip-Anruf auf dem Rechner eingeht, verwandelt sich die Maus in einen Telefonhörer. Das Scrollrad wird zum Lautstärkeregler.

Das VN-CX1 soll rechtzeitig zur Cebit Mitte März in den Handel kommen und rund 80,00 Euro kosten.

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Gesundheitsrisiko SMS

Wenn es um das Thema Gesundheit und Handys geht, denkt man normalerweise zuerst an potentiell gefährliche "Strahlungen". Doch während eine Gefährdung durch die Funkwellen der Mobiltelefone nach wie vor nicht nachgewiesen ist, hat eine Studie in Großbritannien nun ein anderes Problem ausgemacht: das "simsen", also das Schreiben von Kurzmitteilungen auf dem Handy.

Laut einer aktuellen Studie klagen fast vier Millionen Briten über Schmerzen in den Finger- und Handgelenken. Als Ursache hat man nun das übermäßige Schreiben von SMS ausgemacht, wobei "übermäßig" eine Wert zwischen 20 und 100 SMS-Nachrichten meint.

"Katharina das Große": Spezial-Handy für Senioren

Neue Handys werden üblicherweise mit Attributen wie "jung", "dynamisch", "modern" und mit allerlei buntem Schnickschnack und Sonderfunktionen vorgestellt und beworben. Damit spricht man zwar die jungen und ganz jungen Kunden an, schließt aber gleichzeitig einen immer größer werdenden Kundenkreis geradezu systematisch aus: Die ältere Generation und die Senioren.

In diese Marktlücke stößt nun die Firma Fitage GmbH vor. Hier hat man ein Mobiltelefon entwickelt, das speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten ist. Multimedia-Sound und cooles Design sucht man hier vergebens. Das "Katharina das Große" getaufte Gerät ist vor allem praktisch. Es bietet sehr große Tasten und ein sehr großes Display und ist laut Hersteller für Hörbehinderte und Hörgeräteträger optimiert.

Das Handy soll zum Preis von rund 290,00 Euro ab Mitte des Jahres zu haben sein. In Kombination mit einem Mobilfunkvertrag kann der Preis auf bis zu 75,00 Euro sinken.

Herstellerinformationen zu "Katharina"

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