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Gesendet: Montag, 7. November 2005 02:31
An: Computerwissen Daily Abonnenten
Betreff: Was das Internet mit Menschenrechten zu tun hat

Der E-Mail-Dienst rund um Ihren PC, Ausgabe vom 7. November 2005

Hallo, liebe Leser,
Mac mini: Gut "adaptiert" ist halb verkauft
Kostenloses Powertoy synchronisiert XP-Ordner
Firefox auf Erfolgskurs
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Hallo, liebe Leser,

manchmal müssen wir es uns deutlich vor Augen führen: Wir leben hier in unserer westeuropäischen Welt doch recht glücklich und zufrieden. Dass vieles, das wir als selbstverständlich verbuchen, andernorts noch auf der Liste der wünschenswerten Lebensziele steht, beweisen Nachrichten wie die, die mich am Samstag erreichte: In Libyen wurde ein Blogger zu anderthalb Jahren hinter Gittern verurteilt, nachdem er in seinem Online-Tagebuch die Regierung kritisiert hatte, berichtet die Human Rights Watch. Die Verurteilung wird als nur einer von vielen Eingriffen autoritärer Regierungen in die "Blogosphäre" beschrieben. Die Menschenrechtsorganisation hat am Freitag bekannt gegeben, dass auch in Ägypten ein Student verhaftet wurde, der in seinem Blog die Regierung und islamischen Fundamentalismus kritisiert hatte.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen unterstützt Blogger und hat kürzlich ein Handbuch veröffentlicht, in dem sie sich Tipps holen können, um Zensur zu umgehen. In Ländern, in denen konventionelle Medien zensiert werden, seien Blogs oft die einzige Möglichkeit, um Kritik öffentlich zu machen und um unabhängigem Journalismus eine Plattform zu geben, rechtfertigt die Medienaufsichtsorganisation.

Das von der in Paris ansässigen Medienaufsichtsorganisation herausgegebene Handbuch enthält nützliche Tipps für Blogger und Regierungskritiker in Staaten, die von Zensur geprägt sind. Der Leitfaden "Handbook for Bloggers and Cyber-Dissidents" wurde teilweise vom französischen Außenministerium finanziert und beinhaltet technische Hinweise, um in der Onlinewelt anonym zu bleiben. Er kann in den Sprachen Englisch, Französisch, Chinesisch, Arabisch und Farsi kostenlos heruntergeladen werden. Blogger seien häufig die einzigen wirklichen Journalisten in Ländern, wo die Mainstream-Medien zensiert werden und unter großem Druck stehen, heißt es von der Organisation. Mehrere Internet-Experten haben die Produktion des Handbuches unterstützt, darunter der US-amerikanische Journalist Dan Gilmor, der kanadische Internetspezialist für Zensur Nart Villeneuve, der US-Blogger Jay Rosen und weitere Blogger aus der ganzen Welt.

Das 87-Seiten starke Booklet beinhaltet Anleitungen zum Eröffnen und Betreiben eines Blogs, sowie dem Gebrauch von Pseudonymen und anonymen Proxies, die anstelle der leicht nachvollziehbaren Computer-IP-Adresse eingesetzt werden können. "Mit ein wenig Menschenverstand, Beharrlichkeit und vor allem durch Nutzung der richtigen Werkzeuge, sollte jeder Blogger die Möglichkeit haben, sich vor Zensur zu schützen", sagt Julien Pain, Leiterin der Medienaufsicht. In einer Reihe von persönlichen Berichten erklären Blogger, wie sie versucht haben gegen die Zensur in Ländern wie China, Nepal und Iran vorzugehen. Am Ende des Handbuchs findet sich eine "Meisterschaft" der Top-Internetzensoren, die von China angeführt wird. Online-Aufrufe zu freien Wahlen hätten dort eine maximale Lebensdauer von einer halben Stunde, schreibt Pain.

Für Staaten, in denen die Öffentlichkeit mit Zensur zu kämpfen hat, ist eine solche Anleitung leider zum Teil bittere Notwendigkeit, um die Blogger vor Verfolgung zu schützen.

Wir können uns nur freuen, dass ein derartiger Leitfaden zum Verwischen der eigenen Internetspuren für den deutschsprachigen Raum nicht notwendig ist. Immerhin hat Deuschland auf der Pressefreiheits-Rangliste der Repoprter ohne Frenzen noch einen vertretbaren 18. Platz. Hierzulande wäre es für ein Blog sogar kontraproduktiv, wenn es völlig anonym erscheinen würde, denn es gilt ja geradezu als schick, sich mit seinem Blog zu schmücken.

Aktuell hat Reporter ohne Grenzen übrigens als Partner für den Sonderpreis "freie Meinungsäußerung" acht Blogs für die Weblog Awards 2005 der Deutschen Welle nominiert. Darunter ist die Seite des tunesischen Bloggers Mokhtar Yahyaoui, der derzeit mit einem Hungerstreik gegen die repressive Politik von Präsident Ben Ali protestiert.

Aus den über 130 Vorschlägen sind acht Internet-Tagebücher in die engere Auswahl gekommen, die sich besonders für freie Meinungsäußerung im Internet einsetzen. Sie veröffentlichen Nachrichten und Informationen, die in den traditionellen Medien nicht zu finden sind. Unter ihnen sind auch der älteste und regimekritische iranische Blog "Parastood" (www.parastood.com), die kolumbianische Seite "Columbian realities" (http://lacoctelera.com/realidades) und die "China Digital Times" (http://chinadigitaltimes.net).

Unter www.thebobs.com können Internetnutzer den von ihnen favorisierten Blog nennen; den Gewinner ermittelt jedoch eine internationale Jury. Die Ergebnisse für alle 13 Kategorien werden am 21. November bekannt gegeben.

Human Rights Watch

Reporter ohne Grenzen

Mit bloggendem Gruß

Torsten Kieslich

Mac mini: Gut "adaptiert" ist halb verkauft

Wenn Ihnen Apples Mac mini immer schon gut gefallen hat, Sie sich aber doch nicht so recht an einen Apple trauen, dann hilft Ihnen vielleicht das neueste Produkt der eher unbekannten Marke cebop.

Dort hat man, nach eigenen Worten, die "Konventionen über Bord geworfen" und einen PC im Miniformat vorgestellt, der dem Vorbild von Apple äußerlich verblüffend ähnelt. Offenbar gehörte zu den "überflüssigen" Konventionen auch das Ausdenken eines eigenen Designs. Dafür bietet der cebop scope nun die Möglichkeit, einen PC im Apple-Design in drei Modellvarianten zu betreiben.

Zu Recht spricht der Hersteller davon, dass alle von der digitalen Welt im Wohnzimmer sprechen, dort aber niemand einen PC aufstellen wolle. Das will man nun mit dem anderorts erprobten Design und nur einem Schalter ändern. Der cebop scope wird dabei mit seinen 1.700 Gramm Gewicht, 16,5 Zentimeter Seitenlänge und fünf Zentimeter Höhe eher als Unterhaltungsmaschine für das Wohnzimmer denn als Mini-PC gesehen.

MP3-Musik, Urlaubsfotos, Kinohits von Festplatte oder DVD und Internet per DSL auf dem Großbildschirm: all das soll den Anwender dazu verleiten, mit dem PC ins Wohnzimmer umzuziehen.

Das Einstiegsmodell scope 66 ist mit einem Intel-Celeron-Prozessor mit 1,4 GHz Prozessor und 512 MB Arbeitsspeicher ausgestattet. Ein externes Netzteil soll ihn dabei extrem leise machen. Als Betriebssystem setzen alle cebop scopes auf Windows XP Home. Beim scope 88 ist auch die Microsoft Works Suite 2005 installiert.

Bei allen Modellen sind serienmäßig die Softwarepakete Nero Express von Ahead und Power DVD von Cyberlink zum Brennen und Abspielen von CDs und DVDs dabei. Als Datenspeicher dienen 40 oder 100 GB große Festplatten. Ergänzt wird die Ausstattung mit einem kombinierten DVD/CD-RW-Laufwerk oder einem DVD-Multibrenner mit automatischem Einzug.

Die Anschlüsse für Plasma- oder LCD-TV, PC-Monitor, Maus, Tastatur, Drucker, Digitalkamera, MP3-Player und Internet per DSL sind auf einer Seite zusammengefasst.

Alle cebop scope Modelle bieten laut Hersteller die Sicherheit einer 24 Monate Garantie mit kostenloser Abholung und Rücklieferung beim Kunden. Die unverbindlichen Preisempfehlungen liegen bei 599 Euro für den cebop scope 66, 749 Euro für den scope 77 und 959 Euro für das Topmodell scope 88.

http://www.cebop.com

Kostenloses Powertoy synchronisiert XP-Ordner

Das "SyncToy" dient zum Synchronisieren von Daten zwischen zwei zuvor festgelegten Ordnern. Es zielt von der Anwendung her insbesondere auf Anwender mit einer digitalen Kamera, die Bilder am PC weiterbearbeiten oder verwalten möchten.

Zum Beispiel können Sie damit einfach und schnell neue Bilder von einer Speicherkarte in einer Digitalkamera automatisch auf Ihren PC übertragen. Ähnlich dem alten Windows-Aktenkoffer, der sich allerdings als Synchronisationstool nie durchgesetzt hat, können Sie SyncToy aber auch zum allgemeinen Abgleich von Daten zwischen unterschiedlichen Rechnern wie einem Desktop-Rechner und einem Notebook einsetzen.

Kleine Einschränkungen: SyncToy arbeitet nur mit Windows XP mit installiertem Service Pack 2. Wie alle MS PowerToys gibt es das Tool nur in einer englischen Sprachversion und ohne Support. Allerdings können sich Nutzer in einem dazu eingerichteten Forum austauschen. Weitere Infos und den Download finden Sie unter:

SyncToy

Dieser Tipp stammt aus der Redaktion von Anwender-Secrets. Weitere Tipps finden Sie hier:

Anwender-Secrets

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Die 100 besten Internet-Tipps

Tausend tolle Informationen und unendlich viele Möglichkeiten: Das sind die Stichworte, mit denen die meisten Menschen den Begriff "Internet" verbinden. Leider vergessen sie dabei oft, dass das Internet auch Tücken und Gefahren aufweist. Seien Sie die Ausnahme nutzen Sie unsere neue Sammlung "Die 100 besten Internet-Tipps":

  • Wie finde ich in Google schnell einen bestimmten Dateityp?
  • Wie erkenne ich Lücken in meinem Internet-Explorer und wie kann ich sie endgültig schließen?
  • Wie finde ich wirklich das günstigste Angebot bei eBay, Amazon und Co.?
  • Wie kann ich Firefox, Opera, Netscape und Internet Explorer meinen individuellen Surf-Gewohnheiten anpassen?
  • Wie kann ich meine Internetverbindung optimal konfigurieren, um im Netz noch schneller zu sein?

Die Antworten finden Sie in "Die 100 besten Internet-Tipps"!

Firefox auf Erfolgskurs

Schon mehr als zehn Prozent aller Internet-Anwender verwenden den Browser Firefox. Laut dem Webanalyse-Institut OneStat hat der Open-Source Browser derzeit einen weltweiten Marktanteil von 11,5 Prozent und liegt damit auf Platz zwei der beliebtesten Webbrowser hinter dem Internet Explorer von Microsoft, der den Markt mit einem weltweiten Anteil von 85,5 Prozent dominiert.

Seit April dieses Jahres ist der Marktanteil von Firefox um drei Prozent gestiegen, so die Daten von OneStat. Laut dem Analyseinstitut hat Firefox vor allem durch die Kosten für den Internet Explorer profitiert, aber auch Nutzer anderer Browser wie Opera und Netscape haben zu Firefox gewechselt. Der drittplazierte Browser, Apples Safari, hat laut OneStat ebenfalls zugelegt. Derzeit hat der Browser für Mac einen weltweiten Marktanteil von 1,75 Prozent. Auf Platz vier liegt Opera mit 0,77 Prozent, gefolgt von Netscape mit 0,26 Prozent.

Im Vergleich zum April dieses Jahres hat der Internet Explorer 1,2 Prozent verloren, die Analysten von OneStat führen das unter anderem auf die anhaltenden Berichte über Sicherheits-Schwachstellen des Microsoft-Browsers zurück. OneStat ermittelt die Daten, indem bei rund 50.000 Websites in 100 Ländern beobachtet wird, welchen Browser die Nutzer verwenden, um die Seite aufzurufen.

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